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Fallensteller in Deutschland?

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Starglider

Geoguru
Ich dachte bisher immer das wäre bei uns verboten,aber beim Cachen im Wald sind mir heute solche Zettel aufgefallen, die so etwa alle 500 m am Wegrand angebracht waren:

wildfallen.JPG

Beeindruckend wie auffällig rot die Aluminiumnägel rosten (Insiderwitz).
Mich würde mal interessieren auf welche Tiere man in Deutschland (bzw. Hessen) mit Fallen Jagd machen darf und wie solche Fallen konkret aussehen.
 

radioscout

Geoking
Es ist soweit ich weiß erlaubt aber sehr streng reguliert.

Denke auch an Lebendfallen, z.B. für wissenschaftliche Anwendungen.

Ich würde mich aber nicht wundern, wenn die Zettel dort nur hängen, damit die Hunde von sich aus an die Leine wollen.
 

Klausi

Geocacher
Natürlich ist die Fallenjagd in Deutschland erlaubt. Wenn man den Jagdschein macht, kann man gleich einen Fallenlehrgang mitmachen und dann kann es auch schon losgehen. Bejagt wird damit Raubwild und das nicht nur mit Lebendfallen, sondern auch mit Totschlagfallen. Hier eine Seite zum Thema: http://www.tobias-buehrig.de/
Die ist zwar technisch gruselig (Web 0.1), aber informativ.
 

Heliklaus

Geocacher
Das kommt mir aber auch sehr merkwürdig vor.
1. Wir Cacher werden verurteilt wenn man Nägel in Bäume schlägt (sollte man wirklich vermeiden) und hier ist der Zettelanhänger nicht viel besser :irre:
2. Wer sagt mir das der Zettel von einem Jäger ist?
3. Wenn der Zettel von einem Jäger ist, kann man da nicht einen Stempel vom Forstamt oder Revierinhaber oder sonst irgendein Hinweis mit einlaminieren um es amtlich zu machen?
4. Wie sieht die Gefahr, abgesehen von Hunden, für die Menschen, ganz besonders Kinder, aus?
Es besteht ja die Gefahr das man den Zettel garnicht sieht.
 

Klausi

Geocacher
Heliklaus schrieb:
1. Wir Cacher werden verurteilt wenn man Nägel in Bäume schlägt (sollte man wirklich vermeiden) und hier ist der Zettelanhänger nicht viel besser :irre:
Na und? Ich war neulich in Österreich bei einem Cache an einer alten Linde, die unter Denkmalschutz steht (http://coord.info/GCVFZT). Das Schild, welches besagt, dass dieser Baum unter Denkmalschutz steht, war an den Baum genagelt.
Heliklaus schrieb:
2. Wer sagt mir das der Zettel von einem Jäger ist?
Niemand. Im Zweifelsfall kann man aber mal nachfragen.
Heliklaus schrieb:
3. Wenn der Zettel von einem Jäger ist, kann man da nicht einen Stempel vom Forstamt oder Revierinhaber oder sonst irgendein Hinweis mit einlaminieren um es amtlich zu machen?
Jaaa, in Deutschland muss alles amtlich sein, mit Brief und Siegel in dreifacher Ausfertigung.
Heliklaus schrieb:
4. Wie sieht die Gefahr, abgesehen von Hunden, für die Menschen, ganz besonders Kinder, aus?
Es besteht ja die Gefahr das man den Zettel garnicht sieht.
Die Fallen stehen ja nicht offen herum, sondern in Fangbunkern. Da kommen Menschen nicht versehentlich an die Fallen. Die Fangbunker sind gekennzeichnet. Da sind keine Caches drinnen, also einfach die Finger davon lassen. Hunde, die nicht größer sind als ein Fuchs, können durchaus in eine Falle geraten, Katzen sowieso. Bei Lebendfallen ist das kein Problem, bei Totschlagfallen schon. Da haftet der Fallensteller für Schäden, die Fallen tragen eine Nummer und sind registriert.
 
OP
Starglider

Starglider

Geoguru
radioscout schrieb:
Ich würde mich aber nicht wundern, wenn die Zettel dort nur hängen, damit die Hunde von sich aus an die Leine wollen.
Ja, der Verdacht drängt sich auf. Solche Zettel sind zwar bei uns nicht ungewöhnlich (Warnung vor Tollwut-Impfkördern oder vor Insektiziden etc.) aber da steht normalerweise auch von wem der Zettel stammt.
Klausi schrieb:
Natürlich ist die Fallenjagd in Deutschland erlaubt.
So ganz natürlich finde ich das nicht da unsere Tierschutzgesetze auch verhindern sollen das Tiere unnötig leiden.
Bei einer unbeaufsichtigen Falle dürfte es nicht ganz einfach sein zu das gewährleisten.
Selbst der Aufenthalt in einer Lebendfalle ist für ein Tier bestimmt nicht angenehm.

Aber gut zu wissen das solche Fangbunker gekennzeichnet sind. Sehr oft scheinen solche Fallen ja nicht zum, Einsatz zu kommen sonst wäre mir das sicher schon mal aufgefallen.
 

friederix

Geoguru
Also hier in der Gegend haben sich die Zecken-Warnschilder etabliert.

10_baa17110e0e7c00a686eed70517bb302.jpg


Das ist, damit die Zecken wissen, wo sie sich aufhalten dürfen ...
 

treemaster

Geoguru
Starglider schrieb:
So ganz natürlich finde ich das nicht da unsere Tierschutzgesetze auch verhindern sollen das Tiere unnötig leiden.
Bei einer unbeaufsichtigen Falle dürfte es nicht ganz einfach sein zu das gewährleisten.
Selbst der Aufenthalt in einer Lebendfalle ist für ein Tier bestimmt nicht angenehm.

Aber gut zu wissen das solche Fangbunker gekennzeichnet sind. Sehr oft scheinen solche Fallen ja nicht zum, Einsatz zu kommen sonst wäre mir das sicher schon mal aufgefallen.

Die Fallenjagd ist besonders in Hinsicht auf kleines bis mittleres Raubwild gar nicht mal so selten. Und meines Wissens sind die Jäger verpflichtet, zweimal täglich die Fallen zu kontrollieren. Aber die Jäger unter uns können da sicher genauere Angaben dazu machen :roll:
 

Klausi

Geocacher
Starglider schrieb:
So ganz natürlich finde ich das nicht da unsere Tierschutzgesetze auch verhindern sollen das Tiere unnötig leiden.
Bei einer unbeaufsichtigen Falle dürfte es nicht ganz einfach sein zu das gewährleisten.
Selbst der Aufenthalt in einer Lebendfalle ist für ein Tier bestimmt nicht angenehm.
Die Fallen müssen mindestens einmal am Tag, u. U. auch öfter kontrolliert werden. Die Fallen müssen entweder unversehrt lebend fangen oder sofort töten. Daher sind auch Tellereisen in Deutschland verboten. Bei den eingesetzten Abzugseisen kann aber auch etwas schief gehen und das Tier nur verletzt werden. Ansonsten ist es für ein Tier Stress pur, wenn es über Stunden in einer Lebendfalle sitzt. Die Diskussion mit den Tierschützern ist da sicher noch nicht zu Ende.
 

radioscout

Geoking
Fallen könnten mit Meldern ausgestattet werden, die den Jäger sofort über Händy informieren, wenn ein Tier gefangen wurde.
 

Toghan

Geocacher
radioscout schrieb:
Fallen könnten mit Meldern ausgestattet werden, die den Jäger sofort über Händy informieren, wenn ein Tier gefangen wurde.
leider ist der Gesetzgeber immer erheblich langsamer als der technische Fortschritt und was Geld kostet und nicht vorgeschrieben ist wird vom Anwender meist nicht eingeführt.
 

Klausi

Geocacher
Toghan schrieb:
leider ist der Gesetzgeber immer erheblich langsamer als der technische Fortschritt und was Geld kostet und nicht vorgeschrieben ist wird vom Anwender meist nicht eingeführt.
Wozu auch? Solche Handy-Melder ersetzen nicht vollständig die regelmäßige Kontrolle, denn Technik kann versagen. Und wenn ein Jäger eine SMS bekommt, dass eine Falle ausgelöst hat, wird er auch nicht immer unverzüglich dorthin eilen können. Was ist, wenn er gerade kein Netz hat oder die Falle ein einem netzlosen Gebiet steht? Die Jagd ist überreguliert genug, da braucht es solchen Schnickschnanck nicht auch noch.
 

Heimo

Geocacher
Vorab: Die Fallenjagd ist in den Bundesländer unterschiedlich geregelt.

Hier sind Fallen täglich am Morgen zu kontrollieren. Bestimmte Fallen-Typen am Mittag und am Abend oder tagsüber alle zwei Stunden.

Bei Lebendfallen werden in der Regel keine Warnschilder aufgestellt. Zulässig sind als Lebendfallen fast nur noch Kastenfallen, Wippbrettfallen und Rohrfallen.

Die Totschlagfallen sind in Fangbunkern oder Fanggärten aufgestellt. Zulässig sind Eiabzugseisen und Schwanenhälse. Die Zugänge werden so angelegt, dass nur die Wildart, die gefangen werden soll, Zugang findet. Zum Schutz von Personen werden an den Bunkern und Gärten Vorhängeschlösser und Warntafeln angebracht. Trotzdem kommt es vor, dass sich dumme Menschen erheblich verletzen, weil sie sich mit Gewalt Zugang zu der Falle verschaffen wollten.

Mein Tipp: Solltet ihr beim Cachen mal zufällig einen Fangbunker oder -garten entdecken, obwohl sie oft gut verblendet sind, dann laßt die Finger davon. Wer das nicht tut, hat Glück wenn die Finger oder Gliedmaßen ab sind und er zum Arzt laufen kann. Wer weniger Glück hat, hängt in der Falle fest und kann warten bis ihn jemand befreit. Wobei auch Hilfskräfte nahezu chancenlos sind, einen Schwanenhals (Totschlagfalle mit zwei Bügeln) ohne das richtige Spannwerkzeug und "gewußt wie" zu öffnen, Eigengefährdung inklusive.

Wer Schutzvorrichtungen überwunden und sich verletzt hat, hat nicht nur die Verletzungsfolgen zu tragen, sondern wird ziemlich sicher noch wegen Sachbeschädigung, Eltern wegen Vernachlässigung der Aufsichtspflicht, strafrechtlich verfolgt. Die Jäger erstatten nämlich (aus Selbstschutz) Anzeige.

Technische Hilfsmittel, die Anzeigen wann Fallen ausgelöst haben, werden immermal diskutiert und teilweise verwendet.

Typisch deutsch erscheint mir die Forderung nach einer (richtigerweise müssten es 16 sein) gesetzlichen Regelung, die solche Hilfsmittel vorschreibt. Es ist richtig, dass der Gesetzgeber der technischen und gesellschaftlich Entwicklung stets etwas hinterher hinkt. In Hessen ist er gerade dabei aufzuholen und hat z.B. ins Gesetz geschrieben, dass der Wald zur Nachtzeit nur noch auf den Wegen betreten werden darf. Die Regelung soll in direktem Zusammenhang mit sog. Nacht-Caches stehen.
 

Zappo

Geoguru
Heimo schrieb:
.....Typisch deutsch erscheint mir die Forderung nach einer (richtigerweise müssten es 16 sein) gesetzlichen Regelung, die solche Hilfsmittel vorschreibt..........
Tja - mit "typisch deutsch" hab ich ja so meine Probleme - ich finde es eher kurzsichtig, daß jeder reflexartig nach gesetzlichen Beschränkungen und Regelungen schreit - aber offensichtlich nur, wenn es IHN nicht betrifft. Bis dann man dann halt merkt, daß man irgendwann auch zu einer Gruppe gehört, gegen die es auch irgendeine Mehrheit gibt, die "auf den Poden, Schurke" ruft.

Erstmal danke für die aufschlußreichen Auskennerbeiträge. Zusammenfassend würde ich sagen, daß es - entgegen mancher Meinung (auch meiner) wohl doch noch Fallenstellungen im Wald gibt, daß das -wie vieles- gesetzlich geregelt, aber legal ist - und daß man die Schilder (Nägel :kopfwand: hin, Nägel her) ernst nehmen soll und im Zweifelsfall lieber einen Prickstock statt der Hände schrottet.

Bzgl. des Sinns oder Unsinns dieser Maßnahmen denke ich nicht, daß sich hier kein Laie gut genug auskennt, da ein fundiertes Urteil zu fällen - und wenn, kann man das in einschlägigen Jagdforen diskutieren - oder mal überlegen, ob man sein nächstes Grillfleisch nicht besser bei DEM Metzger holt, wo das Vieh nicht tagelang auf der Autobahn rumgekarrt wird.

Gruß Zappo
 

Zappo

Geoguru
Heimo schrieb:
..... In Hessen ist er gerade dabei aufzuholen und hat z.B. ins Gesetz geschrieben, dass der Wald zur Nachtzeit nur noch auf den Wegen betreten werden darf. Die Regelung soll in direktem Zusammenhang mit sog. Nacht-Caches stehen.
Na, DEN Wink hab sogar ich verstanden :D .

Das Problem von Nachtcaches ist m.E. auch das (Miß-)-verständnis, daß die Wegeführung oft querfeldein gehen muß. Warum das nicht auf Wegen stattfinden kann, das Final in einem abgelegenen Steinbruch o.ä. , erschließt sich mir nicht ganz.

Allerdings beißt sich da die Katze etwas in den Schwanz: Die Cacher legen Caches abseits der Wege, weil die Stages/Reflektoren sonst nicht lange leben, da die eventuell der Jäger abgreift - Die Jäger beklagen sich, daß Cachen abseits der Wege stattfindet. Ist ein Selbstläufer.

Solange es nicht innerhalb irgendwelcher Regeln legitimiert wird, naturschonende Caches zu legen, d.h. wenn alles illegal ist und eh verboten, wird sich niemand um die Feinheiten kümmern.

Ist aber - zumindest in DEM Thread etwas OT.

Gruß und Danke

Zappo
 

NelliOWL

Geocacher
Uns sind letztens in einem Waldstück auch mehrere seltsame Einrichtungen aufgefallen, die wir für Fallen hielten. Diese befanden sich in guter Sichtweite ca. 5 - 10 Meter neben den Wanderwegen. Einen Warnhinweis darauf haben wir in der Gegend nicht entdeckt.
 

TGN

Geocacher
NelliOWL schrieb:
Uns sind letztens in einem Waldstück auch mehrere seltsame Einrichtungen aufgefallen, die wir für Fallen hielten. Diese befanden sich in guter Sichtweite ca. 5 - 10 Meter neben den Wanderwegen. Einen Warnhinweis darauf haben wir in der Gegend nicht entdeckt.


Diese Bauten nennt man "Betonrohrfalle". So eine gibt es bei uns im Wald auch, ist aber schon seit sehr langer zeit außer betrieb.
 

Rupa

Geowizard
Zappo schrieb:
Erstmal danke für die aufschlußreichen Auskennerbeiträge. Zusammenfassend würde ich sagen, daß es - entgegen mancher Meinung (auch meiner) wohl doch noch Fallenstellungen im Wald gibt, daß das -wie vieles- gesetzlich geregelt, aber legal ist - und daß man die Schilder (Nägel :kopfwand: hin, Nägel her) ernst nehmen soll und im Zweifelsfall lieber einen Prickstock statt der Hände schrottet.
Es sind nicht nur die Jäger, die Fallen stellen. Ein Bekannter hat z.B. in MV 300 Marderhunde besendert und telemetriert für seine Promotion in der Wildtierforschung (Biologie). Die hat der auch nicht alle mit der Hand gefangen...
 
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