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Sichere Auf-/Abstieg an Baumstämmen / Pfählen / Laternen

jungfuxx

Geocacher
Hi Zusammen

Ich bräuchte Eure Hilfe.

Nach einigen T5ern (Baumcaches) und Einweisungen durch sehr erfahrene Kletterer und einen DAVler (kein Geocacher) habe ich nun Erfahrung gesammelt, um Bäume und anderes gut gesichert zu "besteigen".

Nun möchte ich eine "Spezialität" erlernen, die niemand aus meiner Umgebung bisher gemacht hat bzw. damit Erfahrung hat, somit nur bedingt Praktiker in meiner Bekanntschaft sind: Dem Aufstieg direkt an Baumstämmen / Pfählen / Laternen etc., die keinerlei sonstige Sicherungsmöglichkeiten bieten (im Sinne eines dicken Astes oder anderer horizontalen Sicherungsmöglichkeiten, die ich z.B. per Pilotschnur und Kambiumschoner mit einem Sicherungsseil bestücken kann).

Im Beitrag http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=106&t=38871 bin ich einer Lösung näher gekommen, allerdings ist ein Schritt-für-Schritt-Beschrieb nicht so wirklich Vorhanden und mir fehlt da doch noch etwas das „Fein-Tuning“.

Im Grunde genommen ist der grobe Vorgang so (oder?):

1 x Bandschlinge per Prusik (oder per Würgeschlinge ?) "befestigen" am Stamm für die Sicherung am Gurt
1 x Bandschlinge per Prusik (oder per Würgeschlinge ?) "befestigen" am Stamm für den Aufstieg / die Fuss-Schlinge

Dann los"prusiken".
Oben angekommen eventl. wenn möglich mit der Kurzsicherung zusätzlich absichern. Aussicht geniesen, Cache loggen, freuen, dass man noch nicht abgeschmiert ist :roll:

Soweit richtig?

Nun der Abstieg (aus meiner Sicht der schwierigere Teil, was die Sicherung angeht):
Eine Bandschlinge mit Würgeknoten (?) an den Stamm/Pfahl/Laternenmasten oberhalb anlegen (an dieser Bandschlinge noch die mitgenommene Pilotschnur am Würgeknoten per Karabiner befestigen, um die Schlinge später wieder lockern zu können und herunterzubekommen nach erfolgreichem Abseilen), Seil mit Karabiner an der Bandschlinge befestigen, beiden anderen Prusiks lösen, einpacken und per Abseilacht (hintersichert) oder Automat abseilen.

Unten angekommen ist nur noch die Bandschlinge oben, die ich per Pilotschnur lockern kann und die dann am Stamm herunterfällt.
Siehe auch angehängte Skizze (schematisch, nicht detailgetreu).

Soweit war es das, was ich verstanden hatte bei meinen Recherchen und Gesprächen.

Nun kann ich mir vorstellen, dass an einem Baum wegen der Rinde die Würgeschlinge beim Abstieg nicht rutscht. Aber das kann ich mir z.B. bei einem Stahlrohr (Laterne) kaum vorstellen. Da müsste ich wohl eher mit einem Prusik oder anderen Klemmknoten arbeiten. Nur: Wie bekomme ich den los, ohne nochmals hochsteigen zu müssen?

Fragen über Fragen… :eek:ps:

Vielen Dank!!!! :^^:

jungfuxx
 

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  • Aufstieg am Pfahl Skizze.jpg
    Aufstieg am Pfahl Skizze.jpg
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do1000

Geowizard
Hallo.

1. Wo ist denn dieser weisse Fleck auf der Landkarte, wo die Leute noch nie geprusikt sind?

2. Joah, grundsätzlich alles in Ordnung. Zwingend muss man aber oben vor dem Abstieg nicht unbedingt ein Seil einbauen. Man kann auch mit den beiden Würgeknoten wieder runter. Da ist bei mir übrigens in der Regel ein Ankerstich. Ein Prusik könnte sich an einem Baum in der Tat zuziehen. Daher würde ich auch dort einen Ankerstich nehmen. Der sollte wesentlich leichter wieder herunterkommen.

Grüße

do1000
 
OP
jungfuxx

jungfuxx

Geocacher
do1000 schrieb:
1. Wo ist denn dieser weisse Fleck auf der Landkarte, wo die Leute noch nie geprusikt sind?

Nein, nein, eindeutiges Missverständniss: geprusikt wird hier schon. :up: Nur kenne ich niemanden, der bereits an Baumstämmen / Laternen oder ähnlichem hoch ist und dies zeigen könnte...

Danke auch noch für Deine Antwort!
 

Orimha

Geocacher
Wie es an einer Laterne funktioniert weiß ich nicht, aber ich würde bei einem Baum mein Kletterseil mit nach oben nehmen und das würgend einbauen (Schmetterlingsknoten mit oder ohne Karabiner) und dabei beide Enden bis zum Boden lassen. Dann am festen Ende Abseilen und unten mit dem losen Ende einfach abziehen. Da bleibt dann auch nichts hängen. Weiß aber nicht, wie gut das an glattem Metall geht.

Gruß
Michael
 

Kappler

Geowizard
Schau mal in diesem Video, da wird schön gezeigt, wie man mit dem Seil die obere Schlinge ersetzen kann.
Wenn dann noch nach Orimhas Methode der Schlaufenknoten nicht am Ende, sondern in der Mitte gesetzt wird, sollte auch das Abziehen kein Problem sein.

Der Vorteil der GriGri-Methode ist auch, dass oben nicht umgebaut werden muss sondern direkt am sowieso schon hängenden Seil wieder abgeseilt werden kann.
 

KreuterFee

Geomaster
Als ich hab das bisher so gemacht, das ich an Laternen 2 Bandschlingen per Ankerstich angebracht habe.

Eine Kürzere die ich dann mittels Karabiner mit dem Gurt verbunden habe und eine Längere als Fussschlinge.
Das funktioniert auch an Laternenmasten, ggf. kannst du den Ankerstich auch mit 2 Wickelungen um den Pfahl machen.

Jetzt mit dem Fuß hochdrücken und dabei die kürzere Bandschlinge am Pfahl nach oben verschieben, dann setzt du dich in den Gurt, belastest dadurch die kürzere Bandschlinge und ziehst die Lange nach oben, dieses Verfahren wendest du bis zum Cache an.

Nach dem Loggen, kannst du dich auch wieder durch entlasten und verschieben nach unten bewegen.

Ich hab das vor meinem ersten Laternencache ein paarmal in niedriger Höhe ausprobiert.
 
Hallo!

Hast im Grunde alles richtig beschrieben, so geht's. Bei Bäumen muss man in der Tat manchmal ein wenig mehr an der Leine zum Abziehen "schlackern", damit die Schlinge runterkommt, ich bevorzuge da auch ein langes Seilende statt einer Pilotschnur, ist im Zweifel stabiler zum Abziehen.
Man kann übrigens auch gleich mit einer Seilschlinge samt Sicherungsgerät statt der oberen Bandschlinge an Bäumen hoch, das Prinzip heisst bei den Baumpflegern - glaube ich - Hansesicherung.
An Laternen reicht meist ein einfacher Ankerstich, notfalls mit einer Wicklung mehr, eher keinen Prusik nehmen.

Gruß
Michael
 

sally04

Geocacher
Ich habe kürzlich zusätzlich zum GriGri zwei unterschiedlich lange Bandschlingen (2 Meter und 2,40 Meter) für die Füße verwendet. Der Vorteil ist man kann sich immer mit einem Bein hinstellen, der Nachteil man muss kleinere "Schritte" machen und hat mehr Zeug um das man sich kümmern muss.

Ich fand den Aufstieg zu GC2HGGQ mit dieser Technik sehr entspannt ;-)

Gruß aus Datteln
 
OP
jungfuxx

jungfuxx

Geocacher
Vielen Dank Euch für die schnelle Hilfe!

Noch eine Frage:

die fantastischen 3 schrieb:
Man kann übrigens auch gleich mit einer Seilschlinge samt Sicherungsgerät statt der oberen Bandschlinge an Bäumen hoch, das Prinzip heisst bei den Baumpflegern - glaube ich - Hansesicherung

Und das hält auch an einer Laterne (also einer rel. glatten Oberfläche)?

Danke und Gruss

jungfuxx
 

KreuterFee

Geomaster
Ja, neugierig wie ich bin, gleich mal die Laterne um die Ecke geschnappt, das Seil zweimal rum geschlagen und funktioniert super :D . Das ich da nicht schon früher drauf gekommen bin.


Das Beste ist dann das abseilen von Oben.
 
OP
jungfuxx

jungfuxx

Geocacher
Ahhh, jetzt ja! Ich hab's glaub' kapiert! :up:

Aber Foto schadet nie... :D

Danke und Grüsse

jungfuxx
 

SkyTrain

Geowizard
KreuterFee schrieb:
Nein, sondern heisst das Seil 2 mal um den Pfahl und dann durch den Karabiner. ich stell morgen abend mal ein Foto ein :).
Das würde ich nur bei dicken Pfählen machen. Die normale Laterne wird oben so dünn das es zu unerwünschten Querbelastungen auf den Karabinerverschluss kommen kann.

Einfach das Seil durch eine Seilöse stecken geht auch. Quasi wie eine Würgeschlinge. Ich machs mit einer gesteckten 8. Es gibt aber sicher bessere Knoten dafür.
 

KreuterFee

Geomaster
SkyTrain schrieb:
KreuterFee schrieb:
Nein, sondern heisst das Seil 2 mal um den Pfahl und dann durch den Karabiner. ich stell morgen abend mal ein Foto ein :).
Das würde ich nur bei dicken Pfählen machen. Die normale Laterne wird oben so dünn das es zu unerwünschten Querbelastungen auf den Karabinerverschluss kommen kann.

Einfach das Seil durch eine Seilöse stecken geht auch. Quasi wie eine Würgeschlinge. Ich machs mit einer gesteckten 8. Es gibt aber sicher bessere Knoten dafür.

Stimmt guter Hinweis.

Der gesunde Menschenverstand darf natürlich nicht ausgeschaltet werden.
Bevor ich sowas bis auf 20 m anwende, übe ich das mehrmals um mich erstmal mit der Technik vertraut zu machen.
 
OP
jungfuxx

jungfuxx

Geocacher
So, es ist vollbracht, ich habe die Technik mal versucht und bin ehrlich gesagt überrascht, wie einfach das war.

War klasse! :2thumbs:

Und ich bin eine Erfahrung reicher...

Wen's interessiert, der schaut hier: http://coord.info/GC3C8AF
 

Nerre

Geowizard
Da ich sehe daß du das Seil/Bandschlinge in deiner Zeichnung unten mehrfach um den Baum gewickelt gezeichnet hast, und daneben "Prusik/Würgeschlinge?" steht:

Es heißt zwar Prusiken, aber man verwendet keinen Prusikknoten. Nur Würgeschlingen. :)

Ansonsten wäre die Reibung zu hoch, die Handhabung sehr umständlich und man müßte auch schauen ob man überhaupt so lange Bandschlingen auftreiben kann um einen Prusik zu legen bei dickerne Bäumen. ;)

Bei sehr, sehr glatten und dünnen Laternen allerdings kann es sein daß es Sinn macht die Schlinge tatsächlich mehr als einmal darum zu legen. Dort macht die Seil+Karabinervariante übrigends überhaupt keinen Sinn oder ist sogar gefährlich da es nicht hält/der Karabiner beschädigt werden kann.
 
OP
jungfuxx

jungfuxx

Geocacher
Yep, danke für den Hinweis. So habe ich das aufgefasst und gemeint.

Mittlerweile auch erfolgreich in der Praxis angewandt. :D :D :D
 

tux69

Geocacher
SkyTrain schrieb:
KreuterFee schrieb:
Nein, sondern heisst das Seil 2 mal um den Pfahl und dann durch den Karabiner. ich stell morgen abend mal ein Foto ein :).
Das würde ich nur bei dicken Pfählen machen. Die normale Laterne wird oben so dünn das es zu unerwünschten Querbelastungen auf den Karabinerverschluss kommen kann.

Einfach das Seil durch eine Seilöse stecken geht auch. Quasi wie eine Würgeschlinge. Ich machs mit einer gesteckten 8. Es gibt aber sicher bessere Knoten dafür.

Ich mach auch ne gesteckte Acht und das ist prima!
Zweimal rum muss gar nicht sein. Einmal reicht da völlig.
Und damit steige ich sogar auf :D .

s. Bild
 

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