Belastbarkeit Beingurt?

Hi,

ich habe eine kurze Frage:
Ich seile mich immer mit Achter und Prusik-Hintersicherung ab. Dabei ist der Prusik über einen Karabiner in der Beinschlaufe des Klettergurtes eingebunden. Jetzt mal angenommen, mit dem Achter geht irgendetwas schief und er "reißt aus", meint ihr, das die Prusik an der Beinschlaufe einen auch noch halten kann? Oder geht es dann ungebremst nach unten?

oese

Da wir leider Deinen Gurt nicht kennen ist es sicher schwierig hier eine verlässliche Aussage zu treffen. Was meint denn der Hersteller Deines Gurtes zu der Frage?

Allerdings ist das Hintersichern wie Du es betreibst wohl durchaus eine gängige Methode...

Ich benutze einen Komplettgurt und habe daher auch Einbindepunkte an den Seiten auf Hüfthöhe. Diese sind laut Anleitung des Gurtes genau wie der Haupteinbindepunkte zu belasten.

Micha.

Stmmt, den Hersteller könnte ich wohl mal anschreiben. Bei dem Gurt handelt es sich um einen Elliot Duke...

Die Hintersicherungsmethode wurde mir übrigens beim Klettertraining gezeigt - mittlerweile überlege ich aber, den Achter vielleicht mit einer 30er Bandschlinge zu verlängern (das wird ja auch von mehreren praktiziert), dann kann ich sowohl Achter als auch Sicherungsprusik in die Anseilschlaufe einbinden...

oese

nunja, da diese hintersicherungsmethode von fast allen verwendet wird, gehen ich mal davon aus dass die beinschlaufe das abkann. sonst würde man es ja nicht machen.

Die Biberbande schrieb:

mittlerweile überlege ich aber, den Achter vielleicht mit einer 30er Bandschlinge zu verlängern (das wird ja auch von mehreren praktiziert), dann kann ich sowohl Achter als auch Sicherungsprusik in die Anseilschlaufe einbinden...

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so mache ich es und das hat meiner meinung nach ein paar vorteile:

1) hab ich auch irgendwie ein besseres gefühl und man kann weniger fehler beim einbinden machen. in der beinschlaufe muss man schon drauf achten dass er an der richtigen stelle sitzt.
2) sollte man wirklich mal im prusik hängen, hängt man nicht schräg/schief in einer bein schlaufe sondern gerade im gurt.
3) beim abseilen ist der 8ter ein wenig höher, was einem mehr spielraum/freiraum gibt. ich finde das angenehmer.

aber das muss jeder selbst wissen, wie es ihm lieber ist. sicher ist wohl beides.

Die Biberbande schrieb:

Achter [...] "reißt aus"

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Höh, WFT?!
ich habe bereits 2 Geschichten von Leuten gehört, die schlichtweg vergessen hatten den Achter einzubinden und dann nur mit der Kurzprusik gesichert mitten in der Wand (Mehrseillängenroute) standen.

Alle Anwesenden haben (inkl. Material) unbeschadet überlebt. Die einzige Prusik, die mal kaputt gegangen ist war bei nem Kletterkurs, wo ein 120kg Mensch mit einem zu langen Prusik "das mal austesten" wollte. Danach war der Prusik so weit in den Achter gezogen, dass nur noch das Messer half...

Ihr wisst aber schon weshalb man die Hintersicherung mit dem Kurzprusik macht?

Ich dachte immer, für den Fall das man das Seil loslässt. Und ob der Achter sitzt, das prüft man bevor man die Selbstsicherung löst, der Kurzprusik mittels dünner Reepschnur ist sicher nicht dazu da um den Achter (im Notfall) zu ersetzen, daß das gut gehen kann - OK - aber darauf verlassen, oje.

t31 schrieb:

Ihr wisst aber schon weshalb man die Hintersicherung mit dem Kurzprusik macht?

Ich dachte immer, für den Fall das man das Seil loslässt. Und ob der Achter sitzt, das prüft man bevor man die Selbstsicherung löst, der Kurzprusik mittels dünner Reepschnur ist sicher nicht dazu da um den Achter (im Notfall) zu ersetzen, daß das gut gehen kann - OK - aber darauf verlassen, oje.

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Ich will mich ja nicht drauf verlassen und achte schon auf den Achter - aber es ist auch schön zu wissen, dass der Prusik mich im Notfall auch halten kann. Beim Hochprusiken kann er das ja auch, aber da sitzt er ja auch in der "richtigen" Anseilschlaufe...

Das Risiko, dass der Achter bei sorgfältiger Verwendung abschmiert, ist zwar sehr gering, aber da - und auf diesen Fall bezieht sich meine Frage...

Torsten

Ich denke wenn es nur un der Beinschlaufe hängt hat man sicher eine recht beschissene Ausgangssituation nach dem Sturz.

Mein Petzl Corax Gurt hällt 15kN auf der Beinschlaufe. Diegehen aber dabon aus, dass der am Bein anliegt und nicht, dass da was eingebunden wird, dann kann das ganz anders aussehen deneke ich (oder verstehe ich Dich vielleicht falsch)?

Nee. da verstehst du nix falsch...

Ich habe heute die erste Antwort auf meine Frage an den Händler erhalten, ganz klare Antwort: Nur in die Anseilschlaufe einbinden, sonst nirgends!!!

Also werde ich mal die Methode mit dem "verlängerten Achter" ausprobieren....

Torsten

t31 schrieb:

...der Kurzprusik mittels dünner Reepschnur ist sicher nicht dazu da um den Achter (im Notfall) zu ersetzen,

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hmm, das seh ich aber schon so. unter anderem ist er bei mir genau dafür da. also nicht um ihn zu ersetzen, aber um nicht zu stürzen wenn wasauchimmer mit der 8 passiert. ich verlasse mich sehr wohl dann darauf, dass der prusik mein gesamtes gewicht trägt. (im notfall halt)

Der Prusik soll doch nur deine Hand dies das Seil in den Achter führt im Notfall ersetzen.
Also würdest du immernoch in der 8 hängen.
Bei dem Prusik muss man halt darauf achen, dass der Prusik nich in die 8 kommen kann, weil du sonst die Reepschnur nicht mehr/ nur noch schwer/ nurnoch durch abschneiden aus der 8 bekommst.


keep cachin'

Steve

Der Kurzprusik ist laut DAV Lehrmeinung lediglich als Abseilbremse gedacht, falls man aus welchen Gründen auch immer das Seil loslässt bzw. loslassen muss.

Die modernere Form wäre einen Shunt, statt des Kurzprusik mitlaufen zu lassen.

Die Beinschlaufen sind die Hauptlastträger eines Sitzgurtes. Es wäre also denkbar dass, bei einer entsprechend groß dimensionierten Reepschnur 8 - 10mm die Haltekraft gegeben wäre. Ich würde mich allerdings auf solche eine Notlösung nicht verlassen wollen. Es ist durchaus möglich dass man einfach nach hinten kippt, bzw. seitlich wegkippt und dann kopfüber hängt oder wahrscheinlich eher aus dem Gurt herausfällt.

Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte sich zusätzlich zum Kurzprusik noch einen etwas längeren Prusik vor den Achter setzen, der dann mit einer Hand über dem Achter mitgeführt wird.

Regards

bikemission