Geocaching als Wettbewerb

In einem Nachbarthread kam ja diese These auf:

Merkel schrieb:

Bis zu deiner Frage habe ich den Wettbewerbscharakter von Geocaching nie infrage gestellt.

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Wettbewerb bedingt ja immer, dass jemand besser als andere sein möchte. "Besser" würde dann beim Cachen wohl bedeuten, mehr Funde zu haben.
Aber wenn das so ist, würde ja eigentlich niemand mehr neue Caches verstecken. Da ich meinen eigenen Cache nicht loggen kann (darf, sollte) hab ich ja nichts von einem Verstecken. Ich würde nur anderen Spielern Punkte verschaffen und die damit im Wettbewerb begünstigen. Und das kann ja nicht im Interesse des Powerspielers sein. (Zum Vergleich: bei Munzee, das in der Tat (mehr) auf Wettbewerb ausgerichtet ist, bekommt man auch Punkte fürs "Verstecken" bzw. für "Funde" die andere auf den eigenen "Verstecken" machen.)

Man sieht also, würden alle Geocaching als Wettbewerb betreiben wäre das Spiel früher oder später tot.

Das Thema ist übrigens im geocaching.com Forum und nicht unter Geotalk weil "Wettbewerb" ja - wenn überhaupt - wohl nur auf dieser Plattform stattfindet.

hcy schrieb:

[...] (Zum Vergleich: bei Munzee, das in der Tat (mehr) auf Wettbewerb ausgerichtet ist, bekommt man auch Punkte fürs "Verstecken" bzw. für "Funde" die andere auf den eigenen "Verstecken" machen.)[...]

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Beim Geocachen gibt es eine Analogie zu den Punkten für versteckte Caches: man nennt sie Favoriten.
Einige Owner sind richtig heiß darauf und natürlich gibt es dazu auch entsprechendes Wettbewerbsverhalten.

Hans

Das Thema kam vor einiger Zeit schon einmal in einem anderen Zusammenhang auf. Seinerzeit stellte ich die These, dass Geocaching ein Hobby und kein Spiel sei auf und dazu stehe ich nach wie vor. Und ebensowenig ist es ein Wettberwerb, Wettbewerbe haben genau wie Spieler Sieger und Verlierer, Platzierungen und manchmal Preise.
Auch die FTF-Jagd ist nur für diejenigen ein Wettbewerb, die sich darauf einlassen oder das Anhäufen von Favoritenpunkten. Weder lassen sich Caches miteinander vergleichen noch Fundeslisten, Badges und Souvenirs, wie soll denn da ein Wettbewerb draus erwachsen? Zumal bei kaum einer anderen Freizeitaktivität mehr behumpst wird als beim Geocachen

Für Cacheleger gibt es auch dieses Cacherkarma. Irgendwie das Verhältnis von gefundenen zu gelegten Caches. Das wird dann besser je mehr man versteckt. Weiß aber gerade nicht, welches Statistikprogramm das ausgerechnet hat. Lässt sich aber bestimmt schnell finden.

Ein Wettbewerb setzt gleiche Voraussetzungen für alle Teilnehmer oder Berechnungsverfahren, die ungleiche Voraussetzungen kompensieren, voraus.
Beides ist beim Geocaching nicht gegeben.

storc schrieb:

Für Cacheleger gibt es auch dieses Cacherkarma. Irgendwie das Verhältnis von gefundenen zu gelegten Caches. Das wird dann besser je mehr man versteckt. Weiß aber gerade nicht, welches Statistikprogramm das ausgerechnet hat. Lässt sich aber bestimmt schnell finden.

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Was es nicht alles gibt. Heißt das wenn ich 200 Filmdosen und Petlinge in den Wald kippe, das ganze Powertrail nenne,eine götliches Aura bekomme?Das ganze noch schnell für Premiumspieler wegen der Herzchen und fertig ist der Wettbewerb.

MadCatERZ schrieb:

[...] Weder lassen sich Caches miteinander vergleichen noch Fundeslisten, Badges und Souvenirs, wie soll denn da ein Wettbewerb draus erwachsen? Zumal bei kaum einer anderen Freizeitaktivität mehr behumpst wird als beim Geocachen

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Richtig. Ich weiß das, Du weißt das, aber eine nicht unbedeutende Menge an Cachern glaubt dennoch unbesehen daran, daß es ginge.

Hans

Angrab schrieb:

Was es nicht alles gibt. Heißt das wenn ich 200 Filmdosen und Petlinge in den Wald kippe, das ganze Powertrail nenne,eine götliches Aura bekomme?

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Ja.

Angrab schrieb:

Das ganze noch schnell für Premiumspieler wegen der Herzchen und fertig ist der Wettbewerb.

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Nein.
Es geht nur um das Verhältnis von Deinen Funden zu den Funden von anderen Cachern bei Deinen Caches.
BM ausschließen gibt schlechtes Karma.
Und wer gibt PMO"C" FP?

MadCatERZ schrieb:

Das Thema kam vor einiger Zeit schon einmal in einem anderen Zusammenhang auf. Seinerzeit stellte ich die These, dass Geocaching ein Hobby und kein Spiel sei auf und dazu stehe ich nach wie vor. Und ebensowenig ist es ein Wettberwerb, Wettbewerbe haben genau wie Spieler Sieger und Verlierer, Platzierungen und manchmal Preise...

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Schachtelsuchen ist wie Beton - kommt darauf an, was man daraus macht

Ne Flasche Wein kann vom einen zum Herstellen von Schorle, für den anderen zum puren Genuß oder für wieder andere als Objekt zum Sammeln von Flaschen, Korken und Etiketten -oder zum Wetttrinken- benutzt werden. Das ist in gewisser Weise alles ok (wenn auch die Unverständnis für die jeweilige andere Fraktion naturgegeben ist) - aber m.E. nur solange die Flasche Wein eine Flasche Wein bleibt.

Sich also das "Spielgerät" seine Universalität bewahrt und sich für jeden Kunden für seine Art der Nutzung eignet.

Und nicht im Weinregal leere Flaschen mit schönen Etiketten für den Sammler den Platz belegen, wo ne volle Flasche auch für den Trinker ein zusätzliches Angebot darstellen würde. Diese "Monofunktion" ist doof - und diese würde ich jedem Cache attestieren, der z.B. nur gelegt wird, daß man möglichst viele Funde generieren kann oder eine andere Sondernutzungen abdeckt.

Ist ein wenig, als wenn der Telefonkartensammler sich eigene Telefonkarten drucken lässt - SAMMELN ist das nicht mehr.

Gruß Zappo

Das ist wie bei so vielen Dingen, irgendwann geht es nicht mehr ums Sammeln, sondern ums Haben.
Beim Geocachen sind beide Strategien für das Individium Erfolg versprechend, aber nicht die die einzigen Formen das Hobby auszuüben.
So ein Tüpfelchen oben drauf, wäre noch, wenn Groundspeak noch mehrere Faktoren mit der Fundzahl verknüpft.
So wären durchaus noch die Zeit und ein Faktor aus D/T Wertung denkbar. Am Ende würrde dann nur eine (mehrstellige) Zahl bzw Wert mit neuer Einheit stehen.
Die könnten sich Interessierte ja als Patch auf dem Rücksack pappen.

THC schrieb:

....Am Ende würrde dann nur eine (mehrstellige) Zahl bzw Wert mit neuer Einheit stehen. Die könnten sich Interessierte ja als Patch auf dem Rücksack pappen.

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Entgegen der allgemeinen Überzeugung bin ich der Meinung, daß sich nur sehr wenige* für die Fundzahl interessieren. Und das am wenigsten im Vergleich zu anderen.

M.E. sind das ein paar Newbies und ein paar Leute, die z.B. mit dem Kumpel ne Art scherzhaften Wettstreit führen und ein paar Extremisten. Ansonsten ist da eher die Freude am Anwachsen des eigenen Zählers - abseits von Schw*nzvergleichen - und das Hinarbeiten auf ne Zahl oder nen punktemäßig weit weiterführendes Reisewochenende usw - das sehe ich aber eher in der Rubrik "Motivation".

Gruß Zappo

*bei persönlichen Umfragen sind das ziemlich genau 0 %

Zappo schrieb:

*bei persönlichen Umfragen sind das ziemlich genau 0 %

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Das ist wie mit der Bild-Zeitung, die liest auch niemand wenn man persönlich nachfragt.

hcy schrieb:

Zappo schrieb:

*bei persönlichen Umfragen sind das ziemlich genau 0 %

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Das ist wie mit der Bild-Zeitung, die liest auch niemand wenn man persönlich nachfragt.

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Nun, mal abgesehen davon, daß das jetzt eher ein Scherz war: Im Gegensatz zur "Bildzeitungsauskunft" glaube ich das den Betreffenden. Nicht zuletzt deshalb, weil das Thema bei gar keinen Leuten im Umfeld und auf keinen besuchten Events überhaupt auftaucht.

Man sollte unterscheiden zwischen dem Effekt, daß einem SELBST die Fundzahl bzw. deren Anwachsen etwas bedeutet (u.a., weil das Gelegenheit bietet, seine eigene Cachehistorie Revue passieren zu lassen) und dem Wettbewerb mit anderen. Was m.E. ne verschwindend geringe Zahl von Cachern interessiert - weils ja auch bescheuert ist.

Wenn ich runtergehe und am Kilometerzähler vom Moped ablese, daß ich dieses Jahr 10 000 km gefahren bin, dann denke ich an schöne Schwarzwald- und Vogesentouren und Südfrankreichurlaub. Mit Freuden. Aber ich fahr nicht die Schnellstraße hin und her, daß der Zähler hochgeht. Und ich kenne auch niemand, der das tut.

Gruß Zappo

Ich finds schon albern, das Thema aufbauschen und zu diskutieren um des diskutierens willen

RainerSurfer schrieb:

diskutieren um des diskutierens willen

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Dir ist schon klar, dass das hier ein Forum ist das genau diesen Zweck verfolgt.
Mich hätte ja auch mal interessiert wie sich derjenige, der hier so sehr auf den Wettbewerbsgedanken abzielte zu dem Thema geäußert hätte.

Eben, und im anderen Thread war das Thema "Geocaching als Wettbewerb" ja Off-Topic.

Zappo schrieb:

Entgegen der allgemeinen Überzeugung bin ich der Meinung, daß sich nur sehr wenige* für die Fundzahl interessieren. Und das am wenigsten im Vergleich zu anderen.

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In meinem Umfeld gibt es auch offiziell durchaus welche, die sich für ihre Fundzahl interessieren und diese auch in diversen Kanälen kolpotieren, zB wenn mal wieder genullt wird, da wird also schon die eigene Leistung reflektiert. Andere gehen sogar einen Schritt weiter und schließen sich zu Stempelbanden zusammen, und da ist dann die Frage: Warum, wenn nicht für den Fundzähler
Andere füllen ihre Logs mit Blindtexten, weil's dafür auch irgendwo eine Badge gibt.

MadCatERZ schrieb:

[...] da wird also schon die eigene Leistung reflektiert. [...]

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Beim Fake-Loggen ohne realen Fund-Background kann ich beim besten Willen keine Leistung erkennen. Hier wird lediglich in autistischer Manier geloggt, in der Art wie andere Honks Flaggen in die Gegend werfen.

Hans

Das bezog sich auf diejenigen, die wirklich zu jeder noch so trivialen Dose fahren und jedes noch so debile Rätsel lösen. Die Fakelogger sind u.a. in besagten Stempelbanden organisiert.

MadCatERZ schrieb:

In meinem Umfeld gibt es auch offiziell durchaus welche, die sich für ihre Fundzahl interessieren und diese auch in diversen Kanälen kolpotieren, zB wenn mal wieder genullt wird, da wird also schon die eigene Leistung reflektiert.......

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Nun, wie gesagt - sich für den Fundzähler zu interessieren bzw. einen Ehrgeiz entwickeln, den schnell hochzutreiben ist für mich noch kein Wettbewerb. Der fängt beim Vergleich mit Gleichgesinnten an (was auch noch nchct so schlimm ist) - und hat seine negativen Seiten erst beim etwas abenteuerlichen Ansinnen, wer mehr Funde hat wäre irgendwie "besser" als ein Newbie.

Aber ich gestehe, daß ich da ein wenig wie ein Blinder von der Farbe rede - in meinem Umfeld ist ziemlich klar, daß man Caches nicht vergleichen kann und daß jeder unter anderen -u.a. schon zeitlichen - Umständen zugange ist usw.

Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob diese "Es geht um die Punkte" - Geschichte nicht auch ein wenig von "unten" befeuert wird. Es gibt da durchaus Menschen, die in der Tatsache, daß Leute 10000 Punkte haben, eine Minderwertigkeit für sich selber ableiten. Und auch in allem, was diese Zwölfender tun und sagen, ein Statement sehen. So wie (manche) Leute ein gezücktes Iphone* immer als Angeberei interpretieren und daraus ableiten, man wäre ein hirnloser Apple-Jünger, dabei hat man sich einfach ein anderes Händi gekauft.

Mir fehlt zugegebenerweise dieses Gen.

Gruß Zappo

*nein, ich hab kein Iphone