• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Kommerzielle Events vs. kommerzielle Dosen

palmique

Geonewbie
Hi,

zum Thema "kommerzielle Caches" (ich weiß, das Thema ist nicht neu) hatte ich eine Diskussion mit einem Reviewer. Es geht um einen Tradi in einem Lokal auf einem Uni-Campus. Den Groundspeak-Regeln kann man relativ klar entnehmen, dass sowas nicht zulässig ist, weil der Cache als kommerziell einzustufen ist. Soweit ok. (Dass es zahlreiche Gegenbeispiele gibt, wo kommerzielle Dosen durchaus geduldet werden, ist eine andere Sache.) Was ich aber nicht verstehe: Ein Event an selber Stelle ist problemlos möglich, obwohl das Event eigentlich viel kommerzieller ist (weil man etwas konsumieren muss). Dabei sagt Groundspeak eigentlich ganz klar, dass auch für Events die allgemeinen Regeln bezüglich kommerzieller Caches gelten. Damit wären Events in Gaststätten etc. eigentlich nicht erlaubt - werden diese von den Reviewern also nur stillschweigend geduldet? Kann mir jemand die entsprechende Ausnahmeregel für Events zeigen? Der Reviewer konnte oder wollte nicht.

Danke und Gruß,
palmique
 

JackSkysegel

Geoguru
Wieso ist das wichtig? Events finden doch schon immer in Gaststätten statt. Es muss halt laut G$ immer auch die Möglichkeit des kostenlosen attend geben. So für Die die das brauchen. ;)
 
OP
P

palmique

Geonewbie
Die Fragestellung ist nicht wichtig (wie Geocaching insgesamt), aber interessant. Ich kenne zahlreiche tolle Dosen im kommerziellen Dunstkreis, die Cachern viel Freude bereiten (ganz gleich ob in Museen, auf Fähren, in Einkaufszentren etc). Aber sobald sich der Erste beschwert, gehen sie wohl über den Jordan. Oder gibt es eine stillschweigende Übereinkunft, unter bestimmten Umständen ein Auge zuzudrücken? Oder ist das Ganze doch irgendwo offiziell geregelt, und ich kenne die Regel einfach nur nicht?
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Events immer in Gaststätten? So weit sind wir schon? Ich hoffe das ist eher die Ausnahme für Dönerstag oder so einen Blödsinn. Die Regel sollte ein Event draußen sein.
 

Mark

Geowizard
Das handhabt wohl jeder Reviewer bzw. jedes Land anders. In manchen Ländern scheint das normal zu sein, daß man seine Dosen in Geschäften oder Kneipen "erfragt".

In Deutschland kriegst du einen Event "wegen Werbung" nicht veröffentlicht, wenn du auf die Website (bspw. Speisekarte) des Restaurants verlinkst. Das "Kommerzielle" wird hier also auch in einen Rahmen gepresst (eben, daß der Event in einem kommerziellen Restaurant o.ä. stattfinden darf). Konsumieren muß man übrigens bei einem Event nichts. Man muß sich genaugenommen nicht mal ins Logbuch eintragen.
 
OP
P

palmique

Geonewbie
Mark schrieb:
Das handhabt wohl jeder Reviewer bzw. jedes Land anders. In manchen Ländern scheint das normal zu sein, daß man seine Dosen in Geschäften oder Kneipen "erfragt".

Das würde ja bedeuten, dass Reviewer einen gewissen Spielraum haben. Zumindest für die bayerischen Reviewer scheint das aber nicht zu gelten.
 

Mark

Geowizard
palmique schrieb:
Das würde ja bedeuten, dass Reviewer einen gewissen Spielraum haben. Zumindest für die bayerischen Reviewer scheint das aber nicht zu gelten.
Wahrscheinlich. Oder die Reviewer in anderen Ländern sehen manches einfach lockerer. Solange ich die Dose ansich gratis loggen kann, ist mir das vollkommen egal, ob da drumrum "Kommerz" ist. Ich fand es bspw. in Riga sehr relaxt, einen Tee zu bestellen, die "geheime Frage" zu stellen und mich dann aufs Sofa zu hauen. Wenig später kam dann meine "Bestellung" und ich war dabei, den Tee zu trinken und den Cache zu loggen.
 

Zappo

Geoguru
Events sind nicht zwingend in Gaststätten. In Gaststätten muß man für den Attend nicht zwingend was konsumieren. Man muß nichtmal zwingend rein. Ganz abgesehen davon, daß ich beim Erwerb einer Cola für 2,50 im Tausch für ein Dach überm Kopf, nen Stuhl unterm Hintern und ne Toilette in Reichweite den "Teufel Kommerz" erst gaaaanz weit hinten am Horizont erspähe - soweit seh ich ohne Brille garnicht mehr.

Und der SINN der Regel des "Kommerzverbotes" ist, soweit ich sehe, die Abwehr von Trittbrettfahrern, die sich nen Cache in den eigenen Biergarten, den eigenen Outdoorladen legen oder ihren Kletterpark mit Dosen behängen, die man nur erreicht, wenn man im Rahmen des dort zu erwerbenden Kletterkurses aktiv wird. O.ä.

Ob man die im Threadstart angesprochenen Diskrepanzen vergleichen und neutral bewerten kann, wage ich zu bezweifeln. Die werden immer größer, je mehr man in das Detail geht und auf jeder Stufe etwas "Grundsätzliches" heraussterilisiert.

Den Hang, etwas gaaanz genau* wissen und bis auf Spitzfindigkeitsebene geregelt haben zu wollen und endlose Gedankenspiele anzustellen, hab ich mittlerweile als relativ cacherspezifische Eigenschaft erkannt. HILFREICH ist sowas aber nicht immer im Leben. Und das endet in kopfgeborene Überspitzungen, deren EINE Absurdität wohl die Wertung einer Speisekarte des Eventslokals als unzulässige Werbung darstellt.

Aber da sag ich garnix dagegen - wahrscheinlich haben wir die Reviewer, die wir verdienen - oder die wir durch unser Verhalten zu Handlungen veranlassen, die bei näherer Betrachtung bescheuert sind.

Gruß Zappo

*außer natürlich bei Rechnungsarten und Koordinaten-Schreibweisen bei Multiaufgaben
 

UF aus LD

Geowizard
Die allgemeine Regel für alle Caches
Kommerzielle Geocaches sind nicht erlaubt.

Als kommerziell anzusehende Listings werden nicht veröffentlicht. Ein kommerzielles Listing hat eines oder mehrere der folgenden Merkmale:

Es enthält Werbung, Marketing- oder Verkaufsförderungsaussagen oder Andeutungen darauf.
Es empfiehlt oder erfordert, dass der Finder ein Geschäft oder einen Betrieb betreten muss, mit Personal in Kontakt treten und/oder ein Produkt oder eine Dienstleistung erwerben muss.
Es enthält Links zu Unternehmen, Agenturen, Werbetreibenden, Wohltätigkeitsorganisationen, politischen oder sozialen Programmen.
Es enthält das Logo eines Unternehmens oder einer Organisation (einschließlich gemeinnütziger Organisationen).
Es enthält den Namen eines Unternehmens oder eines kommerziellen Produkts.

werden durch die Konkretisierungen für Events wie folgt ergänzt:
Event-Geocaches werden, wie alle anderen Geocache-Listings, nur gepublisht, sofern sie den Vorgaben für kommerzielle Geocaches entsprechen. Event-Owner dürfen grundlegende Informationen zum Veranstaltungsort nennen, auch wenn es sich um eine kommerzielle Örtlichkeit handelt. Das Listing darf einen Hinweis auf Spenden oder Eintrittsgebühren enthalten, wenn diese dazu dienen, die tatsächlichen Kosten des Events mit abzudecken. Eine Liste von Sponsoren (ohne Logos oder Internet-Links) darf auch im Listing enthalten sein. Verkaufsmöglichkeiten dürfen nur genannt werden, sofern es sich dabei um den Erwerb von Trackables handelt, die einen Bezug zum Event haben. Listings dürfen auch einen Link enthalten zu einer nicht kommerziellen Internetseite, die einen direkten Bezug zum jeweiligen Event hat. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können aufgefordert werden, sich über eine Extraseite zu registrieren.
Zu finden in den Guidelines hier benutzt die deutsche Übersetzung der GS-Seite
 

feinsinnige

Geomaster
Zappo schrieb:
Und der SINN der Regel des "Kommerzverbotes" ist, soweit ich sehe, die Abwehr von Trittbrettfahrern, die sich nen Cache in den eigenen Biergarten
Denn is Groundspeak aber zu kurz gesprunge. Hier gibt es en Geocacher, der das (kommerzielle) Cafe in einer Kultureinrichtung betreibt und in schwach ausgelasteten Zeiten gern mal ein (Fress-) Event in seinem Cafe veranstaltet so mit dicker Speisekarte. Da würd ich schon sagen - und ein paar Dutzend Leute kriegst Du ja heute für jedes Event - dass das ein Geschmäckle hat.
f
 

skybeamer

Geomaster
feinsinnige schrieb:
Hier gibt es en Geocacher, der das (kommerzielle) Cafe in einer Kultureinrichtung betreibt und in schwach ausgelasteten Zeiten gern mal ein (Fress-) Event in seinem Cafe veranstaltet so mit dicker Speisekarte.
Da stellt sich die Frage, ob die Spielleitung überhaupt weiß, das der Veranstalter des Events gleichzeitig der Wirt ist.
 

Mark

Geowizard
Und es stellt sich die Frage, wieso das wichtig sein sollte. Wenn der Laden taugt, werden Leute kommen, wenn nicht, dann nicht. Das klärt sich von selbst.
 

Zappo

Geoguru
feinsinnige schrieb:
Denn is Groundspeak aber zu kurz gesprunge. Hier gibt es en Geocacher, der das (kommerzielle) Cafe in einer Kultureinrichtung betreibt und in schwach ausgelasteten Zeiten gern mal ein (Fress-) Event in seinem Cafe veranstaltet so mit dicker Speisekarte. Da würd ich schon sagen - und ein paar Dutzend Leute kriegst Du ja heute für jedes Event - dass das ein Geschmäckle hat.
f
Klar.

Nur: DIE Gesetzeslage ist wohl noch nicht erfunden, bei der jeder Missbrauch ausgeschlossen ist - mit nötiger Energie kann man so ziemlich alles unterlaufen. Wie weit soll man da gehen? Ich finde schon das mit der Speisekarte eher bescheuert. Nur um nen Missbrauch von 2 % auf 1,5 % zu drücken, ALLE Leute zu kasteien, finde ich dann auch nicht so prickelnd.

Missbrauch und idiotisches Verhalten von den anderen muß man tolerieren - im Sinne des Wortes (tolerare = ertragen).
Nicht gutheißen. Das ist eben der Preis dafür, wenn man keine Überregulierung will.

Gruß Zappo
 
OP
P

palmique

Geonewbie
Schon klar: Regeln können nicht alle Eventualitäten abdecken. Sie sollten sich aber auch nicht direkt widersprechen wie im Falle von Events:

Event-Geocaches werden, wie alle anderen Geocache-Listings, nur gepublisht, sofern sie den Vorgaben für kommerzielle Geocaches entsprechen. Event-Owner dürfen grundlegende Informationen zum Veranstaltungsort nennen, auch wenn es sich um eine kommerzielle Örtlichkeit handelt.

1. Satz: Events dürfen - wie alle anderen Cachetypen - nicht kommerziell sein
2. Satz: wenn ein Event doch kommerziell ist, darf man Infos nennen

Es ist halt ärgerlich, wenn man aus dem Urlaub eine tolle Cacheidee mitbringt, um dann festzustellen, dass die Idee in Österreich vielleicht geht, in Bayern aber auf gar keinen Fall. Klar, ich würde auch nicht wollen, dass in jedem Geschäft ein Tradi ausliegt. Es gibt aber einfach Örtlichkeiten, die besonders sind - irgendwie aus der Zeit gefallen, oder einfach nur schön, und die man gerne zeigen würde. Man könnte natürlich einen Nano vor die Tür pappen, das ist aber nicht das gleiche.

Die bayerischen Reviewer schreiben immer, sie wären von Groundspeak gebeten worden, das so umzusetzen und können nicht anders. Warum geht das dann aber in anderen Ländern? Ist das typisch deutsch, sich immer der Obrigkeit zu beugen?
 

Kurmainzer

Geocacher
Ja, ich glaube, das ist typisch deutsch - ALLES geregelt haben zu wollen und haben zu müssen, weil irgendwo ein Quälgeist auftaucht, der es GANZ GENAU wissen will und seine Grenzen auslotet. Und weil hiesige Reviewer sich keine Fehler erlauben wollen, auf Kritik dünnhäutig reagieren und dennoch teils sinnfreie Entscheidungen treffen, werden die unscharf formulierten Regeln aus Seattle so streng und verbissen wie möglich ausgelegt.

Es täte allen Beteiligten ganz gut, öfter mal ein Auge zuzudrücken.
Außerhalb Deutschlands funktioniert das ja auch.
Vielleicht sind wir für dieses Spiel einfach zu deutsch. ;)
 

Zappo

Geoguru
Kurmainzer schrieb:
Es täte allen Beteiligten ganz gut, öfter mal ein Auge zuzudrücken.
Außerhalb Deutschlands funktioniert das ja auch.
Vielleicht sind wir für dieses Spiel einfach zu deutsch. ;)
Naja, die pauschale Argumentation mit "Volkscharakteren" hat natürlich Schwachstellen - ums mal vorsichtig zu formulieren. Wer sich über deutsche Eigenheiten, Bürokratie und unsinnige Gesetze aufregt, soll mal in Frankreich nen Bauantrag stellen dafür, daß er sein Haus anders streichen will. Viel Spaß.

Aber was ich problemlos durch Fehlleistungen Einzelner erklären kann, dafür muß ich weder Nation- noch Geschlechts- noch Religionszugehörigkeit bemühen.

Ich kenne unzählige Leute, für die FÜNF ab und an auch ne gerade Zahl sein kann und die Kírche mitten im Dorf steht. Die haben beim Cachen eben nicht unbedingt die Oberhand. Was meine Ansicht bestärkt, daß teilweise die falschen Leute das Cachen übernommen haben. Obs an der Nation, dem Wetter, der Regierung liegt, mag ich nicht spekulieren. Vielleicht auch einfach an der Cachedichte und den vielen Beteiligten - oder am Erreichen irgendeiner kritischen Masse an "Ernstnehmern".

Im allgemeinen klappts aber eher gut - meinen ersten Disput mit nem Reviewer hätte ich heute noch zu führen. Ich komm aber auch mit dem stinknormalen Cachen und der Beschränkung innerhalb der Plattform gut zurecht - und auch nicht mit ner sensationell tollen Idee aus dem Urlaub :D

Ich kann mit den "ganz normalen Schnulli" ohne Sonderregeln und ohne irgendwo an irgendwie zu interpretierende Grenzen zu gehen ganz gut leben. Und ehrlich gesagt bin ich sogar der Meinung, daß der Schnulli zu 75% noch nicht ausgereizt ist. Eigentlich brauchen wir eher weniger sensationelle Ideen - sondern eher mehr gute Caches. Was das selbe sein KANN, aber nicht MUSS. Was an vielen "c"reativen Caches draussen problemlos abzulesen ist.

Gruß Zappo
 

Kocherreiter

Geowizard
Da stellt sich die Frage, ob die Spielleitung überhaupt weiß, das der Veranstalter des Events gleichzeitig der Wirt ist.
Und? Darf man als Wirt kein Event veranstalten?
Leider macht es in meinem Betrieb keinen Sinn ein Event zu veranstalten, sonst würde ich wöchentlich einen Stammtisch veranstalten :D
 
OP
P

palmique

Geonewbie
Kocherreiter schrieb:
Und? Darf man als Wirt kein Event veranstalten?
Ich denke nicht, dass es keine Rolle spielt, wer der Owner des Events ist. Wenn die Cacher nicht dahinter stehen, kommen sie halt einfach nicht. Ich denke auch nicht, dass Groundspeak mit dem "Kommerz" an sich ein Problem hat, sondern mit der Tatsache, dass sie nichts vom Kuchen abbekommen. ;)
 
Oben