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Geschichtliches, Gebäude mit dem Namen Pflasterschisser?

reality666

Geocacher
Hallo zusammen,
im Zusammenhang mit meinem Stammtisch in Eppstein kam eine rege Diskussion auf über die Geschichte und namentliche Herkunft des benachbarten Restaurants bzw. Gebäudes mit dem Namen "Pflasterschisser". Da das Listing nicht das geeignete Mittel für derartige Foren ist ziehe ich das Thema hierher. Vielleicht kann ja jemand helfen.
Hier die bisherigen Notes:

Beitrag auf Wunsch des Urhebers entfernt. - moenk
 
G

Gelöschtes Mitglied 14291

Guest
Moin,
juhu, endlich habe ich entdeckt wie man Vollpfosten ignorieren kann! :D

Z.
 
Die Bremthaler haben ihren „Bären“, die Eppsteiner bald schon einen „Pflasterschisser“. Nachdem der Bremthaler Holzschnitzer Hans-Albert Herrmann zum 800-jährigen Bestehen seines Stadtteils einen lebensgroßen Bären geschnitzt hatte, kam ihm die Idee, auch den Eppsteinern eine Symbolfigur ihres Spitznamens zu arbeiten. „Bären“ oder auch „geele Rübe“, wie der Bär eine in seinen Tatzen hält, sind die Spitznamen, die die Bremthaler von ihren Nachbarn erhielten.

Bei den Eppsteiner „Pflasterschissern“ schwingt durchaus ein wenig Gehässigkeit mit, aber auch Neid; denn während in den Nachbardörfern noch gestampfter Lehm als Straßenbelag genügen musste, leisteten die Eppsteiner sich schon früh eine gepflasterte Burgstraße und knüpften den Nachbarn zudem für die Nutzung der Durchfahrt einen Pflasterzoll ab.
Dank Hans-Jakob Sauer werden die Eppsteiner auch immer wieder an diesen ungeliebten Spitznamen erinnert: Der Architekt, Kapellmeister und Organist richtete in seinem, nach einem Brand im Jahr 1979 umfassend renovierten Fachwerkhaus an der Ecke Burgstraße/ Rossertstraße ein Restaurant ein und gab ihm den mit einer gehörigen Portion Selbstironie gewürzten Namen „Pflasterschisser“. Das spätgotische Eckgebäude mit dem auffallenden Fachwerk stammt aus dem Jahr 1459 und ist das älteste Haus der Stadt und des gesamten Main-Taunus-Kreises.
Mit dem originellen Namen waren damals längst nicht alle Eppsteiner einverstanden, erinnert sich Sauer. Aber Vorwürfe wie der, er sei ein „Nestbeschmutzer“ ließ Jean-Jaques, wie der 80-Jährige in Eppstein genannt wird, lässig an sich abgleiten – und setzt jetzt noch eins oben drauf: Als Herrmann ein Modell für seinen „Pflasterschisser“ suchte, fragte er den stadtbekannten Eppsteiner. „Er hat ein markantes Gesicht“, zählte Herrmann ein wichtiges Kriterium auf, „und auch genug Humor, sich in einer doch etwas delikaten Position darstellen zu lassen“.
Sauer zögerte auch nicht lange, als Herrmann mit seinem Ansinnen zu ihm kam und ließ für den Künstler seine Jeanshose runter. Jetzt ist der „Pflasterschisser“ fertig – „leider drei Tage zu spät, um ihn für den Künstlerwettbewerb der Stadt anzumelden“, fügt Herrmann bedauernd hinzu. „Einen besseren ,Aufbruch’ gibt es doch nicht“, sagt er schmunzelnd und spielt dabei auf das Thema des Künstlerwettbewerbs an.
Dass er Modell für den „Pflasterschisser“ stand, will Sauer eigentlich nicht so gern hervorgehoben haben, „das liegt ja wohl in der Natur der Sache“, sagt der 80-Jährige humorvoll und vermutet, dass nicht viele Eppsteiner den gleichen Mut aufgebracht hätten. Er hat sich auch schon Gedanken darüber gemacht, in welchem „heimlichen Eckchen“ die neue Figur aufgestellt werden könnte. Eine Grünanlage oder exponierte Stelle käme dafür wohl kaum in Frage, sind sich Sauer und Herrmann einig und schlagen deshalb vor, die Figur mit einem Informationsschild über die historische Bedeutung des Spitznamens vor dem Felsen am westlichen Burgaufgang aufzustellen

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