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Profi-Geräte?

CColli

Geocacher
Hallo, hab mal ne Frage hierzu:

Ashtech MobileMapper 100
# GPS + GLONASS
# BLADE®-Technologie: Sub-Meter bis Sub-Dezimeter-Genauigkeit

ist das wirklich sooo viel genauer als mein Oregon? Kann man damit wirklich bis 30cm Genauigkeit erzielen?
 

frenocomio

Geowizard
Soviel ich weiß unterstützt der Ashtech MobileMapper 100 Differential Global Positioning System (DGPS).

Dadurch erreichen die Geräte eine Erhöhung der Genauigkeit auf 0,01–5 m.
 

Griffin

Geowizard
... wenn der Owner einen Cache mit einem normalen GPS bei schlechtem Wetter im Wald eingemessen hat, kann eine derartige Genauigkeit unerfüllbare Erwartungen und Hoffnungen wecken.
 

baby hübner

Geomaster
Ganz klare Antwort: Keine Ahnung!

Aber als jemand, der den ganzen Tag mit Messen zu tun hat, gebe ich folgendes zu bedenken:

Selbst wenn die Geräte Deinen Standort auf den Zentimeter genau bestimmen könnten, kommst Du damit nicht auf einen Zentimeter an den Cache ran. Vergiss nicht die Genauigkeit der Geräte, welche die Owner zum Verstecken benutzt haben. gehen wir davon aus , dass der Owner die Position seines Caches mit einer Genauigkeit von 6m bestimmt hat. Kein Gerät auf diesem Planeten wird es schaffen, diesen Wert bei diesem Cache zu verbessern.
 

GeoSilverio

Geowizard
Ich denke bei den Profi-Geräten kann man durchaus solche Werte erzielen, allerdings müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen.
Und nach wie vor kann im Extremfall die Ungenauigkeit von 50cm dazu führen, dass man 2 Meter daneben steht.

Eine andere Frage ist: Will man als Geocacher überhaupt, dass es SO genau wird?
Mit der Einführung von Galileo und dann noch dazu dem russischen System, steigt wahrscheinlich sogar bei Handempfängern die Genauigkeit auf Werte um einen Meter...
Muss ich dann aber noch cachen gehen. Klar, Multi-Stationen müssen berechnet werden, für Mysteries ist die Genauigkeit meist egal und auch Tradis können knifflige Verstecke haben, selbst wenn man genau weiß, dass es "HIER" nun sein muss.
Also mir reichen +/- 5 Meter, näher ran will ich gar nicht.

Nur manchmal im Sommer, unter dichtem Laubwalddach, das evtl. noch durch den letzten Regenguss etwas feucht ist....... :shocked:
 
A

Anonymous

Guest
Also um die Eingangsfrage zu beantworten: Ja!
Vor allem auch, weil der etwa um Faktor 10 höhere Anschaffungspreis gegenüber einem Garmin Oregon auch durch einen Mehrwert gerechtfertigt sein muss.
Und dann ist der Ashtech MobileMapper 100 sogar (gegen Aufpreis) mit einem Dualband-Empfänger zu bekommen, der sowohl GLONASS als auch GPS gleichzeitig zur Positionsberechnung einsetzen kann. Das sind etwa 4-5 Satellitensignale extra, die vor allem bei schwierigen Empfangssituationen dann gegenüber reinen GPS-Empfängern im Vorteil sind. Je mehr Signale aus verschiedenen Richtungen empfangen werden können, desto genauer wird eben die Berechnung.

Eine wichtige Funktion solcher Feldcomputer ist vor allem auch das "Postprocessing", also die nachträgliche Berechnung der Positionsdaten.
Im Gegensatz zur Live-Berechnung werden für die Nachberechnung einfach alle Messdaten erst gespeichert und erst danach, zwar Zeitraubend und mit einer viel größeren Datenmenge als bei einem gewöhnlichen "Track", wird der zurückgelegte Weg berechnet.

Das ist in etwa vergleichbar mit dem RAW-Format bei hochwertigen Digitalkameras.
Der Track eines einfachen Sport-Empfänger ist ähnlich wie das JPEG-Foto einer Mittelklassekamera das Ergebnis einer verlustbehafteten Datenkompression. Obwohl in einer Sekunde viele hundert Messungen durch den GPS-Empfänger zu einer Positionsberechnung führen, zeichnen diese normalerweise nur einen einzigen Messpunkt auf. Und dieser ist halt grob die Mitte.
Und wo beim Foto durch Kompression, also Weglassen, Schärfe und Farbintensität verloren gehen können, verliert sich bei einem normalen Track die Genauigkeit.
Die stimmt dann nämlich immer nur im Durchschnitt für jeweils eine Messung, also für den Zeitraum von einer Sekunde.
In der nächsten Sekunde kann die nächste Messung schon ganz anders aussehen.

Da fahre ich als Vermesser vielleicht den Verlauf einer geplanten Eisenbahnstrecke ab, wo mehrere Meter Abweichung für die Verlegung rund hundert Meter langer Schienenstücke schon ein ernstes Problem darstellen, und der Oregon zeichnet nun ein paar hundert Messpunkte auf.
Der Feldcomputer zeichnet ein paar Millionen Messungen auf und anschliessend kann die Nachberechnung aus den Extradaten natürlich Vorteile ziehen. Ausreisser in Kurven oder ungerade Linien wo es eigentlich gerade sein sollte, lassen sich so bis auf wenige Zentimeter bei vielen dutzend Kilometern Länge eingrenzen.

Und darum gehts.
Zum Cachen bringt einem die höhere Genauigkeit keinen Vorteil, Andere liegen ja doch mitunter mehrere Meter daneben.
Für die meisten OSM-Mapper dürfte das allerdings ein feuchter Traum sein und angesichts der Anschaffungskosten auch bleiben.
 
OP
CColli

CColli

Geocacher
Vielen Dank für die interessanten und informativen Antworten. Ums Cachen geht es ausnahmsweise aber mal nicht bei meiner Frage.

Tatsächlich möchte ich einem Freund helfen, den Grenzstein seines Ackers wiederzufinden. Im laufe der Jahre hat nämlich der Nachbar beim Bestellen seines Ackers ganz unbemerkt immer etwas mehr vom Boden meines Bekannten mit bewirtschaftet. Die Grenzsteine sind dabei nun schon untergepflügt und wir wollen diese mit GPS und Mistgabel wiederfinden :)

Aus dem Web (hessenviewer.hessen.de) kann man ja recht genaue Koords der Grenzsteine bekommen. Nur ob mein Oregon ausreicht, um diese wieder zu finden ... naja. Eines dieser Profi-Geräte auszuleihen, kostet halt gleich 200€ / Tag, also probieren wir es erstmal so.
 

GeoSilverio

Geowizard
Das ist schon ein Anwendungsfall. Allerdings muss man sich halt Kosten und Nutzen vor Augen halten.
Ich weiß nicht, wie die genaue Rechtslage ist, evtl. könnte man aber bei der Gemeinde mal "unbedarft" nachfragen, wo denn genau die Grundstücksgrenzen liegen. Muss nicht die Gemeinde dafür sorgen, dass die Grenzen klar werden?
Also nicht nach dem Motto: Ich muss den Grundstücksnachbarn verklagen und beweisen, dass er die Grenzen "verschoben" hat, sondern die Gemeinde muss Sorge tragen, dass die Grenzen auch sichtbar sind?
Da kenne ich mich aber auch zu wenig aus.
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Geodätische Empfänger sind so genau. Es wird aber eine Referenz benötigt, die kommt noch an Kosten dazu. Ich hab mit sowas auch schon gemessen. Woher kommt die Referenz bei dem Gerät was Du da erwähnt hast? Für den konkreten Fall dürfte ein bestellter Vermesser die bessere Wahl sein. Günstiger und vor allem im Zweifel auch gerichtsverwertbarer.
 
A

Anonymous

Guest
Du liegst mit dem Oregon bei einer fixen Messung im Schnitt und je nach Tageszeit so um die 2-3 Meter daneben.
Das kann auch mal genauer sein, aber sehr viel ungenauer wird es auf dem Acker meist nicht mehr, denn hier sind ja fast ideale Bedingungen gegeben.

Also finden wirst Du die Steine leicht. Sie wieder einzugraben wird dann entsprechend ungenau.
Aber ich glaube, die Abweichung liegt in einem Maß, das man vernachlässigen kann.
Ich habe selbst schon öfter Waldflächen "auf die Schnelle" vermessen, meist weil Teilstücke verpachtet werden sollen.

Die Grenzsteine solltest Du entweder vom Vermesser (wenn Du einen persönlich kennst, biete ihm zwei Kisten Bier an) einmessen lassen.
Oder Du besorgst Dir zusätzlich zum GPS noch ein Messrad (ein Rad am Stock und ein Umdrehungszähler dran, der geeicht ist) und kontrollierst auch die Abstände zwischen den angrenzenden Steinen, um so einen Fehler zu minimieren.
So kommst Du dann auf eine ähnliche Genauigkeit wie der Vermesser, musst aber ein paar hundert Meter extra laufen.

Was übrigens das Rechtliche betrifft: So lange der Nachbar von der Grenzsteinverlegung weiss und zustimmt, ist das kein Problem. Es geht ja in der Regel nur um den Grenzverlauf zwischen euren beiden Parzellen.
 

Die Baumanns

Geowizard
cterres schrieb:
Du liegst mit dem Oregon bei einer fixen Messung im Schnitt und je nach Tageszeit so um die 2-3 Meter daneben.
Das kann auch mal genauer sein, aber sehr viel ungenauer wird es auf dem Acker meist nicht mehr, denn hier sind ja fast ideale Bedingungen gegeben.

Der Oregon hat noch ein weiteres Problem,
Garmin kann nicht vernünftig Gauss Krüger,
wobei Hessen schon auf UTM umgestellt hat.

Falls es noch Gauss Krüger Koordinaten sind, dann sind sie ca. 5 m verfälscht.

Gruß Guido

PS: Das mit dem Vermesser halte ich auch für sinnvoll, Grenzsteine darf man nichteigenhändig versetzten, das ist eine Ordnungswiedrigkeit. (Wobei ich noch nie was von einer Ahndung gehört habe.
 

GeoSilverio

Geowizard
cterres schrieb:
...
Oder Du besorgst Dir zusätzlich zum GPS noch ein Messrad (ein Rad am Stock und ein Umdrehungszähler dran, der geeicht ist) und kontrollierst auch die Abstände zwischen den angrenzenden Steinen, um so einen Fehler zu minimieren.
So kommst Du dann auf eine ähnliche Genauigkeit wie der Vermesser, musst aber ein paar hundert Meter extra laufen.
...
Stimmt, so gehts ja auch und zumindest auf ein paar Zentimeter genau.
Einfach Grenzsteine von anderen angrenzenden Flurstücken nehmen und von denen aus mit dem 50-Meterband oder Messrad messen.
Soweit ich weiß, kann man auf der Gemeinde die Flurkarte kostenlos einsehen, daraus kann man das vielleicht ablesen...
 
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