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Munitionsfund - gefährlich oder nur Müll?

Waldschrompf

Geocacher
Ich war am Wochenende bei einem Cache der leider gemuggelt wurde, weshalb ich bei der Suche etwas tiefer ins Gebüsch gekrabbelt bin als die Leute vor mir. Dort fand ich eine Art Granate und ein paar großkalibrige Patronen.

Da eine der Patronen mit "dummy" beschriftet ist, vermute ich mal, dass es sich dabei nur um harmloses Metall in Munitionsform handelt. Liege ich damit richtig?
Die Granate konnte ich als Teil einer Clusterbombe identifizieren. Von dem was ich ergoogelt habe sagt die Farbe es wäre auch ein Dummy, die Beschriftung auf der Oberseite gehört aber zu einer echten Bombe.
Ich halte es eigentlich für ziemlich unwahrscheinlich in der Böschung richtige Munition zu finden. Manövermunition soll aber auch nicht gänzlich ungefährlich sein.

Kennt sich jemand damit aus und kann mir sagen, was Sache ist? Kann der Kram da liegenbleiben oder muss da der Kampfmittelräumdienst ran?
 

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Rupa

Geowizard
"BLU-3 Pineapple was a cluster bomblet, 360 were deployed from the CBU-2A cluster bomb. It was used extensively in the Vietnam War by American forces. It was named 'Pineapple' because of its appearance. On impact the bomblet explodes scattering 200 steel pellets at high speed."

Ich würde das Ding auf keinen Fall anfassen, dafür auf jeden Fall die Polizei verständigen. Ich halte es für eher unwahrscheinlich, daß es davon Übungsmunition gibt. Kann natürlich sein, daß die auf diese Art und Weise auch Gefechtsfeldbeleuchtung o.Ä. verschossen haben, aber das sollte auf jeden Fall ein Profi entscheiden.

Angesichts der Tatsache, daß Du die Sachen wohl vermutlich im Amerikanischen Sektor gefunden hast, wird möglicherweise auch die MG-Munition echt sein. Die ist allerdings - egal ob echt oder nicht - erstmal weitgehend ungefährlich, solange Du nicht hinten auf's Zündplättchen kloppst.
 
Auch wenn ich glaube/ hoffe, dass es sich um Manoever-Munition handelt - besser mal den zuständigen Kampfmittel Raeumdienst kontaktieren.
Bild 1 sieht aus wie eine Mine, Bild 2 .50BMG oder 20mm.
 
OP
Waldschrompf

Waldschrompf

Geocacher
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, gibt es 3 Versionen der Granate:
BLU-3/B - Splitterbombe - gelb, blauer plunger (=Stempel?)
BDU-28 - Übungsmunition - rot oder orange, silberner plunger
BLU-27 - Übungsmunition mit Rauch - rot oder orange, braunes Band, blauer plunger

Die Bilder von der Übungsmunition, die ich gefunden habe, zeigen alle als Aufschrift: "Dummy Bomb: BDU 28/B". Daher die Unsicherheit, womit ich es hier zu tun habe. Der Fundort liegt übrigens in Schleswig-Holstein.
 

Rupa

Geowizard
Es gibt eine Goldene Regel für das Verständigen von Polizei oder Rettungsdiensten: Wenn Du mehr als 3 Sek. überlegen mußt, ob ein Anruf sinnvoll ist, DANN RUF AN. Die sind Dir auf keinen Fall böse, wenn Du sie alamierst. Ganz im Gegenteil: jede Rettungskraft rückt lieber 20x "umsonst" aus, als einmal nicht, wenn sie wirklich gebraucht worden wären. Möchtest Du in drei Wochen in der Zeitung lesen, daß spielende Kinder in dem Waldstück von einem Blindgänger zerfetzt worden sind? Du mußt Dir auch keine besondere Mühe geben, irgendeinen "Kampfmittelräumdienst" ausfindig zu machen. Ruf einfach die 110 an und erkäre denen, was Du wo gefunden hast.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Ich schließe mich dem Beitrag von Rupa an, allerdings mit einer Ausnahme: Statt der 110 würde ich die normale Nummer der nächsten Polizeidienststelle anrufen - zumindest, wenn man aus der Gegend kommt und weiß, wo sich diese Dienststelle befindet.
 

Fadenkreuz

Geoguru
Per Mail ist es ungleich schwieriger, die genaue Örtlichkeit zu erklären und es dauert wesentlich länger bis alle Nachfragen beantwortet sind. Mit Koordinaten wird die Polizei meist nichts anfangen können, außer sie in Google Maps einzugeben. Manchmal ist das gute alte Telefon doch noch das beste Medium.
 

Griffin

Geowizard
Zweiauge schrieb:
man kann denen iA auch ein mail mit den Fotos als Anhang schicken.
Wobei anrufen und ggf. hinführen üblicherweise schneller und zielführender ist. Die E-Mail mit den Bildern kann man ja am Telefon zusätzlich anbieten.
 

cahhi

Geowizard
Als Ergänzung: Selbst wenn die konkreten Dinger, die Du da siehst, harmlos sind, sollte genauer geschaut werden, ob da nicht vielleicht doch noch was scharfes rumliegt, was Du übersehen hast. Der Kampfmittelräumdienst wird mit Metalldetektoren anrücken und genauer nachschauen.
 

Zappo

Geoguru
Zweifel = melden.

Bitte keine Diskussionen anhand von Fotos über die Gefährlchkeit oder Ungefährlichkeit von Munitionsteilen!

Das kann nur schiefgehen - und ist in einschlägigen Foren ein Automatismus, der Schließung des Threads zur Folge hat.
Wenn doch was passiert - was sagt dann der "Auskenner"? - "ach, hätte ich nicht gedacht!" ?

Gruß Zappo
 

baer2006

Geoguru
Waldschrompf schrieb:
Soweit ich in Erfahrung bringen konnte, gibt es 3 Versionen der Granate:
BLU-3/B - Splitterbombe - gelb, blauer plunger (=Stempel?)
BDU-28 - Übungsmunition - rot oder orange, silberner plunger
BLU-27 - Übungsmunition mit Rauch - rot oder orange, braunes Band, blauer plunger

Die Bilder von der Übungsmunition, die ich gefunden habe, zeigen alle als Aufschrift: "Dummy Bomb: BDU 28/B". Daher die Unsicherheit, womit ich es hier zu tun habe. Der Fundort liegt übrigens in Schleswig-Holstein.
Das Objekt auf deinem Foto ist mit "Bomb Frag BLU-3/B" beschriftet, und dann muss man davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um eine BLU-3/B Splitterbombe und nicht um eine Übungs- oder Rauchbombe BDU-<irgendwas> (die Rauchvariante heißt BDU-27 und nicht BLU-27) handelt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Amis zur Verwirrung der eigenen Truppe ihre Streubombenmunition falsch beschriften.

Also Kampfmittelräumdienst anrücken lassen, und sich in sichere Entfernung zurückziehen :eek:ps: .
 

Rupa

Geowizard
baer2006 schrieb:
Das Objekt auf deinem Foto ist mit "Bomb Frag BLU-3/B" beschriftet, und dann muss man davon ausgehen, dass es sich tatsächlich um eine BLU-3/B Splitterbombe
Nur der Vollständigkeit halber: es handelt sich bei der BLU-3/B um ein Bomblett. Die zugehörige Bombe heißt CBU-2/A oder CBU-2B/A und enthält entweder 360 oder 409 dieser Bombletts, die - jedes für sich - je 200 Stahlsplitter in die Gegend schießen. Eine ziemlich bestialische Waffengattung, die nur einem Zweck dient: möglichst vielen Menschen möglichst üble Verletzungen beizubringen.
 

MadCatERZ

Geoguru
Wenn ich so lese, was für ein Fachwissen einige hier so beim Thema Abwurfmunition haben, scheint der Hinweis "Pfoten weg und Polizei rufen" dringend notwendig zu sein.
 

Rupa

Geowizard
MadCatERZ schrieb:
Wenn ich so lese, was für ein Fachwissen einige hier so beim Thema Abwurfmunition haben,
Da das Internet eine amerikanische Erfindung ist, gibt es kaum etwas, das dort besser dokumentiert wäre als Kriegs"spielzeug". ;)
 

baer2006

Geoguru
MadCatERZ schrieb:
Wenn ich so lese, was für ein Fachwissen einige hier so beim Thema Abwurfmunition haben, scheint der Hinweis "Pfoten weg und Polizei rufen" dringend notwendig zu sein.
... was ja eigentlich auch in allen relevanten Beiträgen hier gesagt wurde ;) .
 
Sofern man hier nicht auf einem Truppenübungsgelände unterwegs war, gebietet doch schon der gesunde Menschenverstand, dass man hier Polizei oder direkt Kampfmittelräumdienst informiert. Und wenn da 10 Mal "Dummy" draufstehen würde, würd ich das nicht anpacken.

Und lieber höre ich mir von den Jungs ein "naja, wäre nicht nötig gewesen, uns zu rufen" an, als irgendwann in der Zeitung zu lesen, dass es einem spielenden Kind die Hand abgerissen hat, als es die Dinger gefunden hat.

Gruß,

blueoceanstorm
 

Beleman

Geowizard
Im Rahmen meines CITO-Events GC2N71C haben wir auch einen bestückten Patronengurt gefunden. Ganz klar Platzmunition und völlig verschlammt, aber eben doch nicht ganz ohne. Nachdem die US-Kaserne fast gegenüber unseres Suchgebietes lag, war die Herkunft naheliegend.
Den Notruf habe ich nicht gewählt, mangels Nummer der Polizeidirektion (die ich seitdem dabeihabe) wählte ich das Umweltamt. Die waren ohnehin auf Visite zu uns unterwegs und nahmen das Teil auch gleich für die Polizei mit.
Meine kurze Nachbesprechung mit letzterer war aber ziemlich zwanglos und oberflächlich, selbst Kontaktdaten wollten die nicht (wiewohl ich der Stadt ohnehin bekannt bin). Ich nehme an, die haben die Sache angesichts der Army ohnehin nicht weiterverfolgt.
(Ein anderes kurioses Fundstück jenes CITO-Events war übrigens eine Siebenschwänzige Lederpeitsche ...)

Jedenfalls: Info an die Polizei und die hinführen, die kümmern sich um den Rest.
 
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