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Cachebegleiter Pfiffi und die Jäger

Moin Leute,

der folgende Artikel ist aus der LVZ (Leipziger Volkszeitung) von heute. Hat nicht direkt was mit Cachen zu tun aber was mit dem Verhalten und Verständniss der Jäger.




Hunde-Jäger muss kaum Sanktionen fürchten

Golden Retriever statt Fuchs erschossen – doch für Jagdschein-Entzug gelten hohe Hürden



Grimma. Der Jäger, der am 26. Januar in der Nähe des Grimmaer Ortsteils Naundorf vor den Augen der Besitzerin und ihres zweieinhalbjährigen Sohnes einen Hund erschoss (diese Zeitung berichtete), hat offenbar gute Chancen, mit einem blauen Auge davonzukommen. Zwar hat die Polizei die Jagdwaffe des Mannes immer noch in Beschlag, weil das Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Leipzig noch läuft. Doch die ermittelt nach Aussage ihres Sprechers Ricardo Schulz lediglich wegen Sachbeschädigung. „Im strafrechtlichen Sinne ist ein Hund eine Sache“, begründet Schulz. Dass der Jäger, der nach eigenen Angaben den Golden Retriever für einen Fuchs gehalten hat, mit 0,3 Promille leicht angetrunken war, habe die Jagdbehörde zu bewerten.
Die ist beim Landratsamt angesiedelt. Auch von dort droht dem Schützen möglicherweise nur wenig Ungemach. Denn für einen Entzug des Jagdscheines, was die Familie erhofft, gelten im Jagdrecht hohe Hürden. Es müssten, teilt das Landratsamt mit, Zuverlässigkeit und persönliche Eignung fehlen. Das wiederum sei der Fall, wenn der Betreffende wegen einer fahrlässigen gemeingefährlichen Straftat verurteilt oder wenn er abhängig von Alkohol oder Rauschmitteln wäre. Keine gesetzliche Regelung gibt es nach Aussage eines Mitarbeiters des Landratsamtes für das Führen einer Waffe unter Alkohol. Bei dem Jäger hatte die Polizei 0,3 Promille gemessen, ein Wert, mit dem man noch hätte Auto fahren dürfen. Die Waffenbehörde hörte den Jäger Mitte Februar an.
Gegenüber der betroffenen Familie hat das Landratsamt sein Bedauern geäußert, ansonsten aber auf den behördlichen Weg verwiesen. Demnach dürfe die Jagdbehörde erst tätig werden, wenn die Staatsanwaltschaft den Fall abgebe oder wenn ein rechtskräftiges Urteil vorliege.
Auf eine zügige Entscheidung der Staatsanwaltschaft hofft auch die zuständige Jagdgenossenschaft Döben-Höfgen. Deren Vorsitzender hat den Familienvater zur Versammlung am 9. April eingeladen, wo auch dieser Jagdunfall auf der Tagesordnung steht. Bis dahin will der Naundorfer sich weiter mit den Behörden auseinandersetzen. Für ihn ist die Sache nicht vom Tisch, er hofft weiter auf Sanktionen gegen den Jäger. Parallel dazu hat er für zivilrechtliche Ansprüche einen Rechtsanwalt eingeschaltet.
Das Kleinkind, das den Abschuss des Hundes mit ansehen musste, frage zwar nicht mehr ständig danach, erinnere sich aber dennoch häufig an den Vorfall. André Neumann
 

Schamanin

Geowizard
Für mich ist hier interessant, wie weit war der Hund von der Familie entfernt! Ob da eventuell sogar eine Gefahr für die Familie bestanden hätte, Querschläger oder Fehltreffer!

Wenn der Hund gestreunert hat, auch wenn er noch im Sichtbereich war, damit muß man als Hundebesitzer einfach rechnen. Ich leine meinen zwar auch nicht an, aber er ist - bzw. sollte immer in meiner Nähe sein. Tut er leider auch nicht immer, aber ihn zu sehr einzuschnüren davon halte ich auch nichts.
 

Tony_GZ

Geocacher
Bundesjagdgesetz schrieb:
§ 23 Inhalt des Jagdschutzes
Der Jagdschutz umfaßt nach näherer Bestimmung durch die Länder den Schutz des Wildes insbesondere vor Wilderern, Futternot, Wildseuchen, vor wildernden Hunden und Katzen sowie die Sorge für die Einhaltung der zum Schutz des Wildes und der Jagd erlassenen Vorschriften.

http://www.gesetze-im-internet.de/bjagdg/index.html

Wenn der Hund etwas entfernt vom Besitzer ist, kann es schnell mal vorkommen, dass der Jäger behauptet, dass der Hund einem Hasen o.ä. nachgejagd ist.

Aber zu dem Thema gibt es auch kritische Meinungen von Jägern selbst.

Jagd Blog (http://jagdblog.blogspot.com) schrieb:
Ich hoffe, dass der Fall [...] dazu führt, dass das anachronistische Recht der Jäger, Hunde und Katzen zu erschießen, endlich abgeschafft wird und alle Jäger dazu verpflichtet werden, die Entscheidung, ob diese Tiere getötet werden müssen, ausschließlich den Gerichten überlassen.
 

t31

Geowizard
Unglaublich, da läuft der Jäger blau mit Waffe durch die Gegend (will nicht wissen wie hoch der Promillewert am Morgen war), kann keinen Hund von einen Fuchs unterscheiden und kommt wahrscheinlich mit einen blauen Auge davon - welch ein Witz. Begründet damit, daß er nicht strafrechtlich verurteilt ist - ja mußt denn erst ein Kind erschossen sein, damit ein strafrechtliches Urteil wegen fahrlässiger Tötung vorliegt bis diesen Saufköppen der Schein weggenommen wird - ich kann es nicht fassen. :motz:
 

kukus

Geowizard
gewuerzwiesel schrieb:
wie herrlich ihr euch immer an solchen Einzelfällen ergötzt...

Erstens entsetzt, nicht ergötzt; zweitens fassungslos, daß es scheinbar keine klaren Regeln zu Alkohol und Waffennutzung in der Öffentlichkeit gibt.

Dass in diesem Fall der Jäger vermutlich juristisch einwandfrei gehandelt hat, muß ich akzeptieren.
 

Dithyrambus

Geonewbie
Schamanin schrieb:
Ich leine meinen zwar auch nicht an, aber er ist - bzw. sollte immer in meiner Nähe sein. Tut er leider auch nicht immer, aber ihn zu sehr einzuschnüren davon halte ich auch nichts.
Weil es leider zu viele gibt, die das gleiche uneinsichtige verhalten zeigen wie du, bekommen wir jetzt in Schleswig-Holstein eine neues landeswaldgesetz, das das verlassen der waldwege während des frühjahrs und frühsommers verbieten soll.
Das wäre ein herber schlag für alle cacher im lande.
 

Buschpirat

Geocacher
Hmmm...bei uns in England gibt es auch Wild. Es gibt auch Naturschutzgebiete. Trotzdem käme kein Mensch auf die Idee, seinen Hund anzuleinen oder das von anderen zu verlangen.
Warum klappt hier nicht was dort Alltag ist?
 

gewuerzwiesel

Geocacher
Andreas und Mandy schrieb:
gewuerzwiesel schrieb:
wie herrlich ihr euch immer an solchen Einzelfällen ergötzt...


EINZELFÄLLE ??? :irre:

http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=9&t=19598

Gleiche Gegend !


natürlich, überleg mal wieviele Jäger tagtäglich unterwegs sind.

wenn man sich natürlich hier im Forum anschaut, wie sich alle bei jeder Meldung aufgeilen,
nur um wieder über die achso doofen Jäger jammern zu können, könnte man meinen, sowas passiere täglich irgendwo.
 

Stramon

Geowizard
gewuerzwiesel schrieb:
Andreas und Mandy schrieb:
gewuerzwiesel schrieb:
wie herrlich ihr euch immer an solchen Einzelfällen ergötzt...


EINZELFÄLLE ??? :irre:

http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=9&t=19598

Gleiche Gegend !


natürlich, überleg mal wieviele Jäger tagtäglich unterwegs sind.

wenn man sich natürlich hier im Forum anschaut, wie sich alle bei jeder Meldung aufgeilen,
nur um wieder über die achso doofen Jäger jammern zu können, könnte man meinen, sowas passiere täglich irgendwo.
Ich kenne/kante 5 Hunde die von Jägern abgeballert wurden.
4 im Freundeskreis und 1 in der Familie.
Kein Fall ging durch die Medien oder Foren...

Gruß Stramon
 

gewuerzwiesel

Geocacher
Die Hunde waren alle angeleint als sie vom Jäger "abgeballert" wurden?

Daß ein Jäger, wie im oben genannten Fall beschrieben, den Hund "vor den Augen der Besitzerin" erschießt,
ist eben ein Ausnahmefall und die Tat eines einzelnen Idioten.
 

t31

Geowizard
@gewuerzwiesel

Es geht hier nicht um Einzelfälle oder um Jäger, sondern um den Umstand, daß erst schlimmeres passieren muß, bis Leute die Berechtigung eine Waffen zu führen verlieren, wenn sie grob fahrlässig handeln und das ist ja wohl bei 0,3 Promille gegebenen.
 

farino

Geomaster
Es gibt solche und solche Jäger. Kein Thema. Genau wie es Cacher gibt, die sich letztlich einen Kehricht darum kümmern, ob irgendetwas verboten ist oder man ggf. vorsichtig mit irgendwelchen Gegenden umgehen sollte (ich habe mich vor ein paar Tagen gefragt, wer um Himmels willen eigentlich einen großen Teil der Fugen aus einer Brückenmauer direkt neben einem Cache, der in einer Wurzel versteckt ist, gekratzt hat... dazu muss man sich nämlich ziemlich bücken...)

Ich erlebe immer wieder Treibjagden, wo die Jäger zwischendurch einen feucht-fröhlichen Umtrunk abhalten, bevor sie wieder mit ihrem Gewehren losziehen, oder die sich auf ihrem Hochsitz mit Hochprozentigem aufwärmen. Gleiche Leute haben null Probleme damit, dann auch Auto zu fahren und den Rest ihrer Sippschaft auf Bierzeltbänken in Pferdeanhängern durch die Gegend zu schaukeln.

Selbst in unmittelbarer Nähe von Pferdeweiden und Reitanlagen, wo z. B. gerade Kinder reiten, wird munter drauf los geballert, OHNE Vorwarnung. Ein Jäger muss NACHWEISEN, das ein Hund wiederholt wildert, ein Hund streunt, wenn er sich aus dem Einflussbereich des Besitzers entfernt, nicht, wenn er 10 Meter von diesem weg ist und auf Zuruf wieder retour kommt.

Es GIBT aber zugegeben auch Hundehalter, die es total witzig finden, ihre Hunde durchs Gebüsch brechen zu lassen, egal... die bezeichnen es als "artgerechte Beschäftigung" wenn ihr Hund Wild hetzt. Hund ist was wert, Wild nicht. Hasen und Rehe kennen "der will nur spielen!!!" nicht - für sie ist ein Hund, der auf sie losstürmt IMMER ein Beutegreifer. Derzeit ist die Brut & Setzzeit und aus Rücksicht auf das Wild herrscht Leinenpflicht. Es gibt Bodenbrüter, die ihre Nester aufgrund von streunenden Hunden verlassen müssen und wo die Jungen eingehen - oder der Hund gleich das ganze Nest zerstört. Nicht, weil er Hunger hat, sondern weil da so interessant riechende "Spielbälle" sind. Wenn ein Rehkitz von der Ricke getrennt wird, ist das auch nicht sonderlich lustig - aber das ist vielen ziemlich egal. Ich meine, selbst wenn Hunde Nutztiere jagen, sagen viele Halter ja "dann kommen die endlich mal in Bewegung" - etwaige Verletzungen der Tiere werden billigend in Kauf genommen und fließt Blut, wird sich schleunigst verzogen, dafür wird aber die große Tierliebe gerne rausgekramt, schließlich hat man ja einen Hund...

Ich denke, wenn der Hund wirklich in unmittelbarer Nähe der Familie erschossen worden ist und die Gerichte dem Jäger quasie Narrenfreiheit zubilligen - dann ist das letztlich ein Fall für die Medien. Würde ein Jäger auch nur in unsere Richtung zielen, hätte der sofort die Polizei am Hals - und mittlerweile gibt es ja auch sehr erfreuliche Urteile gegenüber Jägern, die sich nicht benehmen können. Aber wenn ein einer Gegend ohne nennenswerte Konsequenzen Jäger Hunde abschießen dürfen, die NICHT nachweislich wildern, dann sollte man einfach auch mal gucken, welcher der Herren Richter sich selbst jagdlich betätigen und das Schießen von Wild als Entspannung betrachten.

Farino

Edith: mittlerweile hätte man aber relativ gute Chancen, auch Jäger, die den Hund in unmittelbarer Nähe der Besitzer abschießen, dingfest zu machen. Denn die Leute sind derzeit sehr sensibilisiert was Waffen anbelangt und wer in die Richtung von Menschen schießt, hat eben schlechte Karten... übrigens ist es ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz, wenn man seinen Hund aus dem Auto lässt und vor ihm herfährt, damit er Auslauf bekommt. Da gibt es auch ein paar Spezies mit Jagdaufkleber, die so mit ihren Hunden umgehen...

Mit einem Förster würde ich mich immer gut stellen, die haben auch einen ganz anderen Hintergrund. Aber der übliche Feld-Wald-und-Wiesen-Jäger sollte erst einmal zeigen, das er mehr kann als nur mit seiner Flinte durch die Gegend zu rennen und oft genug das Jagdgesetz selbst nicht zu kennen...
 

Portitzer

Geocacher
Ich bin der Meinung, dass für Jäger, die mit ihrer Knarre unterwegs sind, die Null-Promille-Grenze gelten sollte.
Wenn ein Jäger einen Fuchs nicht von einem ausgewachsenen Retriever unterscheiden kann, dann sollte er seinen Schein abgeben und besser Briefmarken sammeln!
Ich habe einige Nachtcaches in einem Wald unmittelbar am Stadtrand (=viele Gassigänger) versteckt und muß leider immer öfter in den Logs lesen, daß die Cacher von offensichtlich alkoholisierten Jägern angemacht und teilweise wohl auch bedroht wurden.
Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis ein Cacher mal mit ner Wildsau verwechselt wird...
Lieber nicht dran denken!

Gruß
Kurt
 

ElliPirelli

Geoguru
Portitzer schrieb:
Ich habe einige Nachtcaches in einem Wald unmittelbar am Stadtrand (=viele Gassigänger) versteckt und muß leider immer öfter in den Logs lesen, daß die Cacher von offensichtlich alkoholisierten Jägern angemacht und teilweise wohl auch bedroht wurden.
Ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis ein Cacher mal mit ner Wildsau verwechselt wird...
Lieber nicht dran denken!
Da wird es wohl eher mal Zeit daran zu denken, den Cache umzugestalten. Denn wenn schon mehrere Cacher angesprochen wurden, zeigt das für mich, daß die Streckenführung wohl an Ansitzen vorbei führt.
Wenn Du dieses Problem erkannt hast, wird es dringend auch Zeit zu handeln und nicht nach Straußenmanier den Kopf in den Sand zu stecken... :roll:


So sehr mir die Familie mit ihrem Hund leid tut, ohne die Umstände zu kennen, kann man da gar nichts zu sagen. Wie weit war der Hund weg von dem Führer, war er angeleint, hat er ein Kaninchen oder anderes aufgescheucht?
Allerdings fragt man sich schon, wie denn ein Retriever mit einem Fuchs verwechselt werden kann... Wenn es ein Zwergspitz gewesen wäre. :irre:
Ich treffe leider auch viele absolut uneinsichtige Hundebesitzer, die ihre Hunde nicht an der Leine führen, obwohl sie wissen, daß diese gern durchbrechen und Karnickel oder anderes Wild hetzen... :kopfwand:
Oder auch die Leute, die trotz Bitte ihre Hunde nicht anleinen, weil sie meinen, der sei harmlos. Das mag ja sein, kommt aber auf den begegnenden Hund an.


Jäger hab ich noch nie getroffen, allerdings viele unvernünftige Hundebesitzer... :roll:
Einschließlich derer, die ach so tierlieb sind, aber den Köter so fett füttern, daß der dann am Herzklabaster stirbt... (meine Nachbarn!) :zensur:
 

Portitzer

Geocacher
ElliPirelli schrieb:
Da wird es wohl eher mal Zeit daran zu denken, den Cache umzugestalten. Denn wenn schon mehrere Cacher angesprochen wurden, zeigt das für mich, daß die Streckenführung wohl an Ansitzen vorbei führt.
Wenn Du dieses Problem erkannt hast, wird es dringend auch Zeit zu handeln und nicht nach Straußenmanier den Kopf in den Sand zu stecken... :roll:

Ähem... zeig mir *den* Wald ohne Ansitze und ich verlege meine Caches dorthin ;-)
Die Strecke führen, bis auf das Finale, alle nur über mehr oder weniger begangene Trampfelpfade (Lost Place, früher mal Rüstungsfabrik gewesen, da gibts keine Forstwege). Die Jäger nutzen die natürlich auch und stellen dort ihre Ansitze auf. Wären ja auch blöd, wenn sie's nicht täten.

Verlegung des Caches ist nicht, da dieser Wald weit und breit der einzige ist - Großstadt eben.
Bis vor einiger Zeit war im (fast) einzigen erhaltenen Gebäude mitten im Wald sogar ein Asylbewerberheim. Die Leute dort marschierten (ohne Stirnlampen, im Gegensatz zu den Nachtcachern) immer quer durch den Wald auf kürzestem Weg zur Bushaltestelle. Die Jäger sollten also an Leute gewöhnt sein, die in der Dunkelheit durch den Wald marschieren. Aber die führen sich hier auf, wie die sprichwörtlich losgelassene Sau. Meinen, sie wären die Einzigen, die das Recht hätten, nach Einbruch der Dämmerung im Wald zu sein. Da fallen schon sehr unfeine Worte, hab ich selbst auch schon erlebt. Aber die Caches archivieren?
Nein, dazu haben sie zuviel Arbeit gemacht und es gibt mangels Wald auch keine Ausweichmöglichkeit.

Gruß
Kurt
 
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