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Mutige Hirsche sterben aus

moenk

Administrator
Teammitglied
Sehr interessant:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/mehr-scheue-rothirsche-durch-die-jagt-mit-gewehren-a-853779.html
Rothirsche, die sich bei Dämmerung auf eine Lichtung stellen, sind leichte Beute für Jäger. Doch mit jedem erlegten Hirsch verändert sich die Zusammensetzung der Art: Vor allem die mutigen Tiere verschwinden. Langfristig könnte das die Spezies gefährden, fürchten Forscher.
 
OP
moenk

moenk

Administrator
Teammitglied
Vermutlich, siehe Darwin-Award ;-)
Bei Wildscheinen vielleicht auch. Was dann für Geocacher sicher zunächst einmal positiv wäre. Ist aber nicht mein Fachgebiet das zu beurteilen.
 
Wildschweine sind eh' viel vorsichtiger (und intelligenter), die stellen sich nicht auf den Präsentierteller.

Aber es ist wieder schön zu sehen, was die Jagd entgegen aller Jägeraussagen wirklich anrichtet.
Die hirnlosen Eingriffe in die Natur haben immer Folgen.
 

adorfer

Geoguru
Bei Wildschweinen ist diese Selektion "durch den Jäger" doch schon längst passiert. Da haben eben nur noch die schlauen und lichtscheuen überlebt über die Jahrzehnte.

Das schaue Wild, was bei Menschen-Sichtung sofort flieht, das haben sich die Jäger selbst gezüchtet. Jetzt die Cacher dafür verantwortlich zu machen, versehentlich das Wild aufzuscheuchen: Ohne die Tradition der Ansitzjagd wäre das Problem deutlich geringer.
 
OP
moenk

moenk

Administrator
Teammitglied
GEOrge LuCACHE schrieb:
Die hirnlosen Eingriffe in die Natur haben immer Folgen.
Hirnlos will ich das nicht nennen, Jagd hat Tradition, aber der Effekt ist interessant.
 

Migu1006

Geocacher
moenk schrieb:
GEOrge LuCACHE schrieb:
Die hirnlosen Eingriffe in die Natur haben immer Folgen.
Hirnlos will ich das nicht nennen, Jagd hat Tradition, aber der Effekt ist interessant.

Hallo alle,

stimmt: Jagd hat Tradition! Aber ebenfalls stimmt: Jagd ist nicht mehr zeitgemäß!

Ich wage zu behaupten: Das Problem mit der ausufernden Schwarzwildpopulation ist selbst gemacht. Das Problem mit der in manchen Gegenden ausufernden Fuchspopulation dito.

Heutzutage gibt es keine vernünftige Rechtfertigung mehr, jagdlich tätig zu sein. Außer vielleicht die, dass es was mit Tradition zu tun hat und Spaß macht. Ups, das war ja gar nicht vernünftig... :???:

In Wäldern, in denen Mountainbiker und Wanderer unterwegs sind ist das Wild nicht scheuer als anderswo. Wild ist sehr anpassungsfähig und definitv merken die Viecher, von wem Gefahr ausgeht und von wem nicht.

Schönen Tag noch allen!

Micha
 

cahhi

Geowizard
Was ich an der ganzen Geschichte nicht verstehe: Offen auf der Lichtung stehende Rothirsche wären auch eine einfache Beute für natürliche Feinde (die hierzulande ja so gut wie ausgerottet sind).
Und "mutig" ist bei Beutetieren eher mit "dumm" gleichzusetzen.
 
Der natürliche Feind hat aber in der Regel kein Gewehr und muss sich dem Hirsch unbemerkt nähern,
das geht in offenem Gelände nicht so gut. ;)
 

Zappo

Geoguru
Tja, MEINE bescheidene Meinung ist ja die, daß durch Art und Weise der Jagd (.....am Waldrand, kranke Tiere abschießen...) hier eine gesunde, olympiareife, fortpflanzungsfreudige Tierpopulation entsteht, die sich auch noch möglichst lange in der Dickung aufhält - mit entsprechendem Schadenspotential am Bewuchs.

Es gibt auch bei den Jägern Bestrebungen, da ein Umdenken einzufordern. Aber bei mir ist das ne MEINUNG - Ahnung hab ich weniger. Da sind Schlauere und in der Materie Bewanderterte als ich schon am Rätseln.

Im Zweifelsfall erzähle ICH dem Jäger nicht, wie man jagt - dafür braucht ER mir nicht erzählen, wie man cäscht. Zumindest, solange es seinen Betrieb nicht stört. Find ich ok.

Gruß Zappo
 
moenk schrieb:
Rothirsche, die sich bei Dämmerung auf eine Lichtung stellen, sind leichte Beute für Jäger. Doch mit jedem erlegten Hirsch verändert sich die Zusammensetzung der Art: Vor allem die mutigen Tiere verschwinden. Langfristig könnte das die Spezies gefährden, fürchten Forscher.

Jeder der sich für dieses Thema interessiert, sollte seinen Urlaub auf der Insel of Rum verbringen. Da wird seit Jahrzehnten über Rotwild geforscht. Die kennen jeden Hirsch beim Namen und dessen Abstammung.

Eine Erkenntnis war, das nicht der Platzhirsch sich stark vermehrt, sondern diejenigen, die einen auf schwul machen. Die stressen sich nicht mit dem Platzhirsch, sondern kommen weit aus häufiger bei den Mädels zum Schuss.

Die Fortpflanzung ist weit aus komplexer, als so mancher Forscher denk.
 

Jaga

Geocacher
Dieser Artikel in Spiegel Online ist absoluter Trash, die Fragestellung der Arbeit sehr einfach und für hierzulande nicht übertragbar. Rotwild hat hier ganz andere Probleme: Es ist ziehendes Wild, das früher entlang der Flussauen bis über die Alpen gezogen ist (daher auch der Begriff "Fernpass"). Heute ist es auf definierte Rotwildgebiete eingeschränkt. Und zwar nicht von den bösen Jägern, sondern von den Behörden und nach dem Willen der Waldbesitzer. Rotwild verbeißt nämlich nicht nur, sondern schält die Rinde der Bäume ab. Die Folge: Baum tot, Waldbesitzer böse. Daher auch die großen Wildgatter, in denen Rotwild im Winter gefüttert wird, damit es nicht an die Bäume geht. Im Frühjahr lässt man die Herden wieder aus den Gattern. Urheber sind, noch einmal, die meist öffentlichen Waldeigentümer (Staat und Kommunen).

Zur Studie: Ich würde mal sagen: Ein Rothirsch, der sich auf einer Lichtung zur Schau stellt und den starken Maxe markiert, ist nicht mutig, sondern unglaublich dämlich. Früher haben ihn die Wöfle gefressen, oder der Bär hat ihn erwischt - heute ist es der Jäger.

Es hat sich also nichts geändert. Kein Grund, sich zu empören.
 

Geosammler

Geomaster
Boarischer Jaga schrieb:

Zur Studie: Ich würde mal sagen: Ein Rothirsch, der sich auf einer Lichtung zur Schau stellt und den starken Maxe markiert, ist nicht mutig, sondern unglaublich dämlich. Früher haben ihn die Wöfle gefressen, oder der Bär hat ihn erwischt - heute ist es der Jäger.

Es hat sich also nichts geändert. Kein Grund, sich zu empören.

Wie bei den Menschen, wenn man ständig um Aufmerksamkeit bettelt, läuft man Gefahr, das man diese auch bekommt... ;)
 

Starglider

Geoguru
Geosammler schrieb:
moenk schrieb:
GEOrge LuCACHE schrieb:
Die hirnlosen Eingriffe in die Natur haben immer Folgen.
Hirnlos will ich das nicht nennen, Jagd hat Tradition, aber der Effekt ist interessant.
Tradition und Hirnlosigkeit müssen sich nicht zwangsläufig ausschließen..
Meistens ist "Tradition" das letzte was einem einfällt um ein Verhalten zu rechtfertigen, wenn die sachlichen Argumente ausgegangen sind.

Tradition = "das haben wir schon immer so gemacht"
 
Starglider schrieb:
Meistens ist "Tradition" das letzte was einem einfällt um ein Verhalten zu rechtfertigen, wenn die sachlichen Argumente ausgegangen sind.

Tradition = "das haben wir schon immer so gemacht"
Deswegen sollten auch alle Hirsche beschnitten sein. :shocked: ;)
 

Zappo

Geoguru
Starglider schrieb:
....Tradition = "das haben wir schon immer so gemacht"
"Das ist neu, das macht man jetzt so" ist aber auch nicht viel besser. "Alt" muß nicht schlecht heißen, "neu" nicht automatisch eine Verbesserung darstellen - im Zweifelsfall trägt die Beweislast der Veränderer.

Betrifft aber nicht nur die Jagd. Beim Cachen ist es ähnlich.

Gruß Zappo
 
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