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Der Jäger, der Jäger... (Artikel im Darmstädter Echo)

LilaMaus

Geocacher
"Nächtlicher Warnschuss: Jäger verliert Waffen
Justiz: Verwaltungsgericht sieht berechtigte Zweifel an Nervenstärke und Zuverlässigkeit

DARMSTADT-DIEBURG. Bereits ein einziger unzulässiger Schuss kann einen Jäger die Erlaubnis zum Waffenbesitz kosten. Das hat die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Darmstadt in einer jetzt veröffentlichten Einzelrichterentscheidung erklärt. Ein in missbräuchlicher Weise abgegebener Schuss mit der Jagdwaffe, so das Gericht, weckt demnach begründete Zweifel an der Zuverlässigkeit des Jägers. Dem Rechtsstreit lag die Klage eines Jägers gegen den Landkreis Darmstadt-Dieburg zugrunde. Die Kreisverwaltung hatte ihm Waffenbesitzkarten für seine Jagdwaffen entzogen.
Der Jäger hatte nachts von einem Hochsitz aus drei Personen beobachtet, die sich mit Taschenlampen einem ehemaligen Munitionsgelände näherten, das zuletzt durch die US-Streitkräfte genutzt worden war. Als der Jäger die Unbekannten anrief, antworteten diese zwar, ihr genauer Standort war für den Jäger jedoch nicht erkennbar. Der Jäger gab daraufhin einen Warnschuss in die Luft ab.

Wegen dieses Vorgangs widerrief der Landkreis die drei Waffenbesitzkarten für den Jäger. Das Darmstädter Gericht bestätigte nun die Auffassung des Kreises, dass der Warnschuss nicht durch das Waffengesetz gedeckt war. Der Schuss sei weder im Rahmen der Jagdausübung abgefeuert worden, noch habe ein Fall von Notwehr oder Notstand vorgelegen. Eine Privatperson dürfe nicht mit Schusswaffeneinsatz polizeiliche Funktionen wahrnehmen.

Der Jäger, so das Gericht, habe durch sein Verhalten erkennen lassen, dass er in Konfliktsituationen unter besonderer nervlicher Anspannung nicht so reagiere, wie dies von einem Waffenbesitzer erwartet werden müsse. Bei einem so gravierenden Zwischenfall rechtfertige bereits ein einmaliges Fehlverhalten die Annahme, dass auch in Zukunft ein missbräuchlicher Einsatz von Schusswaffen drohe (Aktenzeichen 5 E 543/06 - 3)."

Das kann doch nur der von sellemols sein, die Geschichte ist uns ja noch allen in Erinnerung.
 
Hallo,

hier ist die Abnahme der Jagderlaubnis und des Waffenschein berechtigt, so ist zu mindest meine Meinung. Aber die Gesetzgebung und Anwendung ist schon sehr restriktiv (vielleicht zu recht) So wurde mir folgender Fall bereichtet:

Ein Polizeiwagen fuhr auf der Landstrasse ein Tier an. Das Tier wurde nicht getötet, war aber so verletzt, das es elendig verenden würde. Über die Zentrale ließen die Polizisten den zuständigen Jäger benachrichtigen. Dieser Jäger kam auch gleich.

Er öffnete seinen Kofferraum, nahm seine Waffe heraus, ging zum Tiere, repetierte einmal durch und erlegte es.

Auch dieser Jäger bekam später alle seine Waffen abgenommen und musste seine Papiere abgeben.

Warum fragt man sich da?

Er hatte die Munition und die Waffe nicht getrennt transportiert!

Dumm gelaufen oder ist das übertrieben. Es war keine Patrone im Lauf.

Gruß
KDB
 

doc256

Geocacher
KoenigDickBauch schrieb:
Er hatte die Munition und die Waffe nicht getrennt transportiert!

Dumm gelaufen oder ist das übertrieben. Es war keine Patrone im Lauf.

Gruß
KDB

Ob der Fall genau so stimmt, kann ich nicht beurteilen. Aber erkundige dich mal bei Sportschützen zu dem Thema. Die können ein Lied davon singen, wie streng die Auflagen sind. Und im Übrigen völlig zu Recht, wie ich finde.
 
OP
LilaMaus

LilaMaus

Geocacher
Medien? Nee, eher für das Handbuch des Cachers, nämlich mit dem Inhalt, den uns Wutzebaer immer wieder in Erinnerung ruft, wenn mal wieder die Pferde mit uns durchgehen: Geht nie 5 Tage vor und 5 Tage nach Vollmond nachts in den Wald, denn da hocken die Jäger - ob schießwütig oder nicht, laßt sie uns bei der Ausübung ihres Hobbies oder Jobs nicht stören.

Das habe ich aus dem Vorfall gelernt, auch wenn ich oft nicht dran denke, den Mondstand abzuchecken ehe wir losziehen. Aber das ist dann meine eigene Dummheit... :oops:
 

Windi

Geoguru
LilaMaus schrieb:
Geht nie 5 Tage vor und 5 Tage nach Vollmond nachts in den Wald, denn da hocken die Jäger ...
Also mein letzter Wissenststand ist, dass die Jäger auch in der übrigen Zeit nachts auf die Jagd gehen.
 

CVH015

Geonewbie
Dumm nur das der Warnschuß den falschen galt. Das Problem was dort wohl vorlag ist die Muna. Dort soll des öfteren von vielerlei Seiten Unfug getrieben werden. Da kam es dann wohl leider zu einer Verwechselung.

Gruß Dennis
 

wutzebear

Geoguru
Wobei ich dahinten nie Leute gesehen habe, bei denen irgendetwas andeutete, sie wären wegen der Muna dort. An anderen Stellen lässt sich besser bis an den Zaun kommen (über N49 56.788 E8 48.711 könnte man bis ans Tor bei N49 56.343 E8 49.124 fahren, auch über Münster-Breitefeld kommt man viel einfacher und dichter ran). Der "Tatort" ließ sich nur über >1,2 km Fußmarsch oder eine recht verwinkelte Fahrt über Waldwege erreichen.

Noch dazu: wer da rein will, möchte was sehen und kommt deswegen nicht nachts, sondern dann, wenn nicht mehr gearbeitet wird, aber noch etwas Tageslicht herrscht. Oder haben LP-Fans alle Nachtsichtgeräte?
 

wutzebear

Geoguru
CVH015 schrieb:
Dumm nur das der Warnschuß den falschen galt. Das Problem was dort wohl vorlag ist die Muna. Dort soll des öfteren von vielerlei Seiten Unfug getrieben werden. Da kam es dann wohl leider zu einer Verwechselung.
Und wenn sich einige LP-Fans die Muna hätten angucken wollen - sollen sie doch, schlimmstenfalls knallt's direkt unter ihren Füßen gewaltig, der Kampfmittelräumdienst ist dort nicht ohne Grund zugange. Das Risiko sollte eigentlich bei Allen bekannt sein, die unbedingt reinwollen. Allerdings ist IMHO bei diesen ganzen "Ich war drin" bzw. "Ich kenn mich dort aus" ein Haufen Angeberei dabei. Ist in dem oben erwähnten Schatzsucher-Thread nicht auch dieser Abschnitt dabei, wo Einer große Töne spuckt, aber hinterher zugeben muss (oder müsste), dass er alle Infos nur aus dem Forum hat, aber selbst überhaupt nichts weiß?

Ich glaube nicht, dass die dem Jäger an die Weste gegangen wären, also auch kein Grund für einen Warnschuss. Dass er die Leute so und so nicht hätte festnehmen oder -halten dürfen, wurde schon öfters gesagt, dafür gibt es auch genügend Fundstellen. Dass er es trotzdem machen wollte, liegt eher in der Person begründet, eine Art Berufsparanoia (glaubt mir's einfach, ich kenne seinen Beruf bzw. eher Ex-Beruf).

Von daher: ich denke der Warnschuss galt nicht den Falschen, die gibt es nämlich gar nicht, weil es gar keine Richtigen gibt. Der Schuss war schlichtweg falsch, egal gegen wen er hätte gehen können (Notwehr mal ausgenommen, die aber hier nicht nötig war).
 

Planlos

Geocacher
KoenigDickBauch schrieb:
Er hatte die Munition und die Waffe nicht getrennt transportiert!

Dumm gelaufen oder ist das übertrieben. Es war keine Patrone im Lauf.

Gruß
KDB
Das ist keine Straftat, sondern ne Owi wie falsch Parken und keine Grund die Zuverlässigkeit des Waffenbesitzkarteninhabers (Waffenschein ist was völlig anderes!) in Frage zu stellen. Jeder 3. klassige Hinterhofanwalt hätte das Verfahren gewonnen. Wäre die Büchse (teil-)geladen, wärs ne Straftat (unberechtigtes Führen einer Schußwaffe (was nur mit Waffenschein oder Jagdschein zum Jagdschutz und Ausübung der Jagd gestattet ist)).

Aber der Jäger, der einen "Warnschuß" abgegeben hat, wurde zu Recht "entwaffnet". Und hoffentlich wird er nie mehr legal an Schußwaffen kommen.
Wegen so ein paar profilierungssüchtigen Neurotikern müssen die 99,9% der Legalwaffenbesitzer, die sich vernünftig verhalten, unter ständig verschäfteren Gesetzen und Verwaltungsvorschriften leiden.
Wer in einem so dicht besiedelten Gebiet in die Luft ballert, der verdients einfach nicht anders. Ausserdem hätte er wissen müssen, dass man als Waffenbesitzer nicht einfach so rumballert, selbst bei Notwehr und Nothilfe geht das meist zu ungunsten des Schützen aus.

@Wutzebaer: Weisst Du zufällig, ob der auch im Jagdclub Darmstadt "verkehrte"? Dann hab ich da so ne Ahnung :?
 
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