Im Baum hängen und dann höher

Hatte am Wochenende mal wieder ein altes Problem für das ich allerdings noch immer keine gute Lösung gefunden habe. Die Situation ist folgende:

Ich baue von unten ein Seil ein (sagen wir mal auf 20 Meter höhe), daran gehe ich hoch und jetzt möchte ich weiter. Weiter heißt, ich müsste nochmal 10 Meter höher ein Seil bekommen. Allerdings schaffe ich es nicht im Baum hängend eine Pilotleine 10m hoch zu werfen. Und ne Bigshot im Baum abfeuern ist ja auch nicht machbar.

Ich schaffe es meist nur 2m weiter über den nächsten Ast zu werfen. Und so hangel ich mich immer nur 2m weiter. schöner wäre es natürlich gleich 10m weiter zu kommen (oder wenigstens 5m)

Wie macht ihr das?

Da ich auch nicht der Meisterwerfer bin un der stückweise Seilumbau auch auf die Kraft und Zeit geht nehm ich meist das Seil "mit" und steige mit Schlingen/Jakobsleiter/Kurzsicherung weiter nach oben wenns keinen Ast zum steigen gibt.

Ich hatte die Situation auch mal, keine BigShot dabei und da sich meine Pendelkünste in Grenzen halten musste ich erst eine niedrige Astgabel nehmen, um dann immer höher einzubauen. Habe das damals auch mit einem kurzen Stück Pilotschnur (10m) und nem Wurfsack gemacht. Zeitaufwendig, geht aber. Eventuell wäre hierfür ja ne kleine kompakte Handschleuder brauchbar? 5-10 Meter müssten damit doch gut machbar sein.

Hi.

Ich habe eine Pilotleinentrommel (gibts soweit ich weiß nur bei Freeworker).

Die kann man sich gut an den Gurt hängen. Oben lässt man dann etwas mehr ab als die Höhe die es zu werfen gilt.
Wichtig ist daß es so runterhängt oder über deinen beinen liegt, daß es sich nicht verheddern kann. Und daß du Handschuhe trägst, denn wenn du nicht triffst zieht das Bällchen ordentlich an der Leine und kann dir gut die Finger verbrennen. Bau dir dort einen Stand, so daß du ein Stück vom Stamm entfernt hängst, die Füße gegen den Stamm. Besser noch: Auf einem Ast stehen oder wenigstens eine Bandschlinge so um den Stamm machen, daß du dich hinstellen und etwas vom Stamm weglehnen kannst.

Wichtig: Nicht aus der Schulter werfen, das klappt nicht und du zerrst dir höchstens was.

Den Oberkörper vom Stamm weglehnen.
Strecke den Arm ganz aus, das Bällchen in der Hand. Halte ihn seitlich und waagrecht. Hole etwas Schwung indem du nach unten ausholst (Hand hinter dem Knie) und beschleunige den Arm dann nach oben. Der andere Arm ist vor dem Wurf senkrecht über dir und geht nach unten wenn der Wurfarm nach oben geht, alternativ hälst du dich mit ihm fest und stabilisierst deine Lage. Das gibt eine schöne ballistische Kurve, damit komme ich vom Boden aus gut 15m hoch und im Baum sind auch 10m kein Problem.

Was nicht funktionieren wird: Knapp unter der Umlenkung press am Stamm hängen, dort hast du zu wenig Spiel um anständig zu werfen.

Und hört auf diesen baumschädigenden EZ-Schleuder Mist anzupreisen!

de_Bade schrieb:

Ich schaffe es meist nur 2m weiter über den nächsten Ast zu werfen. Und so hangel ich mich immer nur 2m weiter

Wie macht ihr das?

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Genau wie du, wobei ich mittlerweile schon 3-4Meter schaffe. Ich werfe ein paar Meter Seil, bei dem am Ende schon die Schlaufe mit dem Achterknoten ist über den gewünschten Ast. Da reicht es wenn es nur der Knoten über den Ast schafft, den nun lasse ich Wellen im Seil nach oben laufen, wodurch der Knoten Stück für Stück tiefer und zu mir kommt.

Gruß Stramon

Übung macht den Meister. Ein Seil ist zu schwer zum ordentlichen Höherwerfen, das geht meiner Meinung nach nur mit Pilotleine.

Nerre schrieb:

Ich habe eine Pilotleinentrommel (gibts soweit ich weiß nur bei Freeworker).

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Bis jetzt hab ich immer so eine Hundeleine mit Aufwickelfunktion genommen, ging auch ganz gut und ist günstiger. Ist allerdings auch je nach Model nicht so viel Leine drin...

Nerre schrieb:

Und hört auf diesen baumschädigenden EZ-Schleuder Mist anzupreisen!

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Ganz genau!

Ich verstehe nicht so ganz aus welchem Grund hier keine Handschleuder angepriesen werden soll?

Ich habe genau das auch getan, und Baumschädigend war es sicherlich nicht.
Es kommt schliesslich eher drauf an was man schleudert als womit!

Ich habe meine Handschleuder selber gebastelt und sie hat mich 8 Euro gekostet.
Ich habe einfach nach dem BigShot selberbau Prinzip gearbeitet.
Gartenwerkzeug (diese Harke), Gummiband und ein Stück Ledergürtel habe ich zu einer Handschleuder erbaut.
Damit konnt ich super einen Sandgefüllten Tennisball mit 90 Gramm schleudern.
Daran habe ich ein Stück Rolladengurt gehabt an dem ich Pilotleine befestigt hatte.

Da soll mir mal einer erklären wie ich damit einen Baum beschädige ?!?

Aber gut, so ist auf jeden Fall mein Prinzip und es klappt!
Gruß

so schädigst du den Baum wahrscheinlich nicht, aber die meisten Verwenden bei der Ez-Hang ja doch eher Bleigewichte, Muttern oder so nen Zeugs.

Schleudern sind gefährlich. Nicht nur für den Baum, als ob das nicht schon reichen würde, sondern auch den Nutzer und sein Umfeld. Das hängt nicht an der Schleuder, sondern vor allem an der dafür gängigen Munition und Schnüren. Ich wage zu behaupten daß du mit deinen Polstergeschossen und Rolladengurt zu einer kleinen Minderheit gehörst.

Lieber mit Wurfbeutel und Leine etwas üben bis man hoch genug kommt, als was für den Baum und auch sich Gefährliches zu nutzen.
Ein ungepolstertes Gewicht (wie die Bleikugeln/Muttern die viele Besitzer solcher Schleudern nutzen) schädigt den Baum extrem, aber auch den Nutzer wenn es doof abprallt oder sich verheddert. Von den Tierfallen, die gerissene Nylonschnüre darstellen, ganz zu schweigen.

Ich sah mal wie ein Schleuderbegeisterter sich die Fingerkapsel sprengte, weil die Mutter an ihrer Nylonschnur ein Stück flog, sich die Schnur im Schleudergummi verhedderte, und die Mutter direkt wieder zurückkam. Das hätte auch ins Auge gehen können, nicht nur auf den Finger.

Nerre schrieb:

Das hätte auch ins Auge gehen können, nicht nur auf den Finger.

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Deswegen hab ich mittlerweile das Visir an mein Helm gebaut. Sieht zwar nicht so super aus, aber ich hab ehrlich gesagt mehr Angst davor, dass mal das Gummi an der BS reißt, als das ich mal irgendwo runter falle. Die blöde Schutzbrille vergesse ich nämlich immer und das Visir ist fest angebaut

P.S.: Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, meine Hund-Pilotleinen-Konstruktion hat 8m Leine. Allerdings ist das Gehäuse nur geschraubt, da könnte ich mal rein gucken ob man da nicht was längeres drauf machen kann.

Stramon schrieb:

Ich werfe ein paar Meter Seil, bei dem am Ende schon die Schlaufe mit dem Achterknoten ist über den gewünschten Ast.

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Klingt, als hättest du mit dem Achter anschließend noch mehr vor. Oder ist das nur dein Seilendeknoten?

satanklaus schrieb:

Stramon schrieb:

Ich werfe ein paar Meter Seil, bei dem am Ende schon die Schlaufe mit dem Achterknoten ist über den gewünschten Ast.

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Klingt, als hättest du mit dem Achter anschließend noch mehr vor. Oder ist das nur dein Seilendeknoten?

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Der kommt, wieder in den Karabiner mit dem entsprechenden Prusik und so habe ich eine Kurzsicherung, mit der ich weiter klettern kann.

Das würde mich auch mal interessieren, was machen denn die Anderen, mit ihren Wurfsäcken, nachdem sie ein Seil 5-10 Meter oberhalb eingezogen haben?

Gruß Stramon

Was ist den mit den Anfütterschleudern aus dem Anglerbedarf?

huckeputz schrieb:

Was ist den mit den Anfütterschleudern aus dem Anglerbedarf?

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Einen Wurfbeutel bekommst Du damit nicht wirklich weit/hoch geschossen. Das Geld kann man sich sparen.

Nicht mal 5-10 Meter? Zugegeben, das letzte Exemplar hatte ich in Kindertagen. Das konnte allerdings was.

War ja auch nur ne Idee...

de_Bade schrieb:

Ich schaffe es meist nur 2m weiter über den nächsten Ast zu werfen. Und so hangel ich mich immer nur 2m weiter. schöner wäre es natürlich gleich 10m weiter zu kommen (oder wenigstens 5m)
Wie macht ihr das?

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Mir geht es genauso wie Dir...
Warum soll es Dir auch besser gehen.

Wurfbeutel und viel Übung und wie Nerre schon schreibt - nie aus der Schulter, sondern immer schön aus dem Handgelenk. Ist ne nervige Angelenheit. Wechseltechnik geht auch, wenn Äste da sind. Aber irgendwas fehlt ja immer...
Deshalb: Lieber von unten mit BS ein paar mal öfter zielen...

cu Tom

Nerre schrieb:

Hi.

Ich habe eine Pilotleinentrommel (gibts soweit ich weiß nur bei Freeworker).

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Nö. Bei Drayer, im Drachenhandel, in der Bucht, usw... Ich habe meine Reserveleine auf einer Kiting-Drachenrolle aus der Bucht.

Geringe Asthöhen kann man dann entweder direkt mit der Kurzsicherung werfen, sonst geht auch das Kletterseil mit Affenfaust-Knoten oder ähnlichem. Ab einer gewissen Höhe hilft die Pilotschnur und die bereits beschriebene Wurftechnik. Ich nehme dazu allerdings keine Trommel, abgeschnittene 10-Meter oder ähnliche Konstruktionen mit, sondern befestige den Wurfbeutel mit einem Leinenende am Gurt. Der Rest bleibt im Eimer und folgt langsam mit dem Aufstieg. Da man bei dem beschriebenen Szenario nicht dutzende Schrauben oder Umdrehungen um den Stamm macht, habe ich bisher auch noch keine Schwierigkeiten mit Verheddern oder blockieren der Leine gehabt.

Vor dem Abstieg klinke ich die Leine aus und lasse Sie über eine Astgabel hinunter. Nachher kann man die Leine dann bequem wieder einholen.

Nebenbei hat es den Vorteil, dass man mit der Pilotleine auch Material von unten nachreichen könnte.

Gruß S.

Jupp, so eine drachenschnur auf Rolle hab ich auch, kann man prima an den Gurt hängen.

hmm... also ich werde wohl beim nächsten mal folgendes probieren:

ich hab ne Affenfaust aus Reepschnur (etwas Golfballgröße), die kann man mit einer Schleuder (hab ich auch noch rum liegen) sicher gut schießen. Das ist handlich und damit sollten ein paar Meter im Baum gut machbar sein.

wir werden sehen. Danke für die Anregungen.