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Kampfmittelräumdienst und Geocaches

fabibr

Geomaster
In Niedersachsen kann es vielleicht demnächstganz schöne Folgekosten geben, wenn ein Cache als Bombe gehalten wird.

Hintergrund ist, dass das Land Niedersachsen den Kampfmittelräumdienst einstellt. Stattdessen sollen dies nun private Firmen übernehmen.
Was kann dies für uns Cacher bedeuten:
Bisher waren solche Einsätze meist kostenlos, da der Kampfmittelräumdienst zur Polizei gehörte und Polizeieinsätze meist nicht berechnet wurden und der Owner eines solchen Caches nur ein Du Du bekommen hat.
Wenn dies jetzt aber eine Firma macht, dann wollen die ja auch Geld haben für solche Einsätze und ob da dann weiterhin das Land einspringt ist fraglich.

http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/bombenraeumung103.html
 

Zappo

Geoguru
Tja, meiner Meinung hat Privatisierung in öffentlichen Bereichen und bei der Grundver- und Entsorgung nichts zu suchen. Daß man dem einen oder anderem Amt mal etwas Beine machen sollte, steht auf einem anderen Blatt. Aber ob Bombenräumerfirmen mit Kosten/Nutzenabwägungen die Lösung sind, wage ich zu bezweifeln.
Irgendwie ist eine Gesellschaft etwas panne, die die (schlechtbezahlten) Leute abschafft, die sie braucht - und im Gegenzug jede Menge überbezahlte Telefondesinfizierer ins Boot holt.

Nein, und das hat überhaupt nix mit Geocaching zu tun - eher mit der Dankbarkeit gegenüber DEN Leuten, die so einen Job machen.

Zappo
 

treemaster

Geoguru
Ich habe den Spaß ein Jahr lang mitmachen dürfen, als unser Ausbildungszugführer wegen jeder gefundenen Patrone im Raum Hildesheim / Goslar abberufen wurde.
Ich frage mich, in wie weit private Firmen für solch eine Aufgabe spezialisiert sind bzw. was die hinterher mit dem Zeug machen. Bislang war es doch noch immer so, dass bei Funden größerer Ordnung, die vor Ort gesprengt werden mußten Vater Staat in Form seiner heute blau gekleideten eingreifen mußte um Evakuierungen etc. durchzusetzen... wie sollen solche Aktionen dann in Zukunft durchgesetzt werden :???:
 

radioscout

Geoking
Alles kein Problem, die Lösung steht seit ewigen Zeiten in den Guidelines:
http://support.groundspeak.com/index.php?pg=kb.page&id=305

Wer sich daran hält, kann ziemlich sicher sein, daß sein Cache keine Probleme bereitet und wird wahrscheinlich auch keine Probleme bekommen, wenn ein übereifriger Muggel die gut markierte und durchsichtige Dose mitten im Wald als Bombe meldet.
 

adorfer

Geoguru
radioscout schrieb:
wird wahrscheinlich auch keine Probleme bekommen, wenn ein übereifriger Muggel die gut markierte und durchsichtige Dose mitten im Wald als Bombe meldet.
Wir erinnern uns an den durchaus als kompetent einzuschätzenden Owner, der den Kampfmittelräumdienst bezahlen musste für die "Bergung" eines transparenten Petlings, der einen Idea-Bleistift und ein Logbuch enthielt?
 

steingesicht

Geoguru
treemaster schrieb:
Ich frage mich, in wie weit private Firmen für solch eine Aufgabe spezialisiert sind
Die bisher hauptamtlich beschäftigten Kampfmittelberäumer bekommen die Möglichkeit sich selbstständig zu machen :roll: ansonsten kann man solche Leistungen auch europaweit auschreiben (Jahresverträge)
treemaster schrieb:
bzw. was die hinterher mit dem Zeug machen.
Sprengen, verbrennen - wie bisher auch - warum sollte sich das ändern?
treemaster schrieb:
Bislang war es doch noch immer so, dass bei Funden größerer Ordnung, die vor Ort gesprengt werden mußten Vater Staat in Form seiner heute blau gekleideten eingreifen mußte um Evakuierungen etc. durchzusetzen... wie sollen solche Aktionen dann in Zukunft durchgesetzt werden :???:
Das Drumherum wird wohl auch weiterhin die Trachtentruppe leisten - es gaht ja nur um die Leistung der Beräumung. Das ist ja heute beim Abschleppen wegen Verkehrsbehinderung / Falschparkens auch nicht anders.
 

Zappo

Geoguru
...heißt das, wenn ich unglücklicherweise beim Wandern und Bunkerdokumentieren auf eine Granate oder einen Zünder stoße, werde ich mal das Branchenbuch wälzen, wer mir das beste Entsorgungsangebot macht? Da das im Zweifelsfall an mir hängen bleibt? Oder es gelingt noch, Sergeant Miller im Altersheim aufzufinden, und ihm nachzuweisen, daß genau er diese Granate verloren hat?

Nicht ganz ernstgemeinte Fragen, aber verstanden hab ich das wirklich nicht. Ich ruf die Polizei - die rufen dann den privaten Kampfmittelräumer? Wo ist dann da der Vorteil? Einen Kostenvergleich werden die ja wegen ein paar .50 nicht anzetteln.

Und daß die bisher hauptamtlichen angestellten Räumer sich selbstständig machen können, heißt ja wohl, daß die dann sich noch mit der Frage "Lohnt oder lohnt nicht" auseinandersetzen müssen. Irgendwie hab ich kein gutes Gefühl beim Gedanken, daß der Sprengmeister beim Entschärfen eventuell den Kopf voll haben sollte wegen evtl. ausstehendem Honorar, unzeitiger Mitarbeiterkündigung oder ob seine Firmenkarre nochmal durch den TÜV kommt.

Zappo, rätselnderweise
 

treemaster

Geoguru
Danke Zappo, in diese Richtung gingen auch meine Gedanken.
Es gibt bei uns hier einen vergessenen LP den ich seit über zwanzig Jahren kenne. Hier bringt es noch nicht einmal der "offizielle" KMRD fertig trotz mehrmaliger Anrufe die in der Landschaft herumliegenden 2cm-Granaten, aus denen es blau herausläuft, zu entsorgen. Wie soll das dann erst mit privaten werden :???:
 

steingesicht

Geoguru
Zappo schrieb:
Nicht ganz ernstgemeinte Fragen, aber verstanden hab ich das wirklich nicht. Ich ruf die Polizei - die rufen dann den privaten Kampfmittelräumer?
Genau so.
Zappo schrieb:
Wo ist dann da der Vorteil?
Nennt sich neudeutsch "Outsourcing" - und was die Witschaft schon lange kann, das will die öffentliche Hand in Zeiten (aus welchen Gründen auch immer - und sei es nur geglaubt) von klammen Kassen auch versuchen.
Ob das immer so die optimale Lösung ist und wirklich Einsparungen erbringt, steht auf einem ganz anderen Blatt. Hier sind zum Beispiel momentan die Kommunen ganz scharf drauf ihre seit Jahrzehnten schleichend privatisierten Stadtwerke wieder in kommunale Obhut zu nehmen. Bei meinem AG nicht anders: wir holen grade massenweise Lieferantenleistungen wieder in den Konzern zurück (was aber auch nicht immer der Weisheit letzter Schluss ist - die Schwierigkeit besteht wohl i.A. darin den passenden Mittelweg zu finden).
 
Zappo, das ist halt wie bei manchen Bereichen auch:
Mit Outsourcing oder sog. Public-Private-Partnership lagert man unliebsames/vermeindlich kostspieliges aus, weg vom Staat.

Da kommt nen Privater, verspricht, dass alles viiiel, viieel günstiger ist. Hinterher wirds dann unterm Strich für den Steuerzahler doch viel teuer, denn die kleine, unbedeutende Verdienstspanne des Privaten muss ja auch noch bei rausspringen.

Kennst Du z.B. http://www.watermakesmoney.com/de.html ?
 

radioscout

Geoking
Kürzlich im Hürtgenwald: Absperrungen und ein Schild, das darauf hinweist, daß ein privater KRD dort arbeitet.
Und vor ein paar Wochen in DN: ich komme vom Cache, warte an der Bushaltestelle, schaue mich um und sehe ein Schild, daß den Weg zum Gebäude eines privaten KRD zeigt.

Das gibt es also alles schon.
 

friederix

Geoguru
Zappo schrieb:
... eventuell den Kopf voll haben sollte wegen evtl. ausstehendem Honorar, unzeitiger Mitarbeiterkündigung oder ob seine Firmenkarre nochmal durch den TÜV kommt.
Das wirst Du einem vollversorgten Entscheidungsträger in seinem ganzen Leben nicht verständlich machen können.

Gruß friederix
 

ResistantX

Geocacher
Was hat eigentlich der Kampfmittelräumdienst mit USBV (z.B. Geocaches) zu tun?

Laut Wikipedia:
"Die Kampfmittelräumdienste sind zuständig für herrenlos gewordene Kampfmittel (Bomben, Granaten, Munition, Waffen), die vor 1945 produziert wurden."
 
ResistantX schrieb:
Was hat eigentlich der Kampfmittelräumdienst mit USBV (z.B. Geocaches) zu tun?

Laut Wikipedia:
"Die Kampfmittelräumdienste sind zuständig für herrenlos gewordene Kampfmittel (Bomben, Granaten, Munition, Waffen), die vor 1945 produziert wurden."
..spätestens dann, wenn auf einer Liegenschaft gefährliche Hinterlassenschaften vermutet werden und irgend jemand nen Cache-Behältnis entdeckt und dann die Polizei ruft.

Das gab es wohl schon mal, da werden nach Angaben der Imobilienverwaltung angeblich alte Senfgasgranaten auf dem Gelände.vermutet.
 
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