• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Schutz des Wildes in der Winterzeit

Die Baumanns

Geowizard
Der RP Osthessens informiert.

http://www.osthessen-news.de/beitrag_A.php?id=1191714

Ich denke, wir sollten darauf rücksicht nehmen.

Gruß Guido
 

Thaliomee

Geowizard
Wobei (wenn ich richtig lese...) man jetzt das Wild schützen soll, damit hinterher wieder welches gejagt werden kann :???:
Nicht falsch verstehen, ich finde es gut und unbedingt richtig, dass man sich vorsichtig verhält und das Wild nicht unnötig aufscheucht - aber das in dem Artikel gleich mit erwähnt wird, dass (das selbe!) Wild nach dem Winter dann wieder gejagt wird, macht das ganze irgendwie unsinnig.
Vielleicht versteh ich auch einfach nix von natürlicher Auslese :/
 

Teddy-Teufel

Geoguru
Sehr merkwürdig, bei gehen die Hobbyjäger immer noch jagen. nebenan ist ein Hotel, welches zur Zeit voller Jäger ist. Die packen Glühwein ein spannen Pferde vor den Schlitten und ziehen los. Läuft da was verkehrt?
 

Zappo

Geoguru
Thaliomee schrieb:
.....Nicht falsch verstehen, ich finde es gut und unbedingt richtig, dass man sich vorsichtig verhält und das Wild nicht unnötig aufscheucht........
Da gibts bei mir eine offizielle und eine inoffizielle Einstellung.

Die inoffizielle Einstellung ist geschuldet dem Zwiespalt, daß Forstverwaltung usw. nicht müde werden, zu erzählen, daß es um den Faktor 3 (Rehe) bzw. 5-10 (Wildschweine) zuviele Tiere im Wald hätte, die Jäger erzählen, daß sie ihre Abschußquoten nicht erreichen würden usw. Außerdem weiß ich, daß für einige Greifer im Winter auch mal ein verendetes Reh eine willkommene Ergänzung fürs Mäusefangen darstellt. Zum richtigen Gewichten dieser komplexen Tatsachen fehlt mir aber zugegebenerweise das Fachwissen*.

Die offizielle Einstellung - nach der ich mich richte - ist, daß man sich in der Natur (vielleicht auch nicht nur da) so sorgsam bewegt, daß man weder Mitmensch noch Tier stört - im Rahmen der ausgeführten Tätigkeiten natürlich. Beim Holzmachen im Winter gibts halt Lärm. Ich muß aber weder beim Cachen noch sonstwo irgendeinem Viech oder Mensch absichtlich zuleide leben.

Zappo

* wie so vielen anderen auch - die gebens aber nicht immer zu :D
 

frenocomio

Geowizard
Zappo schrieb:
Die offizielle Einstellung - nach der ich mich richte - ist, daß man sich in der Natur (vielleicht auch nicht nur da) so sorgsam bewegt, daß man weder Mitmensch noch Tier stört - im Rahmen der ausgeführten Tätigkeiten natürlich.
Halte ich auch so.

Vielleicht sollte man die Grundregel der StVO (§1(2)) auf das allgemeine Leben ausweiten:

Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, daß kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird. ;)
 
Teddy-Teufel schrieb:
Sehr merkwürdig, bei gehen die Hobbyjäger immer noch jagen. nebenan ist ein Hotel, welches zur Zeit voller Jäger ist. Die packen Glühwein ein spannen Pferde vor den Schlitten und ziehen los. Läuft da was verkehrt?

Natürlich läuft da was verkehrt :irre:

Thaliomee hat das schon richtig erfasst, wir alle sollen das Wild schützen, damit die Jäger nächstes Jahr schön was zum Ballern haben :kopfwand:
 

radioscout

Geoking
Die Regulierung des Wildbestandes ist leider erforderlich. Sollte das Wild deshalb kein Recht auf Ruhe haben?
 

MrsBean

Geocacher
Letztens war eine Reportage (glaube SWR) im TV. Zuerst wurde ein Jäger interviewt, der meinte, als Tierschützer (da sag ich mal nichts zu) hätte er ja die Pflicht, den Tieren zuzufüttern (natürlich nur denen, die er nachher auch wieder schießen kann - die Beutegreifer müssen natürlich schauen, wo sie bleiben). Eine Sprecherind er NABU sagte daraufhin, dass eine solche Zufütterung eben nicht tierschutzkonform ist, u.a. wegen den dann zu kurz kommenden Beutegreifern.

Einer Studie der Uni Wien ergab zudem, dass Rehe ihren Stoffwechsel im Winter stark zurückfahren, vom Prinzip her ähnlich dem Winterschlaf. Siehe z.B. hier

Die Schlussfolgerung für die Praxis der Wildhege: Im Winter brauchen diese Tiere Ruhe mehr als alles andere und sind nicht unbedingt angewiesen auf zusätzliche Fütterung, weil sie ohnehin Sparflamme brennen. Prof. Walter Arnold: "Da haben wir den Verdacht, dass wir unter Umständen diese jahreszeitlichen Anpassungen des Wildes damit stören und das Tier, um es salopp zu sagen, 'denkt': Es ist kalt, es muss Winter sein, die Tage sind kurz, es muss Winter sein, aber es gibt so was Gutes zu fressen - eigentlich ist es Sommer.'" Dieser Sommer im Bauch, das Überangebot an bestem Futter, könnte für die Tiere zum Verhängnis werden: Es bringt ihren biologischen Kalender so durcheinander, dass sie mit der Kälte nicht mehr fertig werden können und umkommen.

Das bestätigt auf jeden Fall die Tatsache, dass wir im Winter besonders behutsam sein sollten. Allerdings mir nicht von Jägern was über Tierschutz erzählen lassen - auch wenn sie sich immer gerne als die großen Naturschützer hinstellen, so geht es doch in erster Linie um Abschussquoten und wirtschaftliche Interessen (Spaß am Ballern lassen wir mal außen vor). Wäre aber sicher sinnvoll, sich als Cacher grundsätzlich mal mit solchen Themen, z.B. auch Brut- und Setzzeiten, auseinanderzusetzen.
 

MrsBean

Geocacher
radioscout schrieb:
Die Regulierung des Wildbestandes ist leider erforderlich.
In einem so strengen Winter würde die Natur auch ihren Beitrag zur Regulierung des Wildbestandes tun, nicht nur durch Verenden der schwächeren Individuen, sondern auch durch Trächtigkeitsverluste (Resorption). Jägern füttern die Tiere künstlich durch den Winter, damit sie später die Regulierung selbst vornehmen können, schließlich haben Sie ja eine Abschussquote zu erfüllen. Das ist eben ein paradoxes Argument.

Dass wir Cacher/Spaziergänger/Mountainbiker/wasauchimmer uns gerade im Winter oder in Brutzeiten entsprechend verhalten müssen, um nicht auch zu einer "künstlichen" Regulierung beizutragen, steht ja außer Frage!
 

MrsBean

Geocacher
Da dürfte es noch genug geben - die Studie wurde, wenn ich das richtig verstehe, an Tieren in freier Wildbahn durchgeführt. Ist ja auch kein Winterschlaf wie bei kleineren Säugern (wäre ja bei typischen Fluchtttieren kaum möglich), sondern lediglich ein Zurückfahren des Stoffwechsels. Wie das genau physiologisch aussieht und wie hoch die "Reizschwelle" da ist, kann ich dir nicht sagen - da müsste man sich in den entsprechenden Publikationen informieren.
 
Oben