S-Man42
Geomaster
Hi,
Disclaimer
a) Ich bin unsicher, in welchem Unterforum das evtl. besser aufgehoben ist.
b) Ich bin sicher, das Thema wurde schon diskutiert, finde aber auf die Schnelle keinen passenden Thread
c) Ich laufe evtl. Gefahr, mich hiermit unbeliebt zu machen...
Im Jahr 2013 war ich damals auf der Reise nach Südhessen, Bensheim - die Nibelungencaches. Ich kann mich gut erinnern, dass wir mit staunenden Augen und aufgerissenen aber sprachlosen Mündern durch die Gegend gezogen sind und ein Highlight nach dem anderen entdeckten. Seit damals habe ich diese Reihe natürlich in heldenhafter Weise in Erinnerung.
So kam es, dass mich nun ein guter Freund, aber Neucacher, fragte, ob ich mit ihm die Runde nochmal machen wollte. Wir sind also wieder runter gefahren, haben eine tolle Woche in unterschiedlichen Ecken in Hessen verbracht. Die ersten beiden Tage waren für den Nibelungenwald und Umgebung verplant.
Doch dort war ich wirklich geschockt, als wir ankamen: Der Wald ist aus meiner Sicht nicht mehr als solcher zu bezeichnen. Ich kann mich täuschen, aber in meiner Erinnerung war das vor Jahren noch ein schöner dichter, thematisch passender Märchenwald - vielleicht trügt die Erinnerung, keine Ahnung. Doch heute ist der Wald extrem licht und die wenigen Bäume sehen auch nicht mehr gesund aus. Ich persönlich glaube nicht, dass Cacher dafür verantwortlich sind. Vielleicht war es wirklich starker Sturm oder eine Baumkrankheit. Nichtsdestotrotz sehen alle umliegenden Wälder gesund und vital aus. Für mich kein Zufall. Schaut man sich dort nun auf den Böden um, sieht man das was man erwarten würde, wenn viele Jahre tausende von Füßen drüber stiefeln: Alles ist festgetrampelt, es gibt kaum noch eine Krautschicht. Ich glaube zwar nicht, dass das Baumsterben durch Cacher verursacht wurde, aber die fehlende Regeneration ist mit Sicherheit zumindest teilweise, vielleicht sogar zum Großteil, uns zuzuschreiben.
Mir ist klar, dass die Nibelungencaches legendär sind. Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass sie maßgeblich dazu beigetragen haben, dass andere Owner ähnliche Arbeiten angefertigt haben. Dafür gebührt ihnen Ruhm und Anerkennung! Aber ich weiß auch, dass (allein schon der Favoritenpunkte wegen) weiterhin viele Cacher auf dem Weg sind, sich dieses Wunderwerk anzuschauen.
Doch ist es das noch? Ich persönlich fand sie jetzt zwar nett, aber lange nicht mehr so überragend wie damals. Mittlerweile gibt es genügend Dioramen oder technische Spielereien überall in Deutschland, die vermutlich ebenso schön oder schöner sind als die Nibelungen. Damals waren sie großartig, doch heute wurde der Meister eben von vielen Schülern übertrumpft. Der Ruhm steht ihnen fraglos zu, doch lohnt sich wirklich noch eine hunderte Kilometer lange Anfahrt, wenn man ähnliche Sachen massenhaft in den eigenen Regionen findet? Tausende pilgern hin, der Wald sieht kaputt aus. Viele geben Favoritenpunkte, teils aus echter Überzeugung, teils als Würdigung und teils... naja, man hat sich ja den Weg gemacht. Und so halten sich diese "Dosen" von selbst in den Top10 Listen. Es ist nicht möglich, anderen einen vorderen Platz zu geben. Und so sind diese Dosen immer im Blick von immer neuen Geocachern. Und die wollen natürlich "die Besten der Welt" auch sehen, verständlicher Weise. Teufelskreis.
Aber so leidet vor allem die Location, die nicht zur Ruhe kommen und sich regenerieren kann. Ist es nicht sinnvoll, einfach mal, in Rücksicht auf die Umgebung auch die hochprämierten Caches irgendwann zu beenden? Ich weiß, dass wird nicht gern gesehen, vor allem nicht bei denen, die sagen: Ey, ich will die auch noch machen! Ja, man kann ja eine Schließung ankündigen. Gern mit einem Jahr Vorlauf oder so. Spricht ja nichts dagegen.
Ich war und bin jedenfalls sehr sehr schockiert. Klar, ich bin schon durch manchen Lost Place gegangen, der definitiv durch Geocaches sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde oder habe Bäume gesehen, die schlicht und ergreifend komplett zerstört wurden durch unfachmännisches und rücksichtsloses Klettern; oder auch die vielen kaputten Legosteine... - genau die gleiche Diskussion: Wie viele Geocacher verträgt eine Location?
Sollte man nicht irgendwann einfach mal Schluss machen, der Gegend die Ruhe zurück geben?
Ich persönlich glaube ja, dass man die "Highlights" wandern lassen sollte. Ich meine damit: Immer mal wieder eine neue Top10. Jährlich wechselnd oder so. So haben andere die Chance, "bester" zu werden, so können aber auch die vorigen Locations wieder regenerieren. Und so würden sich nicht so endlose Teufelskreise bilden - die vielleicht auch nur noch existieren, weil... naja, sie schon immer existierten. Mal ehrlich? Die Giraffe als bester Cache der Welt? Nett ja, aber (aufgrund des Teufelskreises) für immer? Und auf Kosten ihrer Locations?
Fazit: Es geht mir wirklich im Kern um die Frage: Ab wann sollte selbst der beste Cache einen Rückzieher machen, zur Schonung seiner Location. Natur/Wasauchimmer-Schutz gegen die Enttäuschung von Mitspielern, "dieses eine Ding nicht machen zu dürfen". Ist das eine Aufgabe für die Owner selbst, die Community? Oder mehr eine Groundspeak/Reviewer-Regulatorien-Sache? Oder müssen wir wieder warten, bis wir es mit Behörden zu tun haben? Oder ist das alles nicht so schlimm, wie ich es gerade sehe?
Ich jedenfalls war wirklich wirklich schockiert. Es hat mich zum Nachdenken gebracht - auch über das System "Favoritenpunkte" (was ja noch andere Schwachstellen hat, aber das ist wiederum eine neue alte Diskussion). Vielleicht sollte man einfach eine Obergrenze von Favos festlegen oder sowas, was meint ihr?
Disclaimer
a) Ich bin unsicher, in welchem Unterforum das evtl. besser aufgehoben ist.
b) Ich bin sicher, das Thema wurde schon diskutiert, finde aber auf die Schnelle keinen passenden Thread
c) Ich laufe evtl. Gefahr, mich hiermit unbeliebt zu machen...
Im Jahr 2013 war ich damals auf der Reise nach Südhessen, Bensheim - die Nibelungencaches. Ich kann mich gut erinnern, dass wir mit staunenden Augen und aufgerissenen aber sprachlosen Mündern durch die Gegend gezogen sind und ein Highlight nach dem anderen entdeckten. Seit damals habe ich diese Reihe natürlich in heldenhafter Weise in Erinnerung.
So kam es, dass mich nun ein guter Freund, aber Neucacher, fragte, ob ich mit ihm die Runde nochmal machen wollte. Wir sind also wieder runter gefahren, haben eine tolle Woche in unterschiedlichen Ecken in Hessen verbracht. Die ersten beiden Tage waren für den Nibelungenwald und Umgebung verplant.
Doch dort war ich wirklich geschockt, als wir ankamen: Der Wald ist aus meiner Sicht nicht mehr als solcher zu bezeichnen. Ich kann mich täuschen, aber in meiner Erinnerung war das vor Jahren noch ein schöner dichter, thematisch passender Märchenwald - vielleicht trügt die Erinnerung, keine Ahnung. Doch heute ist der Wald extrem licht und die wenigen Bäume sehen auch nicht mehr gesund aus. Ich persönlich glaube nicht, dass Cacher dafür verantwortlich sind. Vielleicht war es wirklich starker Sturm oder eine Baumkrankheit. Nichtsdestotrotz sehen alle umliegenden Wälder gesund und vital aus. Für mich kein Zufall. Schaut man sich dort nun auf den Böden um, sieht man das was man erwarten würde, wenn viele Jahre tausende von Füßen drüber stiefeln: Alles ist festgetrampelt, es gibt kaum noch eine Krautschicht. Ich glaube zwar nicht, dass das Baumsterben durch Cacher verursacht wurde, aber die fehlende Regeneration ist mit Sicherheit zumindest teilweise, vielleicht sogar zum Großteil, uns zuzuschreiben.
Mir ist klar, dass die Nibelungencaches legendär sind. Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass sie maßgeblich dazu beigetragen haben, dass andere Owner ähnliche Arbeiten angefertigt haben. Dafür gebührt ihnen Ruhm und Anerkennung! Aber ich weiß auch, dass (allein schon der Favoritenpunkte wegen) weiterhin viele Cacher auf dem Weg sind, sich dieses Wunderwerk anzuschauen.
Doch ist es das noch? Ich persönlich fand sie jetzt zwar nett, aber lange nicht mehr so überragend wie damals. Mittlerweile gibt es genügend Dioramen oder technische Spielereien überall in Deutschland, die vermutlich ebenso schön oder schöner sind als die Nibelungen. Damals waren sie großartig, doch heute wurde der Meister eben von vielen Schülern übertrumpft. Der Ruhm steht ihnen fraglos zu, doch lohnt sich wirklich noch eine hunderte Kilometer lange Anfahrt, wenn man ähnliche Sachen massenhaft in den eigenen Regionen findet? Tausende pilgern hin, der Wald sieht kaputt aus. Viele geben Favoritenpunkte, teils aus echter Überzeugung, teils als Würdigung und teils... naja, man hat sich ja den Weg gemacht. Und so halten sich diese "Dosen" von selbst in den Top10 Listen. Es ist nicht möglich, anderen einen vorderen Platz zu geben. Und so sind diese Dosen immer im Blick von immer neuen Geocachern. Und die wollen natürlich "die Besten der Welt" auch sehen, verständlicher Weise. Teufelskreis.
Aber so leidet vor allem die Location, die nicht zur Ruhe kommen und sich regenerieren kann. Ist es nicht sinnvoll, einfach mal, in Rücksicht auf die Umgebung auch die hochprämierten Caches irgendwann zu beenden? Ich weiß, dass wird nicht gern gesehen, vor allem nicht bei denen, die sagen: Ey, ich will die auch noch machen! Ja, man kann ja eine Schließung ankündigen. Gern mit einem Jahr Vorlauf oder so. Spricht ja nichts dagegen.
Ich war und bin jedenfalls sehr sehr schockiert. Klar, ich bin schon durch manchen Lost Place gegangen, der definitiv durch Geocaches sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurde oder habe Bäume gesehen, die schlicht und ergreifend komplett zerstört wurden durch unfachmännisches und rücksichtsloses Klettern; oder auch die vielen kaputten Legosteine... - genau die gleiche Diskussion: Wie viele Geocacher verträgt eine Location?
Sollte man nicht irgendwann einfach mal Schluss machen, der Gegend die Ruhe zurück geben?
Ich persönlich glaube ja, dass man die "Highlights" wandern lassen sollte. Ich meine damit: Immer mal wieder eine neue Top10. Jährlich wechselnd oder so. So haben andere die Chance, "bester" zu werden, so können aber auch die vorigen Locations wieder regenerieren. Und so würden sich nicht so endlose Teufelskreise bilden - die vielleicht auch nur noch existieren, weil... naja, sie schon immer existierten. Mal ehrlich? Die Giraffe als bester Cache der Welt? Nett ja, aber (aufgrund des Teufelskreises) für immer? Und auf Kosten ihrer Locations?
Fazit: Es geht mir wirklich im Kern um die Frage: Ab wann sollte selbst der beste Cache einen Rückzieher machen, zur Schonung seiner Location. Natur/Wasauchimmer-Schutz gegen die Enttäuschung von Mitspielern, "dieses eine Ding nicht machen zu dürfen". Ist das eine Aufgabe für die Owner selbst, die Community? Oder mehr eine Groundspeak/Reviewer-Regulatorien-Sache? Oder müssen wir wieder warten, bis wir es mit Behörden zu tun haben? Oder ist das alles nicht so schlimm, wie ich es gerade sehe?
Ich jedenfalls war wirklich wirklich schockiert. Es hat mich zum Nachdenken gebracht - auch über das System "Favoritenpunkte" (was ja noch andere Schwachstellen hat, aber das ist wiederum eine neue alte Diskussion). Vielleicht sollte man einfach eine Obergrenze von Favos festlegen oder sowas, was meint ihr?