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sensibler Ort oder nicht?

badnerland

Geomaster
Ich würde gerne mal Meinungen zu folgender Situation hören:
Obdachlosenunterkunft und -beratungsstelle, etwas abseits vom Ortsrand.
Cache, betitelt mit dem Namen des Hauses, liegt an der einzigen Zufahrt zu dieser Einrichtung, etwa 60 m vom Eingang, mehr oder weniger freie Sicht dazwischen und einiger Verkehr des einschlägigen Publikums. Nebenan in etwa gleicher Entfernung findet 1x monatlich ein öffentlicher Flohmarkt statt.

Der Owner (Neuling, unter 50 Funde) hat meine Kritik, daß hier kein Cache hingehört, komplett abgelehnt.
 

Mark

Geowizard
Laß ihn seinen Willen durchdrücken. Wenn die Dose dort überlebt, gut, wenn nicht, dann hat sich das eh schnell erledigt.
 

theplank

Geocacher
ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, die ohnehin schon gestresste
gruppe der klienten der beratungsstelle noch zusätzlich durch nicht
notwendige suchaktivitäten zu belasten. derartiges ist sozialvoyeurismus
und in meinen augen ein ziemlich ekelhaftes vorgehen.
 

Börkumer

Geoguru
bei einer bewohnten Brücke haben wir mal anfragen lassen, ob der Bewohner wohl mit der Bedosung einverstanden war.
 

HansHafen

Geowizard
Moin,

was soll denn da laut dem Owner zeigenswert sein?
Der Flohmarkt? Die Obdachlosen?

Gut, man könnte jetzt argumentieren, dass auch diese Menschen in unserer Gesellschaft nicht unbeachtet bleiben sollen, man tendiert ja generell dazu unangenehmes auszublenden - sonst würde heute kaum einer mehr Fleisch und andere Tierprodukte essen, da dies alles größtenteils aus Tierkonzentrationslagern kommt, wo die Tier enorm leiden. Das will keiner sehen... daher ja auch die bunten Bilder von idyllischen Fachwerkhäusern auf den Packungen. Und Obdachlose... wer will sich damit beschäftigen? Ist auch ein unangenehmes Thema, einem selber geht es recht gut und jetzt wird einem da ins Gesicht geklatscht, dass es anderen eben nicht gut geht, soziale Verantwortung und so...?

Kommt also darauf an wie man an die Sache rangeht. Aber selbst dann wenn man das Thema ansprechen will, dann wird Groundspeak auch eher auf der Verbotsseite stehen, denn Caches sollen ja keine Themen kritisch ansprechen. Von daher wohl klar...

Ansonsten würde ich eher mit der Institution vor Ort sprechen - ob denen das recht ist. Und ihren Besuchern. Kann ja sein, dass die das gut finden aus o.g. Gründen. Oder eben auch gar nicht gut. Dann sollen die den Cache melden... bringt wohl mehr als so...?

Nur so meine Gedanken dazu...

BG
HansHafen
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Für solche Fälle haben wir Reviewer die mit Fingerspitzengefühl entscheiden, es darf nicht so sein, dass wir mit persönlichen Befindlichkeiten über einen Cache urteilen. Wenn Du der Meinung bist der Cache gehört ins Archiv, loss ein NA und lass den Schiedsrichter entscheiden.
 

HansHafen

Geowizard
moenk schrieb:
Für solche Fälle haben wir Reviewer die mit Fingerspitzengefühl entscheiden, es darf nicht so sein, dass wir mit persönlichen Befindlichkeiten über einen Cache urteilen. Wenn Du der Meinung bist der Cache gehört ins Archiv, loss ein NA und lass den Schiedsrichter entscheiden.


äh, naja - ich finde schon, dass man ruhig nach der Meinung von anderen Leuten fragen darf, bevor man einen NA logt. Dient einfach als Feedback, manchmal ist man sich ja nicht sicher.

Und was soll ein Reviewer da anders entscheiden - sind auch nur Menschen. Je nach dem bei welchem Reviewer es landet, wird er entweder archiviert oder nicht. Zumal dieser auch nicht vor Ort ist und weitere Einblicke hat.

Da wäre es eher sinniger - wie ich oben schon erwähnte - dass man die Institution vor Ort fragt, ob es denen Recht ist oder nicht. Auf der Basis würde ich entscheiden.

BG
HansHafen
 

Zappo

Geoguru
HansHafen schrieb:
....Da wäre es eher sinniger - wie ich oben schon erwähnte - dass man die Institution vor Ort fragt, ob es denen Recht ist oder nicht. Auf der Basis würde ich entscheiden......
Genau. Wenns den Anwohner stört, ist das mit dem Cache suboptimal. Welcher Anwohner macht da wenig Unterschied.

Gruß Z.
 
Ich werfe mal die Frage in den Raum, was an Obdachlosen und einer Beratungsstelle für Obdachlose schlimmes sein soll. Das sind ganz normale Leute, die hoffentlich übergangsweise aus diversen Gründen gerade keine Wohnung haben und denen dort geholfen werden soll.

Ich persönlich hätte keine Lust, da nach einem Cache zu suchen aber aus dem gleichen Grund, warum ich dazu auch nicht in einer Wohnsiedlung in einer Hecke, einem Verkehrskreisel oder irgendeinem anderen völlig nichtssagendem Ort herumkramen mag.

Und mal ganz ehrlich, Elendstourismus ist doch nicht wirklich zu befürchten, weil sowieso niemand an dem Ort selbst interessiert ist (und vermutlich noch nicht mal wahrnimmt) sondern nur an dem Petling und dann schnell weiterkommen will zum nächsten Fund.

PaulHarris
 

HansHafen

Geowizard
mattes + paulharris schrieb:
Ich werfe mal die Frage in den Raum, was an Obdachlosen und einer Beratungsstelle für Obdachlose schlimmes sein soll. Das sind ganz normale Leute, die hoffentlich übergangsweise aus diversen Gründen gerade keine Wohnung haben und denen dort geholfen werden soll.

...ja, hatte ich oben ja schon angesprochen. Und wenn überall ständig Problemfelder in den unsichtbaren Bereich geschoben werden... dann weiß eben keiner mehr, wie schlecht es anderen geht, wo das Fleisch auf dem Teller herkommt, das Plastikspielzeug, die Billigklamotten. Am liebsten wollen wir von alldem nichts wissen. Irgendwann wird sowas in der Presse mal aufgegriffem, dann sind alle 5min lang schockiert ("Das kann ja wohl nicht sein, da muss man mal was machen...) und dann ist aber auch schon wieder gut damit.

Naja... aber Mission eines Groundspeakcaches darf sowas ja eh nicht sein. Von daher.

Und wie du richtig sagst... viele werden das aufgrund der Scheuklappen eh nicht wahrnehmen...

BG
HansHafen
 

argus1972

Geowizard
Ich muss gestehen, schon sehr viel ungeeignetere Orte beim Cachen besucht zu haben.

Wenn der Kollege in seinem Listing keinen Elendtourismus anpreist, oder die Institution oder ihre Bewohner irgendwie angreift, spricht eigentlich nichts dagegen, diesen Ort zu bedosen.
Ob die Bedosung sein MUSS, kann man anzweifeln, aber das kann man bei praktisch in 70% aller Caches.

Lass ihn machen, wenn die Dose bleibt, ist es i. O., wenn nicht, ist es egal. :D

Grüße von argus1972!
 

BenOw

Geomaster
badnerland schrieb:
liegt an der einzigen Zufahrt zu dieser Einrichtung, etwa 60 m vom Eingang, mehr oder weniger freie Sicht dazwischen und einiger Verkehr des einschlägigen Publikums. Nebenan in etwa gleicher Entfernung findet 1x monatlich ein öffentlicher Flohmarkt statt

Das wären die Punkte, warum das kein Cache für mich wäre. Das ist lediglich maximal ein Statistikpunkt, aber vermutlich kein Erlebnis, wofür ich mich auf die Suche begeben würde.

Die Art der Einrichtung ist dabei erstmal nebensächlich, so wie das Versteck beschrieben ist, wäre das auch bei sehenswerter Architektur oder (wie wohl hier) einer beabsichtigten "sozialen" Agenda kein gutes Versteck.

Wobei ich natürlich die genauen Verhältnisse vor Ort nicht kenne. Vielleicht sollte man dem Newbie eher helfen, einen besser geeigneten Platz in der Nähe zu suchen? Seine "Agenda" kann ja die gleiche bleiben.
 

Mama Muh

Geowizard
Obdachlosigkeit ist ein weiter Begriff und kann bedeuten irgendwo ein Bett und Internetzugang zu haben. Auch mit wenig Geld kann man ein GPS besitzen und sich an einem Spiel beteiligen, dass anders alle viele andere Spiele in unserer Gesellschaft für Menschen mit wenig Geld mitspielbar ist.

Jedenfalls treffe ich sowohl Cacher mit der neuesten Funktionskleidung und Outdoorequipment, als auch etliche, die sehr einfach ausgestattet sind. Manchmal lassen sie durchblicken, dass sie arbeitslos sind oder arbeitsunfähig und ihnen der Arzt Bewegung an frischer Luft verordnet hat.
Vielleicht nehmen sie auch Beratungsstellen in Anspruch.

Wenn ich jetzt gelegentlich meine Beratungsstelle aufsuche und dabei eine Dose verstecke oder suche, ist das anders, als wenn ich das auf dem Weg zur Arbeit mache?

Es bleibt immer die Frage nach dem sehenswerten Ort, dem witzigen und auch halbwegs muggelsicheren Versteck. Die stellt sich bei jedem Cache.
 
OP
B

badnerland

Geomaster
mattes + paulharris schrieb:
Ich werfe mal die Frage in den Raum, was an Obdachlosen und einer Beratungsstelle für Obdachlose schlimmes sein soll.

Mir war es jedenfalls ziemlich unangenehm, als ich mal einen Beratungstermin dort in Anspruch nehmen mußte, und war um jeden froh, dem ich da nicht begegnet bin.
 

Kratos666

Geocacher
Eine Autobahnraststätte ist auch kein zeigenswerter Ort, dennoch gibt es da viele, viele Caches.
Darüber regt sich ja auch kaum einer auf.
Auch hier bin ich wie bei vielen anderen Caches ganz einfach der Meinung, dass man die Dose ja nicht suchen muss wenn man was daran auszusetzen hat.
Ich sehe hier jedenfalls nichts was gegen die Regeln sein sollte, von daher hat der Owner jetzt diesbezüglich denk ich nichts falsch gemacht.
 

Kocherreiter

Geowizard
Ich sehe auch kein Problem damit... Ist doch nichts anderes als die Filmdose mitten in der Stadt wo einen 1Mio Menschen beobachten. Entweder der Cache hält sich oder wird gemuggelt. Bei einem meiner letzten Rastplatz-Caches musste ich über Schei***-Haufen steigen, da die Brummi-Fahrer ihr "Geschäft" wohl sitzend auf der Leitplanke verrichten :kopfwand: :motz: :zensur: Solche Locations finde ich schlimmer... Leider sah ich die Haufen zu spät (bin zum Glück aber nicht reingetreten), sonst hätte ich "ignoriert".
 
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