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Koordinaten einmessen, wie geht Ihr da vor?

diltigug

Geocacher
Hallo,
mich würde mal interessieren, wie Ihr so beim Cache legen die Koordinaten ermittelt.
Also,
aus GE abgreifen?
mit dem GPS einmessen?
beides und dann mitteln?
Mehrfach mit dem GPS und dann mitteln? Wenn so, wieviel Werte nehmt Ihr?

Ich habe z. B. gerade einen Punkt über mehrere Tage vor Ort mit meinem Oregon eingemessen und die Werte gemittelt und der Punkt weicht von GE immer noch ca. 5 m ab.
Sicher noch vertretbar, aber trotzdem, rein aus Neugier, wie macht Ihr das so?
 
Kommt drauf an. Mitten in der Pampa: 5-10 Punkte mit dem GPS messen und mitteln.

In der City: 2-3 GPS-Messpunkte und zuhause noch mal mit Google Maps checken, ggf. korrigieren und/ oder mitteln.
 

Schnueffler

Geoguru
GE lasse ich ganz aus dem Spiel. Ich messe meine Koordinaten immer mit dem GPS. An verschiedenen Tagen. Und dann mit der Funktion der Mittelung lasse ich an jedem Tag auch noch ca 100 Werte bestimmen und diese dann mit dem GPS automatisch mitteln.
 

moenk

Administrator
Teammitglied
So: http://garmin.blogs.com/softwareupdates/2009/04/waypoint-averaging.html
Danach Kontrolle auf der OSM, die ist in Berlin noch genauer als GPS.
 

zombie

Geocacher
Im offenen Gelände das GPSr den Wegpunkt mit <30 Messungen mitteln lassen.
Im Wald 3 oder 4 Messungen in ein paar Metern Abstand mit je >50 Messungen und daraus dann das Mittel.
Egal wie gut Du die Koordinaten einmist; früher oder später kommt ein Geocacher dessen GPS viel mehr Recht haben tut als wie Deins :lachtot:
"Die Dose liegt X Meter im Off!" :kopfwand:
 

Starglider

Geoguru
Meine bewährte Methode:
1.) Koordinaten an der zu vermessenden Stelle 5 bis 10 Minuten mitteln und Wegpunkt speichern. Ich warte mit dem Speichern immer bis die EPE-Anzeige unter 4 m gefallen ist. Etwas Geduld gehört schon dazu.

2.) sich mit dem Empfänger von der Stelle mindesten 30 Meter entfernen und da ein paar Minuten warten

3.) wieder zurück gehen, warten bis sich die Koordinaten wieder "eingependelt" haben und bei Schritt 1.) weitermachen

Natürlich sollte man sich jedesmal wenn man vom Messpunkt weg geht eine andere Richtung wählen, sofern es das Gelände zulässt.

Hat man 4 bis 5 Wegpunkte zusammen kann man sich zuhause das Ergebnis im eigenen Kartenprogramm anschauen. Dann kann man entweder den Mittelwert berechnen oder einfach dem Auge vertrauen und einen Punkt in die gefühlte Mitte setzen.

Ich teste das Ergebnis dann natürlich auch indem ich mir an einem anderen Tag den "Spaß" mache mal nachzuschauen wohin mich mein Empfänger führt wenn mich zu den Koodinaten navigieren lasse.
 

Dunkelziffer

Geocacher
Für gewöhnlich lasse ich mein Oregon 5-10 Minuten mitteln, gehe ein paar dutzend Meter weg und lasse mich mit diesen Koords wieder zum Versteck führen. Hat bisher immer prima geklappt, und Beschwerden gab es bis auf die üblichen (wenigen) Klugscheißer auch nicht.
Damals mit dem alten Etrex habe ich 3-4 Einzelmessungen gemacht und von Hand gemittelt, die Dosen werden auch heute noch gefunden. Warum auch nicht?

edit: also im Prinzip wie Starglider, nur in einem Durchlauf
 

ColleIsarco

Geowizard
Moin moin
Dunkelziffer schrieb:
Für gewöhnlich lasse ich mein Oregon 5-10 Minuten mitteln, gehe ein paar dutzend Meter weg und lasse mich mit diesen Koords wieder zum Versteck führen.
Ich würde zwischen den Messungen etwa drei/vier Tage vergehen lassen. Die Satelittenpositionen haben sich dann soweit verändert, dass es sich jetzt rentiert, die Messung zu verifizieren. Passt der Wert ist alles gut, ansonsten sollte man die Messung noch mal nach drei/vier Tagen wiederholen.

Das ist zumindest meine Interpretation, was ich bei Kowoma über GPS und dessen Fehlerquellen gelesen habe.

Hoffe geholfen zu haben
ColleIsarco
 

Dunkelziffer

Geocacher
ColleIsarco schrieb:
Ich würde zwischen den Messungen etwa drei/vier Tage vergehen lassen. Die Satelittenpositionen haben sich dann soweit verändert, dass es sich jetzt rentiert, die Messung zu verifizieren. Passt der Wert ist alles gut, ansonsten sollte man die Messung noch mal nach drei/vier Tagen wiederholen.

Klar kann man das machen, um auf Nummer sicher zu gehen. Ist halt eine Frage des Verhältnisses vom Aufwand zum Nutzen, aber bislang bin ich mit meiner Methode immer sehr gut gefahren.

So gesehen kann man auch im Wald die Koords im Sommer mit Blätterdach und im Winter ohne einmessen. Aber ich bleibe halt lieber beim Motto "die Kirche im Dorf lassen". Beim Suchen gehe ich ja auch immer von einem Off von 10 Metern aus und nutze dann meine Augen und das Hirn, anstatt nur auf den Pfeil zu starren. Punktgenaue Koords zu jeder Zeit sind imho eh utopisch.
 

ColleIsarco

Geowizard
Moin moin,
Dunkelziffer schrieb:
Klar kann man das machen, um auf Nummer sicher zu gehen. Ist halt eine Frage des Verhältnisses vom Aufwand zum Nutzen, aber bislang bin ich mit meiner Methode immer sehr gut gefahren.
Na ja, wenn man ein Cacheversteck legt, ist man idR mehr als einmal vor Ort, da ist kein wirklicher Mehraufwand dahinter.

Ich glaube kaum, dass jemand mit der Dose unterm Arm durch die Gegend rennt und sie dann irgendwann fallenläßt und mal schnell die Koordinaten des Gps aufschreibt.
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Verdammt, erwischt. Laßt mich doch ein wenig träumen.

Gruß
ColleIsarco
 

AoiSora

Geocacher
ColleIsarco schrieb:
Ich würde zwischen den Messungen etwa drei/vier Tage vergehen lassen. Die Satelittenpositionen haben sich dann soweit verändert, dass es sich jetzt rentiert, die Messung zu verifizieren. Passt der Wert ist alles gut, ansonsten sollte man die Messung noch mal nach drei/vier Tagen wiederholen.

Das ist leider so kaum richtig. Die Satelliten haben eine Umlaufzeit von 11h58min. Es wurde extra keine exakten 12 Stunden genommen, da sonst die Satelliten zu einer gewissen Tageszeit immer gleich gut bzw. schlecht stehen. Nach drei Tagen hat sich die selbe Position also um 12 Minuten nach hinten verlagert. Sprich wenn du deine erste Messung um 12:00 machst und drei Tage später deine Messung um zufälligerweise 11:48 machst hast du die exakt gleiche Position mit den selben Fehlern wie beim ersten mal. Lieber man wartet ca. ne halbe, besser dreiviertel Stunde. Da hat sich die Konstelation der Satelliten vollkommen verändert und man bekommt andere Messwerte.

P.S. so wird das auch beim Vermessungswesen gehandhabt.
 

Kalleson

Geowizard
Ähm... reden wir hier von Geocaching oder wollt ihr Vermessungsfestpunkte einmessen???

70 mal einmessen und mitteln? An mehreren Tagen einmessen?

Also das ist ungefähr so, als versuchte man einen Punkt auf einem Blatt Papier zu markieren, verwendete Stunden auf eine millimetergenaue Positionierung des Schreibgerätes und markiert dann mit der Farbrolle! ;)

Soll heißen: Wenn dein Oregon dir eine vernünftige GPS-Genauigkeit angibt (3-5 m Abweichung) reicht es zum Geocachen vollkommen aus, die Koords aus drei verschiedenen Richtungen anzulaufen und dann zu mitteln.

Alle weiteren vorher beschriebenen Maßnahmen führen - wenn überhaupt - zu Verbesserungen in einem Bereich, in dem es nie ein Geocacher bemerken wird.

So lange die GPS-Genauigkeit annehmbar ist, sollte man GE auch auf jeden Fall aus dem Spiel lassen, da es hier auch Abweichungen von bis zu 5 m gibt. (Dies ist an den Übergängen zwischen unterschiedlichen Luftbildaufnahmen teilweise eindrucksvoll zu erkennen.)
Da ich moenk nicht in den Knast bringen möchte, habe ich keinen Screenshot aus GE angefügt, sondern einfach mal Koords, die man mal in GE kopieren kann. Dort ist die Abweichung an der Autobahn schön zu erkennen:
53°15'4.24"N , 7°43'46.38"E

Grüße
Kalleson
 

ColleIsarco

Geowizard
Moin moin,
AoiSora schrieb:
Das ist leider so kaum richtig. Die Satelliten haben eine Umlaufzeit von 11h58min. Es wurde extra keine exakten 12 Stunden genommen, da sonst die Satelliten zu einer gewissen Tageszeit immer gleich gut bzw. schlecht stehen. Nach drei Tagen hat sich die selbe Position also um 12 Minuten nach hinten verlagert. Sprich wenn du deine erste Messung um 12:00 machst und drei Tage später deine Messung um zufälligerweise 11:48 machst hast du die exakt gleiche Position mit den selben Fehlern wie beim ersten mal. Lieber man wartet ca. ne halbe, besser dreiviertel Stunde. Da hat sich die Konstelation der Satelliten vollkommen verändert und man bekommt andere Messwerte.

P.S. so wird das auch beim Vermessungswesen gehandhabt.
Danke für die Aufklärung. Aber was ist mit wechselnden atmosphärischen Einflüsssen?
Bedeutet das dann nicht: Messung nach n Tagen wiederholen und in die Uhrzeit um x Stunden variieren? Ich weiss nicht, ob die Änderung der Satellitenkonstellation nach 30 Minuten so verändert, dass sich unsere Hobby-Geräte davon beeindrucken lassen.

Das was ich geschrieben habe geht z.T. auch auf eigene Erfahrung zurück, ich kann da jetzt auch nicht ausschließen, dass der Uhrzeit-Effekt ausschlaggebend für sehr unterschiedliche Ergebnisse war.

Gruß
ColleIsarco
 

AoiSora

Geocacher
Gerade unsere Hobby-Geräte lassen sich von der Konstellation der Satelliten beeindrucken. Nicht, dass du auf einmal super hohe Genauigkeiten hast, jedoch fällt die Genauigkeit rapide ab wenn die Satelliten ungünstig stehen.

Eine gute Konstellation ist dann vorhanden wenn die empfangenen Satelliten eine möglichst große Fläche aufspannen. Das siehst du wenn du auf den Satellitenstatus gehst. Liegen alle empfangbaren Satelliten auf nahezu einer Linie wirst du sehn, dass du nur ca. 20m Genauigkeitsangaben bekommst.

Zur Atmosphäre (Troposphäre): Bei geschlossener Wolkendecke sollte man eigentlich auch nicht den Punkt einmessen. Halbwegs klarer Himmel solltes schon sein. Ansonsten bei klarem Himmel ist der Einfluss für uns Hobby-Vermesser nicht so gravierend. In der Vermessung wird durch die Kombination von L1 und L2 Frequenzen die Störungen ausgeglichen ( wir nutzen nur die L1 Frequenz), jedoch benötigst du das nur wenn du irgendwo im cm Bereich etwas einmessen willst.

Wenn du mal langeweile hast kannst du einfach mal mitm Oregon n Screen von den Satelliten machen und mit nem Screnn 30-45 Minuten später vergleichen. Wirst dann schon sehen, dass sich da einiges geändert hat.

Edit: P.S. als allgemeiner Hinweis noch. Man sollte sein Auto nicht unbedingt neben dem Cacheversteck parken bzw. beim Cachesuchen auch nicht direkt im Suchbereich parken. Der Autolack reflektiert die GPS-Signale und es kommt zu Mehrwegeeffekte, dass die Genauigkeit herabsetzt.
 

raziel28

Geomaster
Hallo,

diltigug schrieb:
Ich habe z. B. gerade einen Punkt über mehrere Tage vor Ort mit meinem Oregon eingemessen und die Werte gemittelt und der Punkt weicht von GE immer noch ca. 5 m ab.
Sicher noch vertretbar, aber trotzdem, rein aus Neugier, wie macht Ihr das so?

Also, GE ist eine ganz schlechte Datenquelle für Koordinaten. Mach Dir mal den Spaß und benutze das mal 'rückwärts'. Such Dir also mal einen markanten Punkt in GE, den Du alsbald besuchen kannst und nimm dafür mal die GE-Koordinaten...

Also, wir haben die Tage unseren ersten Cache ausgelegt und da ist die Frage nach dem Einmessen auch aufgetaucht. Wir hatten für die Erstexkursion des Trails 2 GPS-Geräte dabei und die Strecke getrackt. Aus den Tracks habe ich dann zu Hause am Rechner zunächst die in Frage kommenden neuralgischen Punkte extrahiert und miteinander verglichen: Abweichung +/- 0.002 Gradminuten. In der Folge waren wir zum Vorbereiten des Caches viermal vor Ort, jeweils zu anderen Tageszeiten. Jedes mal habe ich die Stellen im GPS-Gerät markiert und dann zu Hause verglichen. Am langen Ende war dann eine Streubreite von etwa 0.003 Gradminuten erkennbar. Das gegen die Richtung laufen, von mehreren Richtungen dem Ziel nähern habe ich dann nur nochmal am Final gemacht, gleiches Ergebnis, Abweichung etwa 0.003 Gradminuten.(0.001' entspricht bei mir etwa 1.2 - 1.8m relative Abweichung)

So, nun sollte man dabei auch nicht den Kontext des Spiels vergessen, es ist ja die Suche nach der Dose, d.h. niemand wird hingehen und bei Zieleingabe am Punkt Null die Dose genau unter sich erwarten. In dem Zusammenhang will ich wohl nicht für Quick&Dirty werben, aber man kann, wie schon geschrieben, hier schon die Kirche im Dorf lassen.
 

moenk

Administrator
Teammitglied
raziel28 schrieb:
So, nun sollte man dabei auch nicht den Kontext des Spiels vergessen, es ist ja die Suche nach der Dose, d.h. niemand wird hingehen und bei Zieleingabe am Punkt Null die Dose genau unter sich erwarten.
Genau so war das Spiel gedacht. Wir werden dieses Ziel nicht immer erreichen, aber versuchen möglichst gut zu sein. Gut sein heißt hier mal, möglichst gut einzumessen, nicht nur tolle Ideen und knifflige Rätsel.
 

rs-sepl

Geowizard
GE fürs Geocachen (!!) so runter zu machen, halte ich für falsch.

Wenn die Koordinate im GE exakt auf eine Hausecke zeigt, dann hilft mir das beim Suchen mehr (wenn der Cache an der Hausecke ist, natürlich), als wenn ich wegen des Hauses eine Genauigkeit von 20m hab und sonstwo suche. Im urbanen Bereich ist GE allemal ein sehr nützliches tool. Bei uns ist es relativ exakt.

Wir sind hier nicht bei den Vermessern, sondern beim Cachen! Nicht vergessen. ;)
 
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