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Mein gestriger Cache-Tag gekrönt mit Erfolg und Mißerfolg

Alzwolf

Geocacher
Servus miteinander!

Gestern habe ich mir gedacht, ich mache mir einen ruhigen Tag und fahr nach dem Arztbesuch ein paar Caches an, finde diese, logge mich ein und hebe damit mein Stimmung.

Als ich bei meinem letzten Cacheort ankam, führten mich die Koordinaten vor ein Rathaus. Schnell hatte ich den Cache gefunden und wollte mich einloggen, als ein Herr erschien und mich fragte, was ich hier suche würde. Ich gab an, daß ich einen verlorenen Fahrradschlüssel suchen würde. Er bot sich mir an, mit mir gemeinsam den Schlüssel zu suchen. Wir "suchten" ein bißchen und dann ging er zurück in das Rathaus.

Ich habe den Cache geloggt und schnell wieder zurück an seinen Platz gesteckt. Der gute Mann stand plötzlich wieder vor mir und fragte nach meinem Namen. Ich gab ihm irgendeinen Namen an. Als er weg war, ging ich zu meinem Cachemobil und fuhr nach Hause.

Daheim angekommen, packte ich mein Rudel ein und fuhr zu zwei weiteren Caches. Leider wurden diese gemuggelt und werden in den nächsten Tagen ersetzt.

Abend hörte ich lautes Gebell und es huppte jemand in unserer Hofeinfahrt.

Die Polizei stand vor der Tür. Es ging um die Sache in X-Dorf. Ich hätte einen "Polizeieinsatz" ausgelöst. Durch mein Verhalten ist man ausgegangen, daß ich die angrenzenden Banken ausspioniert hätte für einen möglichen Überfall. Es wurde sogar ein Foto von mir gemacht. Den Leuten in der Bank wäre ich verdächtig vorgekommen.

Ich erklärte den anwesenden Polizeibeamten, daß ich beim X-Dorf beim Geocachen war. Verduzt sahen mich beide Polizisten an. Ich erklärte ihnen, was Geocaching ist, wie man dazu kommt, wie der Behälter aussieht.

Später brachte ich ihnen zur Polizeiinspektion eine Stellungnahme mit ein paar Erklärungen zum Geocachen vorbei. Damit war die Sache erledigt und der Vorgang wird zu den Akten gelegt.

Heute morgen habe ich das Dorf wieder aufgesucht und mich bei den Banken vorgestellt und für mein Verhalten von gestern entschuldigt. Wieder blickte ich in verduzte Gesichter. Keiner hat meine Anwesenheit mitbekommen und keiner hatte etwas von einem Polizeieinsatz mitbekommen. Bei beide Banken wurde ich mit viel Gelächter verabschiedet. Kein Wunder, ich wollte sie ja ausrauben.

Der Mann aus dem Rathaus, war laut Polizeiangaben der Bürgermeister. Ich ging in das Rathaus und wollte mich dort ebenfalls vorstellen. Nur leider wurde ich sehr schroff von dem Herrn abgewiesen und ich soll später wieder kommen, er habe jetzt keine Zeit.

Ich fuhr dann mit meinem Rudel weg zu einem neuen Cache. Vor der Abfahrt sprach ich mit dem diensthabenden Dienstgruppenleiter, welcher gestern für den Nachmittag zuständig war.

Ihm war Geocaching bekannt, nur den meisten seiner Kollegen nicht. Im Rahmen dieses "Einatzes" war nur ein Dienstfahrzeug vor Ort, der Bürgermeister hatte von mir ein Foto mit seinem Handy gemacht und anhand meines Kennzeichens wurden meine Daten ermittelt. Der Fall ist erledigt.

Fakt ist:
- der Cache liegt genau vor dem Fenster des Bürgermeisters
- alle Personen, welche der Bürgermeister nicht kennt und nicht zuordnen kann, sind verdächtig
- ich habe mich unauffällig verhalten und in Zukunft versuche ich noch unsichtbarer in urbanen Gegenden zu sein
- der Cache ist noch vor Ort und nicht verbrannt
- der Owner weiß Bescheid.

Allgemeines Fazit:
Geocaching kann immer noch sehr aufregend sein.

Grüße
Alzwolf
 

Chris_rocks31

Geomaster
Alzwolf schrieb:
Allgemeines Fazit:
Geocaching kann immer noch sehr aufregend sein.

Naja, mein Fazit wurde anders lauten:
wieder löste ein Geocache einen Polizeieinsatz aus,
wieder sind andere Personen in irgendeiner Form belästigt worden...

So langsam kann ich RS-Meinung zu urbanen Caches nachvollziehen, wenn das das Ergebnis sein soll.
 

Jagdtiger

Geowizard
Entschuldigung - aber ich nenne so etwas mittlerweile I......

Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Was soll denn daran noch "muggelfrei" sein? :kopfwand:
 

MadCatERZ

Geoguru
Solche Caches mache ich gar nicht erst, das ist mir ehrlich gesagt zu blöd, in einer Muggelzone rumzulungern. Sollen sich andere Cacher, denen sowas Spass macht, daran versuchen, früher oder später wird das Teil eh gemuggelt.
 

ElNoco

Geocacher
Was soll sowas denn? Wieso muss ich direkt vor dem Bürgermeister einen Cache platzieren? Ist doch klar das dort manche Leute denken man macht irgendwelchen unfug.
 

Nerre

Geowizard
Sorry, aber das fällt absolut unter "How NOT to"-Verhalten. An vermuggelten Stellen sucht man entweder gar nicht wenn man keine gute Ausrede parat hat, oder eben kurz und schnell, und man geht direkt wieder wenn man nichts findet. Man kann auch später nochmal kommen und weitersuchen, z.B. wenn die Bank und das Rathaus geschlossen haben und die Stelle nicht mehr vermuggelt ist.

Entweder man erklärt gleich jedem was Geocaching ist, oder man erklärt es gar nicht und hat VORHER ne gute Ausrede parat. Irgendwelche blöden Ausreden stammeln und dann davon schleichen wirkt natürlich verdächtig. Dem nett fragenden Bürgermeister, der sogar noch beim Suchen half, zu erklären was es ist hätte ich noch verstanden, statt einer faden Ausrede. Wenn einem nichts einfällt dann lieber die Wahrheit.

Außerdem kann man ja von irgendeinem Spiel, einer Stadtrally, einer Schnitzeljagdt sprechen und das Ganze umschreiben, es gibt noch genug die es nicht kennen und damit zufrieden sind, sonst kommt halt etwas wie "ist das dieses Geoketsching/Geocaching/GPS-Suche-Spiel?" und man kann grinsend nicken. Im schlimmsten Fall muß man dann den Cache mitnehmen und dem Owner bescheidsagen wenn jemand etwas dagegen hat. Dann taugt die Stelle eben nichts, aber das hätte ja schon vorher klar sein können. Kein Schaden, und höchstens ein ein wenig trauriger Owner, der aber zumindest seine Dose wiederbekommt.
 

UF aus LD

Geowizard
Ignoreliste - und gut ist
Und entweder - je nach Laune - ein DNF oder Note nach folgendem Muster

Fast hatte ich es mir nach dem Lesen der vorherigen Logs gedacht - nach Termin in der TSR-Halle kurz vorbeigefahren, angehalten, entschieden "Das musst du dir nicht antun" und heim gefahren.

Morsix` "4 Gesetze"
- Ist die Lokation besonders interessant (Landschaftlich, kulturell, architektonisch, sonst wie von Interesse?
- Ist es eine besondere Herausforderung an die Dose zu kommen (und damit meine ich nicht zum 1000sten Mal Muggelalarmdose)
- Hat die Dose irgendeinen besonderen Witz, eine obergeile Tarnung oder etwas anderes?
- Ist die Dose besonders spannend, ein Nachtcache vielleicht oder irgendwelche elektronischen Spielereien?

Wenn Du eine Frage davon mit Ja beantwortest, dann leg eine Dose, sonst lass es.

Grüße von Uwe aka UFausLD
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Einige Owner sind einfach zu dösig, vielleicht auch unerfahren. Vermuggelte Location ohne sauberen Hint und Spoiler sollte sich jeder Geocacher erlauben mit Note zu kritisieren und auszulassen.
 

radioscout

Geoking
Irgendwann wir der Bürgermeister erfahren, was man ihm vor sein Büro gelegt hat.
Und schon gibt es wieder einen Politiker, der Geocaching kritisch gegenübersteht.
 

SammysHP

Moderator
Teammitglied
Darf man denn noch nicht mal mehr auf die Straße gehen? Ich habe nichts gegen solche Caches, solange sie nicht gegen Gesetze (Privatgrundstück, keine Genehmigung usw.) verstoßen. Wenn man sich in der Öffentlichkeit nicht "anders" (nicht wie der Durchschnitt) verhalten darf, ja dann ist eindeutig was falsch gelaufen in unserer Gesellschaft.
 

radioscout

Geoking
ElNoco schrieb:
Was soll sowas denn? Wieso muss ich direkt vor dem Bürgermeister einen Cache platzieren? Ist doch klar das dort manche Leute denken man macht irgendwelchen unfug.
Warum muß man einen Kletter"cache" unmittelbar (ca. 10 cm Abstand) neben einem Kinderspielplatz verstecken? In einem Wohngebiet, nur durch eine schmale Straße von den Fenstern der Anwohner getrennt?
 

MadCatERZ

Geoguru
SammysHP schrieb:
Darf man denn noch nicht mal mehr auf die Straße gehen? Ich habe nichts gegen solche Caches, solange sie nicht gegen Gesetze (Privatgrundstück, keine Genehmigung usw.) verstoßen. Wenn man sich in der Öffentlichkeit nicht "anders" (nicht wie der Durchschnitt) verhalten darf, ja dann ist eindeutig was falsch gelaufen in unserer Gesellschaft.

Klar kannst Du vorm Rahaus soviel rumstöbern wie Du willst(in diesem Fall), aber vergiss nicht, dass das Spiel, das wir spielen, gewissen Regeln unterliegt, eine der wichtigeren besagt, dass man die Interaktion mit Muggeln minimieren sollte.
Illegal ist es nicht, vorm Rathaus rumzustöbern, aber es ist auch nicht unverständlich, wenn dann einer die Polizei ruft.
Oder mal ein anderes Beispiel: Würdest Du einen Cache an der Hecke vor der amerikanischen Botschaft verstecken oder suchen, eine schöne Ammobox zum Beispiel?
 

Woodcrawlers

Geocacher
Was wäre passiert wenn Du die Wahrheit gesagt hättest?

1. Kein Polizeieinsatz weil der Sachverhalt geklärt ist und er geht beruhigt wieder rein
2. Kein Polizeieinsatz weil der Sachverhalt geklärt ist aber er will, dass die Dose wegkommt (Owner anschreiben und gut ists)

Mag sein, dass der Cache an ungünstiger Stelle lag (wie 100.000 andere auch), aber die Schuldfrage ob der Cache selbst oder der Sucher den Einsatz ausgelöst hat ist doch garnich so unklar.
 

Dingo01

Geowizard
MadCatERZ schrieb:
Solche Caches mache ich gar nicht erst, das ist mir ehrlich gesagt zu blöd, in einer Muggelzone rumzulungern. Sollen sich andere Cacher, denen sowas Spass macht, daran versuchen, früher oder später wird das Teil eh gemuggelt.

Klasse! Ganz meine Meinung.
Ein Blick auf Bing oder Google bei der Touren-Vorbereitung genügt doch, um zu sehen, worum es bei diesem "Cache" geht.

Frage: "Brauche ich so etwas?"
Antwort: "Nein"
Konsequenz: "Ab auf die Ignore-Liste!"

So einfach ist das.
 
OP
Alzwolf

Alzwolf

Geocacher
Hintergrund des Mißtrauens fremden Personen hat der OB deswegen, weil vor ca. 5 - 6 Jahren die Bank schon mal überfallen worden ist. Ich hatte bei den Herrn auch schon ein komisches Gefühl, darum wollte ich nicht mit mehr herausrücken und mich schnell verdrücken.


Beim nächsten Mal wird so ein Cache auf einen anderen muggelfreien Tag verschoben.
Beim nächsten Mal stell ich mich als Lehrer einer Schule vor, dessen Klasse einen Geocache im Bereich Erdkunde/Heimatsachkunde macht, um die nähere Umgebung und die Ortschaften kennen zu lernen und ich überprüfe die Einträge im Logbuch.


Vielen Dank für Eure offenen, ehrlichen, hilfreichen und lehrreichen Meinungen. Ich habe einiges dazu gelernt und werde mich für mein zukünftiges Cachen besser vorbereiten und einstellen.
 

kron4401

Geocacher
Alzwolf schrieb:
Beim nächsten Mal stell ich mich als Lehrer einer Schule vor, dessen Klasse einen Geocache im Bereich Erdkunde/Heimatsachkunde macht, .
Das würde ich mir nochmal überlegen, wenn dann bei der Schule angerufen wird stehst du richtig doof da und macht dich noch verdächtiger.
 

walkin'Simon

Geowizard
kron4401 schrieb:
Alzwolf schrieb:
Beim nächsten Mal stell ich mich als Lehrer einer Schule vor, dessen Klasse einen Geocache im Bereich Erdkunde/Heimatsachkunde macht, .
Das würde ich mir nochmal überlegen, wenn dann bei der Schule angerufen wird stehst du richtig doof da und macht dich noch verdächtiger.
Vor allem, wenn es eine städtische Schule ist. Denn dann wäre der Bürgermeister ja auch Dein Chef :lachtot:
Also lieber den Fahrradschlüssel suchen, nach 90sec gemeinsamen Suchen den Schlüssel wiederfinden, bedanken und tschüß.
 
Irgendwie besteht doch kein Suchzwang oder? Wenn ich Touren plane, dann handhabe ich es wie oben beschrieben, ich filtere im Vorfeld, ein weiterer Filter kommt vor Ort zum Einsatz. Ich halte an, schaue kurz, ist es mir zu riskant und/oder zu muggelig, geht die Fahrt halt ohne den Cache weiter...und ich habe bisher keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder schlaflose Nächte erlitten, weil ich einen Punkt nicht in meiner Statistik habe.
Aber wie beschrieben, wenn man schon bei der Suche ist, macht eine direkte Flucht noch verdächtiger als noch kurz dazubleiben und in aller Ruhe abzuziehen.
 
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