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den am weitesten entfernten Ort zu einer Koordinate bestimme

speerwerfer

Geocacher
Hallo,

gestern haben wir uns beim Bier alle über unser Jobs geärgert und wünschten uns zum entferntesten Punkt unseres Büros um Ruhe zu haben :lachtot:

Aber wie mache ich das? Kann ich einfach die Längen und Breitengrade entsprechend umrechnen? Also aus 8 Grad E wird 172 Grad W und aus 50 Grad Nord wird 50 Grad Süd?

Gut, es könnte Sein, das ich dann in einer feuchten Ecke lande. Aber das müsste doch richtig sein, oder?
 
A

Anonymous

Guest
Wallraff schrieb:
...
Exakt, dann seid ihr 20003,931 km entfernt von euerm Standpunkt.
...
deinem großen namensvetter machst du ja gerade keine ehre.
einen standpunkt kann man haben und ihn auch vertreten.
was du meinst heißt: standort.

frohes jagen und gegebenenfalls auch lernen. :roll:
 

Wallraff

Geocacher
Hallo,

das mit dem Standpunkt ist noch relativ harmlos, unten habe ich was von einem "Gauß-Krüger-Bessel-System" gefaselt ...

Diese Nacht kam mir aber noch ein Gedanke:
Wenn die maximale geradlinige Entfernung zur anderen Seite gesucht würde --- ?
Tja, wie sähe die Lösung dann aus ?

Grüße Wallraff
 
A

Anonymous

Guest
Wallraff schrieb:
maximale geradlinige Entfernung zur anderen Seite gesucht würde ---

Ich tippe auf die Loxodrome Distanz, geradlinig, weil jeder Meridian im gleichen Winkel geschnitten wird. Ist auf jeden Fall länger als der berühmte Großkreis. Ist aber bei den üblichen Karten (Mercator Projektion) eine gerade Linie.

GermanSailor
 

Wallraff

Geocacher
Hallo,

sorry, ich meinte die Diagonale durch die Erdmitte.

Bei der Kugel gibt es ja nur einen Wert, den Durchmeser.
Der Gedanke an die Elliptizität ließ bei mir Zweifel an der Lösung mit dem genau um 180° versetzten Punkt aufkommen. Ich glaube aber, Formeln gewälzt habe ich nicht, es ist auch hier die einzige Lösung.

Grüße Wallraff
 
A

Anonymous

Guest
Wallraff schrieb:
Hallo,

sorry, ich meinte die Diagonale durch die Erdmitte.
Sorry, aber ich war der Meinung, außen rum auf geradem Kurs sei weiter als "mitten durch".

Der Äquatorumfang ist gerade mal 134 km mehr als der Polumfang der Erde. Es ist zwar ganz nett zu wissen, aber die Elliptizität der Erde hat entgegen der Meinung vieler, die zum ersten mal eine schlaue Frage im Navigationsunterricht stellen wollen, keine praktische Implikation auf irgendein mir bekanntes Problem der Navigation.

In anderen Worten so sehr abgeplattet wie gemeinhin geglaubt wird ist die Erde auch wieder nicht.

GermanSailor
 

Wallraff

Geocacher
Aber Hallo,

auf die Bestimmung des Unterschieds zur Kugel gründet sich ein ganzer Berufstand: der der Geodäten ;)

Durch das Nichtbeachten der richtigen Parameter - des Datums-, kann man schonmal 100 oder 1000 m neben der Hafenmole landen.

Grüße Wallraff
geh' jetzt mal den Grill entrosten ...
 
A

Anonymous

Guest
Wallraff schrieb:
Durch das Nichtbeachten der richtigen Parameter - des Datums-, kann man schonmal 100 oder 1000 m neben der Hafenmole landen.

Danke für den Hinweis. Da ich noch nie zur See gefahren bin, weder beruflich noch privat, ist das ein ganz neuer Einblick in die Navigation. :roll:
Vielleicht sollte man sich nicht nur auf eine Navigationsmethode verlassen und eventuell wäre es eine gute Idee zusätzlich Leuchtfeuer, Richtfeuer, Fahrwassertonnen, Radar und dergleichen zu erfinden, damit nicht jeder nur blind nach GPS mit falschem Datum fahren muss. (Gibt es eigentlich Seekarten, die nicht in WGS84 oder NAD70 sind?)

Gefährlicher finde ich da Wassertiefen in Metern angegeben zu haben und zu glauben es seien Faden, habe aber von Seefahrt leider gar keine Ahnung, weder von der Praxis, noch von der Theorie. Wäre mir auch zu gefährlich, wenn die Erde gar keine richtige Kugel ist.

GermanSailor
 

Wallraff

Geocacher
Hallo GermanSailor,

na, wenn Du mein "Aber Hallo" nicht in den falschen Hals bekommen hast, kann ich ja nochmal nachhaken:
Wie verbreitet ist eigentlich die Navigation mit GPS (oder Loran) auf See schätzungsweise ? Beugt sich der ...Offizier mit ernster Miene über die Papierkarte, schielt aber heimlich auf den GPS-Empfänger ?
Zumindest im sog. "Krisenfall" wird es ja genutzt, um Marschflugkörper von See zu starten.

Wenn Du WGS84 kennst (NAD70 kennst Du auch :???: ) sind die Abweichungen der Erdfigur von der Kugelgestalt doch nicht gänzlich unbekannt.

Grüße Wallraff
 
A

Anonymous

Guest
Wallraff schrieb:
Wie verbreitet ist eigentlich die Navigation mit GPS (oder Loran) auf See schätzungsweise? Beugt sich der ...Offizier mit ernster Miene über die Papierkarte, schielt aber heimlich auf den GPS-Empfänger?
Zumindest im sog. "Krisenfall" wird es ja genutzt, um Marschflugkörper von See zu starten.

Wenn Du WGS84 kennst (NAD70 kennst Du auch :???: ) sind die Abweichungen der Erdfigur von der Kugelgestalt doch nicht gänzlich unbekannt.

Grüße Wallraff
Hallo,

Astronavigation wird Brückenoffizieren in der Deutschen Marine nicht mehr vermittelt. Die Kriegsschiffe der Marine haben eine Integrierte Navigationsanlage (Trägheitsnavigationssystem mittels Kreiseln und Pendelschwingern) diese ist mittels Kallmann-Filtern mit dem GPS gekoppelt, aber auch ohne GPS hinreichend genau.
In der Luftfahrt sieht es ähnlich aus. GPS ist ganz gut, so gut, dass sogar mehr und mehr Leuchtfeuer und Tonnen abgestellt bzw. eingezogen werden. Kostet eben alles Geld und "Tonnennavigation" gab es in der Marine sowieso nie.

Auch die von dir angesprochenen Marschlugkörper (hat die Deutsche Marine nicht) verfügen über ein Trägheitsnavigationssystem. Viele andere Waffen brauchen einen Beobachter in der Nähe des Zieles, der dieses beleuchtet usw.

Fazit: GPS ist ganz nett, aber das Militär braucht es nicht wirklich, auch wenn es das Leben wesentlich bequemer macht.
Ganz nebenbei bemerkt sind viele Seekarten basierend auf Vermessungen, die zum Teil über hundert Jahre alt sind. Und was nutzt eine GPS Genauigkeit im dm Bereich, wenn ein Bleistiftstrich auf der Karte durch den Maßstab mehrere hundert Meter breit ist?

Loran gibt es in der Marine meines Wissens nicht, ist aber sowieso recht ungenau und umständlich zu nutzen. Empfänger dürften für Privatanwender sowohl zu groß, als auch zu teuer sein. Zumindest haben die gängigen Bootsausrüster keine Loran Anlagen im Angebot.

GermanSailor
 

Wallraff

Geocacher
Hallo GermanSailor,

gut dass Du Humor hast und dran bleibst.
Ich hab' mit dem Militär nichts am Hut oder Helm, GPS wird aber die Zielführung schon verbessert haben. Habe gerade was über GPS-bestückte Artilleriegeschosse gelesen. wie die Elektronik-Teile die Beschleunigung überstehen ist mir rätselhaft.
Kleiner Einwand
... GPS ist ganz nett, aber das Militär braucht es nicht wirklich, auch wenn es das Leben wesentlich bequemer macht.
Das ist doch sehr ironisch ???

Zum eigentlichen Thema zurück, zu meinem Thema. Wie weit ist es durch die Erde zum anderen Ende ? Nicht mit Hirnschmalz sondern mit "brut force" habe ich die Frage mal klein gerechnet. Mit "TatukGIS" die XYZ Koordinaten eines Punktes:

13,4° ö.Länge 52,3° n.Breite (Berlin).
Dann die XYZ-Koordinaten des gegenüberliegenden Punktes
-166,6° w.Länge 52,3° s.Breite.
Mit dem Pythagoras erhält man eine Distanz von 12.729.583,03 m
Mit einem Punkt 166,67° und 52,19° erhalte ich eine Distanz von 12.729.616,03 m !
(Wenn ich mich nicht verrechnet habe).

Grüße Wallraff
__________________________________________________________________
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