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Wie viel Sicherheit braucht der Geocacher

Rokop

Geomaster
Hallo Leute,

wollte mal gern eine Frage in den Raum stellen, weil es mich interessiert wie Ihr das so handhabt.
Wir wissen ja sicherlich alle, dass unsere Sicherheit beim T5 Geocaching im Prinzip von mehreren Faktoren abhängt wie etwa vorhandene Ausrüstung, mitgenommene Ausrüstung, allgemeines Sicherheitsempfinden, Bequemlichkeit, Wissen/Unwissen, usw.

Außerdem wissen wir alle, dass wir uns eigentlich auf unsere Ausrüstung verlassen können. Alles ist geprüft, zertifiziert und auf das Gewicht von Nilpferden ausgelegt.
Aber ist es auch wirklich sicher? Ist das mehrere Jahre alte Seil wirklich noch so ok? Kann mein Grigri nicht doch mal versagen? Eine Bandschlinge reissen?
Bleibe ich beim klettern wirklich immer unter dem Umlenkpunkt? Ist mein Karibiner nie querbelastet? Ist der Fixpunkt wirklich so sicher wie er aussieht?

Wenn ich meine persönlichen Erfahrungen (mit all den Fehlern), die von befreundeten Cachern, gelesenen und auf Fotos gesehenen Dingen zusammen nehme, dann komme ich zu der Überzeugung, dass nichts aber auch gar nichts wirklich sicher ist.

Ich habe daher vor einiger Zeit begonnen nicht nur IMMER einen Helm zu tragen sondern auch ein zweites Seil zur Sicherung zu verwenden. Anfangs noch aus Kostengründen ein dynamisches Seil mit dem der Kletterer von unten durch den Partner gegengesichert wurde.
Mittlerweile mit einem zweiten statischen Seil und einem mitlaufenden Sicherungsgerät (Petzl Asap). Das Seil ziehe ich in 80 % der Fälle mit der Pilotschnur zusammen mit dem Kletterseil hoch und wähle einen anderen Fixpunkt. Beim abseilen genau so, auch hier einen anderen Fixpunkt.

Wenn mir nun an dieser Stelle Jemand sagt, alles schön und gut aber das ist mir zu teuer, dann finde ich ein gewisses Maß an Verständnis dafür. Ich habe aber schon selbst mehrfach erlebt, wie sich andere Kletterer geweigert haben, meine bereits installierte Technik mitzubenutzen. Natürlich ohne Helm, weil ist ja nur ein Baum. Da kann ja nichts passieren. Auch nur ein Seil genommen, keine Hintersicherung etc.

Jetzt frage ich mich wirklich, wie kommt so etwas? Warum ist das, was für Industriekletterer vorgeschrieben ist, für uns Geocacher schlecht? Gibt es Menschen mit sieben Leben? Kann man Glück auf Lebenszeit pachten?
Oder sollte man nicht lieber das Vorhandene nutzen, sich immer auf dem (hoffentlich) neustem Stand halten, üben, neue Techniken lernen usw.

Ok, mich interessiert Eure Meinung dazu.

Gruß Roman
 

SkyTrain

Geowizard
In meinen Augen kannst du privates Klettern mit Industriekletterern nicht vergleichen. Industriekletterer sind Angestellte eines Unternehmens. Das ist gesetzlich verpflichtet alles zu machen damit den Mitarbeitern nichts geschieht. Beruflich erstelle ich Gefährdungsbeurteilungen für unsere Mitarbeiter und muss auch Dinge vorschreiben die ich im privaten bereich niemals umsetzten würde. Ein Kinderspielplatz ist z.B. aus Sicht eines Unternehmers ein riesiger Gefahrenherd. Auf einem Klettergerüst höher 2m müsste ich laut BG Vorschriften immer eine PSA gegen Absturz tragen. Das gilt natürlich auch für die Rutsche die höher als 2m ist da der Seitenschutz dort nicht ausreicht. Niemand würde seine Kinder zwingen auf dem Spielplatz in einen Sitzgurt zu tragen ….

Ich persönlich halte es so das ich meine Ausrüstung regelmäßig auf Schäden überprüfe. ( habe eine Sachkundeausbildung dazu). Alles was Defekt ausschaut fliegt ohne wenn und aber in den Müll. Ich besitze die komplette Ausrüstung zumindest doppelt, meist dreifach, so das ich auch beim klettern jederzeit eine alternative zur Hand habe. Ich versuche an jedem Cache die Lage vorher einzuschätzen und mache mir auch Gedanken über Problem die auftreten könnten. Aber bitte nicht übertreiben, es soll auch noch Spaß machen. Und ganz wichtig: Ich habe gar keine Probleme damit einen Cache mittendrin abzubrechen oder erst gar nicht anzugehen. Der Kopf ist das wichtigste Tool beim klettern, nicht der Kambiumschoner.

Trotzdem:
Ich klettere auch alleine.
Ich übersteige meinen Umlenkpunkt um z.B. das Seil oben noch umzuhängen.
Ich trage leider nicht immer einen Helm.
…..


Viele Grüße
SkyTrain
 

Zai-Ba

Geowizard
Es gibt nur eins, was wirklich sicher ist : :segen:

Ich komme aus dem Sportklettern und bin ein Freund von Materialreduzierung. Wenn jemand gerne 5 Seile einbauen möchte bevor er sich auf einen 6m Baum traut: Bitte, gerne. Wenn's mir zu lange dauert, gehe ich das nächste Mal mit wem anders los! Unangenehm finde ich es auch wenn mir jemand, der vor einem halben Jahr das erste mal den Erdboden verlassen hat, versucht zu erzählen wie knapp ich mit meinem einen Seil dem Tode von der Schippe gesprungen bin...

Ich bin der Meinung, dass ich nach 14 Jahren Klettererfahrung, etlichen Kursen zum Erhalt meiner Trainerlizens und mehrjähriger Arbeit in verschiedenen Hochseilgärten die Schwachstellen des Materials und die Gefahren in der Höhe ganz gut einschätzen kann.

Es kommt IMO weniger darauf an, dass man immer ganz viel Klimperkram dabei hat und den Brückenabseiler mit seinem Super-Duper 13-fach redundanten Standard-Aufbau für alle Situationen durchführt, sondern viel mehr, dass man mit offenen Augen seinen Aufbau den Gegebenheiten nach dem Motto "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" anpasst und dafür seine Trickkiste bzgl. "Techniken mit Seil und Karabiner" auffüllt

In diesem Sinne möchte ich mich dem SkyTrain'schen Ausrüstungstipp anschließen :D

Aber auch ich habe mir schon das ein, oder andere Mal gewünscht, den Helm doch mitgenommen zu haben


keep caching, Zai-Ba
 
OP
R

Rokop

Geomaster
Hallo SkyTrain, ZaiBa

um Leute wie Euch mache ich mir auch weniger Gedanken. Ihr scheint genügend Erfahrung und Weitsicht zu haben, dass es auch mit weniger gut gehen kann.
Ich denke da an Andere, die mal zugesehen haben und sich anschließend eine Kletterausrüstung zugelegt haben. Viele davon sind beim kleinsten Problem hilflos da sie nicht wissen wie sie Situationen einzuschätzen haben. Sie könnten sich in brenzligen Situation selbst nicht helfen, weil sie keine alternativen Techniken kennen.
Ich würde bei einem Cache in 5 m Höhe nicht unbedingt ein zweites Seil installieren wollen weil da mein Sturzraum schon über 4 m beträgt bis die Sicherung greift. Trotzdem denke ich an mein Leben und meine Gesundheit und habe für mich beschlossen zumindest aus technischer Sicht alles dafür zu tun das alles so bleibt wie es ist. Wenn ein Industrie Kletterer abstürzt, der alle Sicherheitsvorkehrungen eingehalten hat, muss die BG zahlen. Bei mir zahlt niemand, ist es doch nur ein gefährliches Hobby.

Schöne Grüße, Roman
 

Zai-Ba

Geowizard
Das Problem dieser anderen ist dann aber in den seltensten Fällen ein Mangel an Ausrüstung, meist ist eher das Gegenteil der Fall. Ob jemand hilflos am Seil hängt, weil der Prusik in den Achter gelaufen ist oder die Steigklemme zu dicht an die Würgeschlinge geschoben wurde oder der ASAP gegriffen hat, hat weniger damit zu tun welche Geräte und wieviel Redundanz er einbaut, sondern dass er keine Ahnung hat, wie er sich mit dem Gegebenen - und wenn's nen Schnürsenkel ist - helfen kann.


Zum Glück gehören die meisten T5er zu den JAFTs, wo die Standard-Prozedur: Seil rein, hoch, loggen, runter reicht um sein Pünktchen zu kriegen. Doch die Frage, die sich aus deinem letzten posting ergibt: was machen die "noobs"?

  • Verbieten kann man erwachsenen Menschen das ja schlecht.
  • Alle T5er archivieren ist auch nicht sinnvoll
  • Zu sagen man sollte nur dann losgehen, wenn man sich seiner Sache sicher ist bringt leider nicht wirklich was, weil man leider seit einiger zeit immer mehr Leute sieht, die sich aus Unerfahrenheit in Lebensgefahr begeben uhd dabei absolut souverän fühlen.
  • "Erfahrene nehmen Unerfahrene mit" finde ich auch gefährlich, da es beim Cachen keinen Trainer-Schein o.ä. gibt, der einen als erfahren ausweisen könnte. Somit breiten sich - nach dem Motto see one, do one, teach one - Fehler wie bei der stillen Post aus, bis einer vom Baum fällt.

Müsste man also einen zertifizierten T5-Caching Trainerschein nach entsprechender Ausbildung ausgeben? Diese Trainer könnten dann, ähnlichen dem DAV-Schein "Sicher sichern", Kurse geben.
 
OP
R

Rokop

Geomaster
Ich wollte eigentlich auf etwas anderes hinaus. Die Frage ist nämlich nicht unbedingt was ich alles kann und weiß sondern ob ich es auch mache. Wer also mit einem Minimum an Material aber mit einem Maximum an angewandter Umsicht und Kenntnis klettert, liegt sicher nicht verkehrt. Trotzdem kann aber auch hier ein wenig Redundanz nicht schaden. Wer kann sich schon davon freisprechen, nie Fehler zu machen.
Andererseits nützt das beste Material ja nichts, wenn ich damit nicht umgehen kann. Wie Zai-Ba schon schrieb liegt meiner Meinung nach ein großes Problem darin, dass wirklich erfahrene Leute Anfängern zeigen, dass es doch schließlich auch ohne Helm, ohne Hintersicherung u.ä. geht.

Ich für meinen Teil versuche unerwartete Risiken, evtl. Fehleinschätzungen meinerseits sowie menschliche Unzulänglichkeiten mit regelmässigen Training und sinnvoll eingesetztem zusätzlichen Material entgegen zu wirken. Ein gewisses Maß Vertrauen an sein persönliches Können und Material ist sicherlich unabdingbar. Zu viel Vertrauen kann aber auch Tod oder zumindest Rollstuhl bedeuten.

Gruß Roman
 

adorfer

Geoguru
Wir können uns nur jeder für uns selbst überlegen, wie viel Sicherheit und Redundanz uns selbst wichtig ist.
Wenn andere Leute ohne Seilschoner über scharfe Kanten gehen und als Klettersteigset zwei Bandschlingen a 1m20 mißbrauchen und dazu noch die Anschlagpunkte übersteigen, dann ist das deren eigenes Risiko.

Schwerwiegende Unfälle können passieren und werden jeden Tag wahrscheinlicher. Wenn's in anderen Sportarten (nicht nur beim Extremsport) Tote gibt, dann wird das auch bei den Klettercachern früher oder später passieren.
Das wird sich nicht abwenden lassen. Und nach viel Geschrei wird's danach auch weitergehen müssen.

P.S.: vielleicht zum Thema passend eine aktuelle Meldung aus der Leiterfraktion:
Also So. die Sache gleich angepackt, Leiter aufgestellt und Cache gehoben! Dann kamen wir auf den Geschmack. Wo ist der nächste T5? Zw. [..] und [..]. Also nix wie hin, mitten im Wald. Erstmal ohne Leiter los gezogen, Cache entdeckt, aber viel, nein, viel, viel höher als beim [..]!!! Die Leiter (3 x 12 Sprossen) mussten wir vollkommen ausziehen, direkt an den Baum annehnen, mit dem Baum versurren und dann fehlten immernoch ca.170cm bis zur Dose. Die Dose ist wohl in ca.elf Meter Höhe. Ich (1,[..]m lang) stand auf der vorletzten Sprosse und umklammerte den Baum um die Dose zu erreichen. Da T5 maximum ist, fanden wir das dieser Cache mehr T5 ist als [..]. Kannst es Dir ja nochmal überlegen!
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Zai-Ba

Geowizard
:schockiert:
Das wäre für mich ein Grund hierfür:
traffic_cone.gif
, also einstampfen.
Höherhängen geht bei dem Bäumchen ja schlecht, aber nebenan wird's doch was passendes geben...


Natürlich schadet Redundanz nicht. Auch mir ist es schon gelungen eine brenzlichge Situation durch zusätzliches Hintersichern von oben zu entschärfen. Aber man sollte es nicht übertreiben.

Um auf das Thema deines threads, wie's in der Überschrift zu verstehen ist, zurüch zu kommen: Da kann wohl nur jeder für sich antworten.
Mir reicht zum Abseilen ein Seil. Einzel- oder Doppelstrang je nach Situation, eigentlich aber lieber Doppelstrang, weil es sich angenehmer mit abseilen lässt.
Ich benutze häufig Halbautomaten ohne Paniksicherung und Arbeitseinrastfunktion.
Ich überklettere auch mal den letzten Sicherungspunkt, wenn ich im Vorstieg die letzten Meter zur Dose selber klettere, dann bin ich aber mit einem dynamischen Seil von einem Partner meines Vertrauens gesichert.
Ich bin auch ab und zu ohne Helm unterwegs. Habe aber an der ein oder anderen Stelle auch schon mal abgebrochen weil mir das ohne Helm nichts war.
Und ich habe auch auch schon den ein oder anderen T5er free-solo gemacht. Vorraussetzung war aber, dass kein Unerfahrener dabei war und dass ich als Risiko maximal einen verstauchten Knöchel gesehen habe.

Vielleicht wäre ne Umfrage ganz interessant. Bevor man die anleiert, müssten wir aber erst mal die Fragen gescheit zusamen stellen.


keep SaveSaneCaching, Zai-Ba

PS @Rokop: sorry für's OT
 
OP
R

Rokop

Geomaster
Also bis jetzt bin ich eigentlich zufrieden mit den Antworten, sie zeigen eigentlich, dass es jeder sehr individuell und stark situationsbedingt sieht. Bisher haben sich aber doch mehr die erfahreneren Leute zu Wort gemeldet.

Vielleicht sollte ich mal an dieser Stelle ein paar Punkte nennen, wie ich versuche dem entgegenzuwirken, was ich selbst als unsicher empfinde:

- Ich bin schon seit längerem dran, einen speziellen Geocachingkurs über den DAV zu etablieren. Wir haben bisher erst einmal so etwas gemacht aber die Nachfrage besteht weiterhin.
- Gehe ich mit "Neulingen" cachen, versuche ich auf jeden Fall ein gutes Vorbild zu sein. Die Marotten sind nämlich leider schnell abgeguckt und verinnerlicht.
- Ich selbst versuche gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu verinnerlichen. Bsp. immer mit Helm. Ohne wenn und aber. Das fällt auch nicht immer leicht.
- Regelmässiges Training und üben von (mir) neuen bzw. anderen Techniken um für viele Eventualitäten gewappnet zu sein.
- Regelmässiger Material Check
- Bestmögliche Vorbereitung auf kommende Aufgaben

Ich weiß das die selbst gesteckten Ziele nicht immer einfach einzuhalten sind. So vergesse ich immer wieder mal einen Seilschoner zu installieren und ärgere mich anschließend darüber. Anfangs habe ich auch immer die Schutzbrille vergessen, wenn ich mit der Bigshot geschossen habe. Mittlerweile ist sie fester Bestandteil der Ausrüstung. Ich möchte eigentlich gar nicht darüber nachdenken was da alles passieren kann.

Gruß Roman
 

SabrinaM

Geowizard
Dann melde ich mich mal als zumindest gefühlter Anfänger. Mit etwa 30 T5ern (die mit Boot lassen wir hier mal weg) sehe ich mich da zumindest noch.

Ich habe ein recht hohes Sicherheitsbedürfnis. Nie alleine. Immer mit Helm, selbst wenn es "nur" eine Strassenlaterne hoch geht. Abseilen und Aufstieg -wenns nicht zu hoch ist- mit I'D. Allerdings habe ich auch gelernt, mit Prusik und ATC hoch und runter zu kommen, und gelegentlich arbeite ich damit, um im Notfall auch damit klar zu kommen. Am Gurt ist der ATC und ein paar Bandschlingen immer dabei, ebenso ein Messer. Bei der Materialauswahl bin ich kritisch. Lieber ein guter Ball-Lock-Karabiner als ein Schrauber.

Vor Ort wird dann der Anschlagpunkt sorgfältig ausgewählt und die Taktik entschieden. Bei Bäumen Seil unten oder oben anschlagen? Möglichkeit zum Ablassen einbauen? Zweiten Anschlagpunkt? Eventuell sogar zweites Seil? Hier und auch unterwegs sind Kopf und Bauch gefragt, denn jeder Cache, jede Situation ist anders. Ich hab schon Caches abgebrochen weil ich mich der Aufgabe unterwegs dann doch noch nicht gewachsen gefühlt habe oder mir die Laterne oben zu rostig wurde.

Wichtig ist auch für mich, so viel Zeit zu haben, wie ich brauche. Solange ich nicht im Gebirge bin, wo Schnelligkeit durchaus ein Sicherheitsfaktor ist, lasse ich mich nicht drängen. Vor allem auch nicht beim Aufbau und beim Umbau.
 

adorfer

Geoguru
Rokop schrieb:
Anfangs habe ich auch immer die Schutzbrille vergessen, wenn ich mit der Bigshot geschossen habe.
Viel Wichtiger als die Schutzbrille sind bei der Bigshot meines erachtens der Helm, Handschuhe und robuste Jacke. Denn entweder kommt da beim Abschuss die Pilotleine wie eine Peitsche zurück oder aber man trifft einen Ast, der den Sack/Tennisball mit voller Wucht Richtung Schützen zurückschickt. Damit kann man übrigens auch Mitcacher empfindlich treffen.
Ähnlich kritisch kann's werden, wenn die unbehelmten Mitcacher unten herumspazieren während oben jemand einen Karabiner oder eine Ammobox fallen lässt.

Ich gehe ehrlich gesagt davon aus, dass ernste Unfälle bei sotetwas passieren werden, wenn's nicht ein an einer Kante versagendes Seil ist.
(Zugegenermaßen wird mir auch anders, wenn ich Leute mit Handsteigklemme und Croll klettern sehe, die kein Verbindungsmittel von der Handsteigklemme zum Gurt haben. Dass der Croll beim Durchqueren von Geäst oder bei Wandberührung auch aufgehen kann, das scheint viele nicht zu irritieren.)
 
OP
R

Rokop

Geomaster
-jha- schrieb:
Viel Wichtiger als die Schutzbrille sind bei der Bigshot meines erachtens der Helm, Handschuhe und robuste Jacke.

Ich hatte mich da etwas unklar ausgedrückt: Helm und Handschuhe hatte ich immer dabei, nur halt die Schutzbrille nicht. Besser wäre eh ein Helm mit Visier.

Ähnlich kritisch kann's werden, wenn die unbehelmten Mitcacher unten herumspazieren während oben jemand einen Karabiner oder eine Ammobox fallen lässt.

Ja, beobachte ich auch immer wieder

(Zugegenermaßen wird mir auch anders, wenn ich Leute mit Handsteigklemme und Croll klettern sehe, die kein Verbindungsmittel von der Handsteigklemme zum Gurt haben. Dass der Croll beim Durchqueren von Geäst oder bei Wandberührung auch aufgehen kann, das scheint viele nicht zu irritieren.)

Hier in unserer Gegend gibt es so gut wie keinen, der mit Croll und Handsteigklemme klettert. Daher sieht man so etwas hier auch nicht. Hier wird fast ohne Ausnahme mit Grigri / ID und ohne Umbau geklettert. Allerdings konnte ich bisher auch noch bei keinem sehen, dass er sein Grigri hintersichert.

Gruß Roman
 

adorfer

Geoguru
Rokop schrieb:
Hier wird fast ohne Ausnahme mit Grigri / ID und ohne Umbau geklettert. Allerdings konnte ich bisher auch noch bei keinem sehen, dass er sein Grigri hintersichert.
Naja, wenn man über dem Grigri noch eine Handsteigklemme hat und die zusätzlich mit dem Gurt verbunden ist, dann sollte das (für den Aufstieg) meines Erachtens reichen.

Dass das Grigri beim Abseilen versagt: Das ist meines Erachtens doch sehr unwahrscheinlich. Ich habe bislang von keinem Fall gehört.
Und der Rest ist dann die übliche Diskussion um die "fehlende Paniksicherung am Grigri" die gern religiös geführt werden kann.
Ich habe aber auch oft genug schon "halbe Selbstrettungen" miterleben dürfen von Cachern, denen der PP ins Grigri gelaufen ist.
 

workfor

Geomaster
Hier mal meine Ansicht.
Ich bin ja eher ein Vertreter der Risikoverminderung durch Redundanz und Technik.
Hab ja schon viele sehr risikoreiche Sachen gemacht (nicht beim Klettern ;) ) und würde mich daher auch nicht umstellen wollen.

Ich benutze, wenn möglich, nur Kram, den auch berufliche Kletterer verwenden.
Demenstsprechend benutze ich auch nur Methoden, die in den Berufen verwendete werden.
Das hat den großen Vorteil, dass irgendwelche Leute von der Berufsgenossenschaft (und deren Versicherern) diese Techniken und Methoden bereits überprüft und für versicherbar gehalten haben, also quasi zulässig sind.
Darunter würde ich wenig machen.

Dass heißt: immer Helm, Schutzbrille, doppelte Sicherung und zugelassenes Material.
Nur einen Fehler leiste ich mir: allein klettern.

Ich hab das mit den Kursen für den Bereich Rostock schon mal umgesetzt: siehe http://www.skt1.de

cu Tom ;)
 

buddeldaddy

Geomaster
Ich habe mir mitlerweile auch angewöhnt beim Abstieg den GriGri hinterzusichern (wie den Achter), da ich durch eigene Dusseligkeit (zuviele Seile ) auf einmal einen 1,5m Satz nach unten gemacht habe. (falsches Seil als Bremsseil gegriffen). Zum Glück bin ich durch andere Hobbies und Sportarten so getrimmt gewesen, das ich im "Panikfall" alles loslasse, dann hat das GriGri hervorragend seinen Dienst versehen.

Quintessenz: Wie Zai Ba schon gesagt hat, soviel wie nötig, so wenig wie möglich.

Manchmal ist wenger mehr und zumindestens in meinem Fall wäre dann so ein Fehler nicht aufgetreten. Außer einem Schreck ist nichts passiert.
 
OP
R

Rokop

Geomaster
buddeldaddy schrieb:
(falsches Seil als Bremsseil gegriffen)

Das ist mir zwar noch nicht passiert, ich benutze aber auch einen Petzl Freino mit zusätzlichem Bremsanker und zwei verschieden farbige Seile.
Ich hatte eine Schrecksekunde mit neuem Seil und strömenden Regen. Das flutschte derart durch den Grigri, da war ich gar nicht drauf eingerichtet. Also besser hintersichern oder nur bei trockenem Wetter klettern.

Gruß Roman
 

adorfer

Geoguru
Rokop schrieb:
Ich hatte eine Schrecksekunde mit neuem Seil und strömenden Regen. Das flutschte derart durch den Grigri, da war ich gar nicht drauf eingerichtet.
Besser ein ID nehmen, das funktioniert auch "unter Wasser", ist halt nur etwas anfällig für Flugrost.
Oder Du nimmst ein Eddy, das schliesst enger als das Grigri und hat einen weicheren "Kupplungspunkt", d.h. man kann besser dosieren auch bei dünnen und/oder glatten Seilen.
(aber das ist jetzt wieder die Halbautomaten-Diskussion und hier eigentlich OT...)
 
OP
R

Rokop

Geomaster
Mittlerweile benutze ich ja einen ID :) War aber trotzdem eine geile Zeit mit dem Grigri. Habe die Anschaffung nie bereut. Auch heute ist und bleibt er Bestandteil meiner "kleinen Grundausstattung".

Gruß Roman
 

Zai-Ba

Geowizard
-jha- schrieb:
Oder Du nimmst ein Eddy, das schliesst enger als das Grigri und hat einen weicheren "Kupplungspunkt", d.h. man kann besser dosieren auch bei dünnen und/oder glatten Seilen.
Trotz OT:
Da hab ich aber andere Erfahrungen gemacht!
Eine meiner schlimmsten Abseilfahrten war im Hochseilgarten nach nem Regen. Ich hatte nur ein Eddy dabei um an einem nassen 10mm Statikseil 8m runter zu kommen. Der ganze Spaß hat geschlagene 2 Minuten gedauert, mich endlose Male durchgeschüttelt und die Suppe, die's aus dem Seil gedrückt hat, hat dafür gesorgt, dass es so aussah, als hätt ich mir vom allerfeinsten in die Hosen gemacht :motz:
Außerdem hab ich nen Föhn von der Parkleitung bekommen, ich solle mich nicht so lautstark vor Kunden über das Material beschweren :kopfwand:

keep caching, ATC-Ba
 

adorfer

Geoguru
tosa schrieb:
Ich bin ja eher ein Vertreter der Risikoverminderung durch Redundanz und Technik.
Ich habe mir anlässlich dieser Diskussion die realen Fehler meiner bisherigen Klettercaches Revue passieren lassen und komme zum Ergebnis: Fehler im Seileinbau (Bandschlingenlage extrem ungünstig, Schrauber nicht geschlossen, Verkantung gegen Wand), unvollständige Ausrüstung (kein Stoffbeutel am Gurt, Lampe am Helm schwach) sind meine bisherigen Fehler.

Diese Fehler werde ich zukünftig hoffentlich vermeiden können, wenn ich nach 50cm "Aufstieg" nochmal einen kompletten Check (eigener Gurt, Seilverlauf oben, belasteter Anschlagpunkt) durchführe.
 
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