• Willkommen im Geoclub - dem größten deutschsprachigen Geocaching-Forum. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und neue Beiträge zu erstellen.

Software zum Sofort-Mitteln von Koordinaten gesucht

germangeo

Geocacher
Hallo allerseits,

ich hoffe, diese meine Frage nach einer passenden Software passt in diesen Zweig des Forums - sie sehr vermessungslastig, desh. versuche ich es mal hier.

Ich habe erst vor Kurzem angefangen zu cachen und habe auch bereits einige Caches gelegt, die offenbar bei den Findern ganz gut ankamen :D .
Mich befriedigt die Koo-Vermittlungsmethoden wie sternförmig anlaufen, manuell vermitteln erc. nicht so ganz, da wir ja alle kleine Computer als GPS-Devices besitzen. Ich verwende einen XDA Orbit 2 mit Win Mobile 5 o. 6 (weis ich gerade nicht so genau).

Es müsste doch hierfür irgendeine Software geben, mit der man einen Punkt eine gewisse Zeit z.B. 15-30 Minuten "beobachten", d.h. NMEA-Daten sammeln kann. Sie sollte laufend die aktuelle Standardabweichung anzeigen und wenn die unter einem Wert liegt, den man für gut befindet, lässt man die Punktwolke ausgleichen und sich das Ergebnis als verbesserte Koordinate ausgeben. Toll wäre noch, wenn man die Punkte mit dem größten Abweichungen noch manuell rauswerfen könnte.

Wenn ich mir früher (wärend des Studiums 1999) mit, zugegeben, Profigeräten (Trimble, Zeiss, Leica) in der Pampa einen Festpunkt geschaffen habe, habe ich ihn einfach 30 Minuten besetzt und dann (allerdings im Innendienst) ausgleichen lassen.
Heutzutage müssten das doch die PDAs im Felde können, oder?

Was meint ihr? Vielleicht kennt ihr jemanden der so etwas programmieren könnte :???:
Das wäre doch eine echte Bereicherung für die Cachergemeinde...

Beste Grüße, germangeo
 

1887

Geomaster
Moin,

also ich cache, wie die meisten, mit einem Outdoor GPS. Die meisten können von Haus aus Mitteln. Für PDAs gibt es bereits Software z.B. http://www.visualgps.net/VisualGPSce/default.htm.

Grüße
1887
 

kiozen

Geomaster
Das ist schon öfters diskutiert worden. Kurze Zusammenfassung:

* mit Mitteln bekommst Du nur das Rauschen, den statistischen Fehler, aus der Position. 10-20 Werte reichen in der Regel.

* Der eigentliche Fehler kommt aus unterschiedlichen Laufzeiten in der Atmosphäre. Dieser Fehler ist systematisch und kann durch Mittelung nicht behoben werden.

* Reflektionen fügen weiter systematische Fehler hinzu, die je nach Empfänger mehr oder weniger wiegen.

Kurz: Lass das Mitteln sein. Es bringt nichts. Dein Cache wird deshalb nicht besser oder schlechter gefunden. Wenn Du anderen helfen willst, dann achte auf gute Empfangsbedingungen vor Ort. Das macht jede Mittelung überflüssig. Und bei schlechtem Empfang ist der statistische Fehler nicht wirklich das Problem, sondern dass je nach Tageszeit und Gerät der systematische Fehler sich ändert.

HTH

Oliver
 
OP
germangeo

germangeo

Geocacher
Danke euch für die Antworten!

Als Vermesser bin ich soz. von Natur aus bestrebt, Koordinaten so genau wie möglich erfassen zu wollen. Ich vermute schon, dass die Vermittelung mehrerer Werte einen gewissen Fehleranteil heraus zu filtern vermag. Multipath-Effekte, gerade in Laubwaldgebieten (oder Häuserschluchten, am Fuße von Mauern, hinter Fenstern ...) lassen sich leider nicht vermeiden und auch die Cache-Suchenden werden damit zu kämpfen haben. Umso genauer jedoch die Koordinate ist, desto kleiner ist die Gesamtabweichung, die sich ja aus "meinem" Fehler und dem Fehler des Gerätes des Suchenden ergibt.
Ich habe mir das empfohlene VisualGPSce mal installiert und werde bei Gelegenheit mal meine Erfahrungen hier posten.

Bis denne, Germangeo
 

t31

Geowizard
Am besten ist immer auch mal etwas entfernt zu schauen wo die zuvor gemessen Koordinaten hinzeigen. Ebenso können zusätzliche Referenzpunkte helfen eine Korrektur durchzuführen.
 

Anhänge

  • k.png
    k.png
    40,4 KB · Aufrufe: 1.949

kiozen

Geomaster
germangeo schrieb:
Als Vermesser bin ich soz. von Natur aus bestrebt, Koordinaten so genau wie möglich erfassen zu wollen. Ich vermute schon, dass die Vermittelung mehrerer Werte einen gewissen Fehleranteil heraus zu filtern vermag. Multipath-Effekte, gerade in Laubwaldgebieten (oder Häuserschluchten, am Fuße von Mauern, hinter Fenstern ...) lassen sich leider nicht vermeiden und auch die Cache-Suchenden werden damit zu kämpfen haben. Umso genauer jedoch die Koordinate ist, desto kleiner ist die Gesamtabweichung, die sich ja aus "meinem" Fehler und dem Fehler des Gerätes des Suchenden ergibt.

Hm, lernen Vermesser eigentlich auch Messtechnik? Die Frage ist jetzt ernst und nicht böse gemeint.

Der statistische, mittelwertfreie Fehler ist zu den anderen in der Regel gering. Aber das Fehlersignal hat eben auch eine Komponente mit Mittelwert. Und die hat zu allem Übel auch noch eine nicht ergodische Komponente. Eine fiese Sache ist das.

Deine angestrebte Genauigkeit ist somit leider nur vermeintlich. Eine vermeintlich genau Messung deinerseits, wird vom Sucher nicht nachvollzogen werden können, da zum anderen Zeitpunkt mit anderem Gerät gesucht wird. Abgesehen davon, dass für den Sucher eine Mittelung fast nicht durchführbar ist.

Ein interessantes Experiment zum Wandern der Messung über die Zeit hat übrigens mal der Autor von GPSBabel durchgeführt und hier http://www.mtgc.org/robertlipe/showdown/ zusammengefasst.

Man sollte meiner Meinung nach beim Cachen nicht so viel über die Genauigkeit der Punkte nachdenken. Die Geräte schaffen irgendwas im Umkreis von 10m und dann heißt es "Augen auf". Und ein akribisch vermessener Cache ist noch lange kein guter Cache.

Beim professionellen Vermessen ist das was anders. Dann habe ich aber auch keine technisch mittelmäßige Gurke von Garmin oder Magellan, sondern wie Du schreibst ein professionelles Gerät, das in einem festen Zeitraster alle Daten aus dem Empfänger aufzeichnet. Und so etwas kann man später ordentlich auf einen besseren Wert umrechnen, bzw die Qualität der Messung bestimmen. Und da wird dann nicht nur der statistische Fehler korrigiert.

Also denk Dir lieber eine schöne Geschichte zum Cache aus und lege ihn in eine tolle Gegend. Das bringt mehr als über den Mittelwert zu sinnieren. :D


Grüße

Oliver
 

t31

Geowizard
Augen auf hilft selten, bei unseren letzten Cache wärst du da gescheitert, der war fies im meterhochen Gras unter einem kleinem Stein versteckt und nicht wie man erwartet hätte bei einem der in der nähe stehenden Bäume. Mit obiger Methode war mein Spruch: Hier mußte er sein, und mein Schatz bückte sich und hatte den Micro der Zwischenstation in der Hand.

Wenn man will, sind die GPS-Handgeräte verdammt genau, das Problem für den Suchenden: er ist auf die Sorgfalt des Versteckenden angewiesen. Nicht selten, da hat man 20m Off, das sind dann Einzelmessungen womögliche auch noch unter ungünstigen Umständen, hat man dann selbst auch dieses Glück addiert sich das oft und es werden auch mal 40m (auch schon gehabt), selten gleicht es sich aus.

Bei einem Cache wäre das Final 15m in einer Felswand gewesen (geht natürlich nicht), unsere Schlußfolgerung: der liegt nicht unten sondern oben. Als wie unten nichts fanden sind wir rauf und auch oben unter den nun besseren - weil nicht abgeschattet - Empfangsbedingungen wäre der Cache 15m von der Kante weg gewesen, war er aber nicht. Er lag doch unten und war nur ungenau eingemessen, das Problem war hier, T4 und ohne Kletterausrüstung machbar. 15m sind manchmal viel und als Cacheleger kann man ruhig mal geeignete Referenzpunkte nehmen, ich als Suchender stelle mich auch nicht vor die Wand und erwarte genaue Daten von meinem GPS-Gerät, ich gehe 30m von der Wand weg, suche mir ein günstigen Platz, gehe den möglichen Fundort von mehren Seiten an.
 
Deine Frage habe ich mir auch gestellt. Wie kann man das Beste herausholen? Und da bleibt die Mittelung als einziges preiswerte Methode. Da ich die Koordinaten dann auch gleich weiter verwenden möchte, habe ich das in Mopsos integriert. Locator in der Regel lasse ich das dann 3 Minuten laufen.
 

GeoAtti

Geomaster
kiozen schrieb:
Abgesehen davon, dass für den Sucher eine Mittelung fast nicht durchführbar ist.

Für "den Sucher" als einzelnen sicher nicht, aber bei gemittelten Koordinaten haben tendenziell weniger Sucher probleme damit das sie +20m Off sind.

Ich halte das mitteln von Koordinaten durchaus für sinnvoll, da Einzelmessungen halt das Problem haben das sie wirklich extrem off sein können.

Atti
 

huzzel

Geowizard
Wenn die Empfangsbedingungen schlecht sind, Mittele ich mehrmals. Und ich gehe die zu messende Position aus verschiedenen Richtungen an.
Dann die Messungen in Excel rein und das arithmetische Mittel und den Median ermittelt.
Das Ganze dann auf der Karte angeschaut und dann entweder das arithmetische Mittel oder den Median verwendet (bis jetzt lagen bei immer nur marginal auseinander, sprich +/- 1)
 
Oben