Nun, bitte nicht steinigen, aber ich muss an dieser Stelle zugeben, das ich beide Seiten verstehen kann.
Zum einen sind da die Owner, die sich oftmals (leider auch nicht immer) viel Mühe geben mit ihren Caches. Und jeder der einen ausgelegt hat, möchte natürlich wissen wie er der Gemeinde gefällt. Außerdem erfährt man auch was über die eine oder andere Station, den Zustand und ob die Ideen wirklich so schwierig, interessant oder eindrucksvoll waren, wie man ursprünglich meinte.
Diese Seite wird auch noch von den Cachern unterstützt, die ihr Hobby ernst nehmen, evtl. sogar sportlich betrachten. Menschen, die sich extra Geräte (und andere Ausstattung) kaufen, ihre Tour planen, und für die das Heben von Caches im Urlaub eine Selbstverständlichkeit ist. Und diese freuen sich natürlich über Informationen und Hinweise. Sei es, dass es sich an Station 3 lohnt viel intensiver zu suchen, oder aber, dass das Gebiet von Mücken bevölkert wird. Alles Dinge, für die ich immer sehr dankbar in den Logs bin.
Die generelle Qualität des Caches aus den Loggs abzulesen habe ich hingegen aufgegeben. Da steht oftmals so viel Lobhudelei von Menschen, die es einfach nicht wissen, oder denen der Vergleich mit anderen Caches fehlt. Außerdem ist sowas ja immer sehr Abhängig vom individuellen Geschmack.
Ich habe gelernt, dass es einfach mehr Sinn macht auf die blauen Schleifchen zu gucken.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch viele Menschen, die nur zur Freude Cache, wenn sie gerade mal spontan Lust haben. Diese ziehen dann mit c:geo auf dem Smartphone los, heben den Cache ohne großes Vorwissen, verstecken ihn oftmals wieder richtig, und loggen dann über das Smartphone kurz.
Oder sie haben ein GPS mit den Caches, und nutzen den Familienausflug am Sonntag, halten ab und an mal mit dem Rad und heben den Cache. Quasi als Familienaktivität. Und genau das ist eine Loggsession am Computer dann Abends nicht. Da verstehe ich, wenn nur kurz und knapp geschrieben wird, evtl. nicht einmal individuell. Aber wozu auch bei einer von 1000 wenig individuellen Kisten unter einer Wurzel?
Und ja, bei einer längeren Tour im Urlaub, nur mit Handy würde ich auch nur Kurze loggs vorstrecken. Dann weiß ich nach 2 Wochen noch wo ich war, muss aber nicht über die kleine Bildschirmtastatur Romane schreiben.
Hinzu kommen auch noch die Menschen, die Computer einfach nicht leiden können, wohl aber gern in der Natur sind. Auch solche Cacher soll es geben. Und wenn ich pro Wort eine halbe Minute brauche bis ich die Tasten gefunden habe, dann vergeht mir auch die Lust. Da kann man froh sein, wenn überhaupt ein TFTC drin steht.
Ich persönlich lese auch lieber die logs mitlerer länge. Da weiß ich, dass nur die wichtigen Informationen drin sind. Denn es interessiert mich weniger, wer wo und aus welchem Grund ein Picknick gemacht hat, ob Kalle13 ausgerutscht ist, und warum Beatrix_58_w bei der Gelegenheit ihren Zopfgummi verloren hat.
Aber es interessiert mich, wenn an Station 3 echt gut geschaut werden muss.
Doch leider sind genau solche Informationen in den logs auch selten zu finden, da das meist schon als Hint angesehen werden kann.
Besonders bei NachtCaches, die ja oft im Team aus mehreren Einzelcachern angegenagen werden, passiert es oft, dass eine Geschichte 5x in den Loggs steht. Immer ein bisschen aus anderer Sicht, aber doch ziemlich ähnlich. Da lese ich nach der ersten die anderen vier auch nicht mehr, wenn es kleine Bücher sind.
GeoCaching ist nunmal eine Beschäftigung für die breite Masse geworden. Also zeichnet sich der Gesellschaftliche Durchschnitt mehr und mehr darin ab. Ob man das nun gut findet oder nicht spielt dabei keine Rolle - diese Entwicklung lässt sich nicht mehr aufhalten. Aber es hilft uns allen.
Denn ohne Massenmarkt würden keine Apps dafür entwickelt, keine immer neuen GPSr rausgebracht und keine großen und kleinen Helferchen produziert und vor Allem so günstig verkauft werden können. Auch würden wir nicht an vielen Ecken Coins, TBs und andere Dinge kaufen können. Ob man das können muss ist dabei ausser Frage gestellt, denn komfortabel ist es alle Male.
Alsooo... die Vor- und Nachteile zusammengefasst, glaube ich ist es OK, wenn es jeder macht wie er möchte. Ich schreibe Mittellang, und dabei auch schon mal den einen oder anderen Hinweis für den Owener und andere Sucher mit rein. Denn das ist meiner Auffassung nach der Sinn des Loggens.
Viele Grüße,
Sebastian
Um das jetzt alles ein bisschen besser einzuordnen:
Ich mache eigentlich nur Nachtcaches, ein Tradi kommt mir nur ausversehen mal vor die Füße. Und da bereitet man sich natürlich auch ein bisschen drauf vor, und liest was das Zeug hält.