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Gute Location - reicht nicht mehr?

D-Thorolf

Geocacher
Nachdem ich letztens endlich Stadt im Wald gemacht habe und seit 2 Jahren einigermaßen "regelmäßig" die Logs von diesem Cache überfliege stellt sich mir die Frage:
Reicht eine besondere Location beim cachen nicht mehr aus?

Spätestens seit dem GC-Video über den Cache häuft sich die "Kritik/Bemerkungen" einiger Finder, dass der Ort zwar super-mega-genial-und-überhaupt-toll ist, die Stationen/der Cache aber höchstens Durchschnitt.
War da nicht mal was von "besonderen Ort zeigen" und "der Weg ist das Ziel" beim cachen?

Einen vom Ort vergleichbaren Cache habe ich bislang noch nicht gemacht, allerdings etliche, bei denen die Stationen auf gleiche (und ähnliche) Art und Weise zu finden sind. Dort liest man solche Logs nicht, obwohl die Favorite-quote vergleichbar ist :???:
Einige wirklich tolle Basteleien und sehr wenige gute Story-Caches habe ich auch schon hinter mir...bei denen sind die Location aber in etwa so interessant wie ein weißes Blatt Papier.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass einige (viele?) Cacher mit zu hohen Erwartungen durch Top-Bewertungen eine weite Anreise auf sich nehmen, die vorherigen Logs nicht lesen und dann natürlich enttäuscht sind, dass sie dort nicht das Ende des Regenbogens mit dem Topf voll Gold finden sondern lediglich eine goldene Location und eine Plastikdose.

Kommts mir nur so vor? Oder ist das speziell bei diesem Cache? Oder häuft sich das auch bei anderen Caches? Oder hab ich da einfach nur eine zu krude Sichtweise ;)
 

Merkur

Geocacher
Der Deutsche muss für alles Regeln und Standards haben. Und wehe einer erfüllt nicht die Best-Practice vorgaben. Dann hauen wir Deutschen da kollektiv drauf. Traurig, dass wir die Freiheit des einzelnen nicht einmal bei einem Spiel respektieren können.
 

MadCatERZ

Geoguru
Da fragt man sich doch: Was ist eine überdurchschnittliche Station? Und vor allem: Wieviele der Kritiker legen selber mundgemeisselte selbstfahrende Granitboxen mit Bewegungsmelder und Blutetoothschnittstelle aus, die nur dann aus dem Versteck fahren, wenn der Cacher übers Headset eine bestimmte Melodie pfeift?
 

HansHafen

Geowizard
Moin,

ich bastel selber auch gerne außergewöhnliche Caches. Die ich dann wenn es geht möglichst auch noch an eine ebenso schöne Location packe. Da habe ich schon einen hohen Anspruch an mich selbst.

Daher sind mir einige meiner Anfangswerke auch noch ein Dorn im Auge, bzw. besonders einer. Ganz klassisch eine Filmdose mit Logbuch - das aber immerhin immer im heilen Ziplock-Beutel, also trocken. Trotzdem nervt mich dieser Cache, da ich diese Filmdosen-Dinger eigentlich so gar nicht mag!

ABER: Bisher hatte ich den liegengelassen, da er eine tolle Stelle zeigt. Wurde auch immer noch geloggt und "Beschwerden" kamen auch nicht! Insofern würde ich sagen: Eine tolle Location ist schon was wert, da kann auch die Dose mal 08/15 sein.

Dass ich den Cache jetzt trotzdem umbaue, naja - das ist eher für mich, damit ich damit wieder zufrieden bin :)

BG
HansHafen
 

treemaster

Geoguru
MadCatERZ schrieb:
Da fragt man sich doch: Was ist eine überdurchschnittliche Station? Und vor allem: Wieviele der Kritiker legen selber mundgemeisselte selbstfahrende Granitboxen mit Bewegungsmelder und Blutetoothschnittstelle aus, die nur dann aus dem Versteck fahren, wenn der Cacher übers Headset eine bestimmte Melodie pfeift?

YMMD :D
Wirklich herzlichen Dank für deine Ausführungen. Auch wir hatten zu unseren Anfangszeiten das Cachen noch so verstanden, dass der Weg das Ziel und das dann auch noch etwas sehenswertes ist. Heute sind doch noch nichtmal mehr die Finals etwas besonderes. Da hole ich doch mit einer ausgebohrten Schraube inner Leitplanke keinen mehr hinterm Ofen vor (und schon gar nicht wenn die Leitplanke auch noch an einer anderen Bundesstrasse als der angegebenen hängt :lachtot: "früher" wären Rudel losgerannt und hätten den Schaden behoben, ohne gleich "NA" zu brüllen)
Zur "damaligen"(R) Zeit ein Multi mit 18 Stationen und einem Zeitbedarf von 2x8 Stunden (weil man zu dämlich war im Wald den ausgefrästen Baumstumpf mit dem Scharnier und dem Verschlußmechanismus zu finden :kopfwand: ).... hat Spaß gemacht und daran erinnert man sich auch heute noch.... an welchen Minimulti (<20min) mit zwei lieblos in die Pampa gefeuerten Filmdosen als Stages und einem Final in einer Pi....ke von heute erinnere ich mich in 3 Jahren noch? :???: :???: :???:
Es muß wahrlich nicht das "Monstertechnische" etc. wie Du geschrieben hast sein (kein Owner wird das über längere Zeit in Ordnung halten können, zumindest nicht in einem vernünftigen finanziellen Rahmen).... aber ein bisschen nachdenken und Liebe zum Detail hat doch noch keinem geschadet beim erstellen von etwas vernünftigem.
 

Chris_rocks31

Geomaster
Da hatten wir vor einigen Monaten im Ruhrgebiet schon eine heiße Diskussion - mitunter Schlammschlacht gehabt...http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=21&t=52911

Meines erachtens hat das nichts mit der Location, oder dem Video zu tun. Ich persönlich nehme bei mir häufig folgendes war:
Dutzende, oder hunderte an Fav-Points und überschwängliche Logs erhöhen meine Erwartungen der Art, das sie der Cache niemals erreichen kann. Natürlich ist es dann im ersten Moment eine erste Enttäuschung - egal wie gut der Cache tatsächlich war - die Erwartungen waren einfach zu groß. Geschürt wird das ganze natürlich eben auch durch die Fav-Punkte, GcVote und co.

Daher logge ich manchmal eben auch mit ein paar Tagen Abstand. Dann konnte das ganze nochmal sacken - ich hatte Zeit zu überlegen, was man tatsächlich am Cache hätte besser machen können. Wäre es beispielsweise bei der Stadt im Wald möglich gewesen elektronische Spielereinen oder ähnliches zu verbauen, die Wegführung anders, interessanter zu machen? Normalerweise kommt man dann zu dem Schluss, dass es eben nicht geht - und einfach die tollen Eindrücke der Location überwiegen...und dann wird geloggt.
Aber man lebt in einer schnell konsumierenden Gesellschaft, wo mittels Klick auf "like it" binnen Sekunden entschieden wird.

Grüße
 
OP
D-Thorolf

D-Thorolf

Geocacher
MadCatERZ schrieb:
Da fragt man sich doch: Was ist eine überdurchschnittliche Station? Und vor allem: Wieviele der Kritiker legen selber mundgemeisselte selbstfahrende Granitboxen mit Bewegungsmelder und Blutetoothschnittstelle aus, die nur dann aus dem Versteck fahren, wenn der Cacher übers Headset eine bestimmte Melodie pfeift?
Ich wollts nicht als Erster erwähnen... aber:
/sign :D

treemaster schrieb:
.... aber ein bisschen nachdenken und Liebe zum Detail hat doch noch keinem geschadet beim erstellen von etwas vernünftigem.
Es geht mir nicht um die Gute Alte Zeit™, denn der Zeitraum ist hier doch sehr überschaubar ;)
...und es gibt dort definitiv Stationen mit Liebe zum Detail, selbst wenn sie simpel gehalten sind und die Strecke die man dort absolviert spricht dafür, das darüber nachgedacht wurde :^^:
Zumindest sehe ich das so™ ;)
 

farino

Geomaster
also irgendwie habe ich mehr und mehr den Eindruck, das Cacher mindestens ein halbes Elektronikstudium hinter sich haben müssen, um die massenweise vorhandenen Wünsche nach elektronischen Outdoorbasteleien erfüllen zu können. Das kann nun einmal nicht jeder. Und nicht jeder ist gewillt, eine Materialschlacht hinzulegen. Filmdosen müssen nicht sein, das stimmt. Aber eigentlich insbesondere deshalb, weil sie nicht wasserdicht sind.

Ich habe gestern mich mit dem Buch "Born to run" beschäftigt und ein Satz, der auch in diversen Lobhudeleien über dieses Buch vorgekommen ist (das ich noch nicht gelesen habe, aber demnächst lesen werden...) ist das Statement: "Laufen soll nichts kosten!". Zum cachen braucht man letztlich meist nur ein GPS-fähiges Gerät. Wer einen Cache verstecken möchte, der sollte auf eine vernünftige Dose und ein passendes Logbuch achten und sich Gedanken über den grundsätzlichen Hintergrund des Spiels machen.

Aber ich ERWARTE von keinem, das er saumäßig viel Zeit und Geld dafür ausgibt, damit er irgendwo ausgeklügelte Stages und Dosen hinlegt, deren Schnickschnack sicherlich sehr nett sein mag, aber eigentlich auf den Kern des Spiels bezogen überflüssig ist.
 

Zappo

Geoguru
Tja, ich tu mich da zum Teil auch schwer........

Aufgefallen ist mir das zum ersten Mal bei "alcatraz", einem Cache in einem ehemaligen Abschiebeknast (mittlerweile dank Abrißkommando (Nichtcacher :D ) zerstört.

Da ging man rein, konnte den ganzen Bau betrachten, Fotos machen, zum Teil riesige Gefangenenmalereien an den Wänden anschauen, im Klo brannte noch Licht, die Duschen waren vollkommen komplett und vieles anderes mehr. Für mich sicher DAS Highlight des Cacherjahres. Der Cache selbst war dann ein paar Sachen zählen und ausrechnen und 50 m zum Cache laufen.

War das ganze noch anfangs eine Sensation und hochgelobt, häuften sich dann In den letzten Jahren die Einträge a la "Da hätte man mehr draus machen können". Da ja das Listing nicht zur Diskussionsplattform eignet, hab ich mir da Kommentare verkniffen.

Gedichte von Gefangenen zu lesen an einem bedrückenden Ort, eine baulich interessante Ruine erkunden, eine geschichtliche Stätte o.ä. zu besuchen und mit der gehaltvollen Location nicht zufrieden zu sein, sondern nach "Spiel ohne grenzen" zu schreien, halte ich persönlich für sehr daneben.

Im Prinzip zeigen solche Logs von IGNORANTENTUM. Wer nicht das "Wunder" erkennt, daß so eine Location entdeckt und der Zugang ermöglicht wurde, der geht wahrscheinlich auch sonst irgendwie merkbefreit durchs Leben. Oder er hat kein Gespür und keine Vorstellungskraft.

Eine Geschichte, eine passend gebastelte Dose sind natürlich super, aber gute, gehaltvolle Locations gewinnen nicht unbedingt dadurch, daß man sich einen Ringelpietz drumrum ausdenkt - ein guter Ort lebt ja auch von sich selbst und seiner Geschichte.
Wem es nach dem Erlebnis, auf dem gleichen Stein zu vespern wie der Steinzeitjäger oder auf der Fensterbank wie Ritter Kunibert, auf dem Klappstuhl der Soldaten anno 45 im Bunker zu sitzen noch nach MEHR Unterhaltung dürstet, soll halt sein Tamagotchi auspacken. Aber der spielt auch wahrscheinlich am Grand Canyon auf dem Handy.

Zappo

Ergänzung: In einer Zeit, in der man aus gefühlten 2/3 der Caches "mehr draus machen könnte" , allein dadurch, daß man sie ersatzlos entfernte, mutet die Kritik etwas ....tja...seltsam? an.
 

Thore

Geocacher
Zappo schrieb:
Tja, [snip]

Eine Geschichte, eine passend gebastelte Dose sind natürlich super, aber gute, gehaltvolle Locations gewinnen nicht unbedingt dadurch, daß man sich einen Ringelpietz drumrum ausdenkt - ein guter Ort lebt ja auch von sich selbst und seiner Geschichte.
Wem es nach dem Erlebnis, auf dem gleichen Stein zu vespern wie der Steinzeitjäger oder auf der Fensterbank wie Ritter Kunibert, auf dem Klappstuhl der Soldaten anno 45 im Bunker zu sitzen noch nach MEHR Unterhaltung dürstet, soll halt sein Tamagotchi auspacken. Aber der spielt auch wahrscheinlich am Grand Canyon auf dem Handy.

Zappo

Zappo, Danke. Danke für diesen Beitrag, der es (meiner Ansicht nach) auf den Punkt bringt.
Thore

P.S.: ich hab mich gerade durch den zitierten Fraden gelesen. ...
 

crisd

Geocacher
Merkur schrieb:
Der Deutsche muss für alles Regeln und Standards haben. Und wehe einer erfüllt nicht die Best-Practice vorgaben. Dann hauen wir Deutschen da kollektiv drauf. Traurig, dass wir die Freiheit des einzelnen nicht einmal bei einem Spiel respektieren können.

AMEN
 
Zappo, das ist die Kick- und Eventhaltung die da rauskommt und stört.
Ich fand die Filmdose am Aussichtspunkt zu dem Braunkohleloch bei uns in der Nähe schon findenswert: Wenn Du deiner Tochter sagen kannst "Nene, das kleine gelbe da vorne ist ein normaler Bagger" und dann die grossen Augen mit bekommst ist das durchaus die Anfahrt wert. Dann gehst Du von da aus auf der alten Autobahn spazieren und findest auch "nur" eine Tupperdose.

Trotzdem kann das eigentlich keine Technikstation ersetzen, aber das ist nicht gefragt...
 

MadCatERZ

Geoguru

Wenn ich einen Mikro suche, kann ich davon ausgehen, eine Dose samt Logstreifen zu finden, bei allen anderen kann ich alles mögliche finden: Leere Dosen, Dosen mit Schrott, gut befüllte Dosen(sehr selten). Trotzdem mache ich die großen Dosen lieber, weil diese öfters mit mehr Sorgfalt verlegt werden, aber nicht immer.
Und wenn ich an einem klaren Wintermorgen einen Waldspaziergang mache, bei dem mir en paar Rehmuggels über den Weg laufen, hält sich die Enttäuschung über die Filmdose am Bunker auch in Grenzen.
Und auch eine Munibox löst bei mir keine Freudentänze mehr aus.
Was mich verwundert: Das sinkende Niveau wird beklagt, aber wenn irgendwo ein Powertrail rauskommt, stürmen auch alte Hasen los und graben den GZ um, während der benachbarte Multi in einem Jahr nicht so viele Besucher hat wie der Trail in einer Woche.
Am meisten Spass macht es aber wirklich, wenn das Versteck mit Bedacht gewählt wird, ebenso die Umgebung, dann ist die Dose fast schon Nebensache, wenn sie dann noch halbwegs ungesifft ist.
Aber viele Cacher wollen bespaßt werden, am besten noch was Schickes aus einer frisch befüllten Dose mitnehmen - aber uptraden oder mehr als eine Filmdose abwerfen - dazu reicht es dann nicht.
 
Naja, wir haben beim Bonus vom Marathon ein Computerspiel gegen eine Wasserpistole getauscht; war ein schlechtes Geschäft aber das hatte ich ja mitgenommen um meinen Kindern einen fairen Trade für was sie auch immer wollen zu ermöglichen, so what! :)
Downtrade scheint der Hit zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen das da so viele Sachen einen für den Besitzer hohen ideellen Wert haben das sie gegen Höherwertiges getauscht werden müssen...
 

Chris_rocks31

Geomaster
Zappo schrieb:
Im Prinzip zeigen solche Logs von IGNORANTENTUM. Wer nicht das "Wunder" erkennt, daß so eine Location entdeckt und der Zugang ermöglicht wurde, der geht wahrscheinlich auch sonst irgendwie merkbefreit durchs Leben. Oder er hat kein Gespür und keine Vorstellungskraft.

Das könnte aber daran liegen, dass einige mit Scheuklappen zur nächsten Station rennen - den Blick versteinert auf das Navi-Gerichtet um schnell und sicher die nächste Station zufinden...
 
Chris_rocks31 schrieb:
Zappo schrieb:
Im Prinzip zeigen solche Logs von IGNORANTENTUM. Wer nicht das "Wunder" erkennt, daß so eine Location entdeckt und der Zugang ermöglicht wurde, der geht wahrscheinlich auch sonst irgendwie merkbefreit durchs Leben. Oder er hat kein Gespür und keine Vorstellungskraft.

Das könnte aber daran liegen, dass einige mit Scheuklappen zur nächsten Station rennen - den Blick versteinert auf das Navi-Gerichtet um schnell und sicher die nächste Station zufinden...

Um sich anders zu verhalten muss man wohl bekennender Handycacher sein so wie ich! :lachtot:

Wenn ich bei einem Multi die nächsten Koordinaten habe gehe ich nach einem Sicherungsblick erst mal los so wie vor 25 Jahren. Ich finde die nächste Station IMMER! *sfg* Und da ist immer nur ein kurzer Blick aufs Handy dabei, und wenn wir Umweg laufen haben wir mehr gesehen! :D
 
OP
D-Thorolf

D-Thorolf

Geocacher
Chris_rocks31 schrieb:
Da hatten wir vor einigen Monaten im Ruhrgebiet schon eine heiße Diskussion - mitunter Schlammschlacht gehabt...http://www.geoclub.de/viewtopic.php?f=21&t=52911
Diese illüstre Diskussion hatte ich mitverfolgt, da der Cache zu Anfangs auf meiner to-do-Liste stand...aber das war ja mehr Aktionen und Reaktionen von Cachern & Owner auf diversen Niveau- und Verständnisebenen....sowohl hier als auch im Listing...

Chris_rocks31 schrieb:
Aber man lebt in einer schnell konsumierenden Gesellschaft, wo mittels Klick auf "like it" binnen Sekunden entschieden wird.
Die Folgen einer Welt, wie sie ein 25jähriger Ex-US-Student geschaffen hat...
Da siegt dann die Statistik und hyper-düper Basteleien über den Ort an sich :/

Zappo schrieb:
"Alcatraz" war mir bislang nicht bekannt. Aber dann verdichtet sich der Eindruck, das im Laufe der Zeit, in der ein Cache in einer besonderen Landschaft rumliegt, immer mehr Leute anzieht, welche nach immer mehr Action (=abgefahrene Elektronik-Mechanik-Stationen) schreien und bespaßt werden wollen. Wohl solange, bis der Cache dicht gemacht wird - was ich hier definitiv nicht herberufen will!

Zappo schrieb:
Ergänzung: In einer Zeit, in der man aus gefühlten 2/3 der Caches "mehr draus machen könnte" , allein dadurch, daß man sie ersatzlos entfernte, mutet die Kritik etwas ....tja...seltsam? an.
Ob diese Quote so hoch ist...kann sein. Aber in der Tat: Derartige Kritik ist auch für mich befremdend. Für mich stellt sich da die Frage, wie naiv (dumm?) man sein kann an einen realtiv weit entfernten und besonderen Ort zu fahren, seine Zeit dort für einen persönlich als langweilig einzustufenden Cache zu verplempern, wenn man das durch lesen von 10 Logs hätte vermeiden können? Obendrauf gesteht man seinen Fehler nicht ein sondern wünscht sich (verlangt?) vom Owner genannte Action-Stationen. Abstrus...

Etwas Off, aber doch passend dazu mache ich dieses kleine Faß auch noch auf:
Gerade heute kamen wieder etliche Logs mit besagtem Schema rein - lustig (?) fand ich da den Unterschied, der gemacht wird: Es gibt einen Fav aber z.B. "nur" 3,5 Sterne bei GCVote...also soviel, wie der ein oder andere Trail auch bekommt :irre:
 

hustelinchen

Geoguru
Zappo schrieb:
In einer Zeit, in der man aus gefühlten 2/3 der Caches "mehr draus machen könnte" , allein dadurch, daß man sie ersatzlos entfernte, mutet die Kritik etwas ....tja...seltsam? an.

So sehe ich das auch. Es ist seltsam. Und bei den letzten Microdosen an nichtsagenden Orten (meine eingeschlossen) wird kaum Kritik geäußert.
 

dottigross

Geocacher
Nein, reicht nicht!

Denn bei der hohen Cache-Dichte, die inzwischen herrscht, erwarte ich von einem "hoch gelobten Multi", dass das Gesamtbild stimmt. Ich möchte nicht nur durch eine tolle Gegend oder zu einem tollen Final geführt werden, sondern am Ende auch ein sauberes Versteck vorfinden. Ein Petling in einer Pi**-Ecke oder eine in den Boden gedrückte Filmdose enttäuscht mich - egal, ob ich als "Ausgleich" zuvor eine tolle Wanderung machen durfte oder ob mich am Ende eine schöne Location erwartet.
Wenn mich ein Multi durch eine faszinierende Landschaft und an einen mystisch-schönen Ort führt, ich zuvor aber an x Weggabelungen diverse belanglose Zahlen zählen, addieren, subtrahieren, multiplizieren, Wurzel ziehen musste... dann vergeht mir schon auf dem Weg dort hin der Spaß.

Nicht falsch verstehen, ich erwarte keine hochwertigen, elektronischen Spielereien, aber wenn ich eine tolle Location entdeckt habe und der Meinung bin, dass ich damit anderen Cachern eine Freude machen kann, dann sollte es auch möglich sein, die "Umverpackung" so zu gestalten, dass ich schon auf dem Weg dahin meinen Spaß habe und passend aufs Final eingestimmt werde. Ist es z.B. zu viel verlangt, die Stationen eines Multis, der z.B. zu einer schönen Burg führt, nicht nur durch langweilige Gasleitungs-/Wasserleitungsschilder-Rechnereien zu verschandeln, sondern vielleicht durch eine stimmige Geschichte über einen Ritter oder mit einer Hexenjagd zu bereichern?

Wenn dann also der Satz "Tolle Location, aber schade, dass mich am Final ein in den Boden gedrückter Petling erwartete" kommt, sollte man sich wirklich nicht darüber wundern.

dottigross
 

friederix

Geoguru
dottigross schrieb:
Nein, reicht nicht!
Das ist dann aber Deine rein pesönliche Meinung, oder?

Also ich bin wesentlich zufriedener, wenn ich am Ende des Cachetages das Gefühl habe, eine wundervolle Gegend kennen gelernt zu haben, als eine "wundervolle" Dose.

Der Spruch, den ich in den ersten Tagen meines Cacher-Daseins am meisten gelesen habe, war der:
"Ein herricher Ort in Heimatnähe, den ich ohne Geocaching nie kennen gelernt hätte."

Für mich ist Geocaching (immer noch) ein Reiseführer, der mir die Welt zeigen soll.
Wenn die Dose auch noch schön gemacht, weis ich das durchaus zu würdigen.

Aber wichtig ist für mich einzig die Gegend. Da stören mich auch QTAs nicht.
Schwere Rätsel lenken bei einem schönen Ort nur unnötig vom Wesentlichen ab.

Sieht eben jeder anders.

Und dieser alberne Spruch "Da hätte man mehr draus machen können." kommt meistens von Leuten, die selbst keine einzige vernünftige Dose in ihren Hides haben.
Nicht selten haben sie überhaupt noch keine versteckt.
Da soll die Kritik dann lediglich die eigene Kompetenz dokumentieren.

Also ich gucke bei negativen Kritiken von Dosen, die mir gefallen haben, immer gerne mal nach, was die Verfasser derselben selbst auf die Beine gestellt haben.
Das Ergebnis ist fast immer "ernüchternd".

Gruß friederix

ps. Der saublödeste Spruch von Newbies, den ich immer wieder bei schönen Caches lese, ist: "Schöner Cache, weiter so!"
(das hört sich dann so an, wie das Lob eines Meisters an den Lehrling)
 
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