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Lösung: Robuste hochwasserfeste Final-Umhüllung

chrysophylax

Geomaster
Ausnahmsweise kein "ich hab ein Problem, hat jemand eine Idee", sondern ein "ich hatte da eine Idee, und die hat sich erstaunlicherweise seit über 4 Jahren als ausgesprochen haltbar und Grobmotoriker-und-Idioten-fest erwiesen, vielleicht kann ja jemand Anderes auch was damit anfangen":

Ich habe eine Langstrecken-Fahrraddose einen Fluss entlang, und deren Final sollte naturgemäß natürlich auch in Flussnähe und damit in einem hochwassergefährdeten Gebiet liegen. Und da das Final relativ weit weg von mir zu Hause ist, sollte es einen möglichst robusten Behälter bekommen weil ich keine Böcke habe "mal rasch" zur Final-Wartung anderthalb Stunden mit dem Auto zu fahren.

Eine Mischung aus "soll nicht zu teuer sein", "muss robust sein", "soll idiotensicher zu bedienen sein", "soll Zeuch verwursten was hier rumfliegt" und "ich bin doch völlig unfähig was Metallbearbeitung angeht" führte zu diesem Ergebnis:

Eine KG-Rohr-Doppelmuffe 110mm mit zwei Blindstopfen. Auf der einen Seite ist ein Blindstopfen mit einer Ankerplatte für eine Kette mit Silikon fest eingeklebt. Auf der anderen Seite ist auch ein Blindstopfen, dieser hat einen schönen Griff drangeschraubt (wasserdichte Abdichtung mit Silikon) und zusätzlich aus einem alten Fahrradschlauch ein "Entlüftungsventil" "falschrum" (d.h. mit dem Ventil nach INNEN in den Behälter). Wichtig: Die Dichtung des zweiten Blinddeckels gut mit Silikon (dem Schmiermittel, nicht dem Klebmittel) einflutschen.

Innenrein passt eine kleine Lock&Lock als "Small". Wenn man den losen Deckel mit dem Ventil drin auf die Doppelmuffe drückt, dann entsteht innendrin ein Überdruck, der durch das Fahrradventil nach außen entlüftet. Wenn man den Deckel öffnen will, dann muss man eine erstaunliche Kraft aufwenden um gegen den dann entstehenden Unterdruck anzukommen, bis der Deckel irgendwann mit einem vernehmlichen "Plöpp" öffnet. Wenn man zwischendrin losläßt, zieht es den Deckel durch den Unterdruck wieder erstaunlich sauber saugend an den Behälter.

Die Kette ist gut befestigt, auf dem Container liegt noch ein dicker Stein (damit er bei Hochwasser nicht aufschwimmt), und er hat jetzt schon mehrere Hochwasser UNTER WASSER überstanden. Das Fahrradventil ist in diese Richtung völlig dicht und gammelt erstaunlicherweise nicht mal fest.

Die meisten Sucher treten mit einem Fuß auf die Kette und ziehen dann am Griff auf der anderen Seite, das geht erstaunlich gut. Bisher erhalte ich nur positive Rückmeldungen zu diesem zugegeben relativ ungewöhnlichen Behältnis.

Das Final ist jetzt seit über 4 Jahren an seinem Ort und hat 3 Winter und diverse Hochwasser unter Wasser hinter sich, und außer dass der Deckel mit Griff langsam etwas schwergängig wurde und ich kürzlich vor Ort mal mit Silikongleitmittel neu geschmiert habe ist das Ding einfach nur billig und dankbar.

Auf der Außenseite der Doppelmuffe hab ich mit einem Graviergerät eine "Kurzbedienungsanleitung" zum Öffnen und das übliche "Ich bin ein geocache und keine Rohrbombe, Kontakt im Zweifelsfalle bitte über <mailadresse>" eingraviert. Ist auch winter-, gammel- und hochwasserfest.

Nur so "just for info"...

Bilder hab ich auch - aber natürlich nur vom "Neuzustand", inzwischen sieht das Teil vor Ort... deutlich... siffiger und benutzter.... ;) aus.

chrysophylax.de
Final03.JPG
Final02.JPG
Final01.JPG
 

Elektrikör

Geocacher
Das sieht klasse aus, ich hab zwar auch caxhes mit diesen Rohren aber nicht so " proffesionell" werd ich mir merken.
Dankeschön
Gruß
Elektrikör
 
OP
chrysophylax

chrysophylax

Geomaster
Wenn die Luft nicht rausgeht drückt es den Deckel von alleine wieder auf und er liegt neben der Büchse. Ist total lustig wenn man währenddessen heimlich einen Film vom verwirrten Dosensucher dreht - aber ansonsten nicht zielführend. ;)

chrysophylax.de
 

hcy

Geoguru
chrysophylax schrieb:
Wenn die Luft nicht rausgeht drückt es den Deckel von alleine wieder auf und er liegt neben der Büchse.
Echt, ist mir noch nie aufgefallen. Ich hab auch so eine Rohr-Dose, die ist allerdings größer, da ist der Deckel noch nicht von alleine aufgegangen.
 

Zappo

Geoguru
hcy schrieb:
chrysophylax schrieb:
Wenn die Luft nicht rausgeht drückt es den Deckel von alleine wieder auf und er liegt neben der Büchse.
Echt, ist mir noch nie aufgefallen. Ich hab auch so eine Rohr-Dose, die ist allerdings größer, da ist der Deckel noch nicht von alleine aufgegangen.
ist aber schon so. Daß das jetzt zum Rausfallen bzw. Nicht-zu-kriegen reicht, wird vielleicht nicht immer der Fall sein. Tatsache ist aber, daß man wirklich dichte Rohre sauschwer zusammenkriegt - da stört der Luftdruck dann tatsächlich.

Schöne Lösung.

Gruß Zappo

PS: weil man die Rohre auch schwer aufkriegt, wäre ein zusätzliches Ventil in der anderen Richtung vielleicht auch sinnvoll :) :) :)
 
OP
chrysophylax

chrysophylax

Geomaster
Zappo schrieb:
PS: weil man die Rohre auch schwer aufkriegt, wäre ein zusätzliches Ventil in der anderen Richtung vielleicht auch sinnvoll :) :) :)
Keine gute Idee. Zumindest in meinem Anwendungsfall. Erstens wird es dann bei Hochwasser Wasser in den Behälter drücken weil der Umgebungsdruck höher ist als der Innendruck - will man nicht. Dann könnte ich auf den Behälter ganz verzichten.
Und zweitens ist die Lösung mit "Fuß draufstellen, Griff packen, kräftig ziehen gegen Unterdruck innendrin" die perfekte Kombination aus "Grobmotoriker-tauglich" und "geht nicht aus Versehen auf". Wenn die Dichtung gut geschmiert ist ist das ganze höchst elastisch und das Gefühl wenn man am Deckel zieht und dann loslässt und die Büchse den Deckel wieder ansaugt ein ebenso verblüffender wie spannender Effekt.

chrysophylax.
 
chrysophylax schrieb:
Erstens wird es dann bei Hochwasser Wasser in den Behälter drücken weil der Umgebungsdruck höher ist als der Innendruck
Wobei das Druckgefälle vor allem dadurch entsteht, dass sich die Luft in der Dose abkühlt und dadurch quasi das Wasser einsaugt.
 

MadCatERZ

Geoguru
Also die Idee mit dem Ventil ist ja wohl klasse. Es gibt ja genug "Landdosen" aus Rohrstücken, bei denen man einiges an Kraft braucht, um die wieder zu verschließen. Als Sparlösung kann man - witterungsgeschütztes Versteck vorausgesetzt - ein kleines Loch in den Deckel bohren, Deine Problemlösung, also im Ganzen betrachtet, ist aber echt "einfach genial"
Schön, dass es heute noch so etwas gibt.
 

JackSkysegel

Geoguru
"Früher" TM gab es auch öfters solche Rohrdosen mit Fahrradventil die man mit einer Luftpumpe öffnen sollte. Das hat teilweise ganz schön geknallt.
 

projecter

Geoguru
hcy schrieb:
Echt, ist mir noch nie aufgefallen. Ich hab auch so eine Rohr-Dose, die ist allerdings größer, da ist der Deckel noch nicht von alleine aufgegangen.
chrysophylax schrieb:
Wenn die Luft nicht rausgeht drückt es den Deckel von alleine wieder auf und er liegt neben der Büchse.
Zappo schrieb:
ist aber schon so. Daß das jetzt zum Rausfallen bzw. Nicht-zu-kriegen reicht, wird vielleicht nicht immer der Fall sein. Tatsache ist aber, daß man wirklich dichte Rohre sauschwer zusammenkriegt - da stört der Luftdruck dann tatsächlich.
Luft ist komprimierbar. Da der Hubweg bei beiden Dosendeckel ungefähr gleich sein wird, ist die Länge des Rohrs = Größe des Raumes ausschlaggebend. In einem großen Raum ist die Kompression (Verdichtung) nicht so stark wie in einem kleinen. --> Physik! :shocked: :eek:ps: ;)
 
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