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Fundlog-Löschung wegen unorthodoxer Lösung des Rätsels?

jennergruhle

Geoguru
Hi ihr,

ich möchte mal als Außenstehender einen Fall zur Diskussion stellen, der mir in meiner Heimatstadt aufgefallen ist.

Dort gibt es eine Serie von Caches, welche hauptsächlich aus Tradis besteht. Der neueste zum Thema ist jedoch diesmal ein Mystery, und nun ist das Rätsel dazu eines der in letzter Zeit auch bei anderen Mysterys aufgetauchten Puzzles, die man online bei einem bestimmten Dienst löst und dann am Ende eine "Erfolgsmeldung" präsentiert bekommt. Diese kann der Ersteller frei wählen, und bei solchen Caches kann das dann die Info mit den Finalkoordinaten sein.
Wie nun so oft gesehen, ist der erste dieser Art den man trifft noch spannend, der zweite vielleicht auch noch - aber iregndwann mag man solche Dinge dann nicht mehr mit Begeisterung lösen, ähnlich den Sudukos. Also gibt es natürlich auch findige Leute, die automatische Löser für solche Problem bauen und zur Verfügung stellen - bei Sudokus nutzen praktisch alle Leute die ich kenne nur noch die Online-Löser.

Bei besagtem Cache hat nun der Cache-Finder C auch (wie ab dem x-ten Puzzle schon so üblich) den automatischen Löser namens X bemüht, der ihm das gelöste Puzzle-Bild präsentierte, aber aus irgendeinem Grunde nicht die Meldung mit den Finalkoordinaten. Nun fand C, es wäre eine gute Idee dazu den Owner O um Hilfe anzufragen und präsentierte ihm dazu das Lösungsbild. Dieser gab ihm daraufhin die Finalkoordinaten und C loggte den Cache als gefunden, mit der verklausulierten Info dass er ja seinen "Kumpel" X zur Lösung eingespannt hat, aber es einige Probleme dabei gab und er daher den Owner O am Hilfe gebeten hatte weil ihm diese Art der Rätsel mittlerweile nicht mehr so sehr gefällt. Ferner teilte er mit, den Ort des finalen Verstecks nicht so günstig gewählt zu finden (da von vielen Wohnungen aus einsehbar), aber dankte O für den Cache und seine Hilfe bei der Lösung.

Nun fand O das im Nachhinein nicht so toll, oder ihm lag irgendetwas anderes quer, und er löschte den Fundlog von C (mit der Ansage, dass es nicht an der Gesamt-Bewertung durch C lag). Anschließend veröffentlichte er den ursprünglichen Log von C mit dem Kommentar, es wäre doch frech, sich mit dem Vorwand technischer Schwierigkeiten die Final-Koordinaten zu "ergaunern", weil das Lösungstool nicht funktioniert hat.

Ich finde, O hat kein Recht, diesen Log zu löschen, da es keine Vorgabe gibt, welchen Weg man zu wählen hat um an die Koordinaten zu kommen. Einfaches Weiterreichen der Koordinaten vom einen Cacher zum anderen (faulen) Cacher gibt es schon genug, und kreativer als das war O's Lösung schon. Außerdem hätte er ja die Infos nicht abgeben müssen, wenn er mit der Art der Lösung nicht einverstenden ist. Dann hätte C eben wirklich von Hand puzzeln müssen (oder eben Cacher A, B oder D um Koordinaten gefragt).

Abkürzungen und kreativere Lösungen als die original vorgesehene wird es immer geben, wie Sudoku-Löser, Reverse-Wherigo-Löser oder das Brute-Force-Ausprobieren von Variablen in ungünstig formulierten Gleichungen.

Nicht vergleichbar ist das Ganze auch mit den üblichen "bin nicht an den T5-Cache dran gekommen (konnte die Dose aber sehen), logge aber mal trotzdem als Fund", "bin zu doof/faul für Internet und Smartphone, kann kein Webcam-Bild beifügen, logge trotzdem als 'Webcam Photo taken'...", oder "Cache nicht gefunden oder vielleicht auch nicht da, keinen Bock noch mal herzukommen, logge trotzdem Fund" - bei denen eine Löschung des Fundlogs den GS-Richtlinien entspricht.

Klar, es gibt immer die "Ehrenkodex"-Leute die alles für des Teufels Werk halten das unkonventionell zustande gekommen ist, aber - wie gesagt, erst zusagen und dann löschen durch den Owner geht gar nicht.
 

THC

Geomaster
Moin,
wer sich im Logbuch einträgt, wie auch immer er an die Koords gekommen ist, Erdbeben hat den T5 Baum auf die Seite gelegt, owner gibt sogar persönlich aus welchen Gründen auch immer die Koords, zufällig über die Dose gestolpert, darf die Dose als Found loggen.

Dazu auch ein einiges Erlebnis: Während der Vorbereitung auf einen Radtrack fällt ein hammerharter D5 auf.
Absolut keine Ahnung wie oder was bei dem Rätsel gesucht werden muss.

Aber, es ist eine Parkplatzkoordinate angegeben und die grenzt den Radius schon einmal ein.
Dazu kommt im letzten oder vorletzten Log der Satz, "vom Parkplatz schnell dahin" und "nach dem Signieren noch ein bischen ausgeruht".

Während einer Tour sind wir dann kurz dahin, und siehe da, stehen doch keine 100m vom Parkplatz am Ufer des kleinen Flüsschens zwei s-förmige Relax-Holzliegen.
Unter einer war dann die Dose.
Loggen oder nicht loggen?,..........na klar loggen.
 

Oneironaut

Geocacher
Ich halte mich da an den kleinsten gemeinsamen Nenner: Jeder, der im Logbuch steht und zum Zeitpunkt des Eintrags auch tatsächlich physisch an der Dose war, darf auch loggen.
Persönlich halte ich alternative Lösungswege oftmals für spannender als die vorgesehene Lösung des Owners. Viele Rätsel werden ja im Laufe der Zeit reizlos, da man die vorgesehenen Lösungsschritte meistens schon einige 100 Male durchgegangen ist. Alternative Lösungsstrategien hingegen bieten noch den Reiz des Neuen.
 

THC

Geomaster
Oneironaut schrieb:
Ich halte mich da an den kleinsten gemeinsamen Nenner: Jeder, der im Logbuch steht und zum Zeitpunkt des Eintrags auch tatsächlich physisch an der Dose war, darf auch loggen.
Genau das wollte ich mit meinem Post sagen
 

Zappo

Geoguru
Wer die Dose gefunden hat und nun drinsteht, darf auch elektronisch einen Fund loggen. Was soll der sonst loggen? Nicht gefunden? :)

Er MUSS natürlich nicht. Auch ich hab ein paar Dosen, die ich trotz Fund noch nicht geloggt habe, weil ich die Wanderung dazu noch nicht gemacht habe - aber noch vorhabe, weil sie mich reizt. Das wäre sonst ja sonst die Belohnung vorweggenommen.

Aber das kann ja jeder machen, wie er will.

Wobei das natürlich bei nem Mystery, dessen hervorragende Eigenschaft für mindestens 90% der Cacher das "hoffentlich bald erledigt" ist, natürlich wenig Reiz bietet. "Dose ohne lästig" ist eben nachvollziehbar besser als "Dose mit lästig". Und der alternative Lösungsweg mag manchmal auch zigmal unterhaltsamer sein als das Vorgegebene.

Aber bei manchen Mystery-Ownern steckt eben hinter der ganzen Sache mehr als nur Leute zur Dose führen.

gruß Zappo
 

Oneironaut

Geocacher
Eine Loglöschung ist auch ein Mittel, welches nur mit Bedacht und auch nur in berechtigten Ausnahmefällen eingesetzt weden sollte. Leider löschen aber viele Owner aufgrund von 'Befindlichkeiten' und haben dadurch viel zum traurigen Logverhalten vieler Cacher beigetragen.
Ich habe da im Laufe der Jahre schon einiges erlebt. Vor nicht allzulanger Zeit gab es mal wieder eine Massen-Loglöschung eines Owners, der selbst nur mit nichtssagenden Zweizeilern logt, aber aus seinen Caches von Zeit zur Zeit alle Logs entfernt, in denen nicht hinreichend genug auf seine Rätsel eingegangen wurde. Ein anderer Owner hat ma aus Protest alle seine Ratehaken archiviert, aber erst, nachdem er alle Kritiker, die in seinem letzten Werk das Final bemängelten (künstlicher Stein im Schotterbett einer aktiven Bahnstrecke)m aus den Logs seiner gesammelten Werke entfernt hatte. Diese Liste läßt sich beinahe schon unendlich fortsetzen.
Und wenn Sucher oft genug die Erfahrung machen, das ein individueller, aber ehrlicher Log nicht selten gelöscht wird, dann wird irgendwann nur noch mit 'Dieses Rätsel lag schon lange in meiner Schublade, heute zusammen mit Büchsen-Berta schnell gefunden. TFTC' gelogt. Nicht schön, aber dafür sicher...
 

Zappo

Geoguru
Oneironaut schrieb:
Und wenn Sucher oft genug die Erfahrung machen, das ein individueller, aber ehrlicher Log nicht selten gelöscht wird, dann wird irgendwann nur noch mit 'Dieses Rätsel lag schon lange in meiner Schublade, heute zusammen mit Büchsen-Berta schnell gefunden. TFTC' gelogt. Nicht schön, aber dafür sicher...
Ich weiß nicht.

Warum sollte ich mein Verhalten und mein Log ändern, nur weil manche Owner etwas -hüstl- fehlreagieren? Natürlich gesetzt den Fall, ICH halte das Geschriebene für sinnvoll, der Ton ist nicht unangemessen und der Text widerspricht auch nicht irgendwelchen Regeln.

Das nenne ich dann eher falsche Nachgiebigkeit.

Gruß Zappo

PS: "Dieses Rätsel lag schon lange in meiner Schublade" Ich fürchte, DER Standardsatz hat andere Gründe....
 

Oneironaut

Geocacher
Zappo schrieb:
Warum sollte ich mein Verhalten und mein Log ändern, nur weil manche Owner etwas -hüstl- fehlreagieren? Natürlich gesetzt den Fall, ICH halte das Geschriebene für sinnvoll, der Ton ist nicht unangemessen und der Text widerspricht auch nicht irgendwelchen Regeln.

Ich bleibe in meinen Logs meiner Linie treu, und viele andere Cacher, deren Logs ich gerne lese, glücklicherweise auch. Ich denke aber, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Cachern nach negativen Erfahrungen den Weg des geringsten Widerstandes gehen werden


Zappo schrieb:
PS: "Dieses Rätsel lag schon lange in meiner Schublade" Ich fürchte, DER Standardsatz hat andere Gründe....

In der Regel wahrscheinlich schon :)

Ich benutzte diesen Satz daher nur ungern, wenn ich ihn aber verwenden würde, würde er genau das bedeuten

Ich bin zwar vor einigen Tagen zwar auch in das Lager der Teilzeit-Koordinatenschnorrer gewechselt, gehe aber mit diesem Thema in meinen Logs äußerst offensiv um.
Auf der anderen Seite habe ich in meiner Datenbank noch weit über 200 selbst gelöster Ratehaken. Und da ich nie gezielt Caches anfahre, liegen die z.T. schon eine ganze Weile da rum. Seit etwa 2 Jahren sammele ich daher in einer externen Datenbank alle Lösungsschritte, Irrwege und Gedanken zum Cache, um auch mit zeitlicher Distanz noch ein interessantes Log verfassen zu können. Es gibt aber auch noch einige Altlasten, wo ich im Groben nicht mehr schreiben könnte als: Hab ich mal gelöst. Aber keine Ahnung mehr wie...
 

MadCatERZ

Geoguru
jennergruhle schrieb:
(...)Wie nun so oft gesehen, ist der erste dieser Art den man trifft noch spannend, der zweite vielleicht auch noch - aber iregndwann mag man solche Dinge dann nicht mehr mit Begeisterung lösen, ähnlich den Sudukos.
Vorbemerkung dazu: Es wird sehr schnell, sehr nervig, wenn gefühlt jeder 2. Cache auf (hier beliebige Idee eintragen) aufgebaut ist.

Wer im Logbuch steht, darf loggen, ergänzend vielleicht noch "...und sich selbst eingetragen hat". Ich bin auch schon über Mysteryfinals gestolpert, einmal sogar über das Finale eines NCs, bei einem anderen Mystery war einer der Vorlogger so nett, ein Selfie von sich zu posten, auf dem die Umgebung eindeutig erkennbar war usw. usf. - habe ich alle geloggt - weil gefunden, egal wie. Und wenn mir 'ne T5-Dose vom Baum vor die Füße geweht wird, logge ich die auch. Und mit was? Mit Recht.
Ich selbst habe noch nie irgendwelche Fundlogs gelöscht, nur weil sich da einer die Koordinaten erschlichen hat, warum auch? Selbst diesen gehfaulen Couchcachern, die sich mit eintragen lassen, verwehre ich nicht das wertvolle Fundpünktchen.
 

JackSkysegel

Geoguru
Dieser Logeintrag von mir, vor mehr als zwei Jahren, war auch der bislang letzte Logbucheintrag bei diesem Cache.
https://www.geocaching.com/seek/log.aspx?LUID=dbc7a069-f9ef-4a68-93fe-3bcca7021a8b

Ich würde mir auch heute immer noch nicht die Mühe machen das Rätsel zu lösen. Anscheinend tut das aber auch sonst niemand... ;)
 
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