Aktualit von topogr. Karten - Werden Wege noch vermessen?

Bei der Nutzung topographischer Karten im Maßstab 1:25.000 ist es immer wieder erstaunlich, dass selbst die kleinsten Trampelpfade, Stiege oder Treppen eingezeichnet sind. Allerdings fällt auch auf, dass es manche solcher Wege zwar noch auf der Karte, aber nicht mehr in der Realität gibt.

Eigentlich ist es ja kein Wunder, dass topographische Karten teilweise veraltet sind, wenn man bedenkt, dass sie auf Landesvermessungen beruhen, die vor 100 bis 150 Jahren durchgeführt wurden. Mich interessiert daher, ob solche Wege abseits der großen Verkehrsstraßen heutzutage überhaupt noch irgendwie erfasst werden. Wenn also ein auf der Karte eingezeichneter Weg in der Realität nicht mehr existiert, wird er dann irgendwann aus der Neuauflage einer topographischen Karte verschwunden sein?

Ich hatte neulich in einem Studienfach die Einführung in Geo-Informationssysteme des Landesamt für Vermessung...

Mit diesem Ingenieur habe ich mich einige Zeit unterhalten, unter anderem weil er dachte, seine Informationen in München seien genauer als die von Openstreetmap

Ich spreche jetzt nur für Bayern:
Neue Wege werden im Normalfall innerhalb von 3 Monaten erfasst und alte im Qualitätssicherungszyklus spätestens nach 2 Jahren entfernt.
Bei Wanderwegen ist ihnen bewusst, dass sie keine gute Abdeckung bieten, außer für einen entsprechenden Bereich wird etwas von Alpenverein oder Wandervereinen gebracht.
Die entsprechenden Gebietstopographen gehen normalerweise nur ein paar wenige Meter in einen Waldweg hinein, da die Zeit im Moment nicht ausreicht, das alles zu erfassen.
(Für Bayern sind glaub ich 18 solcher Leute unterwegs....)

Auf den Webseiten der Vermessungsämter lassen sich Fehler oft melden!

macrojames schrieb:

Die entsprechenden Gebietstopographen gehen normalerweise nur ein paar wenige Meter in einen Waldweg hinein, da die Zeit im Moment nicht ausreicht, das alles zu erfassen.

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Ich glaube da liegt das eigentliche Problem. Die meisten "Fehler" sind Waldwirtschaftswege, die nach der Vegetation zu urteilen, schon mehr als 5 Jahre nicht beschritten oder befahren wurden. Und sicherlich hat das LVA auch Besseres zu tun, als diese Wege abzugehen.

Wobei ich mir nie sicher bin, ob diese Wege wirklich weg sind. Nur weil sie im Moment keiner benutzt, heißt das ja noch lange nicht, dass es diesen Weg offiziell nicht mehr geben darf. Und wenn dieser Teil des Waldes wieder aktiv bewirtschaftet wird, dann ist der alte eingezeichnete Weg eben die Trasse auf der sich der Tross bewegen darf. Könnte ich mir vorstellen.

Anderseits finde ich diese verschollenen Wege immer wieder lustig. Alleine schon das Murren der Familie wenn ich nach kurzen Blick auf das GPS Gerät verkünde: "Hier ist laut Karte ein Weg, also gehen wir auch hier lang". Die anschließende kleine Rebellion, zusammen mit dem Fluchen, wenn es durch Brennnessel und Brombeere geht, hat einen nicht zu vernachlässigen Unterhaltungswert.

Oliver

macrojames schrieb:

Neue Wege werden im Normalfall innerhalb von 3 Monaten erfasst und alte im Qualitätssicherungszyklus spätestens nach 2 Jahren entfernt.

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Ich weiß nicht, wie es in den einzelnen Bundesländern aussieht, aber bei topographischen Karten von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg scheint eine solche Aktualität nicht gegeben zu sein. Ich habe auf den Karten schon Wege gesehen, die in der Realität nicht mal ansatzweise erkennbar waren. Selbst mit Phantasie waren da keine Fragmente von Wegen mehr zu erkennen, teilweise waren dort Bäume, die schätzungsweise 20 Jahre alt waren. Auch Wege durch Äcker oder Wiesen gab es nicht mehr und sie waren auch auf dem Bildmaterial von Google Earth aus dem Jahr 2000 nicht mehr zu erkennen.

Daher habe ich irgendwie den Eindruck, dass (zumindest in den genannten Bundesländern) die Daten zu solchen Wegen nicht mehr aktualisiert werden.

robbi_kl schrieb:

Bei der Nutzung topographischer Karten im Maßstab 1:25.000 ist es immer wieder erstaunlich, dass selbst die kleinsten Trampelpfade, Stiege oder Treppen eingezeichnet sind

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Ähm, Du meinst doch eher Openstreetmap, oder? Wenn ich mich (hier in Sachsen) auf amtliche Karten verlassen würde, wäre ich schon längst verschollen. Die sind sowas von veraltet und vorallem unvollständig, das tut schon weh.
Für die Sächsiche Schweiz gibt es handgezeichnete Karten von Rolf Böhm, da ist quasi "jede" Treppenstufe drin: http://www.boehmwanderkarten.de/kv/is_mssg.html