Überlege von Garmin auf Magellan zu wechseln

Hallo liebe Magellan Benutzer,

ich hatte bisher ein Garmin GPSMAP62s und war auch relativ zufrieden damit. Klar gabs auch damit immer wieder Probleme aber nach 2x Umtausch bei Garmin und der immer besser werdenden Firmware lief es eigentlich ganz gut.

Leider ist es mir bei meiner letzten USA Reise abhanden gekommen und nun überlege ich mir einen Exploristen (610 oder 710) zuzulegen.

Folgende Fragen:
1. bin noch nicht sicher ob Explorist 610 oder 710. Meines Wissens ist der einzige Unterschied die Routing Funktionalität. Ist damit das Routing mit der Magellan Karte gemeint oder auch bei OSM ? Auf meinem Garmin nutze ich tatsächlich das Routing (mit OSM) um mit dem Auto von Cache zu Cache zu kommen (ist definitiv kein vollwertiges AutoNavi, aber langt vollkommen um sinnvoll ein paar km zum nächsten Cache zu fahren). Geht das auch mit dem 610 und einer OSM Karte ? Gibt es noch weitere Unterschiede zwischen 610/710 ?

2. das GPS muß unbedingt mit GSAK funktionieren (vor allem die Export und Publish Logs Funktionen).
- Ich erstelle mittels GSAK eine GPX Datei, füge mit dem Garmin Exportmacro weitere Informationen (Favoritenpunkte, last 4 founds, GC-Vote, Kommentare, Landkreise etc....) hinzu und exportiere diese aufs Garmin. Zusätzlich werden dabei auch die Child Waypoints (Parken, Multicache Stationen.....aber auch gefundene Caches) als Waypoints aufs Garmin geladen.

- Ich möchte über GSAK auch die Logs publishen (also GSAK wertet die founds.txt vom GPS aus). Geht das auch mit den Exploristen ?

3. gibt es für den Exploristen ordentliche und aktuelle OSM Karten für alle OSM erfassten Länder(z.B. maps2go) ?

4. wie ist der aktuelle Stand bei der Begrenzung der Anzahl Wegpunkte ? Auf meinem Garmin hatte ich bisher alle gefunden Caches als Wegpunkte (1200) drauf und zusätzlich 4500 Caches, welche wiederum ca. 2000 Wegpunkte (Parken, Stationen...) erzeugen. Soweit ich weiß sind die Magellans bei den Waypoints limitiert.

5. wie ist die Kommunikation mit dem PC ? Brauche ich unbedingt spezielle Software (VantagePoint) von Magellan um das GPS zu befüllen (Karten, GPX, Waypoints...) oder gehts auch einfacher per USB und Dateimanager ?

6. sonstige euch bekannten Nachteile bei den Magellans (Abstürze, Probleme, wie gut wird die FW gepflegt etc....)



Fragen über Fragen...ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

Gruß und freue mich schon sehr auf eure Antworten
Lostraider

Bitte lies auf jeden Fall im Magellanforum den Thread über die Firmwarefehler, Caches werden auf der Karte nur sporadisch angezeigt, ob ein Cache bereits gefunden wurde oder nicht kann aus einer GPX -Datei nicht (!) herausgelesen werden und die Fieldnotesfunktion funktioniert nur wenn man zum Schluss eine Note statt eines Fundes einträgt oder so und die D/T-Wertung wird abgeschnitten wenn sie aus zu vielen zeichen besteht, also z. B. 1,5/1,5.

Hatte vor einem Jahr auch den Wechsel überlegt, bin nicht mal damit rausgegangen, das Teil war so voller Fehler, die Leute aus dem Magellanforum haben alle Fehler extrem runtergespielt und waren fast schon beleidigt dass man bestimmte Fehler erwähnt.

Gerade wenn ich deine vielen Anforderungen lese - Du hast sehr spezielle Wünsche ( hatte ich auch) aber wenn noch nicht mal die Basics funktionieren, wirst Du mit dem Gerät nicht glücklich...

Display, Helligkeit, Touch und die 10000 Wegpunkte waren genial, aber der Rest ging gar nicht, habe es zurückgeschickt damals...

So und nun Feuer frei, er hat Jehova gesagt...

Da ich bis vor Kurzem vor genau der gleichen Problematik gestanden habe:

Man kann die erhältlichen OSM Karten nicht mit den erhältlichen Karten für das Garmin-Lager vergleichen. So wie ich es verstanden habe gibt es keine einzige routingfähige freie Karte. D.h. ja: Routing mit 610 geht überhaupt nicht und mit dem 710 nur mit der enthaltenen Karte. Wie gut oder schlecht das dann geht weiss ich leider auch nicht. :/

Man ist offensichtlich von Garmin mit dem Karten dermassen verwöhnt, dass man die Möglichkeit gar nicht in Betracht zieht keine routingfähigen Karten zu kriegen, so ging es zumindest mir

Die Erkenntnis in Verbindung mit dem unverschämten Preis hat mich entgegen meines Wunsches dazu genötigt es mit einem Oregon zu probieren und ich bin mit den Karten und der Funktionalität des Gerätes eher positiv überrascht

Also ich bin privat gerade zu einem Magellan gewechselt. Ein eBay-Schnäppchen, weshalb ich den Preispunkt herunterspielen konnte.
Für mehr als 400 Euro würde ich wahrscheinlich eher zum Garmin Montana greifen, der bei Garmin zum antesten neuer Funktionen massiv mit neuen Updates versorgt wird. Allerdings ist dessen Größe schon eine Geschmacksfrage.

Zusammenarbeit mit GSAK ist umfassend möglich. Ich weiss jetzt nur nicht, ob der Bilderimport klappt, aber das kann vielleicht jemand Anderer beantworten. Auch Logs auslesen ist kein Problem.

Der Unterschied zwischen dem 610 und dem 710 ist der verbaute interne Speicher und die mitgelieferten Karten.
Im 610 stecken 4GB Speicher insgesamt und noch rund 1GB bleibt frei.
Im 710 stecken 8GB Speicher insgesamt und noch rund 3GB bleiben frei, zusätzlich ist die City Edition Karte für Europa (bei EU-Modellen) enthalten. Die kostet einzeln rund 90 Euro und lässt sich auch für den 610er nachkaufen.

Autorouting beherrscht sowohl der 610 als auch der 710, die Herstellerangabe bezieht sich auf die mitgelieferten Karten.
Die City-Karte enthält das gesamte Straßennetz, jedoch keine Wald-, Rad- oder Wanderwege. Auf den enthaltenen Straßen bietet die Karte aber Autorouting an mit Adresseingabe.

Die detailliertere Topo Deutschland von Magellan kann leider kein Autorouting, das ist eine herbe Enttäuschung.
Die OSM-Karten die es einzig von Maps4me.net gibt (Verfügbare Karten siehe dort, Download erfordert Mitgliedschaft für 8 Euro jährlich) bieten auch kein Autorouting, qualitativ sind sie aber ordentlich.

Magellan lizensiert das Tool zur Erstellung routingfähiger Karten nur gegen Gebühr und Lizenzzahlungen pro verkaufter Karte.
Eine kostenlose Weitergabe der damit erstellten Karten sieht die Lizenzvereinbarung nicht vor.
Open Source Tools für Magellan gibt es nicht, die OSM-Karten für Magellan entstehen daher mit alten kostenlosen Programmen die Magellan seit Jahren nicht mehr weiter entwickelt hat und keine Unterstützung für Autorouting bietet.

Wenn es nur um die Anfahrt mit dem Fahrzeug geht, kann man OSM also vergessen, wäre aber mit dem Modell 710 oder dem 610 mit zusätzlicher City Edition Karte gut bedient.

Karten und GPX-Dateien lassen sich auf Wunsch einfach aufs Gerät in den entsprechenden Unterordner kopieren. Das läuft genau wie bei Garmin. Vantage Point hat aber zusätzliche Möglichkeiten. Damit kann man Pocket Querys bei Groundspeak runterladen und dabei automatisiert alle Bilder dazu mit installieren lassen. Das dauert allerdings auch recht lange.
Dann gibt es noch einen Kartendienst für Satellitenbilder die mit Vantage Point geladen werden können.
Erfordert ein Jahresabo ähnlich wie es Garmin auch mit Birdseye bietet.

Das Limit für Wegpunkte gibt es zwar, aber man kann sich dieses Limit in den Konfigurationsdateien auf dem Gerät selbst anpassen.
Da lassen sich sogar 10000 Wegpunkte einstellen, obwohl das sicher nicht gut für die Performance ist. Jedenfalls ist es kein Problem, sich das Limit um ein paar Tausend Zähler rauf zu schrauben.

Die Firmware ist aktuell gut entwickelt, es hat aber recht lange gedauert bis die meisten Kritikpunkte ausgebügelt wurden.
Neue Funktionen wurden praktisch nicht hinzugefügt. Da wird man von Garmin regelrecht verwöhnt.

Die Verkaufspreise bei Magellan in Europa sind eigenartigerweise über Jahr stabil, selbst wenn im Stammland USA Magellan etwa alle halbe Jahre eine Preissenkung vornimmt. Den eXplorist 610 verkauft Magellan in den USA für $299, wo hingegen in der EU noch die alte "unverbindliche" Preisempfehlung weitgehend unverändert verlangt wird. Wenn man Glück hat, bekommt man die Modelle 50 Euro günstiger.

Willst Du Autorouting auf allen Wegen, bist Du bei Magellan an der falschen Adresse.
Da die Basiskarte (Sehr detailliert alle Strassen für USA, Kanada, Europa und Australien) der US-Modelle auch Europa abbildet, ist nur die Basis Topo-Karte der EU nicht dabei und statt dessen eine recht ansehnliche der USA.
Setzt Du für Europa nun OSM-Karten ein, genügt Dir auch der US-610er, den Du deutlich günstiger bekommen kannst.
Oder Du schaust auf eBay nach einem Gebrauchtverkauf.
Man bekommt mit einem eXplorist 610/710 ein mittlerweile (!) sehr ansprechendes Gerät.

Man kann sich mit einfachen Mitteln selbst eigene Rasterkarten erstellen, die man mit dem Gerät nutzen kann.
Der Grund warum ich wieder ein Magellan wollte, denn das ging schon mit dem Vorgänger Triton.
Ich habe aber mit dem Kauf gewartet, bis die Firmware besser entwickelt war.

Habe den Wechsel so auch hinter mir.
Jetzt habe ich reumütig ein Montana...

Danke erstmal für die umfassenden Antworten. Nun weiß ich schon mal was bei den Exploristen funktioniert und was wohl eher schwieriger wird.

Evtl. werde ich mir mal einen 610/710 bestellen und etwas experimentieren...was dann wieder unglaublich viel Zeit verbrauchen wird

Ansonsten kauf ich mir einfach wieder den GPSMAP62s, das weiß man was man hat

Danke nochmal
Lostraider

So, hier nochmal ich um diesen Fred abzuschliessen.

Ich konnte es nicht lassen und habe mir in der Zwischenzeit den Explorist 610 bestellt, ihn aber nach kurzem Test wieder zurückgeschickt. Das soll jetzt kein ausführlicher Testbericht sein, sondern spiegelt nur meine persönliche Meinung wieder:
- Gehäuse / Bauform super
- sehr viele Funktionen / Einstellmöglichkeiten
- damit auch sehr praktische Features möglich (Kompass überlagert Karte, Aufnahme, Fotos...)
- Preis relativ hoch, aber dennoch im akzeptablen Bereich

Warum habe ich Ihn zurückgeschickt ?
1. ich finde das Display (bei strahlenden Sonnenschein) nicht besonders gut (ich vergleiche hier mit dem GPSMAP62 und eTrex 30, nicht mit Oregon oder gar Dakota.....)

2. zusätzlich leidet die Ablesbarkeit aufgrund der vielen, vielen kleinen Detailanzeigen/ Infos auf dem Display (die Anzeige/ Menüs sind zwar sehr schön gemacht, aber aufgrund der Vielzahl an Infos damit etwas "fuzzelig"). Im Vergleich dazu wirkt der Garmin absolut "hausbacken" (wenig Anzeigen auf dem Display, nicht so schön verspielt wie beim Magellan). Will damit sagen, daß der Garmin weniger und einfachere Informationen darstellt, diese aber somit viel besser abzulesen sind.

3. Zur Qualität/ Stabilität der Software kann ich nichts sagen, da ist man ja als Garmin Kunde auch nicht gerade verwöhnt bzw. bei Garmin fängt die Odysee bei jedem neuen Gerät wieder von vorne an....

Schade, hätte wirklich gerne mal gewechselt. Also wirds entweder wieder der GPSMAP62s (läuft ja mitterweile einigermaßen gut) oder der kleine eTrex 30 (der kann im Prinzip alles was der GPSMAP kann, ist aber leider etwas untermotorisiert bzgl. der CPU...lange Wartezeiten beim scrollen der Karte etc...). Der Garmin Montana ist mir persönlich viel zu groß geraten.

Danke nochmal für eure vielen Hinweise

Gruß
Lostraider