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Navi macht dumm

Mama Muh

Geowizard
Eine Studie von Gedächtnisforschern am University College London will herausgefunden haben, daß der ständige Gebrauch von Navis bei Autofahrern das Gehirn verkümmern läßt.
In diesem Fall haben sie Taxifahrer verglichen, die sich Straßennamen merken mußten oder welche, die nur per Navi gefahren sind.
Diejenigen, die alles im Kopf haben, verfügen so quasi über ein eigenes Navi im Kopf und haben auch ein mehr an Nervenzellen.

Was heißt das jetzt für uns?
Zurück zu Stadtplan und Wanderkarte, auswendig lernen und Gehirnzellen gewinnen!
 

8812

Geoguru
Mama Muh schrieb:
Eine Studie von Gedächtnisforschern am University College London will herausgefunden haben, daß der ständige Gebrauch von Navis bei Autofahrern das Gehirn verkümmern läßt.[...]

Was heißt das jetzt für uns? [...]
Das der Anteil verkümmerter Hirne in diesem Forum recht groß sein müßte? :lachtot:

Frohes Jagen
 

Thaliomee

Geowizard
Eine Studie von Gedächtnisforschern am University College London will herausgefunden haben, daß der ständige Gebrauch von Navis bei Autofahrern das Gehirn verkümmern läßt.
Oh, das macht mir jetzt Angst - was ist mit den Leuten die kein/kaum Auto fahren? ;)
 
Da braucht man gar nicht mal ne Studie für Navi-Nutzung heranziehen.

Wer von Euch - Hand aufs Herz - kennt denn noch die ganzen Telefonnummern und Postanschriften seiner (weiteren) Familie und enger Freunde auswendig? (im Zeitalter von Kontaktdaten auf dem Handy)

Ich muss (für mich) eingestehen, es verführt ungemein, sein Telefonnummerngedächtnis so bequem "outzusourcen"...
 

Zappo

Geoguru
Mama Muh schrieb:
.....Was heißt das jetzt für uns?,,,,,
Daß Letterboxer klüger als Cacher sind? :D

Nöh, im Ernst - Automatisierung und technischer Fortschritt geben nur einen Sinn, wenn in der "gesparten" Zeit auch was Sinnvolles gemacht wird - wenn ich nicht nach dem Weg fragen muß oder mir Gedanken über die Route machen muß, kann ich ja zum Ausgleich was Sinnvolleres denken. Diese Möglichkeit ist anscheinend nicht allen gegeben - Taxifahrer denken in der gesparten Zeit dann wohl garnix, wenn man der Studie glauben will.

Und warum soweit schweifen? Technischer "Fortschritt" in Form von PQs oder automatisches Loggen trägt ganz klar zur Verflachung unseres Hobbies bei - zumindest bei denen, die es nur zur zwanghaften Abarbeitung der POIs anwenden, ohne sich mit Listing lesen, auswählen und Logs schreiben zu befassen.

Z.
 

cahhi

Geowizard
DWJ_Bund schrieb:
Wer von Euch - Hand aufs Herz - kennt denn noch die ganzen Telefonnummern und Postanschriften seiner (weiteren) Familie und enger Freunde auswendig?

Damals[tm] gab es aber auch pro Familie nur eine Nummer, die man sich zu merken hatte und selbst in der Großstadt hatte diese Telefonnummer nur 7 Ziffern + Vorwahl (die aber bei allen im Ort gleich war). Heute hat doch schon fast der Kanarienvogel eine eigene Nummer und eine aktuelle Handynummer besteht aus 12 Stellen. Und die Zeiten, dass man die komplette Adresse aus dem Kopf weiß, sind doch zumindst seit den "neuen" Postleitzahlen vorbei, wo fast jeder Straßenzug eine eigene Postleitzahl hat. Straße und Hausnummer weiß ich heute wie damals...

Ganz vergleichbar ist es also nicht - und wer weiß, vielleicht ist das "Telefonnummern-Gedächtnis" ja heute durch Passworte und Pins belegt. [edit] Achja und meine letzte -häufiger genutzte- Kreditkartennummer kannte ich auch auswendig...[/edit[

Und zum Thema "seit Navi schlechtere Orientierung": Als ich Kind war, hatte ich einen "eingebauten Kompass", ich konnte im fensterlosen Keller 100%ig sicher sagen, wo Norden ist (keine Ahnung, wie aber ich konnte es - und es stimmte auch). Als ich erwachsen wurde, verschwand diese Fähigkeit und ich schaffte es sogar, mich in Kaufhäusern zu verlaufen (falls noch jemand Brinkmann in Hamburg kennt, dort war der Ausgang aus der ersten Etage auch fies versteckt...). Auch mit dem Auto habe ich äußerst "interessante" Runden gedreht.
Seit Navi und GPS habe ich wieder Orientierung, mit beiden lerne ich Wege kennen, die ich sonst nie genommen hätte und habe mir so im Lauf der Zeit eine deutlich bessere "innere Karte" der Gegend aufgebaut, als ich sie auf den ansonsten gerne genutzten, bekannten Wegen hätte - sprich ich komme Dank Navi und GPS jetzt auch besser ohne zurecht.

Vielleicht bin ich ein Sonderfall, aber bei mir haben die Dinger sehr gut geholfen.
 

Rupa

Geowizard
Zappo schrieb:
Diese Möglichkeit ist anscheinend nicht allen gegeben - Taxifahrer denken in der gesparten Zeit dann wohl garnix, wenn man der Studie glauben will.
Ein Taxifahrer macht so in etwa 20 bis 40 Fahrten pro Schicht. Da muß er sich jedes Mal bei Nennung des Fahrziels daran erinnern, wo dieses liegt (ist in London bestimmt nicht ganz ohne, Berlin ist ja schon der Wahnsinn) oder - wenn er z.B. eine Straße nicht kennt - zusammen mit dem Fahrgast irgendetwas in der Nähe des Ziels herausfinden, das beiden bekannt ist, oder, wenn der Fahrgast die Gegend auch nicht kennt, einen Blick auf den Stadtplan werfen. Dann muß er im Kopf eine Fahrstrecke konstruieren. Oft führen viele Wege nach Rom, aber nur einer ist der beste. Das ist durchaus eine kreative Leistung, die bestimmt div. Teile des Hirns anregt. Der ganze Vorgang dauert i.d.R. nicht länger, als das Fahrziel in's Navi einzugeben.

Wird diese Hirn-Übung mittels Navi ersatzlos gestrichen, dürfte der Verlust schwer zu kompensieren sein. Was soll er statt dessen machen? Während der Fahrt vor seinem geistigen Auge Schachprobleme lösen?
 

kohlenpott

Geowizard
Das die Nutzung von Navis problematisch ist, habe ich letztens bei einem Taxifahrer erlebt. Ein Taxi hält auf einmal neben mir an und der Fahrgast fragt mich im Auftrag des Taxisfahres nach dem Weg zum Johanniter-Krankenhaus! Ich habe bei der Weiterfahrt des Taxis extra aufs Nummernschild geschaut: Das Taxi war in unserer Stadt zugelassen. Wie der Fahrer allerdings an seinen Schein gekommen ist, frage ich mich bis heute...
 

Zappo

Geoguru
Rupa schrieb:
..........Oft führen viele Wege nach Rom, aber nur einer ist der beste. Das ist durchaus eine kreative Leistung, die bestimmt div. Teile des Hirns anregt. Der ganze Vorgang dauert i.d.R. nicht länger, als das Fahrziel in's Navi einzugeben. Wird diese Hirn-Übung mittels Navi ersatzlos gestrichen, dürfte der Verlust schwer zu kompensieren sein. Was soll er statt dessen machen? Während der Fahrt vor seinem geistigen Auge Schachprobleme lösen?
Nicht daß das mein Beitrag als Kritik an Taxifahrern verstanden werden sollte - ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, daß jemand, nur weil er sein Navi einschaltet, das Gehirn auf Null-last runterfährt. Insbesonders da man ja auch mit Navi zumindest in einigermaßen bekannten Gebieten ja immer noch mitdenkt und mitkontrolliert. Das mach ich im Wald übrigens genauso - ob mit Karte oder GPS oder beidem - die Erfahrung zeigt sowieso, daß man nicht erst bei "Verlaufen" auf die Karte schauen soll :D

Ich erinnere mich ( :D ) gerade an einen Beitrag im Radio letzte Woche, wo ein Gehirn- und Gedächtnisspezialist erklärte, daß man nur mit reinen "Sportaufgaben" nicht unbedingt das Gesamthirn auf Vordermann hält - d.h. wenn man immer Sodokus macht, kann man irgendwann wahnsinnig gut Sodokus lösen - zum Allgemeinen hat das - zumindest die letzten 20 Prozent - nicht viel beigetragen. Da ist mehr die Vielfalt, Abwechslung und Beweglichkeit das Sinnvollere.

Zappo
 

Bobo3

Geocacher
Ich habe von der Studie auch gehört, allerdings mit einem anderen Ergebnis: Londoner Taxifahrer müssen für ihre Prüfung 25.000 Straßennamen beherrschen und natürlich die zugehörigen Straßen auch finden können. Dadurch haben sich bestimmte Bereiche im Gehirn der Taxifahrer vergrößert.
Danach schaden Navis nicht, ohne spezialisiert man sich nur.
 

BC65520

Geocacher
Ich denke es kommt immer auf das eigene Nutzungsverhalten an.

Bei Caches in der Stadt (die ich eigentlich meide wie der Teufel das Weihwasser) lasse ich mich vom Navi nur in die richtige Gegend führen - und das auch nur wenn mir die Stadt völlig fremd ist. Danach wird wieder auf Luftlinie umgeschaltet. Im Wald + auf dem Feld habe ich die Zeilführung grundsätzlich niemals aktiv. Ich beobachte bei Mitcachern oft daß sich selbst auf "Heimatboden" auf die Zielführung über Wege verlassen wird, während ich das GPSr eigentlich nur als bessere Wanderkarte nutze. Der Zielpunkt ist markiert und wird "per Luftlinie" angesteuert. Die nächsten 3 Kreuzungen habe ich im Kopf und prüfe nur dann und wann ob ich mich noch auf Kurs befinde.

"Warum man im Wald ein Navi braucht ?" werde ich oft gefragt. Meine Antwort: Den WEG suche und finde ich selbst - das ZIEL muss ich aber auf 5 Meter genau treffen...und das kann eine Karte nicht leisten. Wenn das Garmin piepst schaue ich wieder drauf - vorher guck ich mir die Gegend an....

Ich habe das (womöglich richtige) Gefühl bei blinder Navi-hinterher-rennerei die Hälfte des Erlebnisses zu verpassen. Einen meiner Mitcacher könnte ich oft an die Wand klatschen wenn er wiedermal seine Augen nicht vom Display lösen will, bin dann aber immer wieder befriedet wenn Er statt Meiner schnurstracks in die nächste Pfütze oder Tretmine tappt :D
 

rumpelsocke

Geocacher
Da kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen. Ich habe in der Schule noch den Umgang mit Karte und Kompass gelernt und verlasse mich selbst beim Autonavi nicht blind auf die Ansagen. Wenn mein Bauch- und Richtungsgefühl mir sagt, daß der vorgeschlagene Route zu umständlich und unsinnig ist, fahre ich der Nase nach oder richte mich sogar nach Straßenschildern :shocked: und meistens klappt es auch - bei der Adresssuche ist das Navi aber unschlagbar.
 

jus2socks

Geocacher
Zappo schrieb:
- ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, daß jemand, nur weil er sein Navi einschaltet, das Gehirn auf Null-last runterfährt. Insbesonders da man ja auch mit Navi zumindest in einigermaßen bekannten Gebieten ja immer noch mitdenkt und mitkontrolliert.

Das erklär mal den Truckern, die mit ihrem Sattelzug in engen Einbahnstraßen, Fußgängerzonen oder unter Brücken stecken bleiben, nur weil die Uschi sie dahin geschickt hat.

Ein weiters Problem ist, dass viele, die mit dem Navi aufgewachsen sind, gar nicht mehr wissen, wie rum man eine Straßenkarte hält, geschweige denn eine grobe Landkarte im Kopf haben. Die sind gewohnt, auf der Karte immer nach oben zu fahren und haben oft gar keine Vorstellung mehr, welche Orte vom Standort aus gesehen in einer Richtung liegen.
 

ElliPirelli

Geoguru
Zappo schrieb:
Rupa schrieb:
..........Oft führen viele Wege nach Rom, aber nur einer ist der beste. Das ist durchaus eine kreative Leistung, die bestimmt div. Teile des Hirns anregt. Der ganze Vorgang dauert i.d.R. nicht länger, als das Fahrziel in's Navi einzugeben. Wird diese Hirn-Übung mittels Navi ersatzlos gestrichen, dürfte der Verlust schwer zu kompensieren sein. Was soll er statt dessen machen? Während der Fahrt vor seinem geistigen Auge Schachprobleme lösen?
Nicht daß das mein Beitrag als Kritik an Taxifahrern verstanden werden sollte - ich glaube aber ehrlich gesagt nicht, daß jemand, nur weil er sein Navi einschaltet, das Gehirn auf Null-last runterfährt. Insbesonders da man ja auch mit Navi zumindest in einigermaßen bekannten Gebieten ja immer noch mitdenkt und mitkontrolliert.
Da mein O'Ryan (äh Orion, auch als Oregon bekannt) mich gern die wie ich es nenne 'Scenic Route' führt, also kreative Umwege, bleibt mir trotz GPSr nichts anderes übrig, als aufzupassen.

Trotzdem hab ich sogar auf dem Heimweg bei längeren Strecken das Gerät mitlaufen, denn es sagt mir relativ genau, wie lange ich noch brauchen werde. Und das ist dann einfacher jemanden Wartenden mitzuteilen. Was hilfts meinen Kindern, wenn ich sage, ich bin auf der Höhe von Bockenem, damit können die nichts anfangen. Sag ich aber, ich komm in 'ner Stunde, dann ist das ne klare Ansage.

Daß aber viele das Gerät einschalten und das Hirn aus, glaub ich gerne, dazu gibt es genug Pressemitteilungen, daß mal wieder jemand im Feldweg stecken geblieben oder gar in einen Kanal oder auf Schienen gefahren ist...
 
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