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Der Biber - Segen oder Plage?

Apfeldieb

Geocacher
Hab grad bei uns in der Region diesen Artikel gefunden, der is zwar vom 14.2.08, aber immer noch aktuell:
http://www.waldportal.org/heimische/news.heimische2008/news.heim.20080214/index.html

Vor Jahrzehnten gabs hier im Elchinger Raum keine Biber, dann hat man, wie ich aus einheimischen Kreisen erfahren habe, ein Paar (Männlein + Weiblein :D ) ausgesetzt. Was dann folgte waren die Folgen, wie im Artikel beschrieben.

Hat der Mensch das Recht, sich in die Natur einzumischen? Negativbeispiele gibts ja weltweit zu Hauf.
 

nightjar

Geowizard
Apfeldieb schrieb:
... Vor Jahrzehnten gabs hier im Elchinger Raum keine Biber, dann hat man, wie ich aus einheimischen Kreisen erfahren habe, ein Paar (Männlein + Weiblein :D ) ausgesetzt. Was dann folgte waren die Folgen, wie im Artikel beschrieben.

Hat der Mensch das Recht, sich in die Natur einzumischen? Negativbeispiele gibts ja weltweit zu Hauf.
Der Mensch mischt sich seit Jahrtausenden in die Abläufe der Natur ein, sei es durch den Beginn des Ackerbaus, den Bau der ersten Holzhütten oder -häuser, der Weideviehhaltung und dem dadurch veränderten Waldbau. Um z.B. die Nutztiere vor Beutegreifern (Wolf, Luchs, Bär) zu schützen wurden diese Tierarten ausgerottet. Auch der Biber wurde in weiten Teilen Deutschlands ausgerottet, durch direkte Verfolgung um an das Fell und sonstige Teile zu kommen, die z.T. "heilende Wirkung" haben sollten (Bibergeil). Aktuell auftretende Schäden, die durch die Nahrungssuche des Bibers entstehen, werden auf Ebene der Regierungsbezirke, teilweise sogar auf kommunaler Ebene durch "Bibermanager" bearbeitet. Wir sollten uns freuen, dass eine ehemals ausgerottete Tierart wieder heimisch wird.
 

Froschsocke

Geocacher
Naja, ich weiß nicht...
Wir werden immer mehr. Als es noch Biber gab, da hatten sie auch Raum, nach Herzenslust artgerecht zu leben. Heute ist der Zivilisationsdruck so stark, da möchte ich kein Wildtier sein.
Es sind zu allen Zeiten überall Arten ausgestorben, das ist der Lauf der Dinge.
Bruno bringt man um, die Wildschweine erobern die Vorstädte... Ich weiß nicht, ob man Luchs und Biber einen Gefallen tut, wenn man sie nun grade in Deutschland auswildert...
Lieber das Geld in den Erhalt der wenigen ungestörten Habitate stecken, finde ich.
 

TKKR

Geoguru
Apfeldieb schrieb:
Vor Jahrzehnten gabs hier im Elchinger Raum keine Biber, dann hat man, wie ich aus einheimischen Kreisen erfahren habe, ein Paar (Männlein + Weiblein :D ) ausgesetzt. Was dann folgte waren die Folgen, wie im Artikel beschrieben.
Das mit dem Aussetzen halte ich dann doch für ein Gerücht. Wir haben schön beobachtet, wie die Biber langsam entlang der Donau jedes Jahr gut 50 km weiter vorgerückt sind. Wir hatten schon 10 Jahre vor dem ersten gefällten Baum in Ulm Nagespuren im Bereich Passau entdeckt.

Etwas was in dem Artikel steht kann ich aber voll bestätigen. Der Biber scheint wirklich gefallen an Hartholz gefunden zu haben (bzw an der Rinde davon) Hier, knapp 5km oberhalb von Oberelchingen fällt er gerade 2 Eichen (!) mit gut 40cm Stammdurchmesser. Die Holunderbüsche, lauf Lehrbuch seine Leibspeise, verschmäht er aber.
 

Zappo

Geoguru
nightjar schrieb:
... Aktuell auftretende Schäden, die durch die Nahrungssuche des Bibers entstehen, werden auf Ebene der Regierungsbezirke, teilweise sogar auf kommunaler Ebene durch "Bibermanager" bearbeitet. Wir sollten uns freuen, dass eine ehemals ausgerottete Tierart wieder heimisch wird.
Genau. Und für die hier bei uns jedes Frühjahr durchgeführte sinnlose Abholzung muß ein Biber schon lange für stricken.
 

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quercus

Geowizard
und der biber wurde ja auch von uns ausgerottet.

er ist übrigends ein sehr schönes beispiel für die doppelmoral der christen :D
da man in der fastenzeit kein fleisch essen durfte, hat man den biber kurzerhand zum fisch erklärt. außerdem hat der biber eines der dichtesten felle im tierreich, war auch lange keine gute überlebensstrategie :D

meine frau war im arbeitskreis biberschutz in SH, dort wird er langsam wieder heimisch und man wollte die beteiligten rechtzeitig darauf vorbereiten.

auch wenn es hier und da ein paar schäden gibt, im großen und ganzen ist es eine bereicherung für uns und macht eigentlich nur ein bisschen mühe und kosten ein bisschen geld. man muss nur wollen.
 
Alle finden Biber super, nur nicht auf dem eigenen Grundstück.

Wenn wir uns für den Biber entscheiden (Kann man anders?), dann sollte man auch an die denken, die diesen Artenschutz auch tragen.

Wie ich das als Tourist vom Regen bei Cham kenne, ist das toll zu sehen und die Kinder laufen von Baumstumpf zu Baumstumpf. Wenn aber sich die Baumstämme vor einem Wehr sammeln, dann gibt es Arbeit, die bezahlt werden muss. Wäre doch mal was für einen Cito.
 
Apfeldieb schrieb:
Etwas was in dem Artikel steht kann ich aber voll bestätigen. Der Biber scheint wirklich gefallen an Hartholz gefunden zu haben (bzw an der Rinde davon) Hier, knapp 5km oberhalb von Oberelchingen fällt er gerade 2 Eichen (!) mit gut 40cm Stammdurchmesser. Die Holunderbüsche, lauf Lehrbuch seine Leibspeise, verschmäht er aber.

Der ist doch gar nicht so doof. Wenn man die Donau stauen möchte, da muss man klotzen. Ein paar Holunderbuschäste reichen da nicht. Da muss man was großes rein legen. :lachtot:
 

Sandra_und_Marc

Geocacher
TKKR schrieb:
Apfeldieb schrieb:
Die Holunderbüsche, lauf Lehrbuch seine Leibspeise, verschmäht er aber.

Man sollte den Biber das Lesen lehren - woher sollen sie es denn wissen :D

Ernsthaft, ich kann mir nicht vorstellen, dass Deutschlands Waldbestände an einer Handvoll Biber zugrunde geht.

Früher, als die alliierten Truppen Ihre lustigen Manöver durch deutschen Wald und Flur betrieben, da gab es für Panzerschäden eine Wiedergutmachung. Wenn man diese Praxis für die kleinen Nagerchen aufleben lässt, dann sind sie auch für die Besitzer der Waldstücke nicht mehr so untragbar.

Denn deren Ärger ist auch wiederum verständlich.

Lösungsmöglichkeiten gibt es also zu Hauf, man muss die armen Viecher nicht schon wieder ausrotten wollen.
 

Sandra_und_Marc

Geocacher
radioscout schrieb:
Warum werden schöne alte Bäume nicht geschützt?

Werden Sie ja... nur nicht vor Bibern. Wahrscheinlich, weil Biber unter der Behandlung von schönen alten Bäumen etwas anderes verstehen als Du oder ich.

Ausserdem würden hässliche alte Bäume auch gerne geschützt werden! Und wer schützt nun die Bäume vor Ungleichbehandlung? Und wohin führt das? :shocked:
 

Windi

Geoguru
Und dann beschweren sich die Waldbesitzer über uns Geocacher.
Im Vergleich zu einem Biber fallen wir ja gar nicht auf.
 

Sandra_und_Marc

Geocacher
Wahrscheinlich würde es Cacher helfen, wenn es mehr Biber gäbe! Das Problemempfinden würde sich völlig verlagern!

Gut... bis die Biber selbst cachen gehen, die Dosen zernagen und unsere Verstecke flachlegen :D
 
OP
A

Apfeldieb

Geocacher
<hust>
nur ein kleines Fleckchen
schön siehts so schon aus,oder?
blöde Bäume, versperren einem eh die Sicht auf alles andere,
 

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Zappo

Geoguru
Apfeldieb schrieb:
......schön siehts so schon aus,oder?......,
Das Wort "schön * " kann man in der Bewertung von ökologischen Zusammenhängen natürlich nicht heranziehen. Der Biber hat mit dem Fällen von Bäumen vielleicht dem einen oder anderen Vogel die Nistgrundlage genommen o.ä., damit aber auch dafür gesorgt, daß ER überlebt und damit die Biodiversität erhöht. Die Raspelspäne dienen als Unterschlupf und Lebensraum für Insekten und Käfer - genauso wie der produzierte Totholz"abfall". Des einen Freud ist eben des andern Leid.

Gruß Zappo

* obwohl - vielleicht findets ja der Biber "schön"?
 

quercus

Geowizard
das sind alles weichlaubhölzer, die treiben per stpckausschlag wieder aus, in 15 jahren siehst du das nicht mehr.

aber schau dir mal einen schönen menschengemachten kahlschlag an
http://www.lbv.de/uploads/media/3-Kahlschlag.jpg
den siehst du auch in 100 jahren noch, wenn du nichts machst
 

Sandra_und_Marc

Geocacher
Ach danke quercus! Ich hatte eher Bilder von Schlachtfeldern im Kopf...Es lässt sich halt wirklich nicht vergleichen.

Für den Eigner des Baumgrundstückes natürlich eine furchtbare Angelegenheit, das muss man ja auch sehen!

Deshalb, denke ich, wäre Papa Staat tatsächlich aufgerufen Biberschadenentschädigungen auszuzahlen. Meine Steuergelder stelle ich hiermit gerne zur Verfügung :D
 

DL1YOV

Geocacher
Übrigens, schon mal nachgedacht, warum Elchingen so heißt? Da wäre es doch auch ganz passend, ein paar der namensgebenden Wildtiere anzusiedeln, das würde dann einen Ausgleich zur Biberpopulation schaffen.
 
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