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Jagdsaison beginnt - Verband gibt Hinweise für Spaziergänger

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Bocacanosa

Geocacher
Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz hat eine Pressemeldung mit dem Thema "Safety First" herausgegeben:

http://www.ljv-rlp.de/PI_Bewegungsjagd_2012_online.pdf


Da wir ja auch Erholungssuchende sind, sollte das selbstverständlich auch von uns beachtet werden!

Bitte keine Diskussion über Pro & Contra Jagd & Jäger. Darum gehts hier nicht!
 

Aga & Deti

Geowizard
Wenn die "offiziellen Wege" durch Schilder gesichert sind ist ja alles ok.
Ich hab nur immer dann ein ungutes Gefühl wenn ich nen Schuß höre ohne Schild.
Meist kann man ihn so schnell auch nicht Orten, von wo er kam.
Hab die Suche dann auch schon abgebrochen und bin lieber wieder von dannen gezogen :(
Safety first ;)
Bei ner Treibjagd ist das ja aber auch anders als wenn vom Hochsitz gejagd wird.
Hier muss man dem Jäger einfach vertrauen.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Bocacanosa schrieb:
Bitte keine Diskussion über Pro & Contra Jagd & Jäger.
Ich sag's ganz ehrlich: Bei dieser "Information" fällt mir das schwer. Nein, ich muss jetzt nicht über die Jagd im Allgemeinen philosophieren, aber über den Inhalt der Pressemeldung darf ich hoffentlich etwas schreiben.

Du hast in der Betreffzeile geschrieben "Verband gibt Hinweise für Spaziergänger". Meine Frage: Wo denn? Diese "Information" ist überwiegend wieder mal ein Rechtfertigungsversuch. Die Waidgerechtigkeit und der Tierschutz werden erwähnt und "hochwertige, regionale Lebensmittel aus nachhaltiger Nutzung". Zum Schluss gibt es eine "Infobox" mit tollen Zahlenspielereien. Dort wird uns gelehrt, dass Autofahren und Bergwandern viel gefährlicher sind als die Jagd. Sehr informativ. Safety first.

Und wo sind jetzt die konkreten Hinweise für Spaziergänger? Es wird lediglich lapidar gefordert auf Warnschilder zu achten. Es wird nicht mal erklärt, wie ich auf die erwähnten Schilder "Treibjagd" oder "Vorsicht Jagd" reagieren soll, z.B. ob die Schilder bedeuten, dass ich diesen Weg nicht betreten darf.

Verzeihung, aber Hinweise oder Informationen sind in dieser Pressemeldung nicht enthalten.
 

Aga & Deti

Geowizard
Fadenkreuz schrieb:
Und wo sind jetzt die konkreten Hinweise für Spaziergänger? Es wird lediglich lapidar gefordert auf Warnschilder zu beachten. Es wird nicht mal erklärt, wie ich auf die erwähnten Schilder "Treibjagd" oder "Vorsicht Jagd" reagieren soll, z.B. ob die Schilder bedeuten, dass ich diesen Weg nicht betreten darf.
Tja jeder deutet es eben wieder anders.
Ich für mich weiß dass jetzt die Treibjagd beginnt.
(wusste ich nicht)
Wenn ich ein Schild sehe laufe ich nicht weiter sondern gehe ihn die Richtung von wo ich gekommen bin - so verlockend die Gummipunkte auch sind!
"Abkürzungen" werde ich dann selbstverständlich noch weniger nehmen als sonst... :D
Getreu meinem Motto: Safety first ;)
 

Zappo

Geoguru
Fadenkreuz schrieb:
....Und wo sind jetzt die konkreten Hinweise für Spaziergänger? Es wird lediglich lapidar gefordert auf Warnschilder zu beachten. Es wird nicht mal erklärt, wie ich auf die erwähnten Schilder "Treibjagd" oder "Vorsicht Jagd" reagieren soll, z.B. ob die Schilder bedeuten, dass ich diesen Weg nicht betreten darf. Verzeihung, aber Hinweise oder Informationen sind in dieser Pressemeldung nicht enthalten.
Also DA hat er recht - VIEL Information ist in der Veröffentlichung wirklich nicht drin. Und das mit den Warnschildern "Vorsicht Jagd" ist ohne weitergehende Verhaltensinformationen wirklich nicht soooo hilfreich. Also ich kenn das so, daß nicht zu betretende Wege entweder durch Flatterband oder durch Personen abgesperrt sind. Vielleicht weiß da jemand mehr?

Ich nehm die Info, daß die Jagdsaison begonnen hat, mal als allgemeinen Hinweis dankend an, Genaueres wäre allerdings besser - mehr als Augen (oder Ohren) auf krieg ich jetzt da nicht mit.

Gruß Zappo
 

MadCatERZ

Geoguru
Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn da am Waldrand ein Schild der Art

"Heute Treibjagd, Zutritt verboten, Lebensgefahr"

oder meinetwegen auch

"Vorsicht Jagdbetrieb"

hängt, dann ist es nicht an der Zeit, über die exakte Definition von "Betretungsrecht", Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und Co. zu spekulieren oder einen Zugang ohne Schild zu suchen, sondern diesen Cache heute mal Cache sein zu lassen, auch wenn ich zehnmal das Recht haben sollte, heute da hineinzugehen.

Ganz kurz noch zum PDF: Die drei tödlichen Unfälle für 2010 wage ich mal als Zahlenspielerei zu interpretieren, genau wie den ganzen Abschnitt.
Natürlich ist das Dokument in eigener Sache erstellt worden, Selbstbedreckung, Scham und Demut sind da nicht zu erwarten.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Aga & Deti schrieb:
Tja jeder deutet es eben wieder anders.
Stimmt. Es geht ja auch nicht darum, dass man sich bei erkennbaren Treibjagden als Spaziergänger unvernünftig verhalten soll, aber die Pressemeldung ist schon etwas seltsam.

Interessant ist übrigens, wie man Zahlen so manipulieren kann, dass das gewünschte Ergebnis herauskommt. Im Jahr 2010 gab es angeblich nur 3 tödliche Jagdunfälle - "mit Waffen". Bei den Unfällen in den eigenen vier Wänden werden aber auch die Unglücksfälle ohne Waffen gezählt. Vergleicht man in beiden Fällen die gleiche Situation, also einschließlich der Unglücke ohne Waffen, dann steigt die Zahl der bei der Jagd tödlich verunglückten Menschen gleich um den Faktor 100.

Zudem müsste man den Faktor Zeit in den Vergleich einbeziehen. Der erwähnte "Durchschnittsdeutsche" verbringt sicherlich mind. 12 Stunden am Tag zuhause und hat damit zwangsläufig ein größeres Risiko dort zu verunglücken. Zum Vergleich müssten also alle 351.000 Jäger das ganze Jahr über täglich 12 Stunden auf der Jagd sein.

Augen auf beim Lesen von Presseinformationen, denn: Safety first. ;)
 

MadCatERZ

Geoguru
Fadenkreuz schrieb:
Interessant ist übrigens, wie man Zahlen so manipulieren kann, dass das gewünschte Ergebnis herauskommt. Im Jahr 2010 gab es angeblich nur 3 tödliche Jagdunfälle - "mit Waffen". (...)

Augen auf beim Lesen von Presseinformationen, denn: Safety first. ;)

Richtig, hier wurden Zahlen und Definitionen so hin- und hergeschoben, bis das richtige Ergebnis/Verhältnis herauskam.
Das ist allgemein übliche Praxis, ob nun "im Einsatz gefallene" Soldaten, Arbeitslosenzahlen und Co. - stets kommen Zahlen heraus, die mit der gefühlten Realität wenig zu tun haben. Es geht dabei um Schönreden, Geld und argumentative Unterfütterung.
 

Zappo

Geoguru
MadCatERZ schrieb:
Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn da am Waldrand ein Schild der Art

"Heute Treibjagd, Zutritt verboten, Lebensgefahr"

oder meinetwegen auch

"Vorsicht Jagdbetrieb"

hängt, dann ist es nicht an der Zeit, über die exakte Definition von "Betretungsrecht", Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit und Co. zu spekulieren.....
So halte ich es auch. Ich nehme die Veröffentlichung zum Anlaß, auch mal mit einem Alternativausdruck oder einem gedanklich flexibleren Programm loszumarschieren, falls die angepeilte Wanderung wegen Jagdbetrieb nicht durchzuführen geht.

Gruß Zappo
 

Jaga

Geocacher
Ich finde die Vergleiche auch ein bisschen verkrampft und fast an den Haaren herbeigezogen. Andererseits gab es nun mal 2010 drei Unfälle bei der Jagd und mit Jagdwaffen - und nicht mehr. Diese Zahl sollte man zur Kenntnis nehmen und nicht versuchen, aus der Drei dann 30 oder 300 zaubern zu wollen.
 

MadCatERZ

Geoguru
Interessant wäre, wieviele tödliche Unfälle es
bei der Jagd ohne Beteiligung einer Waffe,
mit Jagdwaffen zuhause und
mit Jagdwaffen vor oder nach der Jagd
gegeben hat
und wieviele Fälle nicht bei der dpa gelaufen sind.

Die Gegenseite zählt mehr als drei, die haben aber auch andere Quellen als nur die dpa genommen und wollen naturgemäß möglichst viele Fälle dokumentieren
 

Zappo

Geoguru
adorfer schrieb:
....In der Schule hätte drunter gestanden "Thema verfehlt, Sechs"
Ist nur gut, daß WIR alles richtig machen.

Sorry, Leute, irgendwo hats auch mal ein Ende.Das istn Schrieb mit der Nachricht "Jagd hat begonnen" - klar wäre ein wenig mehr Info besser gewesen - aber jeohje........besser geht immer.

Und wenn der Verfasser des Blattes so unvernünftig ist, das gleichzeitig als Presseerklärung und Argumentationshilfe für GottunddieWelt zu gebrauchen, brauchen wir das nicht auch noch nachzumachen. Wenn ich mich recht erinnere :D , hat der Threadstarter genau um das gebeten.

In diesem Sinne:

Jagd hat begonnen - also aufpassen, informieren, flexibel sein.

Punkt. Für Statistiken bzgl. Jagdunfälle kann man ein anderes Thema aufmachen. Wenns nach mir geht: Bitte nicht.

Gruß Zappo
 

Heimo

Geocacher
Zappo schrieb:
...Also ich kenn das so, daß nicht zu betretende Wege entweder durch Flatterband oder durch Personen abgesperrt sind. Vielleicht weiß da jemand mehr?....

Das macht jeder Jagdleiter anders. Weder gibt es einheitliche, verbindliche Vorschriften wie abzusichern ist, noch gibt es einheitliche, verbindliche Regelungen ob eine Absperrung auch beachtet werden muss.

Wer trotz der Warnungen in ein Gebiet läuft in dem eine Bewegungsjagd stattfindet, handelt sorglos und unüberlegt.

Auf Bewegungsjagden wird mit Kugelwaffen (Büchsen) geschossen. Kugeln sind um ein vielfaches gefährlicher als Schrot. Das liegt an der Reichweite (max. ca. 4-5 km), der Energie, der Geschossmasse und dem Abprallverhalten der Geschosse. Während Schrotschüsse ab ca. 50 m Entfernung eher selten tötliche Verletzungen verursachen (Sicherheitsbereich = 100 m mal Schrotkorngröße in mm also 300m bei 3 mm Schrot), kann eine Kugel zuerst ein Wildschwein durchschlagen, dann am Baum abprallen und in einem mehrfachen von 50 m Entfernung noch tötliche Verletzungen verursachen. Gerade bei Bewegungsjagden werden gerne die "größten" Kaliber verwendet. (z.B. 30-06, 8x57 IS, 9,3x62, 9,3x74 R oder 9,3x64)

Sollte man (versehentlich) in ein Jagdgebiet geraten, wäre der Rat "gehen sie aufrecht und schwenken sie ihren Hut" durchaus ernstzunehmen. Es nützt einem wenig, wenn man erfolgreich sein Betreungsrecht ausgeübt hat und dafür ein Leben lang tot ist.

Und noch ein Hinweis: Bei Schussverletzungen gibt es nur eine Verschuldenshaftung. Wenn der Schütze nicht mindestens fahrlässig gehandelt hat oder ihm die Schuld nicht nachgewiesen werden kann, bekommt der Geschädigte keinen Schadenersatz. Jagdhaftpflichtversicherungen fahren genau auf dieser Schiene um Ansprüche abzuwehren.
 

Migu1006

Geocacher
@ Heimo: Zu Deinem Beitrag, zweiter Absatz hätte ich jetzt eine Frage: Wenn jemand trotz der Warnschilder bzw. trotz dem Absperrband den Weg weiternutzt und dann eine Kugel abkriegt, wer haftet dann? Weil m. E. nach eine Treibjagd keinen Vorrang hat vor anderweitiger Waldnutzung (Wandern, Mountainbiken, GC, etc.) Wenn der Wald gesperrt ist wie z.B. nach Kyrill, weil Bäume umstürzen können oder Schneebruch zu einer Gefahr führen kann, dann wäre eine Waldsperrung für mich nachvollziehbar dahingehen, dass der Waldbesitzer seiner Verpflichtung zum sicheren Betreten des Waldstücks nachkommt.

Eine Treibjagd ist m. E. nach aber doch eher eine private Veranstaltung über einen Zeitraum von ca. 8 Std. - wer haftet, wenn was passiert trotz Warnschild? Mal abgesehen davon, dass eine Treibjagd kein Betretungsverbot des Waldes rechtfertigt. Ob Schild oder nicht, ob Sperrband oder nicht, ob Jäger an der Zuwegung oder nicht - wer trotzdem langlaufen will (und wohl auch ein wenig lebensmüde ist), kann das tun, ohne dass er dafür belangt werden kann.

Diese Warnschilder gibts in unserer Gegend erst ein paar Jahre. Und auch heute werden die lange nicht überall da aufgestellt, wo die Treibjagd im Gange ist. Mir ist es vor drei Jahren passiert, dass ich mit meiner Familie und den Hunden spazieren war und auf einer Lichtung einen sehr alten Jäger traf. Der saß an einem Lagerfeuer, zwischen zwei Bäumen neben ihm war ein Querbalken angebracht und dran hingen vier Rehe. Erstaunt frage ich: Wie, heute Jagd? Sagt er: Jau, die sind da oben im Berg zugange. Aha, gut zu wissen - zumal es nebelig war.... Soviel zum Thema Wegesicherung während der Jagdzeit...

Tja, und dann gibts da noch die Jagdherren, die ihre Schilder rechts und links der BUNDESSTRASSE aufstellen. Wohl, um Autofahrer zum umsichtigen und langsamen Fahren zu bewegen. Aber auch bei 75 km/h kommt so ein Reh vorm Auto nicht gut. Wenn es dann knallt, könnte der Autofahrer doch den Jagdbetrieb als das Ereignis heranziehen, welches das Reh dazu gebracht hat, in Panik auf die Straße zu stürzen.

Es ist eine sehr verfahrene Sache, diese Treibjagdgeschichte mit den Warnschildern. Besser mit, lieber ohne? Ich denke, diese Schilder und auch der Hinweis des LJV RLP könnten auch in irgendeiner Tonne vermodern. Bringen tun sie meiner Meinung nach nix.

Ach, nochmal @Heimo: Welche Geschosse haben denn eine Reichweite von 4-5 KM (Kilometern)???? Ich wusste garnicht, dass neuerdings mit Granatwerfern gejagt wird...
 

Jaga

Geocacher
MadCatERZ schrieb:
Interessant wäre, wieviele tödliche Unfälle es
bei der Jagd ohne Beteiligung einer Waffe,
mit Jagdwaffen zuhause und
mit Jagdwaffen vor oder nach der Jagd
gegeben hat
und wieviele Fälle nicht bei der dpa gelaufen sind.

Die Gegenseite zählt mehr als drei, die haben aber auch andere Quellen als nur die dpa genommen und wollen naturgemäß möglichst viele Fälle dokumentieren

Nunja, die Gegenseite macht immer jede Mücke zum Elefanten, das ist halt so. Aber muss es mich interessieren, wenn sich ein Opa in Amerika mit der Flinte in den Fuß schießt? Oder, etwas harmloser, einer in den Alpen ausrutscht und sich verletzt? Ist das hier und jetzt wirklich so wichtig und dramatisch? Dann zitieren die jeden Vorgang X-mal, je nachdem, wie oft er in irgendwelchen Provinzblättern genannt wurde, dann sieht das gleich aus, als ob die Welt untergehen würde. Das ist doch Hetzpropaganda ohne jeden Verstand. Mir ist das zu kindisch.
 

Jaga

Geocacher
@Migu1006:

Du hast 1000 Fragen und scheinst recht forsch und engagiert ("...bevor Jaga wieder kräht...", "...Granatwerfer...."), das heißt, hast also auch keine Angst vor dem Kontakt mit fremden Leuten. Mein Vorschlag: Such Dir in Deiner Gegend einen Jäger, ruf den an und setz Dich mal mit den zwei Stunden zusammen. Macht zusammen ein Bier auf und löchere den mit Deinen Fragen. Ich bin sicher, danach sieht die Welt anders aus: Konkreter, vielleicht auch unsicherer, weil schöne Vorurteile plötzlich nicht mehr so schön sind. Und weil neue, konkrete Fragen hinzugekommen sind. Aber genau das macht das Leben so spannend: die Erkenntnis nämlich, dass es schwarz und weiß, gut und böse in Reinform nur extrem selten gibt.

Wenn Du willst, bin ich Dir bei der Suche behilflich. PN an mich.
 
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