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Info: Fuchsbandwurm

gps-guru

Geocacher
Thema ist auch fuer Geocacher die im Wald wuehlen interessant und wichtig:

http://www.altertumsforschung.de/altertum.pl?seite=nulltarif&pfad=wissen02&dokument=fubawu&zugriffscode=3203&link=sde_fubawu

Gruss Ralf



Beitrag als Text:

Gesundheitsgefahr Fuchsbandwurm

Sowohl die Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere als auch das Robert-Koch-Institut haben auf Anfrage von http://www.altertumsforschung.de die Risikoabschätzung einer Fuchsbandwurm-Infektion für Sondengänger durchgeführt. Die gesammelten Erkenntnisse lassen wenig Grund zur Entwarnung sind aber auch nicht dramatisch, denn es gibt einige einfache Verhaltensregeln.

In vielen Teilen der Bundesrepublik ist aufgrund der Tollwutimpfung die Fuchspopulation quasi explodiert. Der Befall mit dem Fuchsbandwurm hat durch die damit verbundene Nähe der Tiere zueinander auch enorm zugenommen (von 4% vor 1990 auf teilweise über 30%). In Hessen und Rheinland-Pfalz sind zur Zeit mehr als 30% der Füchse befallen. In Bayern und der Schwäbischen Alp über 40%. Ging man früher nur von einzelnen Gefährdungsgebieten aus, so muß heute davon ausgegangen werden, dass ganz Europa davon gleichermaßen betroffen ist. Da kaum eine andere Bevölkerungsschicht, so intensiv wie die Sondengänger mit dem Wald- und Ackerboden in Kontakt kommt, sind gewisse Schutzmaßnahmen angesichts der Gefährlichkeit durchaus erforderlich. Gerade das Überstreichen großer Flächen mit der Sonde, sowie auch das Graben ist nicht unproblematisch.

Losung (Kot) eines Fuchses Wer mit offenen Augen durch Wald und Feld streift wird nicht selten auf die noch sichtbare Losung von Füchsen stoßen. Aber auch wenn man die einzelnen sichtbaren "Haufen" umgeht, ist die Gefahr damit nicht aus der Welt, denn die Larven bleiben je nach Jahreszeit für 4 bis 8 Monate im Boden aktiv, außerdem bewegen sich diese aktiv sowohl auf der Kotoberfläche als auch in der nächsten Umgebung. Vor allem aber können Fliegen und Schnecken die in einer einzigen Fuchslosung oft 10.000-fach vorhandenen Eier aufnehmen und unbeschädigt wieder ausscheiden, so daß auf diese Weise für eine sehr weitreichende Verbreitung gesorgt wird.

Da es sich bei den Larven - die als sehr "klebrig" gelten - nicht um Bakterien oder Viren handelt können sie NICHT mittels herkömmlicher Desinfektionsmittel abgetötet werden. Auch gegen Frost sind sie weitgehend unempfindlich. Temperaturen von 60-100 Grad Celsius töten die Wurmeier jedoch innerhalb kürzester Zeit (1-10 Minuten) ab.

Die im Bodenbereich befindlichen Larven können durch Einatmen oder über den Kontakt Hände/Mund in den Körper gelangen. Dort nagen sie sich durch das Gewebe und gelangen in den Blutkreislauf. Sie nisten sich entweder im Gehirn, im Herz, meist aber in der Leber ein und bilden dort schwammartige Gewächse. Es dauert dann 5 bis 15 Jahre bis merkbare Krankheitsanzeichen auftreten, wie Druckschmerz im Oberbauch, Gelbsucht oder Leberzirrhose. Der Fundsbandwurm unter dem MikroskopDer schwere klinische Verlauf und der große Aufwand für die meist lebenslang notwendigen therapeutischen Maßnahmen bestimmen die Bedeutung dieser Parasitose. Unbehandelt verläuft die NICHT heilbare Erkrankung nahezu immer tödlich. Allerdings konnte die Entwicklung neuer chirurgischer und medikamenteller Behandlungsmethoden die Sterblichkeit auf einen Wert unter 10% (gesehen auf 10 Jahre) verringern.

Laut Aussage von Prof. Dr. Kern, Sektion Infektiologie und Klinische Immunologie in Ulm, gibt es zur Zeit noch keine eindeutigen statistischen Hinweise dafür, dass Sondengänger überproportional häufiger vom Fuchsbandwurm befallen wären als andere Personen. Dies, so Prof. Dr. Kern, ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Zeitspanne von Infektion bis Auftreten der Symptome sehr lang sein kann. Er rechnet daher damit, dass nicht vor dem Jahr 2010 gesicherte Zahlen über die Risikogruppe "Sondengänger" vorliegen. Bekannt ist bisher ein Fall bei dem ein Jäger direkt in einem Fuchsbau gegraben hat und sich dabei den Parasiten eingefangen hat.

Glücklicherweise schafft es wohl nur ein geringer Prozentsatz der Parasiten sich nach der Aufnahme auch dauerhaft einzunisten sonst wären wahrscheinlich erheblich mehr Personen von dieser Krankheit befallen.

Faßt man die Ratschläge der Fachleute zusammen, so ergeben sich folgende Empfehlungen:

1. Suche in der Nähe von Fuchsbauten vermeiden. Keinesfalls in Fuchsbauten graben.
2. Vorsicht beim Absuchen oder Hinsetzen auf Baumstümpfe sowie Steine. Füchse koten dort bevorzugt ab (siehe Bild).
3. Auf alle Fälle beim Graben Handschuhe tragen, ein Schlucken von Staub vermeiden.
4. Die Hände nicht in den Mund nehmen, Essen und Rauchen während der Suche vermeiden.
5. Die Spule nur mit Einweghandschuhen anfassen und besonders sorgfältig dekontaminieren. Besser jedoch in eine feste Plastiktüte packen. Diese dann nach der Suche unter Vermeidung eines Körperkontakts im Müll entsorgen oder bei offensichtlich erfolgtem Kontakt mit Fuchslosung direkt vor Ort eingraben und nicht mit nach Hause nehmen.
6. Rucksäcke und Suchklamotten wenn möglich mit mehr als 60 Grad waschen.
7. Generell das Arbeitsgerät wie Hacke und Spaten draußen vor Ort grob reinigen um so wenig Erde wie möglich mit nach Hause zu tragen.
8. Hände nach der Suche sehr sorgfältig waschen.

Prof. Dr. Conraths, Direktor und Professor der Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere, empfiehlt Sondengängern die in Bayern und auf der Schwäbischen Alp tätig sind einen regelmäßigen Bluttest auf Antikörper (ELISA-Test). Diesen führt beispielsweise das Tropeninstitut der Universität München durch.

Als Ausblick bleibt derzeit - wie von Veterinärmedizinern immer wieder gefordert - die nachhaltige waidgerechte Bejagung des Fuchses oder das Ausbringen von präparierten Fressködern, um den Infektionsdruck dieser gefährlichen Krankheit zu mindern. In dieser Angelegenheit sind auch die "Heimatforscher- und Sondengängervereine" in der Pflicht, die in dieser Angelegenheit bei den Jagdverbänden vorstellig werden sollten.

Ohne Panik verbreiten zu wollen, muß man jedem aktiven Sondengänger dringend raten sich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen und nach Möglichkeit oben genannte Schutzmaßnahmen umzusetzen.
 
A

Anonymous

Guest
Neulich beim heben einer Stage...

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