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Etrex 30: verbesserte Genauigkeit durch GPS und Glonass?

A

Anonymous

Guest
Hi,
die neuen Etrex können bekanntlich GPS- und Glonass- Satelliten parallel tracken.
Bringt das eine spürbare Verbessung der Genauigkeit ?

Chris
 

navifreak

Geocacher
Ich denke mal nicht.
Es bringt dir auch nichts wenn du hohe genauigkeit beim GPS hast und der cache mit einem Iphone gemittelt wurde ;).
 
OP
A

Anonymous

Guest
Ja, das sind wahre Worte.
Von zuviel Genauigkeit hat man am Ende doch wieder nichts, da man ja immer etwas sucht, das ein Anderer mit einer relativen Ungenauigkeit versteckt hat.

Aber auch GPS alleine kann schon recht genau arbeiten, auch mit preiswerten Empfängern vom Massenmarkt.
In der Regel nimmt man eine Positionsgenauigkeit von rund 10 Metern an, das kann man bei unseren gebräuchlichen Empfängern als Mittelwert annehmen.
Unter widrigen Umständen liegt die Messung manchmal schlechter, im Idealfall aber natürlich auch besser.

Jetzt käme zwar fürs Geocachen noch hinzu, das man bei solchen Ungenauigkeiten nicht annehmen kann, das der Owner des Caches genau die gleiche Abweichung hatte und vor allem eine in die selbe Richtung.
Aber häufig liegen Versteck und Cacher gar nicht so weit auseinander.

Jetzt zum eTrex 10-30 bzw. allgemein zu Kombiempfängern.
Diese sind im Prinzip genauer, einfach weil sie mehr Signale auswerten können.
Im Idealfall verdoppelt sich die Genauigkeit, aber grundsätzlich hat man immer noch mit mehreren Metern Ungenauigkeit zu rechnen.
Lediglich die Wahrscheinlichkeit für eine genaue Messung erhöht sich, drauf verlassen kann man sich nicht wirklich.
Kommt man mit aktuellen GPS-Empfängern auf freiem Feld 3-5 Meter an den gesuchten Punkt heran, wird es mit dem Dual-Empfänger 2-4 Meter werden.

Spannend wird es jedoch bei schwierigeren Empfangsbedingungen.
Ob man nun 3 oder 4 Meter neben dem Cache steht, wird die Suche meist nicht mehr großartig verzögern.
Aber in Häuserschluchten oder Gebirgstälern hilft es vielleicht eher, wenn man bis etwa 10 Meter heran kommt statt nur auf 30 Meter.
Hier stehen die Chancen für die Kombination aus GPS und GLONASS besser.
Aber auch dann bringt es keinen Vorteil, wenn bereits die Koordinate die man ansteuern will, nur ungenau eingemessen wurde.

Geocaching ist nicht so präzise.

Die neue eTrex-Serie wird aber nicht die einzige Modellreihe bleiben, die GLONASS empfangen kann.
Bloss die erste.
Nächstes Jahr hast Du wahrscheinlich noch mehr Auswahl bei einem Neukauf.
 

-Gast-

Geomaster
Ich bin gespannt, ob es überhaupt wirklich so ist... Wenn ja, werd ich wohl mal einfach zum testen ein 10er kaufen... Oder kanns nur das 30er?
Und Prinzipiell sollte das doch für die alten geräte nachrüstbar sein?
 

Die Baumanns

Geowizard
Ich habe Erfahrungen aus der geodätischen Anwendung,
der Einsatz von Glonass bei Profi-Vermessungsempfängern erhöht nicht die Genauigkeit,
aber die Verfügbarkeit.
Durch die Mehrsatelliten hat man einfach eine größere Auswahl an Satelliten.
Ob dadurch die Geometrie in einer Straßenschlucht besser wird, ist mit nein zu beantworten, denn ist die Geometrie schlecht, helfen auch nicht mehr Satelliten, aber an einer Kreuzung ist dann die Warscheinlichkeit recht hoch, mit dem mehr an Satelliten doch eine gute Geometrie hinzebekommen.

Übertragen auf unsere Handheldempfänger wird sich nicht allzuviel ändern,
da die Glonassempfänger auch noch einen anderen Ellipsoiden benutzen der berücksichtigt werden muss. Aber das mehr an Satelliten wird zu einer besseren Verfügbarkeit und vermutlich besseren Empfang im Wald führen.

Gruß Guido
 
OP
A

Anonymous

Guest
Bessere Genauigkeit im Wald wäre ja schonmal nicht schlecht.
Mal schauen ob die Garmin-Firmware den russischen Ellipsoiden korrekt in WGS umrechnen kann.
;)
 

mike_hd

Geowizard
Ah, ein Spezialist, sehr schön.

@ Die Baumanns: Ist das richtig, dass die Systemgenauigkeit von GLONASS etwas schlechter als bei GPS ist, 14 m oder so?
Ich meine das mal gelesen zu haben, finde es aber nicht mehr. Kann natürlich auch überholt sein.
 
A

azimut400gon

Guest
Hallo,

auch ich oute mich mal als Spezialist, von berufswegen her...

Wie bereits geschrieben, führt eine höhere Verfügbarkeit von Satelliten unterschiedlicher Systeme (GPS, Glonass, zukünftig Gallileo, indische, chinesische, usw.) in vielen Fällen zu automatisch optimaleren Geometrien. Sprich der Schnitt der räumlichen Kreisbögen ist nicht schleifend und somit die Wahrscheinlichkeit eine genauere Position zu bestätigen höher. Kurzum, im Display wird das an Hand verschiedener Faktoren angezeigt und der Vermesser ist zufrieden. :^^:

Für den normalen Nutzer bedeutet ein kombiniertes System zunächst das gleiche wie für den "Profi". Mehr Satelliten -> bessere Geometrie -> bessere Positon (oder überhaupt eine Position).
Da die meisten Handgeräte allerdings keine hochpräzisen Daten im Differenzverfahren auswerten (hierzu ist ein so genanntes Korrektursignal oder zweiter Empfänger mit Funk notwendig), kann man mit ihnen auch nicht die Genauigkeit erreichen, wie mit einem Handgerät (wenige Meter zu ein bis zwei Zentimeter). Braucht man aber zum Cachen auch nicht. Und ja, WAAS/EGNOS sind auch Korrektursignale, aber eben anders, als die Satellitenpositonierungsdienste wie SAPOS usw...

Die Genauigkeit des aktuellen Handempfängers hängt somit von vielen Faktoren zusammen. So als Faustformel kann man sagen, dass mit eingeschaltetem Korrekursignal WAAS/EGNOS, gutem Empfang und nicht verfälschtem Sendesignal zwischen 5 bis 10 Meter unter guten Bedingungen zu erreichen sind. Alles andere steht im Display und ist Statistik.

Glonass hat lange Zeit schlechtere Positionen geliefert, da das Himmelssegment immer mehr zu Weltraumschrott mutierte und somit die Geometrie der Satelliten schlechter wird...

Moderne Empfänger sind natürlich technisch weiter und können in kürzerer Zeit mehr Kanäle, sprich Satelliten empfangen und auswerten. Somit wird die Position in Zukunft wahrscheinlich besser werden...

Für uns Geocacher heisst das: Gebt her Euer Geld und...
 

Die Baumanns

Geowizard
Ob Glonass eine schlechtere Genauigkeit hatte, mag mit den wenigen Satelliten zusammenhängen.
Navigationsgenauigkeiten sind mir hier nicht bekannt.

Wie mein Kollege schon berichtet hat, gibt es einfach mehr Signale,
die Ungenauigkeiten durch die Ionosphäre wird bleiben,
eine Korrektur über EGNOS wird aber hier meines Erachtens nicht viel mehr bringen als
bisher. Bei freier Sicht, wird da vermutlich nichts signifikantes rauskommen.
Ich bin aber trotzdem schon sehr gespannt.

Gruß Guido
 

8812

Geoguru
An unsere Experten: Beim Etrex 30 geht es um den Empfang von Galileo-Satelliten.

Frohes Jagen

NB: Expertentest beendet. ;-)
 

Die Baumanns

Geowizard
8812 schrieb:
Stimmt. Wo hatte ich bloß meine Lesebrille?

Irgendein Händer schreibt aber was von Gallileo,
da es aber wohl eine Signalkompatibilität geben soll,
werden vermutlich viele Empfänger per Software aufzurüsten sein,
was bei Glonass nicht geht.

Gruß Guido
 
OP
A

Anonymous

Guest
Nein, es geht um Glonass, das bereits existierende russische System.

Die neuen eTrex Modelle von Garmin (eTrex 30, eTrex 20, eTrex 10) unterstützen als erste Outdoor-Navigationssysteme das russische Satellitennavigationssystem Glonass. Praktisch, da Russland ab 2012 möglicherweise eine Einfuhrsteuer auf nicht kompatible Navigationsgeräte erheben will. Garmin hat mit den neuen eTrex-Modellen den russischen Markt anscheinend besonders im Auge.
 

mike_hd

Geowizard
azimut400gon schrieb:
Die Genauigkeit des aktuellen Handempfängers hängt somit von vielen Faktoren zusammen. So als Faustformel kann man sagen, dass mit eingeschaltetem Korrekursignal WAAS/EGNOS, gutem Empfang und nicht verfälschtem Sendesignal zwischen 5 bis 10 Meter unter guten Bedingungen zu erreichen sind. Alles andere steht im Display und ist Statistik.
Grundsätzlich und im Allgemeinen stimmt das schon.
Aber neulich an "meinem" TP hatte ich mit dem Oregon unter guten, aber nicht besten Bedingungen mit EGNOS eine Abweichung von 1,2 m nach Ost (0,001) und 2,2 m in der Höhe. War ich selbst erstaunt.
 
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