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Geocaching im Reichswald: SO SOLLTE ES SEIN

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Maddin

Geocacher
Das Event http://coord.info/GC3JFAG war eine Info-Veranstaltung der Förster des Klever Reichswalds für uns Cacher. Als einer der drei Reichwaldförster gab uns Herr Spinner jede Menge Informationen und Gelegenheit zur Diskussion. Die Ergebnisse des Abends habe ich hier in Stichpunkten aufgeführt. Bitte steinigt mich nicht dafür, ich habe hier nur das Protokoll niedergeschrieben. Dennoch kann ich allen hier aufgeführten Punkten durchaus zustimmen.


Die drei Förster Herr Böhmer, Herr Haupt und Herr Spinner sind zuständig für den gesamten Reichswald sowie zahlreiche kleine Waldflächen in den Gemeinden Kleve, Kranenburg, Bedburg-Hau und Goch. Dazu gehören auch einige private Wälder.

Alle Aussagen beziehen sich zunächst nur auf diese Flächen. Analog kann man sie jedoch grundsätzlich auf alle Wälder anwenden. Dennoch kann nicht davon ausgegangen werden, dass alle Förster eine ähnliche Einstellung vertreten, es mag auch Förster geben, die die bestehenden gesetzlichen Regeln enger auslegen. Im Falle von Unklarheiten oder gar aktuellen Problemfällen ist es daher immer ratsam, Kontakt zum jeweils zuständigen Forstamt zu suchen. Die Wege zur Kontakt-aufnahme sind im Internet recherchierbar: http://www.wald-und-holz.nrw.de/wald-und-holz-nrw/forstaemter-und-einrichtungen/regionalforstaemter/niederrhein.html


Das wichtigste vorab: Alle drei Förster haben grundsätzlich nichts gegen Geocacher oder Geocaching im Reichswald an sich. Es gibt jedoch auch im Wald gewisse Regeln, die von allen Einzuhalten sind. Eine mit dem Amt verbundene Aufgabe der Förster ist die Überwachung der Einhaltung dieser Regeln durch die Waldbesucher. Sofern ein Geocache oder das Suchverhalten der Geocacher nicht gegen diese Regeln verstößt, sehen alle drei Förster keinen Grund, unser Spiel zu stören.

Die Förster distanzieren sich aus diesem Grund auch klar von den Berichten in der Presse aus dem letzten Jahr, dort wurden sie teils falsch zitiert, bzw. verschiedene Sachverhalte vermischt.


R E G E L N für das Verstecken und Suchen


Betreten des Waldes

Grundsätzlich darf der Wald frei betreten werden.

Ausgenommen davon sind
- Forstkulturen
- Forstdickungen (z.B. Farn- und Brombeerfelder)
- Saatkämpen und Pflanzgärten
- als gesperrt gekennzeichnete Waldflächen

Da nicht immer klar ist, was im Wald nun ein Weg ist und was nicht, hier eine Faustformel: Ein Weg ist so angelegt, dass er mit einem Fahrzeug problemlos befahren werden kann.

Keine Wege in diesem Sinne sind unbefestigte Nebenwege, Trampelpfade oder Rückewege für die Holzfäller. Auf diesen Wegen ist auch das Radfahren verboten. Darum sollte in Cachelistings entsprechend das Fahrrad-Icon durchgestrichen sein, wenn der Cache an solchen Strecken liegt.


Naturschutzgebiete im Reichswald

Es gibt einige kleine Naturschutzgebiete im Reichswald: Geldenberg, Katzenbuckel, Drüller Berg und Schwarzwasser. Dort sind Caches nur unmittelbar an den befestigten Wegen erlaubt, da diese Wege dort nicht verlassen werden dürfen.


Geocache im Wald

Mit dem Auslegen eines Caches wird etwas im Wald hinterlassen, was dort eigentlich nicht hingehört. Faktisch ist der Cache aus Sicht des Försters Müll. Deshalb müsste entsprechend dem Landesforstgesetz eigentlich jeder Cache im Wald vom Förster genehmigt werden.

Um zukünftig Probleme zu vermeiden, fordern die Förster uns auf, vor dem Auslegen eines neuen Caches Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Wenn der Cache die unten stehenden Regeln einhält, bekommt er ohne Probleme den Segen vom Förster. Dabei haben die Förster auch kein Problem damit, wenn der Cache mal ein paar Meter vom Weg entfernt im Wald liegt. Denn ihnen ist auch klar, dass sie möglichst nicht von Muggeln gefunden werden sollen.

Im Zweifelsfall werden die Förster immer bemüht sein, eine Einigung zu finden.


Äsungsflächen und Rotwild

Der Reichswald bei Kleve ist mit 4500 Hektar der größte zusammenhängende Wald in Staatsbesitz im Land NRW. In dem Wald leben viele (zum Teil auch bedrohte) Tierarten, darunter auch große wie Dachse, Wildschweine und Rotwild (Hirsche etc.).

Im Wald gibt es Wildgatter, die das Rotwild räumlich begrenzen und von den Äckern in der Umgebung fernhalten sollen. Diese Gatter stammen bereits aus dem 19. Jahrhundert und haben gesetzlichen Bestandsschutz.

Eigentlich ist für das Rotwild und einige andere Tierarten der natürliche Lebensraum nicht der Wald, sondern die Steppe. Ursprünglich lebte das Wild hier auch so, auf der damaligen Gocher Heide. Seit der Besiedlung vor mehreren hundert Jahren wurde das Wild jedoch langsam in den Wald abgedrängt. Hier können die Tiere nur überleben, weil es extra dafür angelegte Äsungsflächen gibt, das sind leicht erkennbare Wiesenflächen im Wald. Diese Flächen nutzen die Tiere jedoch nur, wenn sie dort von Menschen ungestört sind.

Da das Wild rund um diese Äsungsflächen auch seine Ruhezonen hat, wo es sich meistens aufhält, sind Wiesenflächen im Wald und die unmittelbar daran angrenzenden Waldflächen für Geocaching als Tabuzone zu betrachten und sollen auch nicht bei der Suche nach einem Cache durchquert werden.

Diese Wiesenflächen sind auf Karten auch leicht als helle Flächen zu erkennen (z.B. auf Google Earth oder der Geocaching-Karte).


Jagd/Jäger

Um das Wild möglichst wenig zu stören, ist die Jagd im zusammenhängenden Reichwald auf ganz enge Zeiten begrenzt: jedes Jahr immer vom

01.05.- 20.05 und 01.09.-20.09.

In dieser Zeit wird organisiert mit hohem Druck gejagt, danach gibt es nur noch Trophäenjagd, d.h. auf alte Hirsche mit großem Geweih. Dies ist übrigens auch eine Vorgabe des Landes, da das Forstamt auch eine wirtschaftliche Funktion hat und Geld hereinholen muss. Ein großes Geweih bringt dem Forstamt mehrere tausend Euro.

Um Probleme während der Jagd zu vermeiden, bitten die Förster darum, alle Caches im Reichswald während dieser Zeit zu sperren.

Diese Regeln gelten allerdings nicht für die anderen Waldflächen, dort sind die Jagden verpachtet an Privatpersonen. Diese dürfen in ihren Gebieten innerhalb der durch den Jagdkalender vorgegebenen Zeiten frei Jagen. Welcher Jäger in einem bestimmten Wald eine Jagd gepachtet hat, kann im Falle eines Problems mit einem Cache beim Forstamt erfragt werden. Eine weitere Möglichkeit: Internetseite Kreisjägerschaft Kleve, Hegeringe mit Ansprechpartnern
http://www.kjs-kleve.de/html/body_hegeringe.html


Nachtcaches

Nachtcaches im Wald können ein Problem darstellen, weil das Wild, das tagsüber wegen der vielen Waldbesucher und der Waldarbeiten nur wenig aktiv ist, nachts fressen muss. Darüber hinaus ist es möglich, dass nistende Vögel, wenn sie von Taschenlampen aufgeschreckt werden, ihr Gelege verlassen und nicht mehr weiter brüten.

Daher werden Nachtcaches von den Förstern nur entlang der befestigten Wege geduldet. Faustformel: Ein Weg ist so angelegt, dass er mit einem Fahrzeug problemlos befahren werden kann.


Baumklettern

Im Vorfeld des Events wurde viel über diesen Punkt diskutiert. Dazu befragt bestätigte Herr Spinner: es gibt keine Regel, die dies eindeutig verbietet.

Die Förster sind jedoch in gewissem Rahmen auch Verantwortlich für die Sicherheit der Waldbesucher. Problematisch wird dabei vor Allem das Klettern in Bäumen mit Seilzeug gesehen.
Da Waldarbeiter extra mehrwöchige Lehrgänge in SKT (Sicherheitsklettertechnik) absolvieren müssen, um Arbeiten unter solchen Bedingungen ausführen zu dürfen, die Mehrheit der Klettercacher diese jedoch nicht haben dürften, sehen die Förster sich in der Verantwortung für die Sicherheit dieser Personen. Und diese Verantwortung wollen sie nicht übernehmen.

Da es in diesem Punkt jedoch bislang keine klare Handlungsvorgabe für sie gibt, wurde der Landesbetrieb Wald&Holz NRW aufgefordert, dieses Problem zu lösen. Eine Lösung steht allerdings noch aus. Bis dahin wird zumindest im Zuständigkeitsgebiet der Reichwaldförster das Klettern mit Seilzeug nicht geduldet.

Das Beklettern von Bäumen, für die kein Seilzeug benötigt wird, wird nicht so eng ausgelegt.


Cachebefestigungen an Bäumen

Schrauben oder Nägel zur Cachebefestigung im Baum stellen nur im Hinblick auf die Holzverwertung ein Problem dar. Der Baum selbst wird dadurch nicht beeinträchtigt. Dennoch werden sie ggf. entfernt, wenn sie nicht eindeutig als Cache erkennbar sind. Darum sollten alle Caches auch unbedingt als solche gekennzeichnet werden.

Außerdem bitten die Förster uns, eventuelle Halterungen, wenn so ein Cache mal verändert oder archiviert wird, zu entfernen, um spätere Schäden an Sägen zu vermeiden.


Was passiert bei Verstößen?

Von Amts wegen sind die Förster berechtigt, bei festgestellten Verstößen gegen das Landesforstgesetz Personalien festzustellen und Bußgelder aufzuerlegen.

Ferner kann in besonders krassen Fällen oder im Wiederholungsfall vom Hausrecht Gebrauch gemacht werden, d.h. es kann ein generelles Betretungsverbot für den betreffenden Wald ausgesprochen werden. Eine Zuwiderhandlung würde dann einen Hausfriedensbruch darstellen und somit eine Straftat.

Allerdings wollen die Förster gar nicht erst zu solchen Maßnahmen greifen und laden uns deshalb zum freundlichen Dialog ein, im Sinne der Freude am Wald für alle Seiten.
 

awema

Geomaster
GRANDIOS Martin - vielen DANK.

Sehr schön ist, dass sich seit der ersten Veranstaltung schon soooo viel getan hat undsowohl die cacher, als auch die Förster, im wahrsten Sinne des Wortes, "mit spielen" ;-)

Auf dass wir uns auch in Zukunft an die Regeln halten mögen, denn für mich gehört das cachen im Wald immer noch zu den schönsten Spielarten unseres Hobbys.

Beste G+ rüße

awema
 

UF aus LD

Geowizard
Danke für diesen Beitrag, habe ihn mit Interesse gelesen.

Frage an den Mod: Kann man das im "Jagd & Forsten" auch oben festpinnen?
 
Das klingt nach "Ihr dürft genau das machen, was ihr vorher auch machen durftet. Nur verkleiden wir das das jetzt das Ergebnis eines "Dialogs" (eher Monologs)".

Inkl. gegenseitigem Schulterklopfen.
 

me_mjt

Geocacher
Sehr guter Beitrag, im Gegensatz zu den sog. Guidelines von GS ist das wirklich hilfreich.

Danke für den ausführlichen Text an Maddin.

Markus
 

JackSkysegel

Geoguru
Danke Maddin, für die gute Zusammenfassung.
Beim Gecko-Event hatten wir auch eine sehr fruchtbare Unterhaltung mit der Kreisjägerschaft und dort wurden uns sehr ähnliche Informationen gegeben. Der Dialog ist einfach sehr wichtig, gerade in Zeiten stark steigender Cacher- und Cachezahlen. Gegenseitige Rücksichtnahme ist hier bestimmt ein Schlüssel.
Den Punkt mit der Verantwortlichkeit beim Baumklettern habe ich allerdings nicht verstanden, schliesslich können sich ja auch Mountainbiker den Hals brechen oder auch Cacher die ohne Kletterausrüstung auf einen Baum steigen. Aber da war ja eh noch nichts entschieden.

Ich finde es auf jeden Fall sehr gut, dass du dir die Arbeit gemacht hast uns diese Informationen mitzuteilen. So kann sich jeder seine Gedanken dazu machen.
 

friederix

Geoguru
GEOrge LuCACHE schrieb:
Das klingt nach "Ihr dürft genau das machen, was ihr vorher auch machen durftet. [...]
Inkl. gegenseitigem Schulterklopfen.
Wollte denn irgendjemand mehr?

Ich finde, dass das Ergebnis positiver ist, als man es je hätte erwarten dürfen.
Ohne Haar in der Suppe ist da nix zu bekommen.
Das ist bei jedem Kompromiß so, außer bei denen, die keine Kompromisse machen oder wollen.

Das Ergebnis ist doch:
Ihr dürft hier Caches legen, und zwar da, wo sie nicht stören. Und wenn ihr nicht wißt, wo sie nicht stören, helfen wir Euch gerne.
Dafür geben wir Euch sogar eine offizielle Erlaubnis.

Ich weiß nicht, aber mehr Hände kann man den Cachern nicht entgegen reichen:

Deswegen auch meinen ausdrücklichen Dank an alle Beteiligten.
Auch wenn ich kein Niederrheiner bin, so bin ich doch immer gerne dort unterwegs.

Oder wäre Dir ein Verbot wie in Niedersachsen lieber?

Gruß friederix
 

Chris Race

Geowizard
Ich hab' da mal eine (oder mehrere) Verständnisfragen:

Maddin schrieb:
Da nicht immer klar ist, was im Wald nun ein Weg ist und was nicht, hier eine Faustformel: Ein Weg ist so angelegt, dass er mit einem Fahrzeug problemlos befahren werden kann.

Wie verhält sich denn diese Aussage zu dem Satz:

Maddin schrieb:
Grundsätzlich darf der Wald frei betreten werden.

Bezieht sich das "frei betreten" demnach nur auf die Wege oder generell? Und unabhängig davon: Die Wegegeschichte halte ich für etwas unzeitgemäß, da hierzulande vermehrt Premiumwanderwege aus dem Boden sprießen, die ganz sicher nicht für ein Fahrzeug angelegt sind (dann gäbe es nämlich nur eine sehr bescheidene Punktzahl dafür).

Maddin schrieb:
Keine Wege in diesem Sinne sind unbefestigte Nebenwege, Trampelpfade oder Rückewege für die Holzfäller. Auf diesen Wegen ist auch das Radfahren verboten.
Wie darf ich denn das "auch" verstehen? Heißt das, dass dort auch das "Gehen" verboten ist?
 

JackSkysegel

Geoguru
Der Wald ist halt frei begehbar, die Ausnahme bezog sich, meiner Meinung nach nur auf Fahrzeuge. Also auch Fahrräder. Querfeldeingehen sollte wohl in der Regel vermieden werden.
 

friederix

Geoguru
Chris Race schrieb:
Wie darf ich denn das "auch" verstehen? Heißt das, dass dort auch das "Gehen" verboten ist?
Nun frag doch nicht so viel. :roll:

Man kann hier über jede Bodenunebenheit diskieren.
Wollen wir das wirklich?

Für mich liest sich das das so: "Ihr seid ja nicht doof und wißt schon, was gemeint ist."
Ich persönlich habe da keine Fragen mehr zu.

Gruß friederix
 

Chris Race

Geowizard
friederix schrieb:
Chris Race schrieb:
Wie darf ich denn das "auch" verstehen? Heißt das, dass dort auch das "Gehen" verboten ist?
Nun frag doch nicht so viel. :roll:

Man kann hier über jede Bodenunebenheit diskieren.
Wollen wir das wirklich?

Ob wir das wollen, weiß ich nicht, aber ich will es. Ganz einfach, um Klarheit zu haben, was die getroffenen Aussagen angeht. Und bevor ich hier etwas über den grünen Klee lobe, würden mich die Basics schon interessieren!
 

friederix

Geoguru
Chris Race schrieb:
Ob wir das wollen, weiß ich nicht, aber ich will es. Ganz einfach, um Klarheit zu haben, was die getroffenen Aussagen angeht. Und bevor ich hier etwas über den grünen Klee lobe, würden mich die Basics schon interessieren!
In Maddins Ausführungen ist in meinen Augen alles Wissenswerte enthalten.
Ich finde sogar noch mehr.
Wenn sich jemand unsicher ist, kann er die genannten zuständigen Personen kontaktieren, die dazu ihre Unterstützung ausdrücklich zugesagt haben.

Also mehr kann man nun wirklich nicht erwarten.

Gruß friederix
 

Chris Race

Geowizard
friederix schrieb:
In Maddins Ausführungen ist in meinen Augen alles Wissenswerte enthalten.
Ich finde sogar noch mehr.
Alla gut, kannst du mir dann meine Frage beantworten? Und nein, wir reden hier nicht über Bodenunebenheiten ...
 

JackSkysegel

Geoguru
Also ich mache es mir auch nicht so einfach, als das jetzt alle Fragen beantworted wären. Das ist doch ein wachsender Prozess an dem wir alle beteiligt sind. Jeder darf fragen und Antworten einfordern. Maddin ist dafür natürlich nicht zuständig. Wir müssen uns bei Interresse schon selbst unsere Antworten besorgen. Aber das es hier um mehrere Interressen geht, sollte von Allen berücksichtigt werden.
 
OP
M

Maddin

Geocacher
Chris Race schrieb:
Maddin schrieb:
Da nicht immer klar ist, was im Wald nun ein Weg ist und was nicht, hier eine Faustformel: Ein Weg ist so angelegt, dass er mit einem Fahrzeug problemlos befahren werden kann.

Wie verhält sich denn diese Aussage zu dem Satz:

Maddin schrieb:
Grundsätzlich darf der Wald frei betreten werden.

Bezieht sich das "frei betreten" demnach nur auf die Wege oder generell? Und unabhängig davon: Die Wegegeschichte halte ich für etwas unzeitgemäß, da hierzulande vermehrt Premiumwanderwege aus dem Boden sprießen, die ganz sicher nicht für ein Fahrzeug angelegt sind (dann gäbe es nämlich nur eine sehr bescheidene Punktzahl dafür).

Das habe ich etwas unklar ausgedrückt. Es sollte so zu lesen sein:
Tatsächlich schreibt das LoFG nicht vor, dass man den Wald nur ausschließlich auf den Wegen betreten darf. Abgesehen von den oben aufgeführten speziellen Gebieten. Dort dürfen die Wege nicht verlassen werden. Darum die Faustformel, die uns der Förster mitgegeben hat, wie man einen Weg in diesem Sinne erkennt.

Und Wege in diesem Sinne werden vom Forst durchaus für Fahrzeuge angelegt, die befahren die ja auch mit ihren ganzen Nutzfahrzeugen, um das geschlagene Holz zu transportieren.

Maddin schrieb:
Keine Wege in diesem Sinne sind unbefestigte Nebenwege, Trampelpfade oder Rückewege für die Holzfäller. Auf diesen Wegen ist auch das Radfahren verboten.
Wie darf ich denn das "auch" verstehen? Heißt das, dass dort auch das "Gehen" verboten ist?

Das auch bezieht sich auf den obigen Punkt, in den genannten Gebieten dürfen nur die Wege der Faustformel benutzt werden, nicht die inoffiziellen. Und dort darf eben auch kein Fahrrad gefahren werden.
 

friederix

Geoguru
JackSkysegel schrieb:
Maddin ist dafür natürlich nicht zuständig. Wir müssen uns bei Interresse schon selbst unsere Antworten besorgen. Aber das es hier um mehrere Interressen geht, sollte von Allen berücksichtigt werden.
Ich kann "aus der Ferne" nicht beurteilen, wer jetzt hier zuständig ist.

Aber auf das Ergebnis und einer Zusammenfassung dieses Treffens waren viele gespannt und mussten lange darauf warten.
Ich komme ja virtuell immer nur über dieses Forum in diese Gegend.
(Praktisch und reell dagegen öfter).
Ich nehme an, dass da via Facebook oder sonstwas noch andere Internas laufen.

Das alles kann ich nicht beurteilen.

Als Außenstehender kann ich nur attestieren, dass das aktuelle Geschehen am linken Niederrhein bei mir positiv wahrgenommen wird.

Ganz ehrlich: Ich freue mich schon auf die ersten "offiziell genehmigten Dosen im Reichswald"

Gruß friederix (... Und Zeit für's Bett - Gute N8)
 
OP
M

Maddin

Geocacher
GEOrge LuCACHE schrieb:
Das klingt nach "Ihr dürft genau das machen, was ihr vorher auch machen durftet. Nur verkleiden wir das das jetzt das Ergebnis eines "Dialogs" (eher Monologs)".

Inkl. gegenseitigem Schulterklopfen.


Es war definitiv kein Monolog. Der Förster hat natürlich erst mal erklärt, wo sie Probleme sehen und wie sie sich eine Lösung vorstellen. Und da spreche ich jetzt nur für mich, aber ich hatte den Eindruck, dass die Lösungsvorstellungen der Förster
1. so pragmatisch und
2. so rücksichtsvoll für unser Hobby sind,

dass bei keinem Punkt die Anwesenden die Lösungsvorschläge diskutierten bzw. ablehnten.

Und glaube mir, ich bin diskussionsbereit in den Abend gegangen, wenn der Förster sich da völlig ablehnend gezeigt hätte, hätte ich einen ganzen Sack voll Argumenten gehabt und auch keine Scheu, die vorzubringen ;) Aber das war ganz einfach nicht nötig. Ich war selbst überrascht, wie offen die Förster für unsere Wünsche sind.

Es gab einfach keinen Anlass zu heftigen Diskussionen oder gar Streitereien. Aber das wäre sowieso für beide Seiten schlecht, ich denke, darum haben die sich uns auch schon ein wenig angepasst.
 
OP
M

Maddin

Geocacher
JackSkysegel schrieb:
Den Punkt mit der Verantwortlichkeit beim Baumklettern habe ich allerdings nicht verstanden, schliesslich können sich ja auch Mountainbiker den Hals brechen oder auch Cacher die ohne Kletterausrüstung auf einen Baum steigen. Aber da war ja eh noch nichts entschieden.

Ja, ging mir eigentlich genauso. Ich hatte aber den Eindruck, dass die Förster in diesem ganz speziellen Punkt nicht wirklich bereit sind, darüber zu diskutieren. Hingegen wurde meine Nachfrage bezüglich des Baumkletterns ohne Seil ja positiv beantwortet.
Nun ja, warten wir mal ab, was die Rechtsabteilung vom Landesbetrieb dazu sagen wird.
 
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Für weitere Antworten geschlossen.
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