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T5-Einsteiger mit einigen Fragen

turold

Geocacher
Hallo zusammen!

Eine Sache vorweg:
Ich werde NICHT mit Foreninfos losziehen und alles selber ausprobieren.
Ich werde mir die Techniken vor Ort von einem erfahrenen Kletterer zeigen lassen. Aber das ist dann ja auch nur eine einzelne Meinung und die Technik, die dieser Mensch gerne anwendet.
Ich möchte mich gerne vorab informieren und die Möglichkeit nutzen, auch differierende Meinungen einzuholen, außerdem treibt mich das Interesse an der Sache.
Meine Fragen gehen in Richtung benötigtes Equipment und der praktischen Umsetzung verschiedener Dinge.

1. Ich möchte den Seilaufstieg mit Grigri und HSK machen. Vielleicht erwische ich meine Dose vom Seil aus, dann ist alles ok und ich kann mich gleich danach wieder ablassen. Aber was, wenn nicht? Wie klettert ihr auf den Ast, an dem euer Seil hängt? Bandschlinge um den Ast, und dann versuchen sich hochzuschwingen? Und was, wenn ein Kambiumschoner benutzt wird, dann hängt man ja recht tief unter dem Ast? Wie macht ihr das praktisch?

2. Wie sinnvoll ist ein Kambiumschoner wirklich? Benutzt ihr einen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

3. Was ist eure bevorzugte Art des Seilanschlags im Baum? Würgeschlinge? Seil wieder runter und unten anbinden?

4. Benutzt ihr beim Aufstieg mit Grigri und HSK eine Umlenkrolle oder nicht?

Danke für eure Meinungen!
 

Pilzkieker

Geocacher
turold schrieb:
Wie klettert ihr auf den Ast, an dem euer Seil hängt? Bandschlinge um den Ast, und dann versuchen sich hochzuschwingen?!
nee, ne, sowas mach ich nich, da versuch ich von vornherein höher einzubauen. Wenn das vom Boden aus gar nicht klappt, helfen aus der Position im Baum heraus dieselben Aufstiegstechniken weiter, die man auch vom Boden aus anwendet, z. B.:

- mit Wurfbeutel und Wurfschnur oder Wurfknoten nachlegen und Seil höher einbauen
- mit Bandschlingen um den Stamm hochprusiken
- vielleicht geht's auch mit Wechsel-Kurzsicherungstechnik weiter (Kurzsicherung über den nächsthöheren Ast werfen)
 

Attila_G

Geocacher
turold, das Beste was du machen kannst ist mit verschiedenen Leuten/Gruppen loszuziehen. So siehst du wie und mit welchen Techniken gearbeitet wird. Lass dich informieren und (hinter)frag auch warum es so gemacht wird. Welche Technik man dann selber einsetzt ist vom Material, vom Knowhow und den persönlichen Vorlieben abhängig. Sich möglichst breit informieren (Foren, Bücher, Webseiten, Videos) hilft, dass man auch ein besseres Verständnis dafür bekommt. Zudem nimmt man dann auch nicht jede Aussage als bare Münze entgegen. Ich habe letzthin eine Art Training bei einem Höhenarbeiter (also einem Profi) gemacht. Dabei musste ich feststellen, dass auch diese nur mit Wasser kochen. Bei einer kleinen Rettungsübung musste ich schlussendlich fast ihn retten als umgekehrt...

Hier (http://www.swissgeocache.ch/forum/index.php?showtopic=8275) findest du einpaar gesammelte Werke mit verschiedensten Infos. Zudem kann ich dir auch das Seilkletterbuch (http://www.vesab.de/buch_skt/buch_skt.html) von tosa wärmstens empfehlen.

Das ganze passiert natürlich nicht von heute auf morgen, sondern ist ein ständiger Lernprozess.

-- Attila
 

Stramon

Geowizard
turold schrieb:
1. Ich möchte den Seilaufstieg mit Grigri und HSK machen. Vielleicht erwische ich meine Dose vom Seil aus, dann ist alles ok und ich kann mich gleich danach wieder ablassen. Aber was, wenn nicht? Wie klettert ihr auf den Ast, an dem euer Seil hängt? Bandschlinge um den Ast, und dann versuchen sich hochzuschwingen? Und was, wenn ein Kambiumschoner benutzt wird, dann hängt man ja recht tief unter dem Ast? Wie macht ihr das praktisch?
Moin,
ich klettere mit einem BKS (Baumkletterseil) weiter. Darüber, wie ich das mache, habe ich mal ein Video gemacht.

Gruß Stramon
 

SkyTrain

Geowizard
1. Ich finde dafür gibt es keine pauschale Antwort. Es kommt immer auf die Situation an. Wenn der Baum gut zum freien Klettern ist gehe ich meist mit einem speziellen Klettersteigset weiter. Wenn das nicht geht wird ein weiteres Seil höher eingebaut. Generell versuche ich aber schonb vom Boden aus über der Dose das Seil zu platzieren.

2. Da gibt es hier genug Freds zu.

3. Wenn es geht Würdeschlinge. Wenn die nicht funzt wird unten am selben Baum angeschlagen.

4. Wenn es mal wieder etwas länger wird. Daher die Umlenkrolle ist immer an der HSK, ich baue sie aber nur ein wenn der Aufstieg mehr als 15rm ist.
 

345

Geocacher
Hallo

Der Umlenkpunkt des Seils wird nie überklettert,da ja fast immer ein Statikseil benutz wird.
Das heist ein Sturz in ein Statikseil,auch aus geringer Höhe ,kann schmerzhaft bis gefährlich sein.Immer so hoch einbauen das man unter dem Umlenkpunkt loggen kann,ist das nicht möglich muss eine zweite Sicherung eingebaut werden,dazu gibt es aber viele Möglichkeiten,die ich hier nicht alle beschreiben kann
Ich benutze immer eine Kurzsicherung zur zwischensicherung im Baum,dann das Seil höher einbauen und wieder auf das Seil unsteigen und Loggen wenn man jetzt dran kommt.
Zum aufstieg benutze ich kein GRIGRI daher auch keine Umlenkrolle,geht aber auch ohne.

Mfg 345
 

cacher_cl

Geocacher
1. Um einen Ast höher zu kommen, nutze ich eine kleine Strickleiter "Singing Rock Jakob". in Kombination mit einer Bandschlinge. Aber vorher Sichere ich mich anders. Über den Umlenkpunkt klettern ist wie schon gesagt höchst uncool!

2. Ein Kambiumschoner ist sehr sinnvoll. Der richtige Einbau ist allerdings nicht so einfach und erfordert mehr Zeit. Ich habe mir mal von einem "professionellen" Baumkletterer das die auch erst am stehenden Seil hoch klettern und dann oben auf ein umlaufendes Seilsystem mit Kambiumschoner umbauen. Ob das nur er macht und allgemeine Praxis ist weiß ich aber nicht. Ich selbst habe auch einen Kambiumschoner bei, verwende ihn aber nur selten. Ist für solche Caches, bei denen man in einem Baum mehrere Hinweise sammeln muss aber sehr nützlich. (finde ich)

3. Die Art des Seilanschlages mache ich immer vom Baum abhängig. Vorteil wenn man das Seil unten anschlägt ist allerdings, dass man im Notfall auch von unten abgelassen werden kann. Beim würgenden Einbau nimmt man sich diese Möglichkeit. Allerdings glaube ich, dass der würgende Einbau besser für den Baum ist. Wenn du unten anschlägst, reibt das Seil durch die, wenn auch geringe, Seildehnung beim Aufstieg, durch die Bewegung des Baumes selbst durch den Wind, etc.

4. Ich benutze eine Umlenkrolle. Versuch es mal mit und mal ohne. Du wirst den Unterschied merken. Geht natürlich auch ohne. Es gibt überings auch nen Karabiner wo ne kleine Umlenkrolle integriert ist. Hab ich allerdings keine Erfahrung mit.
 

Kruemels

Geocacher
Da du ja differierende Meinungen haben willst, kann meine nicht schaden:

1. Wer klettert denn auf den Ast, an dem das Seil hängt?
Ich natürlich, eigentlich kein großer Akt, man braucht doch nur die Fußschlinge kurz zu ziehen und rauf. Ist aber trotzdem Schwachsinn, weil dann das Grigri zu kurz ist und das ganze Seil daran ordentlich nach unten zieht und das am besten noch zur "falschen" Seite. Also je nach Geschmack anders sichern, oder mit dem Freiklettern schon einen Ast weiter unten anfangen.

2. Ich benutze keinen, ist mir zuviel Arbeit.

3. Bandschlinge unten angeschlagen. Wenn der Baum zu dick ist, halt einer in der Nähe.

4. Natürlich mit Umlenkrolle! Und zwar oben am Schnapper, das erhöht den Hub. Den DMM Revolver mit Rolle habe ich auch mal probiert, aber der passt nicht oben in die HSK.
 

cacher_cl

Geocacher
Gut, aber dann müsste man doch eigentlich durch das obere Loch der HSK auch noch einen Karabiner machen oder? Steht das nicht so in der Anleitung?
 

foxxyfoxtrott

Geocacher
cacher_cl schrieb:
Gut, aber dann müsste man doch eigentlich durch das obere Loch der HSK auch noch einen Karabiner machen oder? Steht das nicht so in der Anleitung?

Wozu soll das gut sein?

Ich benutze meine HSK nämlich mit dem Revolver unten dran und gut ist. Den Hubverlust kann ich gerade so verschmerzen...
 

Kruemels

Geocacher
Ich hatte nur mal einen Quicklock Revolver bestellt, der passte durch kein Loch in der HSK. Letzendlich war er mir dann auch zu teuer und ich wollte nicht noch ein Teil an der HSK haben, die 5 Eurorolle oben am Schnapper tuts prima. Kann aber sein, dass der Revolverschnapper irgendwo durchpasst.
 

Chris Race

Geowizard
cacher_cl schrieb:
Gut, aber dann müsste man doch eigentlich durch das obere Loch der HSK auch noch einen Karabiner machen oder? Steht das nicht so in der Anleitung?
Dann fragen wir sie doch mal :D :
Petzl schrieb:
8a. Der Griff muss parallel zum Seil belastet werden. Um das Durchrutschen der Seilklemme an einem Seil zu verhindern, darf es nicht abgewinkelt zum Seil belastet werden.
8b. Wenn sich bei Quergängen oder beim Passieren von Knoten eine abgewinkelte Belastung zum Seil nicht vermeiden lässt, sichern Sie das Seil mit dem Karabiner Ihres Verbindungsmittels oder hängen Sie einen Karabiner in die oberen Befestigungsösen ein.
Ergo: Wer immer einen rein macht, wird ihn nie vergessen, wenn er ihn mal tatsächlich braucht :D .
 

de_Bade

Geowizard
turold schrieb:
1. Wie klettert ihr auf den Ast, an dem euer Seil hängt?
prinzipiell, so garnicht. wenn du den umlenkpunkt einfach so überkletterst hast du mind. 2 probleme. 1) wenn du dann ins seil fällst wird es "hart". 2) wenn du auf der anderen seite runterfällst, fällst du mit samt seil runter.

turold schrieb:
2. Wie sinnvoll ist ein Kambiumschoner wirklich? Benutzt ihr einen? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?
Benutze einen kampiumschoner wann immer wenn es möglich ist sonst einen seilschoner für über den ast. wenn du dir mal bäume anschaust, wo schon ein paar leute oben waren, weißt du auch warum das absolut sinnvoll ist.

turold schrieb:
3. Was ist eure bevorzugte Art des Seilanschlags im Baum? Würgeschlinge? Seil wieder runter und unten anbinden?
wenn es geht, schlage ich unten an. so kann ich im notfall einen kletterer ablassen. mit würgeschlinge ist das retten deutlich schwerer.
und wenn unten dann möglichst am selben baum anschlagen. wenn du an einem anderen baum anschlägst hast du ein problem. bäume bewegen sich, vor allem wenn man drauf klettert. und dann bewegen sich das seil und der baum wo du angeschlagen hast unterschiedlich. das ist nicht so doll.

turold schrieb:
4. Benutzt ihr beim Aufstieg mit Grigri und HSK eine Umlenkrolle oder nicht?
ja, weils einfacher ist.
 

Pilzkieker

Geocacher
Stramon schrieb:
ich klettere mit einem BKS (Baumkletterseil) weiter. Darüber, wie ich das mache, habe ich mal ein Video gemacht.
Stramons Konstrukt halte auch ich für gut geeignet, wenn man bei den üblichen Buchen noch über den Einbauast hinaus klettern muß. In Deutschland hört man dafür Namen wie "Umlaufendes System" oder "Doppelenden-Kurzsicherung". In den USA auf der poulären Website von Cornell hat das den Namen "Motion Lanyard" und wird dort im "Tree Climbing Manual" ausführlich beschrieben. http://treeclimbing.coe.cornell.edu/sites/default/files/odyssey_files/TreeClimbingManualFA09.pdf
 

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