Seltsames Anschreiben

Hallo zusammen!

Theo (weilt irgendwo mit Schmalband-Internet im Atlantik) hat mich gebeten, das beiliegende Anschreiben, das er erhalten hat, ins Forum zu setzen mit der Frage, ob andere Owner in der Region das auch erhalten haben.
Dieser Harald-GC hat nie einen Cache von Theo gemacht. Der war vor zwei Jahren mal in einer anderen Gegend unterwegs.

Was das nun wieder soll?



Grüße

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Hallo Geocache-Hidder (-Verstecker)!



Nachdem ich mit meinen kleinen Familienmitgliedern auch die Suche nach Deinem Cache erfolgreich abschließen und auch die weiteren in Deiner Nähe versteckten Caches finden konnte, bin ich etwas nachdenklich geworden, was wir bei der heimlichen Suche leider auch so alles als „Nebeneffekte“ bewirkt haben.

Wir wurden z.B. mehrmals von freundlich auftretenden, aber in der Sache eher verärgerten Jägern auf unser Hobby und die damit verbundenen Folgen angesprochen, wenn wir abseits der Wege in der Nähe von Schonungen, Dickungen etc. bei unserer Suche Störungen verursachen müssen, mit denen wir so gar nicht gerechnet haben.



Die haben uns dann mal erst klar gemacht, wie froh sie (die Jäger) sind, wenn gerade im Winter das Wild in den Rückzugsgebieten seine Ruhe hat statt draußen auf den Wiesen riesige Löcher zu machen, deren Beseitigung die Jagdpächter aus eigener Tasche zu bezahlen haben. Oder noch schlimmer: Wenn das Wild (auch durch die immer zahlreicheren Wanderer auf diesen schönen Premium-Wegen) dauernd gestört und in Unruhe versetzt und damit zum Aufzehren seiner Energiereserven gezwungen wird, so wird es sehr schnell nervös, magert ab und wird anfälliger für Krankheiten. Die Jäger ärgern sich dann darüber, dass sie sogar in der Schonzeit diese Tiere, um Ihnen Leiden zu ersparen, auch schießen müssen.



Nachdem wir das jetzt schon mehrfach von verschiedenen Seiten gehört haben, hören wir in unserem Bekanntenkreis und schauen beim Lesen in der Zeitung genauer hin. Und jetzt bekommen wir langsam mal mit, warum die Wildschweine vor allem sich so stark vermehren und doch nicht ausreichend bejagt werden können, was das mit den Wildschäden auf den Wiesen und Äckern tatsächlich heißt, und um welche riesigen Summen bei den von den Pächtern zu zahlenden Wildschaden es da wirklich geht. Und noch viel schlimmer für uns: Wenn wir so weitermachen mit dem Zupflastern unserer schönen Landschaft mit den „problematischen“ Caches, das sind wir heute schon ein Teil dieses Problems.



Dann will ich aber mit meiner Familie solche Caches, von denen ich annehmen muss, dass wir damit in Wald und Feld solchen Ärger machen, auch nicht mehr suchen.



Also meine Frage, nein fast schon ein Appell: Geht es bei geschickter Anlage der Caches nicht auch mit weniger Versteckspiel abseits der Wege, wenn die Suche am Wegrand genauso spannend gemacht werden kann? Ist nicht ein Hinweis auf der Cache-Infoseite zur Suche, verbunden mit der Bitte, nicht in den frühen Morgen- und den Abendstunden in der Dämmerung (möglichst noch mit Kopflampe) bereits unentbehrlich geworden, um uns Naturliebhaber auf die Folgen unsers Suchspiels hinzuweisen?



Ich für meine Familie und mich will weiter Spaß an dieser Sucherei und ein gutes Gewissen dabei haben, aber der erste Teil der Verantwortung liegt auch bei Dir bei der Anlage des Caches.



In diesem Sinne weiter Happy Searching,



Harald-GC

Aha, jetzt verstehe ich das mit den Wildschweinen! Ob die lieben Tierchen, die unser Grundstück zerwühlt haben, einen Cache gesucht haben?

pfff...Wichtigtuer...
sieht aus wie ne 0815-Internet-Kettenmail...
der hat wohl nix zu tun !
Und immer dran denken: WIR sind das Problem...
is es nicht eigentlich das natürlichste auf der Welt, dass sich Menschen im Wald aufhalten?...langsam wirds lustig mit den Waldregeln, siehe Schleswig-Holstein

Hallo,

o-helios schrieb:

... mit der Frage, ob andere Owner in der Region das auch erhalten haben.

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Nein. Wir haben bisher weder dieses Schreiben noch etwas ähnliches erhalten.

Ich denke, was das "gute Gewissen" angeht, so muss das jede/r mit sich selbst ausmachen.

Wenn Harald-GC also aus Gewissensgründen nur noch Caches am Wegesrand verstecken und suchen will, dann soll er das eben tun... aber an uns bitte keinen Appell richten, wie wir mit unserem Gewissen umzugehen haben! Das entscheiden wir nämlich immer noch selber und die Problematik Geocacher ./. Jagdpächter ist ja nun nix Neues, über das man noch nie nachgedacht hätte... Insofern würde ich solch eine mail kopfschüttelnd und kommentarlos löschen.

Viele Grüße,
Andrea

Bisher habe ich ein solches Schreiben auch nicht erhalten.

Ich bezeichne mich durchaus als Naturliebhaber und sogar als Naturschützer. Trotzdem
suche und verstecke ich (außerhalb von Naturschutzgebieten) mit reinem Gewissen Caches
oder Stages auch abseits von Wegen.

Eigenartig finde ich, dass mich bei meinen nun über 400 Funden noch nie ein Jäger angesprochen
hat. Dem Verfasser passiert dies bei 5 Funden mehrfach?!?!? Vielleicht verhält er sich im Wald
wie ein Elefant im Porzelanladen.

Grüße an alle, insbesondere an Greta und Theo nach Madeira
Gerhard

Es wird immer jemanden geben der uns ins Gewissen reden möchte. Da gibt es sogar einen grellbunten Hosenanzug der an die Erderwärmung glaubt und den Schuldigen in den PKW-Fahrern sieht. Jetzt gibt es eben noch jemanden der die Ursache für das Waldsterben bei den Geocachern und Wanderen sieht. Ist nur komisch das wenn ich durch den Wald gehe selten Spuren von Wanderen oder Geocachern sehe aber dafür immer mehr von der Forstwirtschaft zerwühlte Flächen.
Ich würde die Mail als das bedrachten was sie ist -als Spam-
Gruss Gunter

Wie ist das rein rechtlich gesehen eigentlich beim Pilze suchen? Haben die Kollegen eigentlich auch regelmässig Streß mit Jägern und übereifrigen Naturliebhabern?

Muckefuck schrieb:

Wie ist das rein rechtlich gesehen eigentlich beim Pilze suchen? Haben die Kollegen eigentlich auch regelmässig Streß mit Jägern und übereifrigen Naturliebhabern?

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Keine Ahnung, aber i.allg. sammeln die nicht im Winter..

Übrigens wurde ich auch nicht angeschrieben. Vielleicht wendet der sich nur an Nachtcache-Owner?

In meinen augen handelt es sich dabei um einen Jäger, der sich nun wichtig machen will und auf diese Weise versucht, die Cacher fern zu halten.

Komischer Weise "scheuche" ich Wildtiere immer nur auf, wenn ich ganz korrekt auf Waldwegen unterwegs bin und das ist meist tagsüber. Abseits der Wege hab ich bisher nur zwei Feldhasen "belästigt".

Natürlich sollte man beim Cachelegen dran denken, diese nicht allzu weit weg vom Weg zu legen. Das freut nicht nur das Wild, sondern auch die meisten Cacher. So toll ist Querwaldeincachen auch nicht. Bis auf einen Cache hab ich das auch immer so gehandhabt.

Die Jägerpropaganda scheint ja wirklich ein Bild über Geocacher zu verbreiten, daß sie prinzipiell den Weg durchs Unterholz nehmen und Spaß daran zu haben, arme, unschuldige Waldbewohner aufzustöbern und zu hetzten.

So, heute muss ich doch etwas mehr zu diesem seltsamen Anschreiben sagen. Aus dem Raum Trier ist mir nicht bekannt, ob jemand eine solche Mail bekommen hat, wir jedenfalls nicht. Ich habe mich beim Durchlesen der Mail gefragt, ob wirklich ein "echter" Cacher dahintersteckt. Wer fühlt sich denn da wirklich in seinen Interessen gestört? Ich finde es sehr eigenartig, dass jemand uns ein schlechtes Gewissen einreden will, nur weil wir gern im Wald unterwegs sind. Mein erster Gedanke waren auch die Wanderer, Pilzesucher, Jogger, usw., die ja dann ebenfalls aus dem Wald verbannt werden müssten. Vielleicht sollte man diesen Harald-GC einfach nicht ernst nehmen.

Gruß Ulrike von u.b.lucky

Und nun???
Eben erst haben sich die Jagdpachter in der Saarbrücker Zeitung darüber erregt, dass allein die Wildschweine Millionenschäden verursachen! Wenn ich nun Eins und Eins zusammen zähle heißt das für mich: Ab in den Wald zu jeder Tages und Nachtzeit und die Tiere stören! Wer will schon Sex wenn alle Blitzminuten ein Dosenjäger um den Baum biegt?!? Weil: Keine Sex, kein Nachwuchs, ken Schaden!

Man bin ich wieder clever

Zu dem Schreiben kann ich auch nix erhellendes beitragen. Liest sich wie ein Erguß der Jägerlobby. Auf was für Ideen man kommt, wenn man nachts allein im Hochsitz auf die Sauen wartet...
Mir ist aber gerade bei einer Erkundungstour in Frankreich eine weitere Erklärung gekommen, warum Jäger Querfeldeinwanderer aus dem Wald draußen haben wollen: Fallen!
Jedenfalls wurde in dem französischen Wäldchen, in dem ich unterwegs war, mehrfach vor Fallen gewarnt. Wer weiß, wie genau es die deutschen Kollegen mit solchen Jagdmethoden nehmen ???
Attention sí´l vous plait oder so ähnlich!

Hainz

Den Brief hat kein Cacher geschrieben sondern ein Jäger. Warum wird sowas hier auf diese Art und Weise veröffentlicht? Wenn es denn sein soll, dann soll es der Jäger selbst tun.
Das ist doch nur ein weiterer Versuch das Thema zu pushen (Jägerinteresse, Gesetzesentwurf, siehe Kiel).

t31 schrieb:

Den Brief hat kein Cacher geschrieben sondern ein Jäger. Warum wird sowas hier auf diese Art und Weise veröffentlicht? Wenn es denn sein soll, dann soll es der Jäger selbst tun.
Das ist doch nur ein weiterer Versuch das Thema zu pushen (Jägerinteresse, Gesetzesentwurf, siehe Kiel).

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Erleuchte uns bitte!!
Kiel ist so weit weg.
Was genau willst Du uns mit Deinem Beitrag sagen?

Schleswig-Holsteinische Politiker fordern eines generelles Verbot für das Betreten des Waldes außerhalb der Wege!

o-helios schrieb:

Kiel ist so weit weg.
Was genau willst Du uns mit Deinem Beitrag sagen?

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Es geht wohl um einen geplanten Gesetzentwurf in SH: Artikel

Spaziergänger sollen Waldwege nicht mehr verlassen dürfen

Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins Landesregierung hat den Entwurf eines neuen Waldgesetzes beschlossen. Es sieht vor, dass Wälder aus Artenschutzgründen in der sogenannten Brut- und Setzzeit vom 1. Februar bis 15. Juni nur auf Wegen betreten werden dürfen.
...
Aus Sicht der Naturschutzorganisation NABU ist der Artenschutz nur vorgeschoben. Es gehe vielmehr darum, „zweifelhafte Aktivitäten von Waldbesitzern und Jägern der lästigen Kontrolle der Allgemeinheit zu entziehen“, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes.
...

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Hallo,

naja, zunächst ist das in SH ja mal nur ein Gesetzes-Entwurf... bis die ganzen Bedenkenträger alle angehört wurden und ihre Stellungnahmen abgegeben haben, wird der 15. Juni längst vorbei sein... also ändert sich bis Februar 2010 schon mal gar nix... Und wie's danach aussieht, weiß eh keiner, im Superwahljahr 2009.

Und bei uns hier im Saarland siehts zudem ja auch wieder ganz anders aus, weil unser derzeitiger Umweltminister sicherlich nur sehr schwer eine Entscheidung gegen den NABU treffen würde, dessen Vorsitzender er schließlich jahrelang war.

Außerdem wird bei uns hier doch Geocaching von der Landesregierung ausdrücklich zur Erhöhung der Wertschöpfung im Tourismus gefördert und sogar finanziell unterstützt, wie wir seit der Saargau-Aktion wissen.

Von daher glaube ich nicht, dass wir hier so schnell SH-Verhältnisse kriegen werden!

Viele Grüße und euch allen ein tolles Wochenende,
Andrea

hallo
1. ich habe auch KEIN solches schreiben bekommen.

2. ich glaube auch, dass hier die jägerlobby dahintersteckt. die betrachten den wald als ihren spielplatz und fühlen sich durch uns gestört. sie glauben, weil sie pacht bezahlen, können sie sich im wald aufführen wie ein großgrundbesitzer in früheren zeiten. es wird auch zeit, dass görings jagdgesetz aus den 30er jahren endlich modernisiert wird. :explodieren:

kürzlich ist, wie ihr vielleicht der sz entnehmen konntet folgendes passiert: eine frau ist im saarländischen forst mit ihrem hund spazieren gegangen und hat ihn leichtsinnigerweise nicht an der leine geführt. der hund wurde, obwohl er nicht gewildert hat, von einem jäger erschossen. nicht in der zeitung stand, dass die entsetzte frau, nachdem sie ihren toten hund mit nach hause genommen hat, vom jäger wegen wilderei angezeigt wurde. man darf nämlich nichtmal hasenscheiße aus dem wald raustragen, ohne sich der wilderei schuldig zu machen. und wilderei ist eine straftat und keine ordnungswidrigkeit. :explodieren:

ich habe noch die folgende aussage eines jadgpächters im ohr: "wir tun das gleiche wie der bauer im stall. er füttert auch die tiere, damit er sie später verwerten kann". und jeder von uns, der nicht vegetarier ist und auch gerne mal wild isst profitiert davon.
wir sollten da auch ehrlich sein.

ich glaube, dass da ein großes problem entsteht und dass die jäger allmählich gegen die geocacher front beziehen. so langsam spricht sich nämlich in deren kreisen rum, was wir da machen. und das tun sie am liebsten mit unwahren behauptungen. z. b. behaupten sie, dass katzen im wald geschossen werden müssen, weil die das gleichgewicht bedrohen. welches gleichgewicht? es gibt eine diplomarbeit von einem bio-geographen, der sich mit dem thema befasst hat. er hat die mägen von jägern erschossener katzen untersucht und in ALLEN fand er handelsübliches katzenfutter.

... so jetzt ist gut, sonst reg ich mich so auf...
gruß

kroesa-maja schrieb:

ich habe noch die folgende aussage eines jadgpächters im ohr: "wir tun das gleiche wie der bauer im stall. er füttert auch die tiere, damit er sie später verwerten kann".

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Das ist ja das Problem, dass da noch zugefüttert wird und nachher jammern, dass da plötzlich mehr Sauen sind, als man zur Strecke bringen kann... Stattdessen werden dann ganze Landstriche mit Hochsitzen zugestellt. (so zu besichtigen bei: http://www.geocaching.com/seek/cache_details.aspx?guid=34b4f0f4-4365-4b8e-9b8b-0ee85e0cbb70)
Die SZ scheint mir eh das Themenfeld zum Frühlingsbeginn umfassend aufzubereiten. So ging es in der Wochenendausgabe gegen Querfeldeinwandeurngen durchs Naturschutzbegiet: " Aber viele Leute laufen kreuz und quer durchs Naturschutzgebiet - obwohl es genügend Wege gibt." Im weiteren geht es da um die exekutiven Rechte von eherenamtlichen Naturwarten und was die sonst noch so machen...
Auch interessant, neulich hat es in St.Ingbert gebrannt, ein Hochsitz. Ob da der Jäger bei einem zünftigen "Deutsche Jagd"-Zigarillo eingeschlafen ist?

Denke, es ist sinnvoll die Thematik und wie sie medial verbreitet wird, im Auge zu behalten...