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Umgang mit Riesenbärenklau ?

Hainz

Geomaster
In den letzten Tagen begne ich immer häufiger der Herkulesstaude bzw. Riesenbärenklau.
Habe jetzt mal recherchiert und bin relativ ratlos. Erstmal scheint jede Gemeinde da eigene Wege zu gehen. Ist wie die deutsche Kleinstaaterei in Mittelalter.
Konkret habe ich dann fürs Saarland weiterrecherchiert. Da gibt es eine kleine Broschüre des Stadtverband Saarbrücken. Der Haken dabei ist, dass die Kontaktmailadresse der Unteren Naturschutzbehörde schon nicht mehr aktuell ist. Das Umweltministerium habe ich zwar auch kontaktiert, aber Schweigen im Walde.
Dann wollte ich es beim NABU probieren und immerhin gibt es da eine fette Broschüre zum runterziehen, 44 Seiten! Doch beim NABU ist man bis 26.06. in Urlaub und mails werden nicht weitergeleitet, aber immerhin eine Antwort.
Weiß hier jemand, wie mit Riesenbärenklaupopulationen verfahren wird und ob es irgendwen gibt, den eine Meldung eines solchen Fundortes interessiert???
 

kukus

Geowizard
Denke, die Antwort kennst du selber. Keiner mag Riesenbärenklau, aber die systematische Ausrottung wäre einfach zu teuer und wird daher nur an wenigen, stark frequentierten Orten gemacht. Daher Augen auf und Abstand halten!
 

Sofawolf

Geocacher
kannst du nicht einfach bei der betreffenden gemeinde oder beim kreis anrufen und fragen wer zuständig ist ? obs dann wirklich entfernt wird, ist dann sicher eine andere frage. hier wird man neben einem kinderspielplatz vermutlich ehr / schneller reagieren als in der wallapampa nur weil da zufällig eine tuberdose liegt ...
 
OP
H

Hainz

Geomaster
Die Broschüre des Stadtverbandes ist halt nicht 100% aktuell. Ansonsten ist das wohl so ungeregelt, wie beschrieben.
Hier das fähige 44-Seiten-Werk zum Thema
http://www.giant-alien.dk/pdf/German%20manual_web.pdf
 

die_schnuffels

Geocacher
Ich habe gestern mit einem Mitarbeiter der Gemeinde Saarwellingen gesprochen (ist dort Forstwirt). Die Gemeinde schreitet nur innerhalb von Ortslagen ein. Im Wald, so seine Aussage kämen sie da nicht mehr nach. Nur an den Premiumwanderwegen und Waldspielplätzen wird dem Riesenbärenklau einhalt geboten. Die schneiden ihn dann einfach ab und verbrennen ihn.
 
A

Anonymous

Guest
Einfach abschneiden? :schockiert:
Das ist doch wie ein Trofen auf den heißen Stein. Der wächst doch in "Tagen" nach!

Wegen der Entfernung hatte ich mich da mal kundig gemacht...das ist wie bei Biologischen Waffen, Schutzkleidung ist ein MUSS. :???:

Naja zu den Premiumwanderwegen gehört halt ECHTE Natur. :lachtot:
 
OP
H

Hainz

Geomaster
So, der Nabu Saar ist aus dem Urlaub zurück und schon gibt´s Antwort...
Meine Nachricht wurde weitergeleitet:

"Das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz veranlaßt nur Maßnahmen gegen ein Aufkommen von Riesenbärenklau in Naturschutzgebieten. Dennoch sind wir an der Lage und Position der von Ihnen aufgefundenen Vorkommen interessiert, da deren weitere Entwicklung von uns in regelmäßigen Abständen beobachtet wird.
Über eine exakte Beschreibung der Lage der Fundorte, wären wir Ihnen dankbar.
Vielen Dank für ihre Bemühungen im Voraus.

Freundliche Grüße

F.-J. Weicherding

Bitte beachten Sie meine neue E-Mail-Adresse, meine neuen Fax- und Telefonnummern und unsere neue Postanschrift.

Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz des Saarlandes

Zentrum für Biodokumentation des Saarlandes

Franz-Josef Weicherding
Am Bergwerk Reden 11
66578 Landsweiler-Reden
Tel.: 0681/501-3462
Fax.: 0681/501-3479 "

[email protected]

Wer mithelfen möchte, weiß jetzt auch wie, zumindest im Saarland...
 

o-helios

Geowizard
F.-J. Weicherding schrieb:
Über eine exakte Beschreibung der Lage der Fundorte, wären wir Ihnen dankbar.

Machen wir ihm doch eine Bärenklau-Serie daraus!
Die wäre im wahrsten Sinne des Wortes reizvoller als andere Serien. :lachtot:
 

Ro An

Geocacher
Ich hatte während meines Studiums mal ein Projekt bearbeitet, bei dem es um 3 Neophyten in Deutschland ging, darunter auch Heracleum mantegazzianum. In Rahmen des Projekts haben wir alle 16 Landeshauptstädte angeschrieben und Infos erbeten. 9 haben geantwortet, davon war ein Großteil "Wir wissen um das Problem aber machen nichts". Eine sehr umfangreiche Antwort kam aus Saarbrücken. Dort bekommen z.B. Kleingartenbesitzer Infobroschüren usw.

Da kümmert man sich also.

Ansonsten weiß ich z.B. aus Hannover, dass dort aktiv was getan wird, wo "Verkehr" ist. Also öffentliche Wege, wo die Haftung, wenn etwas passiert bei der Stadt liegt. Hier wird dann die Pflanze abgesäbelt. Nutzt nur nichts, denn der Riesenbärenklau treibt sofort neu aus, bildet tlw. eine Notblüte, Hauptsache Ausbreitung. Zur Entfernung sollte man sich schon entsprechend schützen. Aber es ist halt so, dass die Entfernung vom Kosten-Nutzen-Effekt her absolut sinnfrei ist.

Wer sich für nähere Infos zu den 3 Neophyten (Fallopia japonica, Impatiens glandulifera und Heracleum mantegazzianum) interessiert, dem sende ich die Arbeit gern zu (PDF, ca. 30MB, am Besten über einen Messenger wie Skype oder so, einfach PN).
 

dieSulzer

Geowizard
Hainz schrieb:
Wer mithelfen möchte...
Hallo Hainz,

ja, das werd ich gerne machen! Ist ja keine große Sache, wenn man unterwegs irgendwo das Gewächs sieht, mal eben schnell die Koordinaten zu notieren. ;)

Vielen Dank für's Drumkümmern und für's Recherchieren des richtigen Ansprechpartners! :)

Gruß,
Andrea
 

stoerti

Geowizard
Wieso zieht Ihr Euch nichts vernünftiges an und mäht mal mit der Sense da durch?
Das macht fit, spass und zum basteln ist auch noch was dabei
 

kukus

Geowizard
Warum lassen wir der Evolution nicht ihren Lauf.

Ich erschlage ja auch keine Hauskatzen, die mir über den Weg laufen, nur weil ich eine Allergie habe.
 

Thaliomee

Geowizard
Warum lassen wir der Evolution nicht ihren Lauf.
Bin ich generell auch für! Aber in diesem (wie auch in vielen anderen) Fall ist es etwas problematisch: Ohne "Einschleppung" durch Menschen gäbe es die Herkulesstaude in Deutschland nicht. Jetzt breitet sie sich hier aus und verdrängt heimische Arten.
Aber die größte Gefahr ist wirklich die Giftigkeit und hier bin ich auch eher dafür Kinder vernünftig aufzuklären.
 

adorfer

Geoguru
Hainz schrieb:
Weiß hier jemand, wie mit Riesenbärenklaupopulationen verfahren wird und ob es irgendwen gibt, den eine Meldung eines solchen Fundortes interessiert???
Es ist komplett hoffnungslos, da etwas tun zu wollen. Die Standorte, die für das Zeug interessant sind, die besiedlet das Zeug auch, sofern der japanische Riesenknöterich nicht schneller war.

Dort wo Personen unterwegs sind, denen es an Wahrnehmung oder Aufklärung mangelt (Spielplätze, Altenheime), dort muss zur Abwehr unmittelbarer Gefahren etwas werden. Dafür gibt's das Grünflächenamt.
Aber die Population zurückdrängen zu wollen, da könnte man auch versuchen, Zecken ausrotten zu wollen.
 

dieSulzer

Geowizard
Hallo,

da mich das Thema sehr interessiert, hab ich mich jetzt mal im Netz etwas schlauer machen wollen... und bin dabei auf eine weitere "Giftpflanze" gestoßen. Sie heißt ambrosia artemisiifolia und soll vor allem für Pollenallergiker/innen ziemlich gefährlich bzw. schädlich sein. Dummerweise zähle ich zu denen auch dazu... :/

Ist diese Pflanze schon jemandem hier in unserer Region aufgefallen?
So rein äußerlich ähnelt sie, den Fotos nach, etwas dem gemeinen Beifuß oder dem Wermut...

Viele Grüße,
Andrea
 
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