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Warum darf man Wild nicht stören?

Taxnix

Geocacher
Warum darf man Wild nicht stören?

Eine eigentlich einfache Frage. Es gibt offenbar zuviel Wild, Landwirte wollen kein Wild auf ihren Äckern, Forstwirte kein Wild in Ihrem Wald. Nur die Jäger wollen es ganz ungestört ... müssten sich auf der Jagd ja sonst bewegen und die ruhigen Abende auf dem Hochsitz mit Brotzeit und Flachmann wären passé.

Gestörtes Wild ist auch aufmerksamer und sieht nicht gleich jeden Jäger als Kumpel an ... sondern verzieht sich bei Gefahr menschlicher Kontakten lieber sofort.

Hm, ist es nicht so, das Waldwanderer, Mountainbiker, Geocacher und alle, die sich sonst noch im Wald rumtreiben (außer Jägern natürlich), dem Wild im individuellen Überlebenskampf tatsächlich helfen?
 

Gueni

Geocacher
Hm nicht uninteressant die denkweise.
Vielleicht springen Die Grünen auf und legt unter jeden Hochsitz einen Nachttradi so ist unser wild doch hervorragend vor den Ballerwüdigen geschützt, und wer weiß wenn sie bei der nächsten wahl an die macht kommen werden diese Tratis sogar gesetzlich geschützt .
 

MadCatERZ

Geoguru
Eine interessante These, ich möchte sie mit einer Gegenfrage aufgreifen:

Warum darf ich nicht laut singend durch Deine Wohnung schlendern, bzw. nachts mit ner Maglite Schätze suchen?
Rehe sind Fluchttiere, die in der Regel schon die Flucht ergreifen, noch bevor Du sie siehst. Das bedeutet Stress und der ist auch für Tiere ungesund. Ich habe noch nie ein zutrauliches Reh getroffen, die scheinen genau zu wissen, dass sie sich nicht mit diesen (für ihre Verhältnisse) lauten, stinkenden Aufrechtgehern einlassen sollten.
 

Thaliomee

Geowizard
Rehe sind Fluchttiere, die in der Regel schon die Flucht ergreifen, noch bevor Du sie siehst. Das bedeutet Stress und der ist auch für Tiere ungesund.
Ja aber genau darum geht es doch. Um die "Philosophie" aufzugreifen: Die flüchtenden Tiere haben Streß und sterben mitunter sogar daran. Aber nicht alle, sondern nur die schwachen (klar). Das sorgt dafür, dass die stärkerern überlegen - eine Auslese.

Scheinbar gibt es zu viele Rehe, denn sonst wäre es unsinnig sie zu bejagen. Also wäre es wünschenswert wenn es weniger gibt, dass scheint man mit erschießen zu schaffen. Wäre eine Auslese über den Streßfaktor aber nicht sinnvoller?

Das ist nicht unbedingt meine Meinung, nur ein interessanter Ansatz zum Thema.
 

Gandalf2904

Geocacher
Problem dabei scheint ja eher zu sein, dass die Tiere durch unnötige Fluchtversuche keine Kraft nehr für die richtige Flucht haben!
Damit werden dnn fitte Tiere auf einmal zu den Schwachen, weil sie das Pech hatten zu oftgehetzt worden zu sein.
 

Bursche

Geowizard
Taxnix schrieb:
Warum darf man Wild nicht stören?
...


Abgesehen davon, dass es gesetzlich verboten ist, aus Respekt vor der Natur und aus Respekt vor den anderen Menschen, die sich an der Wildbeobachtung freuen. Diesen Respekt sollte man eigentlich bereits als Kind vermittelt bekommen. Das beginnnt normalerweise damit, dass man Kindern erklärt warum sie nicht jede Blume am Wegesrand köpfen sollten. Leider scheint dieser Teil der Erziehung bei immer mehr Menschen vergessen worden zu sein und so muss man immer mehr erwachsenen Menschen erklären, warum man keine Löcher in Bäume bohrt, kein Wild (bewusst) aufschreckt, nicht mit dem Auto/Quad/Moped durch den Wald fährt....
 

Gueni

Geocacher
Gandalf2904 schrieb:
Problem dabei scheint ja eher zu sein, dass die Tiere durch unnötige Fluchtversuche keine Kraft nehr für die richtige Flucht haben!
Damit werden dnn fitte Tiere auf einmal zu den Schwachen, weil sie das Pech hatten zu oftgehetzt worden zu sein.
Vor was sollen sie ja "richtig flüchten "Bären oder Wölfen da muß ich dich leider enttäuschen die sind vom Jägersmann bereits ausgerottet worden. Und so wurden die armen Rehe zu Spielball der Reiche Oberschicht die spass am töten hat.
 

Thaliomee

Geowizard
@Bursche: Es geht darum, dass man Tiere nicht erschrecken soll, die sowieso erschossen werden (nicht meine Worte!)
Zum Thema Blumen: Als angehende Grundschullehrerin habe ich folgende Situation erlebt: Die Kinder durften keine Äste abbrechen. Das tut dem Baum ja weh... nur wenige Wochen später mussten die Kids mitansehen, wie sämtliche Sträucher ganz arg zurückgeschnitten wurden. Und das nicht, weil es die Jahreszeit dafür war, sondern damit dort mehr Platz ist. Wo liegt also hier die Logik?

Übrigens gehe ich mal davon aus, dass diese Diskussion nicht dazu führt, dass sich zukünftig jemand wie eine Dampfwalze durch den Wald bewegt.
 

Gueni

Geocacher
Gandalf2904 schrieb:
Freilaufendn Hunden zum Beispiel?
Dürfen die denn das?
Da hat doch der Jägersmann gleich einen Ersatz,ist doch egal auf was er ballert es geht doch nur ums töten den sonst würde er ja im Tiergarten Arbeiten.
 

Bursche

Geowizard
Thaliomee schrieb:
@Bursche: Es geht darum, dass man Tiere nicht erschrecken soll, die sowieso erschossen werden (nicht meine Worte!)

Und diese "Erschießen" ist streng reglementiert, was die Auswahl der Tiere, die Zeit, den Ort und die Art und Weise angeht. Durch diese Regeln ist weitgehend gewährleistet, dass jeder Interessierte die Gelegenheit hat, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten und dass sich die Schäden durch die Tiere in Grenzen halten. Das funktioniert sicher nicht immer perfekt. Es funktioniert aber insgesamt recht gut. Würde man die Jagd komplett verbieten, würden die Schäden durch die Tiere zunehmen. Würde man jedem die "Jagd" erlauben, dürfte jeder Hund seinen Teil zur natürlichen Auslese beitragen, würde man das Wild nicht durch Regeln schützen... gäbe es bald nur noch im Zoo Tiere.

Thaliomee schrieb:
...Die Kinder durften keine Äste abbrechen. Das tut dem Baum ja weh... nur wenige Wochen später mussten die Kids mitansehen, wie sämtliche Sträucher ganz arg zurückgeschnitten wurden. Und das nicht, weil es die Jahreszeit dafür war, sondern damit dort mehr Platz ist. Wo liegt also hier die Logik?
....

Muss ich das wirklich erklären? Aus deinem Schulalltag wirst du wissen, dass es im Zusammenleben bestimmter Regeln bedarf. Warum dürfen die Kinder Ihren Müll nicht einfach auf den Boden werfen? Die Putzfrau kommt doch eh? Werden Sträucher einmal im Jahr zurückgeschnitten, dient dies dazu dass sie im nächsten Jahr wieder schön aussehen, andererseits aber den Weg/Parkplatz/Schulhof... nicht überwuchern. Würde man sie nicht zurückschneiden würden sie irgendwann alles überwuchern und man könnte die Schule nicht mehr betreten. Würde jeder nach Lust und Laune Äste abbrechen, gäbe es irgendwann keine Sträucher mehr.... Also ist es doch logisch, dass man sowas kontrolliert macht und so dafür sorgt, dass sich die Kinder auch zukünftig hinter Sträuchern verstecken können und nicht nur hinter Müllcontainern.

Dabei gilt für den Schulhof und den Wald das selbe: Geht respektvoll miteinander und mit eurer Umwelt um!
 

Stramon

Geowizard
Gandalf2904 schrieb:
Freilaufendn Hunden zum Beispiel?
Kein Hund bringt alleine ein gesundes Reh zur Strecke. Und wenn dein Hund es schafft ein (dann vermutlich krankes Stück) Reh zu töten, sollte dir der Jäger dafür dankbar sein, da er seiner, ach so schwierig zu erfüllenden Abschussquote ein Stück näher gekommen ist.

Gruß Stramon
 

Beleman

Geowizard
Ich bin einer hier vor ein paar Monaten eingestreuten Buch-Empfehlung gefolgt, die just auch dieses Thema aufgreift: "Wald ohne Hüter". Sehr interessant zu lesen, und selbst wenn man die Wahrheit wie so üblich eher in der Mitte sucht, gibt der Inhalt zu denken.
 
Stramon schrieb:
Gandalf2904 schrieb:
Freilaufendn Hunden zum Beispiel?
Kein Hund bringt alleine ein gesundes Reh zur Strecke. Und wenn dein Hund es schafft ein (dann vermutlich krankes Stück) Reh zu töten, sollte dir der Jäger dafür dankbar sein, da er seiner, ach so schwierig zu erfüllenden Abschussquote ein Stück näher gekommen ist.

Gruß Stramon

Dem kann ich so zustimmen aus meiner zugegeben persönlichen Erfahrung. Wir hatten einen Schäferhund und einen Dalmatiner/Münsterländer Mischling, beide mit einem gesunden Killerinstinkt (man sollte da Hunde nicht unterschätzen auch wenn sie freundlich und kinderlieb sind, das entspricht schon ihrer Natur).
Beide wären trotz guter Kondition nicht in der Lage gewesen Rotwild zu stellen. Auf die Idee welches zu hetzen wären sie aus diesem Grund auch nicht gekommen...

LG
 

HansHafen

Geowizard
Gandalf2904 schrieb:
Auf dem Niveau willst du jetzt nicht "diskutieren", oder?

Da klink ich mich dann mal aus...

Moin,

das war so mein Gedanke, nachdem ich den Thread von vorne bis hinten gelesen hatte :???:

BG
HansHafen

PS: Eigentlich beantwortet sich die Überschrift ja fast schon von alleine...
 

dewib

Geocacher
Stramon schrieb:
Gandalf2904 schrieb:
Freilaufendn Hunden zum Beispiel?
Kein Hund bringt alleine ein gesundes Reh zur Strecke.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Aber selbst wenn sie es nicht direkt reißen könnten, ist es dennoch nicht erst ein Mal vorgekommen, dass Hunde das Wild auf Straßen, in Wildfang-Zäune oder Abhänge gehetzt haben, oder bis zur totalen Erschöpfung gejagt haben. Lass mal ne Deutsche Bracke rennen... die hat mehr Kondition als jedes Wildtier. Die rennt auch 10km hinter nem Reh her, welches dann irgendwann erschöpft zusammenbricht.
 

Zappo

Geoguru
Gueni schrieb:
.....Da hat doch der Jägersmann gleich einen Ersatz,ist doch egal auf was er ballert es geht doch nur ums töten den sonst würde er ja im Tiergarten Arbeiten.
Ähhh, ein Glück, daß man immer weiß, um was es anderen Leuten im Leben so geht - abgesehen davon, daß man nicht denkfaule Vorurteile in die Gegend rausposaunen sollte, könnte man genausogut behaupten, den Cachern ginge es NUR um ihre Statistik. Das wird in vielen Einzelfällen zutreffen, aber nicht immer. Jagd ist ein komplexes Thema und die Art und Weise, wie und warum sie betrieben wird, wird genausoviele Gründe und Facetten haben, wie beim Motorradfahren und Cachen.

Das mit der Wildstörung ist aber angesichts des aus den Fugen geratenen Wildbestandes in der Tat eine gute Frage. Für mich gibts da zwei Aspekte:

Der erste wäre das Selbstverständnis des eigenen Verhaltens in Wald und Natur: Draussen versuche ich mich unauffällig, naturschonend und leise zu verhalten. Ich gröl nicht rum, bleib (meist) auf Wegen, schlag keine Nägel in den Baum, laß keinen Müll liegen, tret nicht alle Käfer tot und pflüge nicht querfeldein durch Dickungen und über Felder. Wegen MIR.

Das zweite ist das mit den Jägern bzw. der Jagd und dem Wild. Über die Art und Weise der Jagd kann man geteilter Meinung sein, und daß das alles immer hundertprozent seinen Grund im Naturhegegedanken hat, wage ich auch zu bezweifeln. Das hat genausoviel mit Naturschutz zu tun wie die einmal jährliche Seeputzaktion der Angler und die Citos der Cacher. Abgesehen davon ist das ein reines Hobby - und die Forderung ist ja auch eher, den JAGDBETRIEB nicht zu stören.

NUR: GEANAU DESWEGEN akzeptiert man das auch. Andere Leute, andere Hobby - gleiche Welt. Daraus leitet sich automatisch die Forderung nach Toleranz und gegenseitigem Respekt ab. Also bleibt man von jagdlichen Einrichtungen fern und stört die Rehe nicht - und ja, weil der Jäger sie schießen will. DA hab ich das wenigste Problem mit.

Gruß Zappo
 

cahhi

Geowizard
Zappo schrieb:
Das mit der Wildstörung ist aber angesichts des aus den Fugen geratenen Wildbestandes in der Tat eine gute Frage.

Ich würde hier schon in Frage stellen, ob der Wildbestand wirklich "aus den Fugen" geraten ist. Sobald der Mensch von den Tieren auch nur ein wenig gestört wird, wird gleich die Bejagung gefordert (Wie beim "Problembären"). Bestes Beispiel ist ein mir gut bekannter Angler. Der fordert die massive Bejagung der Kormorane, weil jeder pro Tag XY Kilo Fisch frisst und somit die Fischbestände gefährdet und das Hobby der Angler gefährdet. :kopfwand:
 
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