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Schacht vs. Sauerstoff

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rheingauer

Geocacher
Es wurde eine potentielle T5 Location aufgetan und ich wurde gebeten diese mit zu sondieren. Das ganze ist wohl recht lost und auch recht tief (das 100 Meter Seil soll mit). Es steht die in meinen Augen nicht unberechtigte Frage im Raum, wie sich das mit Sauerstoff, der Abwesenheit eben dieses bzw als auch der Anwesenheit anderer unliebsamer Stoffe verhält. Die Location hat vermutl. einen bergwerktechnischen Hintergrund (Schiefergewinnung?).

Einfache Bordmittel aka brennende Kerze mit nehmen? Oder ist das eher eine Legende? Gibt es teststreifen die man ablassen kann zur Messung? Ich habe keine Erfahrungen, was das betrifft.

Was tun?
 

lordmacabre

Geomaster
Also Kerze ist sicherlich eine schlechte Wahl! Die brennt soweit ich weiß noch bei einem niedrigerem Sauerstoffgehalt als den, den wir zum Leben brauchen. Außerdem kann da unten ja auch eine Ansammlung von ganz anderen - viel witzigeren - Gasen sein. Solche die in Kombination mit offenem Feuer ein schönes Feuerwerk veranstalten.

Wie du siehst kann ich hier alles mieß machen, aber einen Tipp hab ich leider nicht. :eek:ps:
 
Bei solchen Locations auf keinen Fall offenes Feuer, nicht Ex-geschützte Geräte und metallene Gegenstände (Karabiner) etc. mitbringen. Es könnte durchaus eine explosionsfähige Atmosphäre herrschen. Ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber möglich. Vielleicht kennst du jemanden in der Feuerwehr. Die haben Geräte um explosionsfähige Atmosphären, Giftgase und den Sauerstoffgehalt feststellen zu können. Allerdings müsste dies regelmäßig zumindest über eine gewisse Zeit gemacht werden um zu sehen wie stabil die Atmosphäre ist.
 
OP
R

rheingauer

Geocacher
Guter Hinweis mit der Feuerwehr... ob die sowas auch verleihen ;)
Am Rande: Wie sieht den eine HCC-Ausrüstung ohne metallische Gegenstände aus :eek:
 
Dürfte es nicht geben. Dafür gibt es bei der Feuerwehr entsprechende Sonden. Verleihen tun die sowas sicher nicht, da man auch eine gewisse Fachkunde benötigt um diese Geräte zu bedienen. Aber vielleicht können die mal eine entsprechende Übung an diesen Schacht verlagern (evtl. für ne Kiste Bier oder so :roll: )
 

Windi

Geoguru
Soweit ich weiß hatten die in den Bergwerkstollen früher immer Kanarienvögel dabei.
Ist der Vogel plötzlich tot vom Stangerl gefallen war der Sauerstoffgehalt zu niedrig.
Wird aber heute vermutlich gegen den Tierschutz verstoßen.
 

Aceacin

Geowizard
Also, wenn Funkenflug vermieden werden muss, dann muss auch das Begehen vermieden werden... Ein schlagendes Wetter ist nicht nur explosiv, sondern auch noch giftig dazu. Das mit den Luftmessungen ist schon ganz gut. Wenn die Luft OK ist, macht auch etwas Metall nix aus. Bei Höhlenforschern ist das Petzl Stop wohl sehr beliebt.
 
Richtig. Dafür die Sonden. Wenn in der Gegend aktiver Bergbau betrieben wird bzw. wurde müsste die Feuerwehr auch entsprechend ausgerüstet sein.
 

qByter

Geocacher
Klingt ja spannend :D

Ich würde zunächst mal schauen, ob das Ding bewettert ist, sprich: ist ein Luftzug (Wetterzug) vorhanden? Wenn ja, würd ich mir keine größeren Sorgen um Co2 und andere Grubengase machen... Wenn nicht, dann sieht´s natürlich anders aus.

Kalibrierte (C)o2-Messgeräte mit Maximalwertmessung gibt es ab ca. 150-200€ (alternativ gibt´s auch Prüfröhrchen zum Ablassen)... Leider messen die halt nur Sauerstoff/Co2 und nicht die anderen möglichen Grubengase - da wird´s dann leider teuer und man müsste wirklich schauen, dass man sich so ein Gerät irgendwo ausleiht. Statt an die Feuerwehr würd ich mich da aber eher an andere (gleichgesinnte) Interessengruppen wenden ;)
 

do1000

Geowizard
Vielleicht kann man aber auch in Erfahrung bringen, ob örtliche HöFos schon unten waren und von denen Infos bekommen.
 

schnitzel_de

Geocacher
...momentan tendiere ich auch wieder zum kanarienvogel...

das hauptproblem in stillgelegten schächten und höhlen ist das co²...
aber genau diese co² geräte sind sacke teuer...die fangen als eingasmessegrät ab ca. 600 € an...
evtl. tut es auch eine o² messung...die reduzierung des o² wird dem co² angerechnet...da gibt es bereits geräte ab ca. 200€...
die ganzen mehrgasgeräte liegen weit über tausend euro...

so short...
schnitzel
 

qByter

Geocacher
schnitzel_de schrieb:
aber genau diese co² geräte sind sacke teuer...die fangen als eingasmessegrät ab ca. 600 € an...
Die gibt´s mittlerweile schon deutlich günstiger... Messgeräte mit langlebigem IR-Sensor, die aber tatsächlich das CO2 messen, gibt´s ab ca. 150€ - ich hab sogar schon kalibrierte für 200€ gesehen.

z.B. hier: Link

Die sind zwar in der Preisklasse mit 5% Genauigkeit sicher nix für detaillierte Messreihen, wahrscheinlich recht träge und auch nicht im robusten Outdoor-Gehäuse, aber zur Bestimmung von CO2-Seen sollte es allemal reichen...
 

t31

Geowizard
Die Frage ist, wie lange es dauert bis sich eventuell angesammelte Gase sich wieder verflüchtigen, wenn zwei Leute im Jahr absteigen mag nichts passieren, das alte Gleichgewicht stellt sich mit der Zeit wieder ein, wenn aber immer und immer wieder größere Gruppen absteigen siehts schon anders aus, soetwas ist vorneweg schwer beurteilbar.
 

schnitzel_de

Geocacher
qByter schrieb:
Die gibt´s mittlerweile schon deutlich günstiger... Messgeräte mit langlebigem IR-Sensor, die aber tatsächlich das CO2 messen, gibt´s ab ca. 150€ - ich hab sogar schon kalibrierte für 200€ gesehen.
...diese geräte sind für die überwachung der raumluft konzipiert...mal ganz abgesehen von der robustheit...

sind diese geräte für unsere belange ausreichend???

wäre schön, wenn dem so wäre...so richtig dran glauben kann ich nicht...

so short
schnitzel...
 

mcgrun

Geocacher
schnitzel_de schrieb:
...momentan tendiere ich auch wieder zum kanarienvogel...

das hauptproblem in stillgelegten schächten und höhlen ist das co²...
aber genau diese co² geräte sind sacke teuer...die fangen als eingasmessegrät ab ca. 600 € an...
evtl. tut es auch eine o² messung...die reduzierung des o² wird dem co² angerechnet...da gibt es bereits geräte ab ca. 200€...
die ganzen mehrgasgeräte liegen weit über tausend euro...

so short...
schnitzel

Bevor das Messgerät die Verdrängung von O2 durch CO2 auch nur erahnt, bisste schon längst tot vom Seil gefallen....

Nebenbei: CO ohne die 2 ist noch wesentlich fieser - der Tod aber schöner!

Im Zweifel: Finger weg!

Viele Grüße
 

MKW

Geocacher
Dem potentiellen Owner ist schon bewußt, daß die Cacher dann später auch entsprechende Geräte benötigen? Wetterverhältnisse könne sich nämlich ändern.

Oder gilt: wenn der Owner da einen Cache reinlegt, dann ist das schon sicher, sonst können ihn meine Erben verklagen.
 

Cspan64

Geocacher
Hier mal ein paar Querlinks zu den Kollegen Lost-Bergwerks-Forschern zum Thema matte Wetter - Schlagwetter - Giftwetter:
http://forum.untertage.com/viewtopic.php?f=2&t=2719&hilit=matte+wetter
http://www.untertage.com/cms/content/view/88/93/
 

fetter_Homer

Geocacher
Habe gerade den Thread durch Zufall entdeckt...
Da ich in Begleitung mit zwei anderen diesen Schacht gefunden habe und mich schon mal etwas schlau gemacht habe, gebe ich mal etwas nähere Infos (hätte natürlich auch selbst den Thread verfassen können -.- ;)):
Luftzugtechnisch sieht es da eher schlecht aus. Der senkrechte Schacht gehört nämlich zu einer alten Mine, in der Blei und Silber abgebaut wurde. Der eigentliche Schacht, von dem hier die Rede ist, ist verdammt groß, hier hätte ein immenser Lastenaufzug Platz. Die einzige Öffnung, die wir gefunden haben (und damit wahrscheinlich auch die einzige Luftzufuhr) ist nur robbend zu durchqueren (~4 Meter). Wenn man dann an dem Schacht einen Stein fallen lässt, fällt er ca. 4-5 Sekunden bis zu Aufprall (Schallgeschwindigkeit beachten).
Da dieser Schacht sehr groß ist, kann ich mir kaum vorstellen, dass es da schon gefährlich werden könnte. Ich denke erst in den Seitenarmen (die hoffentlich noch erhalten sind) sollte man sich überlegen, ob da wirklich eine lebensbedrohliche Gefahr ausgehen kann?!
 
Unabhängig von der Frage, was der Eigentümer des Geländes von der Idee halten wird, mittels eines Caches Leute dazu zu verleiten, in den Schachtanlagen herumzuturnen, stellt sich für mich denn doch die Frage, ob sowas sein muß. Es ist nicht nur potentiell gefährlich sondern auch die (aktuelle) Gefahr kaum vernünftig einzuschätzen, es muß fast zwingend damit gerechnet werden, daß schlecht vorbereitete Leute da runter gehen und Unsinn anstellen und der Eigentümer des Geländes dürfte im Dreieck springen, wenn er es mitkriegt.... Also ich würde es schlicht und ergreifend bleiben lassen.

PaulHarris
 
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