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von goodidea » Do 27. Jul 2017, 16:52
Hallo!
Also erst mal vielen Danke für die Aufklärung bzw. fzk-outdoor-contrast Theme und dass in größeren Zoomstufen tatsächlich Unterschiede zwischen T1 bis T6 erkennbar sind. Das wusste ich bislang nicht, hatte mir dieses Theme auch nie genauer angeschaut.
Trotzdem verstehe ich nicht ganz den Grundtenor deines Postings, also die Kernaussage ...
Willst du sagen, dass es sowieso nicht möglich ist, eine gute (oder bessere?) Lösung für das Problem zu finden, weil man hier an Grenzen der Darstellung und Informationszuordnung stößt und man es daher einfach aufgeben sollte, es zu versuchen oder sich eine bessere Lösung zu wünschen?
Der etwas absurde Vergleich mit den Gebäudearten (wir reden hier von einer Outdoor-Wanderkarte, nicht von einer Karte für Stadtplaner o.Ä.) wirkt auf mich irgendwie so ... Auch wenn ich das Grundargument der Zusammenfassung und Vereinfachung durchaus verstehe. Und zur Anmerkung, dass man ohne Legende nicht weiterkommt: das ist sicher nicht ungerechtfertigt, aber ich halte es erst mal für ziemlich sekundär, weil primär erst mal eine Unterscheidbarkeit auch in niedrigeren Zoomstufen erreicht werden müsste (als Grundvoraussetzung). Dass man dann vielleicht immer noch eine Legende braucht (wenn es sehr gut umgesetzt ist vielleicht auch nicht!), ist bedauerlich, und oft kaum zu vermeiden – aber zumindest gibt man damit für den interessierten Benutzer überhaupt die MÖGLICHKEIT, es zu lesen im Gelände.
Wegen des Legendenproblems: Optimal wäre natürlich eine technische Weiterentwicklung der Karten (oder Karten-Apps?), z.B. Tooltips für jedes Kartenobjekt einer Vektorkarte (auch bei Offline-Karten), die einem bei einer Unsicherheit alle Tags anzeigt oder noch besser konfigurierbare Infos der Art ... das vermisse ich sowieso von Anbeginn an. Oder eben NOCH mehr individuelle Theme-Konfigurationsmöglichenkeiten in der App statt nur Ein-/Ausblenden von Objekten (z.B. Farben, Strichstärken, usw. bestimmter, für den Einzelnen wichtiger Objekte einstellbar machen), ohne in die Untiefen der XML einsteigen zu müssen, was für viele wahrscheinlich ein zu große Hürde darstellen dürfte.
Ein eigener Hilfe-Screen (mit Legende!) für jede (Offline-)Karte, der in der Karten-App schnell aufrufen ließe, wäre auch eine schöne Sache ... Jede analoge, gedruckte Karte hat so etwas nicht ohne Grund „fest eingebaut" – wo ist es bei den digitalen Karten? Klar, zur Not kann man sich ja die Legende als Bilddatei aufs Handy laden ... aber auch wieder umständlich und lästig bzgl. Aktualisierungen usw.
Ich will mich hier nicht in Grundsatzdiskussionen verstricken ... mir ist die Komplexität der Problematik, was Unterscheidbarkeit von Linienobjekten und anderen Elementen, von der beschränkten Wahrnehmungsfähigkeit der Kombination verschiedener Formen, Farben, Größenunterschieden, Icons, die alle als Informationsträger fungieren sollen, durchaus bewusst – ich arbeite seit jetzt fast 30 Jahren als Grafiker, und wenn auch nicht als Kartograph, so war ich auch oft genug mit ähnlichen Problem konfrontiert, es ist fast schon tägliche Arbeit... Und eine Lösung zu finden ist nicht immer einfach, und sicher geht es oft nicht ohne Einschränkungen und Vereinfachungen ... und Kartographie ist sicher eine sehr spezielle Sache mit einer Riesenanzahl verschiedenster Anforderungen, Einsatzzwecke und Problemstellungen. Habe großen Respekt davor, hier möglichst vielen und vielem gerecht zu werden mit unterschiedlichen Ansätzen.
Was konkret die aktuelle Umsetzung der T1 bis T6 Linien im fzk-outdoor-contrast Theme angeht wäre meine (erste, schnelle) Beurteilung:
Das ist schon mal kein schlechter Ansatz, aber durch eine klügere Kombination/Nutzung der beiden Faktoren Farben und Strichlängen würde ich eine bessere Unterscheidung auch in niedrigeren Zoomstufen für durchaus erreichbar halten (ohne das jetzt en detail getestet zu haben).
Gut im Sinne der Vereinfachung und Erleichterung für den Nutzer finde ich die Entscheidung, durch 3 Farben auch hier eine Zusammenfassung herzustellen von T1, T2–T3 und T4–T6.
Innerhalb der beiden Gruppen T2–T3 und T4–T6 könnte man aber durchaus mit unterschiedlichen Strichlängen arbeiten und mehr an Diferenzierung erreichen als mit der jetzigen etwas merkwürdigen (Not?-)Lösung, die doch (in normalen Zoomstufen) ziemlich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle liegt. Und es sind ja nicht nur verschiedene Strichlängen denkbar – wobei ich nicht weiß, was codiert werden kann und was nicht – aber gäbe ja z.B. auch Varianten wie lang - kurz - kurz - lang - kurz - kurz usw.
Ach ja – mein T3-Weg (den ich jetzt nach nochmaliger Ansicht vor Ort im Juni als T4-Weg getaggt habe (denke, das ist angemessener), liegt hier: 40.23642, 9.43168
Viele Grüße, Patrick