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Beschädigung des Kambiums

Stramon

Geowizard
Vor ein paar Tagen habe ich einen Cache in einer schönen Buche besucht.
Beim Aufstieg fiel mir diese Seilspur, an einem ca. 20cm dicken Ast auf.

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Dort hat sich anscheinend jemand aus 15Meter Höhe mit dem umlaufenden Seil abgeseilt.
Könnten mal bitte die mitlesenden Baumpfleger kommentieren, ob das dem Baum wirklich schadet, und der Ast nun abstirbt.
Oder ist das kein Problem für den Baum und verheilt wieder?

Gruß Stramon
 

cherokee

Geomaster
Die Verletzung sieht mir aus der Ferne so aus, als ob "nur" die Borke verletzt wurde und das Kambium unbeschadet geblieben ist. Es kann aber auch sein, das die Verletzung etwas zurück liegt und das Kambium schon angetrocknet ist. Die Buche sollte das so noch überwallt bekommen, allerdings würde es schwer werden, wenn alle 2 Wochen ein neues Seil über diese Stelle geworfen wird. Es muss aber nicht zwangsläufig ein Umlaufendes Seil gewesen sein, ähnliche Vereltzungen kann man auch beobachten, wenn man ein Dynamikseil über einen Ast wirft und daran aufsteigt. Auch bei halbstatischen Seilen ist das zu beobachten, allerdings nicht ganz so stark. Absterben tut der Ast aber erstmal nicht!

http://de.wikipedia.org/wiki/Kambium
 

cherokee

Geomaster
Natürlich erfährt auch das Seil einen gewissen Abrieb, Aber bevor das Ausgetauscht werden muss, kann man sich wohl einige male auf diese unsinnige art und weise vom Baum abseilen...
 
OP
Stramon

Stramon

Geowizard
Hi Andreas,
Danke für deine Antwort, das ist ja schon mal ne Hausnummer.
Schön das der Ast das wahrscheinlich überlebt. Trotzdem echt ärgerlich so etwas!
Es ist doch echt nicht so schwer mal eben einen Kambiumschoner ein zu bauen, ne Badschlinge und zwei unterschiedlich große Karabiner hat ja wohl sowieso jeder am Gurt.

Gruß Stramon
 

cherokee

Geomaster
Das stimmt, aber viel tun sich verdamt schwer damit das ding richtig rum einzubauen, so das es vom boden aus wieder asuzubauen ist, da müsste man nämlich kurz nachdenken.... :???:
 

SabrinaM

Geowizard
Zumindest ein einfacher Seilschoner sollte drin sein, der ist ja einfacher einzubauen, und den sollte wirklich jeder dabei haben....
 

Soenke

Geocacher
Ob es zum Kollateralschaden kommt ist schwer zu sagen. Vermutlich passiert "erstmal" nix. Weiter beobachten. Auch wenn der Ast das überwallt bekommt, dann ist nicht auszuschliessen, dass bereits Schaderreger eingedrungen sind und dann eingeschlossen werden. Da kann man nur hoffen, dass der Baum das an der Stelle gut kompartimentiert bekommt.
Auch ist wohl nicht auszuschliessen, dass durch die Reibung und Hitzeentwicklung das darunterliegende Gewebe so geschädigt ist, dass der mit diesem Ast verbundene Kronenteil nicht mehr ausreichend versorgt wird. Man muss sehen ob sich Triebe/Blätter/Blüten weiterhin gesund ausbilden.

Oft hilft sich die Natur selbst, sehr oft gehen Bäume schon wegen geringerem kaputt. Schäden bilden sich leider (im Sinne der Strafverfolgung) erst Jahre später aus.

Dann würde ich noch die untere Landschaftsbehörde informieren, Wachpersonal aufstellen, Cachingführerscheine überprüfen lassen, Videoüberwachung installieren ... :motz:

PS: Ob ein Seil dabei Schaden nimmt ist ja wohl echt Banane ...
 
OP
Stramon

Stramon

Geowizard
SabrinaM schrieb:
Zumindest ein einfacher Seilschoner sollte drin sein, der ist ja einfacher einzubauen, und den sollte wirklich jeder dabei haben....
Hi Sabrina,
rutscht der beim Umlaufenden nicht ab? Hab das noch nie ausprobiert...

Gruß Stramon
 

SabrinaM

Geowizard
Stramon schrieb:
SabrinaM schrieb:
Zumindest ein einfacher Seilschoner sollte drin sein, der ist ja einfacher einzubauen, und den sollte wirklich jeder dabei haben....
Hi Sabrina,
rutscht der beim Umlaufenden nicht ab? Hab das noch nie ausprobiert...

Gruß Stramon
Ich auch nicht (gibt hier eigentlich keine Bäume, wo es erforderlich wäre...), wäre aber einen Versuch wert. Zumal cherokee ja erwähnte, das solche Schäden durchaus auch beim stehenden Seil entstehen könnten (und da sollte es auf jeden Fall funktionieren)
 

FarLion

Geocacher
SabrinaM schrieb:
Zumindest ein einfacher Seilschoner sollte drin sein, der ist ja einfacher einzubauen, und den sollte wirklich jeder dabei haben....

Ich habe das schon mal ausprobiert - zweimal um genau zu sein. Also einen normalen, käuflich zu erwerbenden Seilschoner oben in das Seil einzubauen, wo das Seil über den Ast läuft. Dabei ging es nicht mal um ein umlaufendes System, sondern nur um den Umlenker vor dem Scheuern durch die Seildehnung zu schützen.

Beide Male hat sich herausgestellt, dass die Reibung des Seils im Seilschoner wesentlich größer ist, als die Reibung des Schoners auf dem Ast. Beim zweiten Versuch hatte ich sogar eine Reepschnur an den Schoner gebunden, um ihn von unten in Position zu halten bzw. feinzupositionieren. Hat leider überhaupt nicht funktioniert, der Seilschoner hat sich quasi am Seil "festgeklammert" sobald er auf der Astgabel lag. Das macht die Positionierung des Schoners sehr schwierig, weil er so durch die Seildehnung komplett vom Ast runterrutschen kann.

Irgendjemand mit besseren Erfahrungen?
 
A

Anonymous

Guest
Der klassische Seilschoner macht für ein umlaufendes System freilich keinen Sinn.
Aber ich verwende ihn beim Einbau eines stehenden Einfachseils. Vorteil: Er lässt sich in jeder Situation einziehen, ganz im Gegenteil zu Kambischoner oder Würgeschlinge. Und der Einbau geschieht mit dem normalen Seileinziehen und kostet eigentlich keine Extrazeit. Neulich erst wieder auf einem Event mit nebenstehenden T5-Baum gemacht, um den Baum vor der anstürmenden Masse zuschützen.

Mit dem Positionieren gabs bisher bei mir keine Probleme, einmal ist er wieder runtergekommen, das lag aber an eigener Schusseligkeit. Der Schoner wird durch den Anpressdruck des Seils oben eigentlich ausreichend fixiert.

Folgende Vorgehensweise ist halt ratsam:
- Seil soweit durchziehen, bis das Seil oben gerade so über den Ast/Zwille/Gabel ragt
- Seilschoner unten mit Slipstek/Schleifknoten vor dem Runterfallen schützen
- Seil weiter durchziehen, wenn der Schoner oben liegt ist das Seil unten am Boden
- fertig
 
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