Ich bin nicht so ganz neues Mitglied der Münchner-Ecke-Cachern, ein Jahr bin ich jetzt dabei. Cachen ist für mich vor allem ein kleiner Zugewinn, wenn die Familie oder ich allein mal nicht nur wandern möchte, sondern so etwas wie ein Ziel hat. In einem Urlaub in Ostfriesland konnte ich so ein paar sehenswerte Ecken finden, die ich mir so wohl nicht angeschaut hätte. Wir sind u.a. durch ein großes Moorgebiet gewandert, ich glaube nicht, dass die Motivation ohne Caches ähnlich hoch gewesen wäre. Ich bin also im Grunde wohl eine der Vielen, die nur hier und da mal einen Cache suchen und das Ganze nicht mit viel Sportsgeist betreiben.
Mir wurde aber relativ direkt zugetragen am Anfang: Wenn du nur Caches suchst und nie einen versteckst, bist du ein böser Schmarotzer. Andere machen sich die Mühe und bereiten dir alles vor, du suchst bloß, das geht nicht. Du musst dich beteiligen, du musst auch was verstecken und deinen Beitrag leisten. Ich könnte mir also gut vorstellen, dass es anderen "Neuen" auch so gesagt wird?
Mir wurde auch relativ schnell bewusst: ich habe da etwas angefangen zu betreiben, das viele andere mit sehr viel mehr Zeit und Elan machen als ich selbst. Und es ist schon - wie soll ich sagen - seltsam, sich als der Super-DAU vorzukommen, wenn man sich mal etwas mehr ins Forum einliest... Gerade rund um meinen Wohnort scheinen doch viele Caches von "Urgesteinen des Cachertums"

versteckt und gefunden zu werden, die völlig andere Maßstäbe an das Cachen legen (können) als ich.
Den gleichen Qualitätsanspruch habe ich grundsätzlich auch! Ich wühle sicher auch nicht gern im Dreck. Und ich finde viel Kritik sehr berechtigt. Keine Frage. Ich verstehe den Ort eines Caches eigentlich als: "Da möchte jemand etwas zeigen". Biergärten, schöne Landschaft, Lost Places...
Nur: muss es wirklich immer der "Non-Plus-Ultra-Rätsel-Waghalsigkeits-Super-Cache" sein? Ich bin noch in der Position, in der ich mich über "leichte Gähn mal wieder Baumwurzel im Wald Hin-und-Mit-Caches" wirklich freue. Anfänger müssen üben

Ich verstehe, dass ein 2000-Finds-Cacher im Gehen einschläft bei solchen Dosen. Ich finde aber nicht, dass diese Dosen jetzt grundsätzlich blöd sind. Auch einfache Traditionals haben bei dem Hobby ihre Berechtigung, meiner Meinung nach. Nicht jeder, der gern joggt, hat ja auch das Ziel, den Iron Man mitzumachen
Ich habe auch schon Ideen für Dosen, und ich finde natürlich meine Ideen auch richtig gut

, aber ich bin durch die Logs ehrlich abgeschreckt. Es graut mir wirklich davor, mir Mühe zu machen, mir richtig was aus meiner Sicht sehr Cooles oder Schönes auszudenken, eine aus meiner Sicht gute Dose zu verstecken, um dann in den ersten zehn Logs zu lesen: "Wasn das fürn Scheiß".
Was also tun als "Gelegenheits-Cacher"? Weiter ein Nassauer bleiben? Für mich persönlich heißt das: bis ich mehrere hundert Caches beisammen haben werde, werden aller Voraussicht nach noch ein paar Jährchen ins Land gehen ;-) Was würdet Ihr jemandem wie mir raten?