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Geocaching und Tourismus

Marley90

Geocacher
Hallo liebe Dosensucher,

zur Zeit bin ich Student im Studiengang Tourismus im 4. Semester. Dieses ist unser Praxissemester, welches ich in der Altenburger Tourismus GmbH absolviere.
Diese ist zuständig für alle möglichen touristischen Projekte, Angebotserstellungen, Stadtführungen, Messen u.s.w.

In meinem Bewerbungsschreiben habe ich auch erwähnt, dass ich seit 2 ½ Jahren Geocaching betreibe. Meine Chefin meinte, dass das vor mir auch eine Praktikantin gemacht hat und mich gefragt, ob es möglich wäre, Geocaching in das touristische Angebot mit aufzunehmen.

Prinzipiell habe ich erst mal ja gesagt, aber ich kenne ja zur Genüge die Debatte, ob man das so vermarkten sollte, von wegen Geheimhaltung, zu viele schlechte Caches von Trittbrettfahrern, etc.

Dennoch bin ich auch der Meinung, dass ein gut gelegter Cache durchaus das Potenzial hat, Aufmerksamkeit zu erregen und neue Besucher zu generieren.
In der Öffentlichkeit hat das Cachen ja einen eher negativen Stand und nur mit Aufklärung und Vermitteln richtiger Verhaltensweisen können wir was dagegen tun.

Jetzt muss ich mir natürlich Gedanken machen, wie man das Projekt am besten umsetzen könnte, ein paar Grundideen stehen schon. So könnte man einen Cache mit schon bestehenden Ausflugsrouten verbinden, wie zum Beispiel zu Bauernhöfen und –häusern in der Gegend, oder einem Rundgang durch Altenburg.

Andere Fragen sind noch nicht ganz klar, zum Beispiel welches Gerät am besten geeignet ist. Natürlich sollte es für Laien einfach zu bedienen sein und alle nötigen Funktionen haben. Ein einfaches Etrex h nur mit Pfeil wäre wohl zu kompliziert für die Wegfindung, also am besten was mit Karte. Aber auch nicht zu teuer, also so im Bereich von 150€ wäre okay.

Dann stellt sich noch die Frage nach der Art des Caches. Am besten ein Multi für etwa 1-2 Stunden und ein paar schönen Rätseln an besonderen Punkten in der Umgebung. Ganz wichtig ist für meine Chefin auch, dass es einen länderübergreifenden Bezug gibt, also Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt verbindend.

So, jetzt mein eigentliches Anliegen:
Was haltet ihr von der touristischen Nutzung des Geocachens?
Ist das eher eine Chance für den Tourismus oder ein Schuss in den Wind?
Wie würdet ihr als Laien auf so ein Angebot reagieren? Wie als erfahrene Cacher?
Wie sollte so ein Cache angelegt sein?
Sollte man den Begriff „Geocaching“ verwenden oder lieber „Schatzsuche“ oder „Schnitzerljagd“?

Ich bin schon auf eure Meinungen und Diskussionen gespannt.

Viele Grüße
Martin
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Marley90 schrieb:
In der Öffentlichkeit hat das Cachen ja einen eher negativen Stand und nur mit Aufklärung und Vermitteln richtiger Verhaltensweisen können wir was dagegen tun.
Entzückend :kopfwand:
Ich ahn schon was kommt :popcorn:
 

rs-sepl

Geowizard
Na, dann mach ich mal den Anfang. :D

Wenn man nach 2,5 Jahren Geocachens noch nicht kapiert hat, warum das mit dem Tourismus Mist ist, dann ist das sehr traurig.

Trotzdem: Warum muss es Geocachen heißen? Nennt es "GPS-Stadtführung". Die Stadt Chemnitz hatte mal eigene "Caches" gelegt. Evtl. ist WhereIGo vllt. besser geeignet.

Ansonsten: Ich kenne ja die caches in Altenburg nicht, aber ich denke, es gibt dort bestimmt genug existeriernde Caches, die die Stadt und Umgebung bereits zeigen. Da braucht keine Sau eine Anfänger-Crew vom Touri-Amt. Solch einen Bock-Mist :kopfwand: haben wir in Dresden gerade durch , da wollte ein sinnloser Wanderverein den cachern das Wandern beibringen.
 

moenk

Administrator
Teammitglied
Um es mal konstruktiv zu machen: Ich hatte letztens ein Treffen mit Touristikern, die unbedingt Geocaching anbieten wollten. Mein Vorschlag war: Macht SSVCs von Euren Sights und einen schönen Flyer dazu.
 

Mille1404

Geowizard
Karte, Kompass, Zettel, Stift
mehr brauchst du für Touristen nicht!

Schöner Reim oder?
Eine Kopierte Landkarte mit Wanderwegen, 3 Punkte eingezeichnet an denen sie sich Informationen einholen müssen, meinetwegen über die 3 Länder und schon kann mittels der Informationen zum Beispiel festgelegt werden:
Der Cache, ähhh entschuldigung, das Ziel befindet sich (auf der Karte) im Feld B4 2cm von links und 5,3cm von oben.
Der Punkt ist gegeben, die Leute haben ihren Spass und wir nennen es "moderne Stadtführung mit dem Kompass"

Ansonsten nimm ich auch ein Tütchen Popcorn, kann ich vielleicht noch nen kühles Pils dazu haben???
 

strohmøller

Geocacher
Warum geocaching in das Tourismus Angebot einbinden? Warum nicht die Grundidee aufgreifen und die Leute ohne GPS losschicken?
Es ist doch nicht nötig einen geocaching.com Cache einzuarbeiten.
Beispiele: einen Multi durch die Innenstadt und anhand Karte oder Bildersuche die Leute navigieren ... für Leute mit GPS auch waypoints anbieten ... und Infos an den Sehenswürdigkeiten sammeln lassen. Als Belohnung für alle gesammelten Infos gibts dann im Tourismusbüro ein Bonbon ... oder die golden Anstecknadel der Stadt Altenburg.
Ich glaube nicht dass du noch viele Geocacher findest die Interesse haben dass ein Tourismus Büro Werbung für ihr, ohnehin schon smartphone- und schnellerhöherweitermentalitätsgeschädigtes, Hobby macht.
 

Paus-online

Geocacher
Die Frage ist, wie das gemacht werden soll.

Sollen vorhandene Caches in das touristische Angebot eingebunden werden? Wohl eher nicht... Da hätte man ja keine Kontrolle, wo die Leute hingeleitet werden. Wer weiß, wo die Owner ihre Dosen versteckt haben, wie sie die warten usw. Unbedarfte Touristen beispielsweise in die Kanalisation zu schicken muß nicht unbedingt zu Begeisterung führen...

Oder sollen extra Dosen versteckt werden? Dann ergibt sich die nächste Frage: Sollen die irgendwo gelistet werden? Wenn nicht, dann sind die wohl für "Profis" weniger interessant. Wenn doch: Da Tourismus wohl eher gewerblichen Zwecken dient, ist eine Veröffentlichung auf GC wohl ausgeschlossen. Und richtig abenteuerlich würde ein solcher Cache wahrscheinlich auch nicht werden.

Ich habe mal in Freiburg so ein touristisches Ding mitgemacht: Hat 30 Euro gekostet und war zwar nicht schlecht, etwas vergleichbares hätte man aber bei GC oder OC auch für umme finden können.

Also meine ich: Für Geocacher ist sowas wohl eher uninteressant. Für Nicht-Cacher wäre es wohl kein Auswahlkriterium für den Urlaubsort. Werbung könnte das bestenfalls fürs Geocachen selbst sein...

Wenn schon GPS, dann wohl eher GPS-geführte Stadtführungen. Die gibt es ja schon öfters, ob das Angebot aber tatsächlich wahrgenommen wird, ist mir nicht bekannt.
 

Thaliomee

Geowizard
Paus-online schrieb:
.

Wenn schon GPS, dann wohl eher GPS-geführte Stadtführungen. Die gibt es ja schon öfters, ob das Angebot aber tatsächlich wahrgenommen wird, ist mir nicht bekannt.
Ja, hier auf Zeche Zollverein. Wenn ich Praktikantin wäre würd ich da mal nachfragen, wie die das so machen ;)
 

daslangesuchen

Geocacher
Bei uns in der Gegend gibt es ein ähnliches Projekt, bei dem zwei Gemeinden einige Geocaches gelegt haben, um die Vorzüge der Region zu präsentieren. GPS-Geräte (Garmin etrex) mit den Wanderwegen der Region (als Routen) und den gelegten Geocaches (als WP) können in den Touristeninformationen ausgeliehen werden (5€/Tag).

Die Caches an sich waren schöne Dosen und auch das Motto Location, Location, Location wurde beim Verstecken beherzigt. Sie zeigen nette Plätze, welche etwas abseits der üblichen Routen liegen. Anfanges waren es also richtig gute Traditionals.

Der werbliche Faktor solcher guter Dosen, unabhängig davon, wer sie gelegt hat, ist nicht zu unterschätzen, gerade wenn eine Region stark durch Ihre Landschaft geprägt wird. Über die Onlinelogs der Geocaches hinaus wird über die herrliche Landschaft gebloggt und Fotos landen im Netz und erschließen völlig kostenfrei neue Interessenten.

Das Problem ist aber, dass selbst wenn perfekte Dosen gelegt werden, welche tatsächlich eine Bereicherung für die Community und Touristen wären, oft die Wartung vernachlässigt wird. Der Student im Praxissemester oder der Schülerpraktikant sind nach begrenzter Zeit wieder weg und die Dosen Ihrem Schicksal ergeben.

Dass diese Dosen nach einiger Zeit nicht mehr unbedingt als Aushängeschild für einen touristischen Stadtrundgang tauchen, braucht eigentlich nicht mehr erwähnt zu werden.
 

Kappler

Geowizard
Sonst gibt es hier im Schwarzwald auch ein paar Gemeinden, die sich des Themas angenommen haben.
Schau mal
hier
oder
hier

Speziell die Schömberger Caches liegen jetzt schon länger, und den Bewertungen nach können sie nicht so ganz schlecht sein.
 

Schnueffler

Geoguru
Auf jeden Fall solltest du nen eigenen Cache dafür legen. denn wenn die touris durch die Gegend laufen, dann wissen sie meistens noch nichts von unseren Regeln. Und wenn dann mal was zum tauschen im Cache ist, dann haben sie doch eher selten was dabei, um Tauschen zu können. Also wird der Cache dann mit den Kindern geplündetr. Und die Wartung bleibt dann am Owner hängen, der auch noch die evt. anfallenden Kosten dafür zu tragen hat, während sich der Tourismusverband die Teilnahmegebühren dafür einstreicht. ==> Also auf jeden Fall nen eigenen Cache, der auch von euch selber gewartet wird. Nur dann habt ihr außerdem die Kontrolle, dass der Cache weiterhin eueren Ansprüchen genügt und nicht nach 1 Woche durch nen Nano ausgetauscht wird.
 

Thaliomee

Geowizard
Kappler schrieb:
Speziell die Schömberger Caches liegen jetzt schon länger, und den Bewertungen nach können sie nicht so ganz schlecht sein.
Und Station 4 (?) fehlt schon seit Oktober und im September haben Muggel Coins mitgenommen. :???: War wohl nicht das einzige mal, dass Muggel was mitgenommen haben....
 

Kappler

Geowizard
Thaliomee schrieb:
...Und Station 4 (?) fehlt schon seit Oktober und im September haben Muggel Coins mitgenommen. :???: War wohl nicht das einzige mal, dass Muggel was mitgenommen haben....
Zumindest scheinen die Schömberger ihre "Owner-Pflichten" ernster zu nehmen als so mancher "echte" Cache-Owner: Vor einem Monat wurden noch Cachewartungen vorgenommen.
Ich hab jetzt auf die Schnelle nicht gefunden, wo Stage 4 fehlt, aber so ganz inaktiv ist der Verein jedenfalls nicht...

Edit: Link-Adresse geändert...
 

Team Eifelyeti

Geomaster
Marley90 schrieb:
...

So, jetzt mein eigentliches Anliegen:
Was haltet ihr von der touristischen Nutzung des Geocachens?
Null und nix
Ist das eher eine Chance für den Tourismus oder ein Schuss in den Wind?
Schuss in den Wind
Wie würdet ihr als Laien auf so ein Angebot reagieren? Wie als erfahrene Cacher?
Als Laie - ??? Als Cacher - :motz:
Wie sollte so ein Cache angelegt sein?
gar nicht
Sollte man den Begriff „Geocaching“ verwenden oder lieber „Schatzsuche“ oder „Schnitzerljagd“?
mmh - Affendressur vielleicht?
....

just my 2 cents

und jetzt :popcorn:
 

Zappo

Geoguru
...naja....ich finde die touristische Anziehungskraft von Caches relativ begrenzt, wenn nicht gar komplett überschätzt. Entweder hat man was zu zeigen, dann kommen die Leute auch so. Oder man hat nix, dann wirds eine Bespaßung, für die man noch ein technisches Gerät incl. Einweisung braucht, auch nicht rausreißen. Wenn ich in der Ferienanlage in den Alpen Tennis spielen* kann, ist das nett - extra herkommen dafür würde ich nicht.
Wenn überhaupt, dann bieten sich natürlich eigene Dosen an, welche man -ohne Beschränkung von Cacheplattformen- gestalten kann, wie man will bzw. wie es den speziellen Anforderungen entspricht. Aus eigener Erfahrung muß ich aber sagen, daß ein bisschen Kompass spielen mit einer Schatz- oder Aufgabenkarte meist weniger Eingangshemmschwelle und mehr Mitmacheffekt bereitet als ein GPS - im Übrigen auch bei Erwachsenen.

Ansonsten ist mir - man möge verzeihen :D - ein ordentlicher Sightseeingcache von der "Tourismusbehörde" hundermal lieber als ein Flachcache vom "Cachehero".

Gruß Zappo

* nein, ich spiele nicht Tennis, war nur ein Beispiel :D
 

stefan_da

Geocacher
Ich kann mich jetzt nicht auf Beispiele von Tourismus verbänden stützen, aber zumindest grundsätzliches sagen.

Wenn eine Tourismusbehörde einen Geocache machen will, sollte sie es ruhig machen.

Der Werbeeffekt dürfte eher gering sein.

Ein Geocacher wird sich von einen einzelnen oder wenigen Tourismus Cachen nicht anziehen lassen. Für ihn müsste der Cache auch bei der großen Platform gelistet sein. Ohne Statistik Punkt - keine Suche.

Für einen Nichtgeocacher ist es vielleicht mal eine interessante Nebenbeschäftigung, wenn er ohnehin vor Ort ist. Aber ich glaube nicht, dass er gezielt nach Altenburg fährt um dort einen Geocache machen.

Das der Cache zu interessanten Orten führen soll, ich ohnehin kalr. Aber da sollte sich die Tourismusbehörde gut auskennen.

Interessant finde ich die Idee mit dem WherIGo. Allerdings müsste man da deutlich mehr Geld in die Leihgeräte reinstecken.
 

Bodybuilder

Geocacher
Unsere hiesige Jugendherberge bietet seit einigen Jahren
eine "GPS-Schatzsuche" als Programmpunkt für
Klassenfahrten an. Den Kindern scheint es
Spaß zu machen und seitdem ist dadurch noch kein
"offizieller" Cache zu schaden gekommen.
Würden die Muggelkids hingegen auf echte Caches
losgelassen, könnten wir hier bald Wachpersonal für die
Dosen einstellen. ;)

Grüße
Langscheider Bodybuilder
 

Geo Aussi

Geomaster
Bodybuilder schrieb:
Unsere hiesige Jugendherberge bietet seit einigen Jahren
eine "GPS-Schatzsuche" als Programmpunkt für
Klassenfahrten an. Den Kindern scheint es
Spaß zu machen und seitdem ist dadurch noch kein
"offizieller" Cache zu schaden gekommen.
Würden die Muggelkids hingegen auf echte Caches
losgelassen, könnten wir hier bald Wachpersonal für die
Dosen einstellen. ;)

Grüße
Langscheider Bodybuilder
Welche Jugendherberge meinst du denn? Ist die zufällig in Ober-Idastein?
 
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