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Caches suchen nur noch mit Genehmigung

baer

Geowizard
Wer gedacht hatte, das Schlimmste, was uns passieren könnte, wäre, dass Caches nur noch mit Genehmigung gelegt werden dürfen, wird nun eines besseren belehrt.

Bin grade über http://www.derwesten.de/leben/kinde...r-aergern-sich-ueber-geocacher-id6973847.html gestolpert.

Teil-Zitat, Hervorhebung von mir: "Die Waldbesitzer wollen, dass Politiker sich der Sache annehmen. Sie fordern, dass ihre Zustimmung auch dann nötig ist, wenn jemand einen Schatz suchen will. Macht das jemand dann nicht, so können sie etwas dagegen tun."

Ich bin noch am Rätseln, wie das gehen soll. Vor der Cache-Tour einen Antrag schreiben?
 

MadCatERZ

Geoguru
Zunächst mal stammt der Artikel aus derselben Quelle wie der letzte bei Spiegel Online, bei der dapd herrscht derzeit offenbar Sommerloch, da müssen ein paar Lückenfüller her. Weite Teile des Artikels sind von Wikipedia übernommen, sowas muss man nicht ernstnehmen, ich denke, dass da eine handvoll Waldbesitzer sich irgendwo geäußert haben und ein dapd-Korrespondent das aufgeschnappt hat.
 

friederix

Geoguru
Also ich bein ja kein Geocacher, ich gehe nur im Wald spazieren.
Zufällig finde ich da manchmal Pilze, Brombeeren, Blaubeeren, alte Autoreifen, McDoof-Tüten und auch schon mal was anderes.

MadCatERZ hat recht. Dieses Jahr hat das Sommerloch fast das Potential eines schwarzen Loches.

Mann,mann muss den Leuten langweilig sein.
Ist ja auch nicht so einfach: Kein Fußball, kein aktuell aktiver Virus, der Dauerregen hat auch aufgehört, die olympischen Erfolge sind mau und selbst von der Eurokrise will keine Sau mehr was lesen.

Da kommt man beim gelangweilten Rumklicken im Home-Office fast zwangsläufig auf Geocaching.

Einfach ignorieren und vergessen.

Im schlimmsten Fall müssen wir uns eben eine neue Plattform und Hobbybezeichnung (Jäger der verlorenen Schätze - oder so) suchen, dann fängt alles wieder von vorne an.
Wäre vielleicht nicht mal das schlechteste ...

Gruß friederix
 

MadCatERZ

Geoguru
Noch was: Was irgendwelche Waldbesitzer in Bayern fordern, ist noch lange keine Grundlage für einen Gesetzentwurf. Zudem ist das Auslegen von Caches auf Privatgrund schon heute genehmigungspflichtig, nur dass die Besitzverhältnisse oft nicht so klar sind - und das ist der Kinken, den Ansprechpartner zu finden
 
baer schrieb:
Teil-Zitat, Hervorhebung von mir: "Die Waldbesitzer wollen, dass Politiker sich der Sache annehmen. Sie fordern, dass ihre Zustimmung auch dann nötig ist, wenn jemand einen Schatz suchen will. Macht das jemand dann nicht, so können sie etwas dagegen tun."
Ich halte es für gar nicht mehr so unwahrscheinlich, dass irgendwann das Waldbetretungsrecht gekippt wird. Die Herren Waldbesitzer wollen eben nicht bei den kleinen und großen Sauereien, die sie da so im Grünen abziehen, gestört und/oder beobachtet werden. Und die haben, im Gegensatz zu Geocachern, was zu melden.

Die Presse hilft fleißig mit.

Und manche dachten, dass Aufklärung und ein gutes Miteinander die Fronten aufweichen könnten...

Die wollen niemand in ihren Wäldern haben. Ein paar Spaziergänger waren nie ein Problem, aber Leute, die überall rumstromern und rumsuchen und auch mal die Wege verlassen, da werden sie doch langsam nervös.
 

cahhi

Geowizard
GEOrge LuCACHE schrieb:
Die wollen niemand in ihren Wäldern haben. Ein paar Spaziergänger waren nie ein Problem, aber Leute, die überall rumstromern und rumsuchen und auch mal die Wege verlassen, da werden sie doch langsam nervös.

Doch, mit den Spaziergängern hatte eine gewisse Fraktion auch ihre Probleme. Der große Unterschied ist aber, dass Geocaching ähnlicher organisierter Unsinn wie Facebookparties sind. Nur kommen dort die tausenden Besucher nicht innerhalb weniger Stunden sondern auf mehrere Jahre verteilt.

Ich sehe die gar nicht mal unrealistische Gefahr, dass -sofern das Thema nach dem Sommerloch nicht wieder verschwindet- ein Gesetz kommt, dass primär dazu gedacht ist, bei Facebookparties den Organisator haftbar zu machen, aber als "praktischen Nebeneffekt" auch den Cacheowner für alle Folgen verantwortlich macht. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird sowas hinterher vom BVerfG wieder gefressen, aber für einige Zeit wäre es in der Welt...

Dann braucht man gar nicht mehr an das Betretungsrecht, denn jeder Cache-Owner müsste für die Cacherautobahn haften...
 

friederix

Geoguru
GEOrge LuCACHE schrieb:
Die wollen niemand in ihren Wäldern haben. Ein paar Spaziergänger waren nie ein Problem, aber Leute, die überall rumstromern und rumsuchen und auch mal die Wege verlassen, da werden sie doch langsam nervös.
Also ich laufe ja nun schon fast 50 Jahre im Wald rum.
Früher hat sich nachmittags die halbe Klasse im Wald getroffen (wenn im Winter genug Schnee zum Schlittenfahren lag, war es fast die ganze Klasse; öhm Einschränkung: nur die Jungen)
Wir haben Baumhäuser gebaut und noch vorhandene Schützengräben aus WWII genutzt um "Höhlen zu bauen.
Und abends haben wir dort Lagerfeuer gemacht.
Hat niemanden interessiert.

Also der Busch - wie wir ihn immer genannt haben - war damals deutlich frequentierter, als er das heute ist.

Gehe doch heute mal in den Wald.
Sobald du die Einflußzone eines naheliegenden Ausflugslokals/Parkplatz (ca. 500 Meter) verlassen hast, triffst Du fast keine Menschenseele mehr.

Noch nicht mal an einem sonnigen Sonntag wie heute.

Das Thema wird (von Interessensverbänden?) künstlich aufgebauscht.

Ich kann das nach 4 Hunden und fast 50 Jahren Walderfahrung emotionsfrei sagen.

Gruß friederix
 

MadCatERZ

Geoguru
Es ist zwar in Deutschland so, dass Politik für Minderheiten gemacht wird, aber ich denke, dass auch die bayerische Regierung andere Sorgen hat als die Befindlichkeiten irgendwelcher (pardon) Seppel aus Hintervorderoberbach. Ich war heute 2 Stunden im Wald unterwegs und habe trotz verkehrsgünstiger Lage, Sonntag und Superwetter niemanden getroffen, obwohl ich mich die meiste Zeit auf den Hauptwegen aufgehalten habe.
An anderen Stellen ist mehr los, ohne Frage, auch cachetechnisch, aber einfach mal eben so ein Gesetz gegen das Geocachen nur aufgrund von relativ geringen Störungen dürfte nicht so bald kommen.
 

imprinzip

Geowizard
Zugegeben - ich wollte nicht meinen Sonntag Abend damit verplempern, die SuFu zu bedienen...deshalb hier mal ne Frage:

Was ist "Geocaching"???
 
Die Waldbesitzer wollen, dass Politiker sich der Sache annehmen. Sie fordern, dass ihre Zustimmung auch dann nötig ist, wenn jemand einen Schatz suchen will. Macht das jemand dann nicht, so können sie etwas dagegen tun.


Ja, nee... is klar... Denken Sie nicht einmal daran, im Wald spazieren zu gehen - der Förster/ Jäger/ Pächter könnte ja etwas dagegen haben - ohne bewilligten Antrag mit dreifachem Durchschlag gibt es hier gar nichts!

Vor allem würde mich mal interessieren, was sie dagegen tun wollen/ können. Platzverweis? wegen was?! Und aussprechen dürfte ihn auch nur der Förster - nicht der einfache Jäger.
Dieses Vorhaben ist dermaßen lächerlich... eigentlich peinlich, solch eine Forderung in der Presse auftauchen zu lassen.
 

MadCatERZ

Geoguru
Wenn überhaupt, dann wird es eine typisch deutsche Regelung geben, bei der der Owner die Erlaubnis beantragen muss - aber ich denke nicht, dass es soweit kommt. Wenn Groundspeak uns nicht hilft, bricht dann der deutsche Markt komplett weg, oder geht in den Untergund
 

rettsan_wf

Geocacher
Meine Herren... was ein Aufriss. Ich werde wohl weiterhin im Wald spazieren gehen. Dass es dagegen irgendwann ein Gesetz gibt, welches das verbietet halte ich für reichlich zweifelhaft.

Und ob ich beimWandern ein GPS-Gerät dabei habe werde ich mir wohl von niemandem vorschreiben lassen müssen.
 

D-Thorolf

Geocacher
MadCatERZ schrieb:
Wenn Groundspeak uns nicht hilft, bricht dann der deutsche Markt komplett weg, oder geht in den Untergund
Grundlegend war GC.com jahrelang im "Untergrund"...zumindest unbekannt bis die "kritische Menge" überschritten war (und an dem Überschreiten bin ich auch einer der den Counter um Eins nach oben geschoben hat). Grundlegend wollten wir auch alle unser Hobby mal heimlich machen.

rettsan_wf schrieb:
Ich werde wohl weiterhin im Wald spazieren gehen. (...) Und ob ich beimWandern ein GPS-Gerät dabei habe werde ich mir wohl von niemandem vorschreiben lassen müssen.
Eben. Vielleicht sind "wir (die?) Cacher" dann auch endlich mal wieder soweit um unser Hobby eben wieder heimlich auszuüben.
 

argus1972

Geowizard
friederix schrieb:
Das Thema wird (von Interessensverbänden?) künstlich aufgebauscht.
Genau so interpretiere ich es auch. Aber da stellt man sich doch zwingend die Frage nach dem "Warum" und dem "Cui bono".

Dass in gewissen Kreisen an einem Waldbetretungsverbot mit Nachdruck gebastelt wird, ist Fakt!
Das ist nicht nur in Bayern so, sondern praktisch bundesweit, wir sehen es dauernd, wenn wir hinsehen.
Glücklicherweise hält der Gesetzgeber bislang aber noch die Füße still.

Die Gründe für den Aktionismus dürften für meine Begriffe ausschließlich wirtschaftlicher Natur sein, was sonst? Auch die Waldlobby erfährt zunehmend Gegenwind nicht nur von von Naturschützerseite wegen ihrer Wirtschaftsweise, der Monokulturen, dem dadurch ausgelösten Artenrückgang und der eigentlich für natürliche Zusammenhänge kontraproduktiven Bewirtschaftung, denn die Wälder sind ja fast ausnahmslos lediglich landwirtschaftliche Anbauflächen ohne das kleinste Bißchen Natur.
So sehr man sich auch in der Propaganda die vorgebliche Nachhaltigkeit auf die Flaggen schreibt, ist sie insgesamt gesehen praktisch nicht gegeben.

Da es selbst beim SoNa-Spazierer zu Irritation führt, wenn auf der sturmgeplätteten Fichtenfläche, wo es immense Verluste gab, prompt wieder eine Fichtenmonokultur hochgezogen wird, oder ein großer, alter Eichen- oder Buchenbestand komplett ausradiert und durch schnellwachsendes Nadelholz ersetzt wird, kommt man eben teilweise in Erklärungsnotstand. Das Argument "Geld verdienen, möglichst schnell möglichst viel" wird natürlich um jeden Preis vermieden, schließlich predigt der Dachverband die Nachhaltigkeit - latürnich für die Allgemeinheit, eine gesunde Umwelt, saubere Luft, den Klimaschutz, einen stabilen Eisbärbestand, quicklebendige Delfine mit gesundem Fell und für eine bessere, friedlichere Welt. :roll:

Daher kann ich lebhaft nachvollziehen, wenn es nicht mehr gewünscht ist, dass Fremde durch die Monokultur schlappen, die umgefallene Öldose, den entsorgten 2-Taktgemischkanister, den Verpackungsmüll der Waldarbeitermahlzeit, die Glasflaschen, weggeworfenen Teile von der Maschinenreparatur, den von Maschinen verwüsteten Boden und sonstige Hinterlassenschaften der gepredigten naturnahen Bewirtschaftung finden und sich schlimmstenfalls sogar noch ihre Gedanken dazu machen.
In der teutonischen Bürgerseele ist eben "Wald" immer noch als esoterisches Naturerlebnis mit besonders wertvollen und schützenswerten Prädikaten belegt. Die Realität sieht aber anders aus.
Es ist intensive Landwirtschaft, sonst nichts!

Und dann gibt es noch die Jagd als zusätzliche Einnahmequelle und die darf keinesfalls gestört werden. Daher liegt auch diese Koalition ganz klar auf der Hand und der Waldbesitzer stößt natürlich allzugerne auch gedanklich und argumentativ ins oft anti-Spaziergänger tönende Jagdhorn, das ihm schönes Geld für wenig Aufwand bringt und seine Dachlatten-in-spe vor wildlebenden Schädlingen schützt.

Und bei all dem möchte man in Ruhe gelassen werden. "Es wandert ja auch niemand mitten durch das Wildschweinschnellrestaurant, das Biospritfeld oder über die Gülleentsorgungswiese", mag man sich vielleicht als bekennender Gegner des Betretungsrechts denken und sich gegenüber der anderen Landwirte benachteiligt fühlen, weil man das Volk in seinen Äckern dulden muss.

Vereinzelt mag auch noch Denkweise nach Gutsherrenart durchaus im Spiel sein, gehören doch erhebliche Flächen der Wälder einigen wenigen Angehörigen des (Megageld-)Adels.

Für meine Begriffe wird an allen Fronten nicht nur latent für ein Betretungsverbot gekämpft und da bieten sich die Cacher natürlich als Feindbild maximal offensichtlich an, da sie ja auch noch ihre Dosen hinterlassen und unter dem Deckel eines kommerziell ausgerichteten Internetportals ihren Umtrieben nachgehen.
Da verdient tatsächlich jemand Geld, indem er unter seiner Federführung und unter Vermeidung eigener Verantwortung Leute über anderer Leute Grund und Boden tappen lässt und das als Hobby und Spaßbeschäftigung verkauft.
Geht natürlich garnicht! Wenn, dann will man als Besitzer der Spielwiese davon etwas abhaben, oder die ganze Meschpoke fliegt achtkantig aus dem Wald, so einfach ist das!

Ich habe die schlimme Befürchtung, dass noch zu meinen Lebzeiten ein individuell zu handhabendes Recht der Waldbesitzer auf Betretungsverbot "weil man es eben so will" Realität wird. Dazu bedarf es lediglich eines Umdenkens des Gesetzgebers, dass der Wald mit dem Maisfeld oder dem Kartoffelacker gleichgesetzt wird. Da schlappt ja auch niemand durch ...
 

imprinzip

Geowizard
argus1972 schrieb:
Ich habe die schlimme Befürchtung, dass noch zu meinen Lebzeiten ein individuell zu handhabendes Recht der Waldbesitzer auf Betretungsverbot "weil man es eben so will" Realität wird. Dazu bedarf es lediglich eines Umdenkens des Gesetzgebers, dass der Wald mit dem Maisfeld oder dem Kartoffelacker gleichgesetzt wird. Da schlappt ja auch niemand durch ...

Ich hoffe, dass du Unrecht behältst.
Ich stelle mir vor, wie Tourismusverbände, besonders in stark bewaldeten Gebieten, wie z.B. dem Schwarzwald, Thüringer Wald, Bayrischen Wald usw. um ihre Einbußen fürchten müssten.
Ich glaube eher, dass deren Lobby letztendlich den Ausschlag dafür geben wird, dass die Politik hier nichts oder nicht viel in diese Richtung unternehmen wird...
 

argus1972

Geowizard
imprinzip schrieb:
Ich stelle mir vor, wie Tourismusverbände, besonders in stark bewaldeten Gebieten, wie z.B. dem Schwarzwald, Thüringer Wald, Bayrischen Wald usw. um ihre Einbußen fürchten müssten.
Das ist vermutlich einer der Knackpunkte, warum der Wald noch offen für alle ist.

Jetzt aber mal zynisch, wenn auch nicht unrealistisch, zu Ende gedacht: Natürlich gäbe es die Möglichkeit, die Pauschalherden mit gebuchtem Pensionszimmer in der Freizeitregion mit einer Art Kurzaxe zur Waldbenutzung zur Kasse zu bitten. Wird ja an der Küste auch so ähnlich gehandhabt und für den Strand zahlt man vielfach zusätzlich Eintritt.
Das relativiert dann auch den Gegenwind, wenn der Waldbesitzer seinen Teil bekommt.
Dann kommt eben eine Ansteckvignette an die Popelinejoppe, dass man geblecht hat und hat prompt freies Geleit auf den sorgsam von Gemeindeseite gepflegten Waldrennbahnen.

Abwegig?

Leider überhaupt nicht, finde ich,
 

Crazy Cat Guy

Geomaster
rettsan_wf schrieb:
Und ob ich beimWandern ein GPS-Gerät dabei habe werde ich mir wohl von niemandem vorschreiben lassen müssen.

Das GPS - Gerät kann mir keiner verbieten, sonst finde ich den Weg zum Wanderparkplatz nicht mehr zurück und muss womöglich bis spät in die Nacht durch den wald irren :D .
 
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