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Naturverträgliches Geocaching

Naturfreundin

Geonewbie
Hallo,

da ich neu beim Geocaching bin und besonderen Wert darauf lege, dass man die Natur nicht schädigt, wollte ich euch fragen ob ihr Erfahrung darin habt naturverträgliche Caches zu legen? Also ob ihr euch an bestimmten Kriterien orientiert, egal ob beim Verstecken oder Suchen...

Das Positionspapier vom deutschen Wanderverband und Garmin habe ich mir bereits durchgelesen... Außerdem wollte ich eventuell eine eigene Handlungsanleitung zum naturverträglichen Geocaching anfertigen.

Ich freue mich über jeden Beitrag!
 

Atti

Geomaster
Hi,

eine Sache, mit der du viel Flurschaden vermeiden kannst, ist: verstecke die Caches vor Muggeln nicht vor Cachern.

Soll heißen, wenn ein Cacher relativ schnell das Versteck erkennt z.B. an den UPS (unnatürlich positionierte Steine oder Stöcke), dann wird er dort nicht großräumig suchen sondern zielgerichtet zum Versteck gehen. Zu solchen "Suchhilfen" gehören z.B. auch sinnvolle Hints und evtl. zusätzliche Spoilerfotos.

LG
Atti
 

adorfer

Geoguru
Naturverträglich sind nur Caches, die nicht in der Natur liegen.

Denn die Zahl der Cacher, die trotz aller Verbotsschilder und Schlagbäue (wozu gibt's Lockpicking) "irgendwie" mit dem Auto (oder dem Motorroller) bis zur Dose fahren, die nimmt nicht ab.

Und Powerriegel-Folien, Zigarettenkippen und Getränkeflaschen landen eben auch von Cachern in der Gegend.
(Einige Cacher nehmen den eigenen Dreck nur mit, wenn "CITO" dransteht und es einen Statistkpunkt dafür gibt.)

Sprich: Einen naturfreundlichen Cache legst Du am besten dort, wo es nichts kaputtzumachen gibt oder so viel Müll ist, dass etwas mehr nimmer auffällt:
Autobahnraststätten, Kreisverkehrs-Inseln etc.
 
OP
N

Naturfreundin

Geonewbie
@do1000:

Nee, ich bin bald Abiturientin^^ Aber Beamtin wollte ich danach eigentlich nicht werden....

und @ atti: Danke für den Tipp!
 

MadCatERZ

Geoguru
Naturfreundin schrieb:
Hallo,

da ich neu beim Geocaching bin und besonderen Wert darauf lege, dass man die Natur nicht schädigt, wollte ich euch fragen ob ihr Erfahrung darin habt naturverträgliche Caches zu legen? Also ob ihr euch an bestimmten Kriterien orientiert, egal ob beim Verstecken oder Suchen...

Das Positionspapier vom deutschen Wanderverband und Garmin habe ich mir bereits durchgelesen... Außerdem wollte ich eventuell eine eigene Handlungsanleitung zum naturverträglichen Geocaching anfertigen.

Ich freue mich über jeden Beitrag!

Hilfreich ist es immer, das Teil weit weg von der nächsten befahrbaren Straße zu platzieren, das beinhaltet auch Forst- und Feldwege. Wenn Du den Cache dann auch noch als Multicache anlegst, reduzierst Du schon mal die Besucherzahlen.
 

Bursche

Geowizard
Allgemeine Kriterien zu formulieren dürfte sehr schwer sein. Jeder Geocache und jede Location ist individuell und letztendlich ist es auch nicht der Geocache, der die Natur beeinträchtigt sondern die Geocacher die ihn suchen. Die Störung durch die suchenden Geocacher wiederum ist abhängig von der Anzahl der Geocacher, deren Motivation, der Jahreszeit, der Tageszeit...

Listest du einen Geocache auf gc.com, kannst du sicher sein, dass wenige Minuten nach der Veröffentlichung die ersten Geocacher losstürmen und sich ein Wettrennen um den FTF liefern. In den nächsten Wochen werden sehr viele lokale Geocacher losziehen um Ihre "Homezone" frei zu cachen. Vielen von ihnen dürfte die Location völlig gleichgültig sein und einige werden womöglich ohne Rücksicht auf Verluste vorgehen. Daher sind in diesen Tagen, die größten Beeinträchtigungen für die Umwelt zu befürchten. Verspricht der Geocache keinen größeren "Nervenkitzel", einen "schnellen Punkt" oder gar viele "schnelle Punkte" wird das Interesse bald nachlassen und damit auch die Beeinträchtigungen, die "Schäden" der ersten Tage werden aber womöglich noch länger sichtbar sein.

Möchtest du die diejenigen, denen es ausschließlich oder überwiegend um den FTF, den Punkt oder die Homezone geht, nicht an "Deiner" Location dann solltest du den Geocache nur auf alternativen Plattformen listen. Möchtest du Ihn dennoch auf gc.com veröffentlichen, musst Du dir überlegen, ob die Location den Ansturm mehr oder weniger schadlos verträgt, das Versteck mit Bedacht auswählen und das Listing so gestalten, dass der Geocache gefunden werden kann, ohne dass es durch die Sucher zu größeren Beeinträchtigungen kommt.
 
OP
N

Naturfreundin

Geonewbie
@Bursche:

Vielen Dank, das mit dem Listing ist ein guter Tipp, da ich eigentlich vorhatte ihn auf gc.com zu listen, davon werde ich jetzt aber absehen.
Aber eins verstehe ich nicht, warum gibt es denn soviele Cacher die nur auf ihre Statistik aus sind? Da geht doch der Sinn des Geocaching total verloren oder? Jedenfalls mein Sinn, denn ich verstehe Geocaching als ein Hobby, bei dem man spazieren gehen kann und ab und zu ein Rätsel löst...
 

steingesicht

Geoguru
Naturfreundin schrieb:
Da geht doch der Sinn des Geocaching total verloren oder?
Da versteht halt jeder was anderes drunter - kann man nix machen, ausser seine Caches so legen und listen, dass sie von Leuten gefunden werden die auf eben diese Art Caches stehen und alle anderen Cacher und Muggel möglichst wenig belästigt werden.
Und ich kann nur noch mal Bursches Hinweise unterstützen: Du kannst viel für die Cacheumgebung tun, wenn die Dosen (für Cacher) gut zu finden sind aber nicht mal eben so nebenbei mitgenommen werden können.
 

Bursche

Geowizard
Naturfreundin schrieb:
@Bursche:
...
Aber eins verstehe ich nicht, warum gibt es denn soviele Cacher die nur auf ihre Statistik aus sind? Da geht doch der Sinn des Geocaching total verloren oder? Jedenfalls mein Sinn, denn ich verstehe Geocaching als ein Hobby, bei dem man spazieren gehen kann und ab und zu ein Rätsel löst...

Warum das so ist, weiß ich nicht. Ich beobachte es aber seit langem. Viele fangen damit an, weil sie denken, es wäre ein schönes Familienhobby, das einen an schöne Orte führt. Das funktioniert am Anfang auch ganz gut (und im Urlaub auch noch länger). Die meisten fangen aber nach wenigen Wochen an, alles zu suchen, verbringen ihre Nachmittage (ohne Familie) im Industriegebiet, weil dort 25 schnelle Punkte locken, fingern an Mülleimern oder Hundeklos rum, weil sie den micro für die Satistik "brauchen"... Natur/Umwelt/Location... werden dabei immer unwichtiger und werden zum Hinderniss zwischen dem Cacher und dem Punkt/FTF/smiley degradiert. Anderen geht es um den "Kick", die suchen nach immer extremeren Geocaches und betrachten die Umwelt als großen Abenteuerspielplatz.
 

MadCatERZ

Geoguru
Naturfreundin schrieb:
Aber eins verstehe ich nicht, warum gibt es denn soviele Cacher die nur auf ihre Statistik aus sind? Da geht doch der Sinn des Geocaching total verloren oder? Jedenfalls mein Sinn, denn ich verstehe Geocaching als ein Hobby, bei dem man spazieren gehen kann und ab und zu ein Rätsel löst...

Tja, es gibt nicht den typischen Geocacher, einige suchen die sportliche Herausforderung, andere wollen knifflige Rätsel lösen, wieder andere gehen gerne im Wald oder in der Feldmark spazieren, das sind alles Aktivitäten, die auch losgelöst vom Geocachen funktionieren.
Ich persönlich gucke mir gerne die Gegend an, nicht unbedingt zu Fuss, aber wenn da steht 'Durchfahrt verboten' oder der Weg allzu fies aussieht, bleibt das Auto eben stehen.

Leider, und das ist meine persönliche Meinung, ist Geocachen teilweise zu so einer Art Massen-Junkfood-Party geworden, nicht mehr der Cache oder seine Umgebung stehen im Mittelpunkt, sondern das reine Aufsammeln von Dosen um der Statistik willen, nicht umsonst erfreuen sich Powertrails so großer Beliebtheit, da kann man schnell viele Punkte machen.
 

MadCatERZ

Geoguru
Bursche schrieb:
...fingern an Mülleimern oder Hundeklos rum, weil sie den micro für die Satistik "brauchen".

Und das Schlimme ist: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es solche Kollegen gibt, die auch wirklich in die Shyce greifen würden :kopfwand:
 

adorfer

Geoguru
MadCatERZ schrieb:
Und das Schlimme ist: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es solche Kollegen gibt, die auch wirklich in die Shyce greifen würden :kopfwand:
Wir erinnern uns doch noch an das vom Kai977 dokumentierte Video, wo er einen Cache ausgelegt hat, dessen Logbuch sich in einem Behälter voller Hundekacke befand und wo er nach dem Verstecken vor laufender Kamera draufgepullert hat.
Frei nach dem Motto "Es gibt für jede Dose jemanden, der für einen FTF alles tut".
 

MadCatERZ

Geoguru
-jha- schrieb:
Wir erinnern uns doch noch an das vom Kai977 dokumentierte Video, wo er einen Cache ausgelegt hat, dessen Logbuch sich in einem Behälter voller Hundekacke befand und wo er nach dem Verstecken vor laufender Kamera draufgepullert hat.
Frei nach dem Motto "Es gibt für jede Dose jemanden, der für einen FTF alles tut".

Ich erinnere mich vor allem an die Empörung :roll:
Vermutlich war das für einige zu nah an der Wahrheit :lachtot:
 

paraflyer

Geocacher
Der Gedanke vom Naturschutz ist wirklich schön und ich freue mich, dass ich damit nicht alleine auf weiter Flur bin, aber der perfekteste Cache, so ausgefeilt er auch sein mag im Sinne des Schutzes der Umgebung, bringt recht wenig, wenn nicht-gleichdenkende Cache-Honks wie eine Wildschweinrotte durch den Forst ziehen.

Leider musste ich das schon mehrfach erleben, z.B. wenn ein PETling in einer Baumwurzel versteckt sein soll. Da werden ganze Abhänge plattgemacht und frische Triebe niedergeholzt, nur um der erste an der Dose zu sein. Ich will das nicht verallgemeinern, nein, nein, nein, es gibt sicherlich ganz viele rücksichtsvolle Cacher und die anderen bilden die Ausnahme. :roll:

Sofern Du also wirklich einen Cache in der NATUR planst und diese danach nicht zum Wiederaufforstungsgebiet eingemeindet werden soll, würde ich zumindest versuchen im Listing entsprechende Hinweise und Spoiler zu vergeben und ... viel wichtiger ...vor Ort für eine passende Umsetzung sorgen.

Muss ich erst eine Hecke eintreten um ranzukommen? Geht es mit wenigen Spuren zum Cache oder sieht man nach 5 Leuten bereits eine Autobahn? Wie empfindlich ist die Umgebung um das Final? Störe ich ggf. Rückzugsplätze für Tiere? Verkraftet die Location ein Mehr an Leuten?

Und würde ich einen Cache planen, würde ich mich selber fragen: Muss da einer hin?? Es gibt soviele unnütze Caches, die nur für die Statistik da sind...das muss man nicht fördern. Ich persönlich finde das immer wieder schön, wenn man auch was anderes mitgenommen hat...besondere Plätze in der Landschaft, Gegenden mit geschichtlichem Hintergrund, vergessene Orte, ein ganz toller Ausblick.
 

radioscout

Geoking
Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, daß etwas beschädigt werden könnte, sind IMHO ein sehr aussagekräftiger Hint und ein brauchbares Spoilerbild Pflicht.

Auch wenn der Cache absolut offensichtlich versteckt ist: wenn er gemuggelt wurde, wird alles umgegraben.
 

adorfer

Geoguru
radioscout schrieb:
Wenn auch nur die geringste Möglichkeit besteht, daß etwas beschädigt werden könnte, sind IMHO ein sehr aussagekräftiger Hint und ein brauchbares Spoilerbild Pflicht.
Damit gehörst Du nach wie vor in die Kategorie: "Spoiler - Prinzip nicht verstanden".

Wenn das Risiko einer Beschädigung besteht, dann gehört das ins Listing, also Text und Bild.
(Damit es auch diejenigen mitbekommen, die den Spoiler erst lesen, wenn sie "so" nicht fündig werden.)
 
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