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Auto befreien mit Kletterausrüstung?

adorfer

Geoguru
Angenommen ihr hättet einen Kleinwagen der 1500kg-Klasse, dieser säße in einem sumpfigen Feldweg in einem Schlammloch fest und es würde maximal 2m zu überbrücken gelten.
Ihr wärt zu zweit, hättet die Schuldfrage hinreichend geklärt und alle Bemühungen mit Fußmatten, Klappspaten, Stöcken wären schon mit lautem Gepolter unterm Bodenblech im Sumpf versackt, und eine Seilwinde ist sowieso nicht an Bord, denn sonst hättet ihr ja nicht mit den Fußmatten angefangen...
Würdet ihr die im Cachemobil befindliche Kletterausrüstung einsetzen?

Für mich gibt's da zwei Aspekte:
a) Geht das überhaupt? Flaschenzüge mit hohen Untersetzungen mit Krabinern statt Rollen funkionieren nicht. Und selbst wenn man 4 Rollen dabei hat, reicht das?
b) Was von der Kletterausrüstung ist hinterher ablegereif? Abschleppseile für PKW scheinen nach DIN "nur" für 40kN ausgelegt zu sein, wenn man das Kletterseil doppelt nimmt, dann sollte es zumindest für's Seil o.k. sein.

Ich könnte mir ganz fiese Basteleien vorstellen mit Bandschlaufe seitlich in in der Vorderradfelge, 5m Statikseil, dann eine Handsteigklemme und dann ein umlaufendes Seil über den Anschlagpunkt zurück zum Abschlepphaken. Dazu dann noch ein "Handsteigklemmenbediener" und ein Autofahrer, der den Widrigkeiten von E-Gas und Differential trotzt und mit leicht getretener Bremse bei schleifender Kupplung mit dem Vorderrad einzelne Hübe hinbekommt.

Dass sich das alles fürchterlich vertüddeln wird und mindestens die Bandschlaufe hinüber sein wird ob der Belastung an den Felgenkanten: ohne Frage!
Aber geht das?


P.S.: Mir geht es nicht darum, den Sinn oder Unsinn von DriveIn-Cachen, zumal in ungeeignetem Gelände bzw mit ungeeigneten Fahrzeugen zu diskutieren.
 

Night-Fly

Geomaster
ich hab mich im winter mal in einer senke auf einem "waldweg" festgefahren...
ich hab meist 2-3 spanngurte im auto und damit ging es ganz gut mich mit hilfe eines baums aus meiner situation zu befreien...

grundsätzlich würde ich zum einsatz meiner kletterausrüstung hier NEIN sagen... in einer notsituation würd ich sie bestimmt einsetzen...

ich denke, das problem in der situation ist einfach, dass die 2 meter nicht befestigt sind... wenn einer das auto "fährt" der andere mit nem seil und ner umlenkung auf festen boden versucht zu ziehen, spricht dem aus meiner sicht nichts entgegen... oft ist es doch so, dass man da wo man sich festgefahren hat selber keinen guten stand hat zum schieben...
ich würde dann aber nur mit muskelkraft und vielleicht mit der kraft der beine gegen einen baum unterstützen... niemals gegen einen festen punkt...

wenn ich am seil kletter mach ich ja auch nix anderes... ich hab nen festen punkt wo mein seil angeschlagen ist (in dem fall das auto) und am anderem ende hänge ich...
 

buddeldaddy

Geomaster
Wie Night-Fly schon gesagt hat NUR im NOTFALL, da muss es aber schon um Leben und Tod gehen.

Ansonsten ist die Kletterausrüstung MEINE LEBENSVERSICHERUNG, und die wird definitiv nicht für so einen Kraftakt benutzt.

Ich hatte mich auch mal festgefahren, ich habe da einfach -jha- angerufen und den 1,9 TDI arbeiten lassen :D :gott: :gott: :gott:

Spaß beiseite... Nur wenn ich alleine wäre und es der absolute Notfall wäre und es mir das Leben retten würde. Ansonsten gibt es die Freunde, die Familie oder den ADAC.
 

Stramon

Geowizard
Hmmmm... warum denn nur im Notfall?
Ich baue auch Flaschenzüge, um zu üben, wie man Flaschenzüge baut.
Warum nicht eine solche Situation nutzen um zu üben?
Ich hätte da kein Problem mit, meine Ausrüstung zu verwenden.

Gruß Stramon
 

buddeldaddy

Geomaster
Stramon schrieb:
Hmmmm... warum denn nur im Notfall?
Ich baue auch Flaschenzüge, um zu üben, wie man Flaschenzüge baut.
Warum nicht eine solche Situation nutzen um zu üben?
Ich hätte da kein Problem mit, meine Ausrüstung zu verwenden.

Gruß Stramon

Flaschenzüge und PERSONEN sind die eine Sache, überschaubar und wenn man sich an die Bauregel hält auch für das Material in Ordnung.

Ein Auto ist ein "klein wenig" schwerer, also treten auch andere Kräfte auf. Und da ich nicht immer meine Formelsammlung mit mir herumschleppe um nachzurechnen ob ich mich in der tech. Spezifikation bewege lasse ich es einfach. Da ich auch kein Materialprüfungsinstitut zu Hause habe, um die Ausrüstung hinterher zu prüfen, halte ich mich an die entsprechenden Benutzungsregeln.

Wer hat Lust das mal durchzurechnen ....

.... ich habe irgendwo ein PDF wo etwas mit den Kräften drinsteht, finde es gerade nicht mehr.

-jha-, ich habe dir doch da mal was gemailt ... :hilfe:
 

DocW

Geowizard
kurz mal aus der Hüfte geschossen (mir geht es jetzt nur um die Belastung durch Kräfte, nicht um mechanische Beschädigungen)
Du willst die Karre sicherlich nicht rausheben, das heisst, es wirkt ja deutlich weniger als 1,5to auf den Flaschenzug, oder? Was sagen den die Schlammfahrer dazu? Welche Kräfte wirken denn an so einer Winde?
Dagegen spricht aber, dass ein Seil ja auch schon vor dem Erreichen seiner Bruchlast geschädigt wird. Ich meine, ich hätte irgendwo gelesen, dass man ein Statik-Seil nur bis zum Erreichen der halben Bruchlast reversibel belasten darf.
...mein nächster Wagen bekommt ein Schlechtwegefahrwerk..... :D
 

stoerti

Geowizard
Also ich würde da an Deiner Stelle das Seil um die Vorderräder des Wagens (ich nehme an, es handelt sich um das Auto Deiner Freundin, damit ist es ein kleines Auto und hat Vorderradantrieb) wickeln und die andere Seite entsprechend bestigen.
Dann gaaaaaaanz langsam kommen lassen.
Das sollte dem Seil nichts ausmachen.

Rutscht Du aber seitlich weg und in den Graben, gibts monatelangen Liebesentzug.
Daher darf man auch den ADAC rufen. ;)

Wobei man da berücksichtigen muss, wie man steht.
Ich kenn da auch jemanden, der meinte, mit seinem Offroadauto Offroad cachen fahren zu müssen.
Da musste der ADAC aufgeben, weil er da nicht hinkam.
 

Zai-Ba

Geowizard
Noch mal ein Wort zu den auftretenden Lasten (abgesehen davon, ob sie durch Muskelkraft erreichbar sind)

Wenn sich dein Wagen (1,5t) so richtig in eine Schlammpfütze eingegraben hat, wirst du mehr als 15kN brauchen um das Ding da wieder raus zu kriegen. Schau dich mal unverbindlich in einem der 4x4-Foren um, was die zur Bergung nehmen.

Ich kann mich da an einen Spruch erinnern, dass man mindestens die 3-fache Last annehmnen soll, also wäre für deinen Fall Material für 4,5t mit Sicherheitsfaktor 7:1 angesagt. Empfohlendes Material hält also
15kN * 3 * 7:1 = 315kN
Du müsstest folglich 15(!) Seilstränge(Schlingen, Karabiner) neben einander legen, um die empfohlene Bruchlast zu erreichen und dann hast du immer noch das Problem mit der Dehnung.

Fazit: Lass es, es kostet nur Kraft, Zeit, Nerven und Material. Wende dich lieber an einen lokalen Bauern oder einen cachenden Jeep-Fahrer und spendiere ihm nachher was für die Kaffee-Kasse

keep caching, Zai-Ba
 

Night-Fly

Geomaster
naja, ich bin zwar selbst ADAC-Plus Mitglied, bezweifel aber ein wenig, dass die mich da rausziehen würden... warum auch? das ist eine so schlechte straße und das "schlammloch" tut sich ja nicht aus heiterem himmel auf, vom wetter rede ich erst gar nicht...
denke der ADAC würde sich nur auf gut befestigten wegen und straßen bewegen, hier gehts ja auch um versicherungstechnische hintergründe...

ansonsten kann ich nur jedem empfehlen sich einen LKW-Spanngurt ins auto zu legen, damit kommt man auch aus solchen situationen raus... und die teile gibt es meine ich bis 20m länge...
 

Zai-Ba

Geowizard
Night-Fly schrieb:
LKW-Spanngurt [...] bis 20m länge...
Bei sicherungsprofi.de kann man sich entsprechende Gurte auf Anfrage zuschneiden lassen.

Ratschen eignen sich leider nicht wirklich um Sachen wegzuziehen, da sie nach 5 Windungen "voll" sind und entspannt werden müssen. Da wäre ein Kettenflaschenzug deutlich effektiver, aber auch teurer, schwerer und voluminöser.
 

ElliPirelli

Geoguru
Ich meine irgendwo hier im Forum gelesen zu haben, daß der ADAC nur bei Straßen hilft, wer sich auf nem Feldweg festgefahren hat, kann zusehen, ob er irgendwo nen Trecker auftreibt...


Bisher hab ich mich nur mal auf dem Ausstellerparkplatz fest gefahren, ne gemähte Wiese, der der Wolkenbruch zwar nichts ausmachte, die danach aber nicht wirklich noch gut befahrbar war...
Da reichten mir 3 junge Männer, den Bus rückwärts auf "festen" Grund zu schieben und dann eine andere Ausfahrt zu nutzen... Zwei hättens sicher auch geschafft, aber wenn drei da sind, können sie auch alle drei schieben...

Ich weiß ja auch nicht, ob es schneller geht, ein paar hundert Meter zu laufen und das Auto auf einem geeigneten Platz zu lassen, oder hinterher stundenlang Ausrüstung und Nerven zu mißhandeln.... :roll:
 

Nescafe

Geocacher
Mahlzeit.
Wenn Ihr den ADAC ruft dann müsstet Ihr aber gleich am Telefon sagen dass Ihr nen Schlepper braucht. Mit diesen Zafiras fahren die sich sonst höchstens selbst fest.

Ist schon länger her da hat mein Vater mal mit dem Tracktor einen Rallygolf (Probefahrt) aus dem Acker gezogen und dabei ist ein (zugegeben vergammeltes) Stahlseil (ca 15 mm ?) gerissen.
Will damit sagen dass es wohl darauf ankommt wie gründlich man sich festgefahren hat.

Mit dem alten Pajero hab ich mal nen 1er Golf rausgezogen der sich so tief "eingewühlt" hatte dass die Türen nicht mehr auf gingen.
(hinterher meinte der Typ noch dass ich wenigstens hätte warten sollen bis er die Handbremse gelöst hat...)

Grüße
Nescafe
 
OP
adorfer

adorfer

Geoguru
ElliPirelli schrieb:
Ich meine irgendwo hier im Forum gelesen zu haben, daß der ADAC nur bei Straßen hilft, wer sich auf nem Feldweg festgefahren hat, kann zusehen, ob er irgendwo nen Trecker auftreibt...
Kommt wohl auf die Situation an... aber für Cacher sieht's da wohl schlecht aus...

Und zu "geeigneteren Fahrzeugen" heisst die Regel doch: Mit dem Geländewagen kann man sich dort festfahren wo auch der ADAC nicht mehr hinkommt.

Eventuell erhält man dafür noch gratis einen Mang der Woche.

Wenn ich Störtis Methode anwende (Seil um Vorderräder, um Stückweise 2m zu überbrücken), dann würde ich das dann aber mit Bandschlingen machen, da ich die hinterher wegwerfen kann. Außerdem könnten die evtl. "sauberer" laufen.
 

Deichkind

Geocacher
Also mit meiner Kletterausrüstung würde ich es wirklich nur in ganz aussichtslosen fällen Probieren. Aber dem Zeug würde ich danach wahrscheinlich einfach nicht mehr Trauen, das es auch noch hält. Was ist den von so was zu halten? Packt ja angeblich 4 Tonnen. Aber zu dem Preis, bin ich schon etwas misstrauisch. Gruß Deichkind
 

Nescafe

Geocacher
Do ein Ding ist mir mal um die Ohren geflogen.
Diesen 4 Tonnen würde ich nicht den geringsten Glauben schenken.

Gruß
Nescafe
 

t31

Geowizard
Was man bei solchen Aktionen nicht vergessen darf, wenn etwas nachgibt, dann richtig: es können Karabiner und Seil um die Ohren fliegen und das mit ordentlich bums dahinter. Von daher würde ich auch maximal die Variante von Night-Fly in Betracht ziehen.
 

Night-Fly

Geomaster
ich bin die ganze zeit am schmunzeln...
ich mein, mal ehrlich: wenn ich mich auf nem acker, feldweg oder was weiß ich noch fest fahre... ja das merkt man doch... und da versucht man nur kurz aus eigener kraft raus zu kommen...
wenn ich lese, dass man sich so tief eingräbt, dass man nicht mal die tür mehr auf bekommt... :kopfwand: sowas muss auch bestraft werden.

ich hab mich damals mit 2 handelsüblichen spanngurten aus so einer situation befreit. ob man es glaub oder nicht, ist aber so....
mit nem lkw-spanngurt geht es noch besser... die ratschen sind größer und damit der hubweg...
wenn ein spanngurt nicht reicht, nehme ich einen zweiten und kann immer einen auf zug halten, wärend ich den anderen neu ansetze und dann weiter meine karre aus dem dreck ziehen... da ist mir auch eine ratsche egal die nach 5 windungen voll ist... rom wurde auch nicht an einem tag erbaut und ich bin so um welten schneller als dass ich erst die große "rettet mein auto aus dem schlammloch"-hilfaktion angeleiert habe...

hier mal ein foto wie weit ich mit meinem MX3 in weiche feldwege fahre...
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spanngurte gehören für mich als geocacher einfach ins auto... wunderbar die teile :D
 

SpielzeugTussi

Geocacher
ja ich war mal live dabei als er nen trecker auf nem acker hinterher gefahren ist ..

schmerzgrenze bei NF = 0

ich hoffe das wird anders bei unserem neuen auto später*g
 

Alpini

Geomaster
ElliPirelli schrieb:
Ich weiß ja auch nicht, ob es schneller geht, ein paar hundert Meter zu laufen und das Auto auf einem geeigneten Platz zu lassen, oder hinterher stundenlang Ausrüstung und Nerven zu mißhandeln.... :roll:
Wir sind hier im Klettersubforum, dann ist es doch kein T5er mehr, wenn ich das Auto nicht mit equipment bergen muss. :lachtot:
Mein MTB habe ich noch nirgends ausgraben muessen (muss an meiner mangelnden Muskelkraft liegen, oder dem Shimano Gag mit den 27 Gaengen)... :D
 

stoerti

Geowizard
Was man bei solchen Aktionen nicht vergessen darf, wenn etwas nachgibt, dann richtig:
Das ist wohl wahr!
Bei meinem letzten Schottlandtrip kam ich im Wald um die Ecke und sah nen PKW, dem ein Baum vors Auto gesprungen war.
Der Fahrer hatte die angetriebenen Vorderräder in nen Graben gesetzt, so dass der Wagen auf dem Boden auflag.
Ein paar semiprofessionelle Helfer aus Nottingham versuchten, ihn mit sowas wie einer dickeren Reepschnur rauszuziehen.
Als das Ding riss, kam das wie ne Peitsche angeflogen.
Zum Glück war mir mit meinem hohen Intellekt das vorher klar, dass wenn es reisst, dann aber richtig. :eek:ps:
Hätte ich die Leute nicht aus dem Gefahrenbereich befördert (vorher) hätts bös ins Auge gehen können.
Wir haben dann nen Abschlepper gerufen, der nach den GPS Koordinaten gefragt hat weil niemand wusste, wo wir eigentlich genau waren :2thumbs:
Und der kam mit seinem Schlepper bis tief in den Wald rein....
 
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