Kahlschlag in den Wäldern

Die Geocräsher · 9 Mai 2009

Hallo Leute,
wir waren die letzten Tage mit mittermueller auf Nachtcachetour in zwei verschiedenen Wäldern !
Was wir da gesehen haben macht uns schon nachdenklich !
Es werden zur Zeit extrem viele Bäume gefällt...
Im Wald wo wir gestern nacht waren siehts schon sehr leer aus und die sind immernoch dran, mit 4 Baggern und was was aussah wie ne Fällmaschine !!!!
Weiß vielleicht jemand ob das eine verordnete Maßnahme ist die Wälder abzuholzen...
es ist teilweise sehr,sehr erschreckend zu sehen...ein grässlicher Anblick !

Die Geocräsher

Wüstling · 9 Mai 2009

Ich möchte mal vermuten Du hast einen Harvester gefunden.

Wo war das denn?

Im Sauerland kenne ich einige Gebiete in denen im Moment kahlgeschlagen wird, weil Kyrill und Emma so große Schäden hinterlassen haben, daß kaum eine andere forstwirtschaftlich sinnvolle Nutzung der Waldgebiete möglich ist. Normalerweise sind Kahlschläge verboten, in den mir bekannten Ausnahmeregionen sind die Kahlschläge mit einer Verpflichtung zum Wiederaufforsten verbunden.

Grüße

Hainz · 9 Mai 2009

Plötzlich und unerwartet vor einem Harvester zu stehen hat schon was grausames. Bei einem Nachtcache stelle ich mir das gepaart mit kahlgeschlagenen Waldstücken recht horrormäßig vor. Da braucht es sicher gute Nerven... :skull:
Im Mühlenwald war vor zwei Jahren eine Gruppe finnischer Holzfäller unterwegs. Die hatten einen Harvester dabei und teilweise einen fetten LKW, um die Baumstämme abzutransportieren. Die durften zwar keinen Kahlschlag veranstalten, dafür brauchte der Harvester aber halbe Landstraßen, die in den Wald geschlagen wurden, um überhaupt arbeiten zu können. Wie gesagt, war kein Kahlschlag, sondern die Finnen haben das meiste geboten und durften deshalb Holz machen. Ist halt ein Wirtschaftszweig so ein Wald. Und wer weiß, vielleicht ist das Papier, auf dem ich bisweilen schreibe oder den neuesten cache ausdrucke, gerade aus jenem Holz... :irre:

Die Geocräsher · 9 Mai 2009

Halbe Landstraßen ist gut...
aus den Fahrspuren können Sie ja jetzt Premiumwanderwege machen...
jops so ein Ding war das...nur in Gelb !!
Dabei wurde der Nachtcache erst am Sonntag gewartet !!
Das ist echt bitter !

Schluder · 12 Mai 2009

In der Saarbrücker Zeitung war letzte Wcohe ein Bericht über den Einsatz des Harvester in den Nalbacher Wäldern....

dieSulzer · 12 Mai 2009

Zu diesem Thema gabs 2006 mal eine interessante Landtagsanfrage von den Grünen:

http://www.landtag-saar.de/dms13/Aw0752.pdf

Wenn man die Antworten auf die Anfrage so liest, könnte man glatt meinen, Umwelt und Natur seien im saarländischen Wald noch in Ordnung. Aber wenn man dann vor Ort die Kahlschläge so sieht... die's ja laut Landesregierung gar nicht geben dürfte... Da kommt man schon in's Grübeln... :???:

adorfer · 12 Mai 2009

Die Geocräsher schrieb:
Es werden zur Zeit extrem viele Bäume gefällt...

Forst dient der Holzerzeugung.
Wenn der Bauer im Herbst die Rüben und den Mais erntet, dann klagt auch niemand.
Bei Bäumen dauert es nur "etwas länger" bis sie erntereif sind.

Und ja: Der Holzverbrauch steigt, seitdem in jedes neue Eigenheim ein Ofen und eine Holzpellet-Heizung kommt. Seitdem lohnt es sich, die Wurzelstöcke zu verwerten, also die Stümpfe mit schwerem Gerät herauszureißen. (Mit allen Folgen in Richtung Bodenerosion etc.)
"CO2-neutral" mit Holz heizen wollen alle, aber bitte dafür keine Bäume fällen...

Teddy-Teufel · 12 Mai 2009

dieSulzer schrieb:
... Umwelt und Natur seien im saarländischen Wald noch in Ordnung. Aber wenn man dann vor Ort die Kahlschläge so sieht... die's ja laut Landesregierung gar nicht geben dürfte... Da kommt man schon in's Grübeln...

Gibt es bei uns auch. Bei unseren Nachtcache waren umfangreiche Baumfällarbeiten. Die Bäume mit Reflektoren sind weg. Rätsel 1 liegt jetzt in einem Stubben, der Micro aber noch da. Beim Rätsel2 das gleiche und der Baum an dem unten die Final-Munikiste liegt, der steht noch. Der Wald sieht saumäßig aus, keine Zweige beräumt, die Wege unpassierbar und viele Stämme die wohl als minderwertig angesehen werden, wurden achtlos liegen gelassen.
Baumfällarbeiten sind nun mal von Zeit zu Zeit aber wir trotzdem haben damals noch gelernt, daß man seinen Arbeitsplatz aufräumt.

dieSulzer · 12 Mai 2009

Teddy-Teufel schrieb:
...keine Zweige beräumt, die Wege unpassierbar und viele Stämme die wohl als minderwertig angesehen werden, wurden achtlos liegen gelassen.

Ich vermute, die wurden gewollt dort liegen gelassen, denn die Baumkrone ist wirtschaftlich schlecht zu verwerten, aber in den ganzen Ästen stecken jede Menge Mineralien, die dem Wald ansonsten wieder künstlich zugeführt werden müssten, was man ja in der ökologischen Waldbewirtschaftung vermeiden will... Von daher ist das schon vernünftig, wenn man den "Dünger" einfach gleich vor Ort liegen lässt. Dann kommt er letztlich genau dort an, wo er gebraucht wird.

adorfer · 12 Mai 2009

Teddy-Teufel schrieb:
Der Wald sieht saumäßig aus, keine Zweige beräumt, die Wege unpassierbar und viele Stämme die wohl als minderwertig angesehen werden, wurden achtlos liegen gelassen.
Baumfällarbeiten sind nun mal von Zeit zu Zeit aber wir trotzdem haben damals noch gelernt, daß man seinen Arbeitsplatz aufräumt.

So funktioniert Waldwirtschaft nicht.
Was kommt als nächstes? Beschwerden über Bauern, die das Heu nach dem Mähen noch einen ganzen Tag herumliegen lassen und erst "auf Beschwerden von Wanderern" widerwillig am zweiten Tag zusammensammeln.

Die Geocräsher · 12 Mai 2009

Das Zeugs kann von mir aus liegen bleiben...
das Hilft dem Wald ja auch...
finds immer lustig, wenn die Leute im Herbst alle Blätter ausm Garten kehren und sich im Jahr später wundern warum alles so schlecht wächst...von nix kommt nix...
Hab übrigens heute wieder den Harvester gesehen...direkt bei uns im Ort entlang der Strecke von meinem Wandermulti...
ich muss mal schauen ob nicht der Baum fällt, an dem man eine Zahl ablesen muss !

Die Geocräsher

Zappo · 12 Mai 2009

Teddy-Teufel schrieb:
........... Der Wald sieht saumäßig aus, keine Zweige beräumt, die Wege unpassierbar und viele Stämme die wohl als minderwertig angesehen werden, wurden achtlos liegen gelassen.

Laut Aussage "meines" Försters ist für Nachräumen/Saubermachen schlicht und ergreifend keine Zeit bzw. Geld da. Der Ertrag eines Baumstammes deckt gerade mal die Fällkosten und die Abfahrt - bei effizienter und gut organisierter Planung. Die Wertschöpfung "Wachstum" kommt ja vom lieben Gott - und der stellt halt keine Rechnung (Manche sagen: Noch nicht

)

Allerdings hätte der Förster auch gerne etwas mehr Ordnung-die Reste sind wohl fürs nächste Rücken und auch in Bezug auf Feuergefahr nicht ideal. Geht aber nicht. Wenn allerdings Privatleute fällen, müssen die aufräumen.

Erledigt sich aber in ein paar Jahren, wenn wir alle im Wald Holzsammeln gehen müssen

Zappo

adorfer · 12 Mai 2009

Zappo schrieb:
Allerdings hätte der Förster auch gerne etwas mehr Ordnung-die Reste sind wohl fürs nächste Rücken und auch in Bezug auf Feuergefahr nicht ideal. Geht aber nicht.

Ja, der Förster. Der Jagdpächter möchte, dass möglichst viel liegenbleibt. Das Wild freut sich nämlich wirklich.

Aber wenn die Wurzelstöcke verwertet werden, dann räumt das die zweite Lohnunternehmer-Kolonne mit, die das Los ersteigert hat. Nur dann sieht's wirklich aus wie nach dem Bombeneinschlag.

(Bild: Frank Hurley, 1917)

o-helios · 12 Mai 2009

Ein Beispiel schlechter Forstwirtschaft.
Hier hat man ja das Beste, die Stämme nämlich, stehen lassen.

Typisch Engländer!

Sejerlänner · 12 Mai 2009

o-helios schrieb:
Ein Beispiel schlechter Forstwirtschaft.
Hier hat man ja das Beste, die Stämme nämlich, stehen lassen.
Typisch Engländer!

Die Stämme will sicher kein Sägewerk mehr haben

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