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Hat sich Geocaching zum Breitensport entwickelt ?

K.D.Fafnir1

Geocacher
In letzter Zeit ist es immer öfter passiert, daß uns bei der Ausübung unseres Hobbies andere Cacher zufällig über den Weg gelaufen sind. Entweder kurz nachdem wir geloggt hatten und die Box wieder ins Versteck zurück gelegt haben, an der Station eines Multis mit Smartphone hantierend um einen Wert zu ermitteln oder gerade am loggen, als wir am Versteck ankamen. Im Wald wurde ich auch mal angesprochen und gefragt, ob ich den GC suche... Wächst die Anzahl von Geocachern gerade explosionsartig an ? Genau so wissen auch immer mehr Muggel über dieses Thema bescheid.
Oder liegt es ganz schlicht und einfach nur an der Pandemie, weil wir unserem Hobby auch alleine oder zu zweit ohne Probleme nachgehen können ? So lange also Schwimmbäder, Fitnesstudios usw. geschlossen sind, haben wir also weniger Möglichkeiten, unsere Freizeit zu gestalten.
Ist das eurer Meinung eher Vor- oder Nachteil ?
 

hcy

Geoguru
Breitensport? Vor ca. 10 Jahren gab's mal so einen Trend, der dürfte inzwischen vorbei sein. Durch Corona gab's offenbar noch mal einen kleinen Aufschwung, inzwischen liest man sogar in der Zeitung mal wieder übers Cachen aber das dürfte sich dann nach der Pandemie auch - hoffentlich - wieder eledigt haben.

Ach so: ganz klar Nachteil, hat sich auch in der Vergangenheit gezeigt. Mit zunehmender Anzahl an Cachern und zunehmender Bekanntheit ist eigentlich fast nichts besser geworden.
 

jennergruhle

Geoguru
Höchstens bei mehr Akzeptanz/Eingeweihtheit durch höhere Bekanntheit - also, dass jetzt der alte weiße Mann der sich im Park / in der Anwohnerstraße / in der Nähe einer Schule herumtreibt und immer wieder glotzt und sucht kein Spanner ist, sondern ein Cacher der nur ne Dose an bestimmter Stelle sucht.
 

Cloggy72

Geocacher
Hallo zusammen,

mal so ein kleines Erlebnis, welches ich gestern hatte:

ich saß als "Muggel" an einem Aussichtspunkt auf einer Bank, wo ziemlich genau vor meiner Nase an einer Strebe ein 1/1 Tradi-Geocache liegt. Da kam eine Dame um die 30 mit nem Schmarrnfon des Weges und bewegte sich verdächtig auffällig suchend um diesen Platz und die Bank herum.
ich sagte nur Geocaching.... sie sagte ja und suchte weiter, fand ihn noch nach einigen Hinweisen.
Nachdem sie weg war, sah ich, dass die Olle den Cache nicht mal wie vorher platziert hatte.

so ein auffälliges Verhalten, direkt vor den Leuten zu suchen hätten wir uns früher gar nicht erlaubt, es hies doch mal, dass die Caches eher unauffällig zu suchen und zu loggen wären, damit Muggel das Versteck nicht finden.

In letzter Zeit bin ich noch selbst auf die Suche gegangen und fand leider einige eher lieblos in die Erde gedrückte Petlinge, welche man besser in eiem Astloch im Baum nebenan hätte plazieren können.

Früher war doch alles besser ;-)

MfG
 

hcy

Geoguru
Cloggy72 schrieb:
In letzter Zeit bin ich noch selbst auf die Suche gegangen und fand leider einige eher lieblos in die Erde gedrückte Petlinge, welche man besser in eiem Astloch im Baum nebenan hätte plazieren können.
Ja die Pandemie hat offenbar einen ganzen Haufen gelangweilte Leute als Neucacher ins Spiel gespült und viele meinen, jetzt auch gleich mal Dosen ausstreuen zu müssen. Da haben wir hier in den Gegend jede Menge Negativbeispiele bekommen was man alles falsch machen kann.
 

chrysophylax

Geomaster
Naja, Menschen die meinen eine Getränkeflasche in spe hinter eine Leitplanke gepopelt oder in einen Baumstumpf gedrückt wäre ein geocache gab es auch früher schon.

Die Menschen, die mit ihren Dosen schöne Geschichten erzählen oder tolle Orte zeigen oder echte spannende Aha-Erlebnisse bieten waren auch "früher" schon selten.

Vielleicht sind durch die Seuche ein paar Leute dazugekommen, die dank deutlich geringerer Einstiegshürde als früher (ein Daddeltelefon mit GPS hat inzwischen so ziemlich jeder, man muss kein teures Standalone-GPS mehr kaufen) mal eine neue Beschäftigung in ihrer Freizeit ausprobieren, aber der große Hype war glaube ich wirklich so um 2010/2011.

Ich finde es ganz angenehm dass diese Freizeitbeschäftigung inzwischen schon 20 Jahre alt ist und auch Otto Normalverbraucher ungefähr weiß um was es sich handelt - da das nichts illegales ist hab ich auch keine Probleme wenn jemand fragt dem zu sagen was wir da tun.

Was ich ganz lustig finde ist, dass inzwischen glaube ich nicht nur der Altersschnitt der bereits länger aktiven Dosensucher sich 50+ nähert, sondern auch neu dazugekommene geocacher sich häufig als "rüstige Rentner" entpuppen. Wenn ich mir überlege wie häufig ich bei irgendwelchen Wandermultis von mir in der Photogalerie solche Menschen sehe... Das macht das Hobby glaube ich etwas entspannter, verlagert den Fokus ein bißchen weg von dem "höher/spektakulärer/weiter/illegaler", das bei der einen oder anderen T5-Fraktion immer noch vorhanden ist, und sorgt für Freude beim Owner weil diese Menschengruppe auch gerne nochmal ein Log mit mehr als einem Satz schreibt und nicht nur eine bunte Aneinanderreihung von Emojis hinterlässt.

Und ja, inzwischen sind nicht mehr die offensichtlichen Nerds mit dem Klemmbrett die geocacher, sondern die Menschen mit dem Daddelfon in der Uniform von Hans Wolfshaut oder dem Vogel, der den Kopf in den Sand steckt, die um Parkbänke, Mülleimer und Aussichtspunkte ihre Kreise ziehen.

chrysophylax.de
 

jennergruhle

Geoguru
chrysophylax schrieb:
in der Uniform von Hans Wolfshaut
Jakob Wolfshaut, bitte! Oder auch mal Das Nordgesicht. Oder die weibliche Form (frz.) des Kantons Waadt.

Ich denke auch, dass die Verbreitung anderer "location based games" wie Ingress oder Pokémon Go (die ja auch abseits der technikaffinen Menschen bekannt, ja teils ein "Hype" sind) die Bekanntheit der anderen (Geocaching, Munzee etc.) gesteigert haben.
 

hcy

Geoguru
chrysophylax schrieb:
Naja, Menschen die meinen eine Getränkeflasche in spe hinter eine Leitplanke gepopelt oder in einen Baumstumpf gedrückt wäre ein geocache gab es auch früher schon.
Ja nur waren die inzwischen mehrheitlich wieder aus dem Spiel verschwunden.

Und das ist auch weniger das Problem das ich meinte, eine findbare Getränkeflasche mit beschreibbarem Logbuch ist ein Geocache, "schöne Geschichten" brauche ich nicht.
Die neuen Probleme sind eher "Dose nach Veröffentlichung noch nicht versteckt", "zig Dosen ausgeworfen aber keine Wartung", "Koordinaten komplett im Off", "Abstandskonflikte" usw.
 

Cloggy72

Geocacher
chrysophylax schrieb:
Was ich ganz lustig finde ist, dass inzwischen glaube ich nicht nur der Altersschnitt der bereits länger aktiven Dosensucher sich 50+ nähert, sondern auch neu dazugekommene geocacher sich häufig als "rüstige Rentner" entpuppen.

Ich bin jetzte Ende 40 und mit dem Geocaching angefangen habe ich ja so um 2007 durch einen Bekannten, der damals auch Ende 40 war und mittlerweile schon mit 62 Jahren verstorben ist. ich denke der war wirklich ein Nerd, hat noch ein paar Jahre früher angefangen und einige ungewöhnliche Hobbys gehabt.

damals wars eigentlich schon vorbei mit den richtig guten Geocaches an interessanten Orten, da wurde hier schon jeder Mülleimer, jedes Verkehrsschild und jede Leitplanke zwecks Statistikcachen bedost, damals überwiegend noch mit Filmdosen. Der Wandermulti oder Rätsel, sowie in Größe small, regular usw. waren eher selten, vieles nur noch 1/1 Micro-Tradis, am besten noch als Drive-In, damit man möglichst wenig Weg zurück legen muss.

Vor kurzem hab ich jemanden mit Ü60 kennen gelernt, der auch zu den Geocachern gehört, die schon in den 2000ern angefangen haben und nun wieder auch wegen Corona und den geschlossenen Freizeiteinrichtungen, Restaurants mit den Enkeln geocachen gehen um die viele Zeit zu nutzen.

der große Hype ums Geocaching ist meiner Meinung vorbei und das was jetzt geschieht ist Zeitvertreib, weil man nix anders machen kann.

ich hab mir auch mal das Forum hier genauer angesehen, also die Beiträge in den letzten Jahren. Die grüne Hölle ist auch schon sowas wie ein Internet-Dinosaurier, wo nur noch wenige schreiben. Die meisten Geocacher werden heute wohl eher Facebookgruppen und WhatsApp zum Austausch nutzen, wenn überhaupt. Das ist aber nicht nur hier so, sondern auch in anderen Foren, wo noch vor 5-10 Jahren hochbetrieb war.

MfG
 

radioscout

Geoking
Cloggy72 schrieb:
so ein auffälliges Verhalten, direkt vor den Leuten zu suchen hätten wir uns früher gar nicht erlaubt, es hies doch mal, dass die Caches eher unauffällig zu suchen und zu loggen wären, damit Muggel das Versteck nicht finden.

Früher hätte man einen Cache auch nicht an einer Stelle versteckt, an der sich häufig Muggels aufhalten.
 

lolyx

Geowizard
Meine Erfahrung: "Stealth" interessiert heute bis auf wenige Ausnahmen niemand mehr.
Weder bei den Cacheowner (Angelcache wie auf dem Präsentierteller an einer viel befahrenen Kreuzung: Einfach das Attribut Stealth required anwählen) noch bei den Cachern (suchen, loggen, weiter, Zeit zählt).
Und darum ist es heute auch kein so geheimnissvolles Spiel mehr, um mal auf die Signatur von radioscout einzugehen.
 

kohlenpott

Geowizard
Bei den vielen, echt selten dämlich versteckten Dosen, macht man sich im Stealth-Modus eh nur verdächtig. Wenn man ganz offensichtlich sucht schert sich in der Regel niemand drum...
 

lolyx

Geowizard
Ich stand schon mehr als 10 Mal neben Cachern, die mich für einen Muggel hielten als sie 'gesucht' haben.
Ich kann dir zumindest für diese Fälle sagen, nein das war *nicht* unauffälliger, sondern einfach nur ohne Rücksicht auf Verluste.

Stealth Modus bedeutet in meinen Augen auch nicht vorsichtig suchen, sondern gar nicht erst suchen, wenn das nicht unauffällig möglich ist.
 

kohlenpott

Geowizard
lolyx schrieb:
Stealth Modus bedeutet in meinen Augen auch nicht vorsichtig suchen, sondern gar nicht erst suchen, wenn das nicht unauffällig möglich ist.
Dann kann man aber mehr als die Hälfte der Innenstadtdosen sowie sämtliche Angeldinger direkt auf die Ignoreliste schieben oder ein Verwarngeld bei Corona bedingter Ausgangssperre riskieren...

Im übrigen habe ich nicht gesagt, dass direktes Suchen unauffällig ist, es interessiert die Muggle aber in 99% der Fälle nicht die Bohne, wenn Du offensichtlich suchst. Die werden erst misstrauisch, wenn man sich länger betont unauffällig in der Nähe der Dose rumdrückt.
 

Lada1976

Geocacher
kohlenpott schrieb:
Im übrigen habe ich nicht gesagt, dass direktes Suchen unauffällig ist, es interessiert die Muggle aber in 99% der Fälle nicht die Bohne, wenn Du offensichtlich suchst. Die werden erst misstrauisch, wenn man sich länger betont unauffällig in der Nähe der Dose rumdrückt.
Ja, eindeutig! Siehe PAL-Feld! Funktioniert besonders gut mit Klemmbrett oder Warnweste :D !
 

lolyx

Geowizard
kohlenpott schrieb:
Dann kann man aber mehr als die Hälfte der Innenstadtdosen sowie sämtliche Angeldinger direkt auf die Ignoreliste schieben oder ein Verwarngeld bei Corona bedingter Ausgangssperre riskieren...

Naja, es steht ein ganzer Wald mit tausenden von Bäumen und der Owner platziert seinen Angel- oder Klettercache direkt neben diesem Wald an einer Bundesstraße und verpasst ihm das Icon "Stealth Required". Wunder mich dann schon etwas wie das zusammenpasst.

Oder, jemand legt einen Powertrail mitten durch die Ortschaft, packt ein "Stealth Required" dazu und ärgert sich dann das die 300 Cacher, die innerhalb eines Jahres suchen sich nicht unauffällig genug verhalten, da es den Anwohner aufgefallen ist...

Oder auch beides kombiniert.

kohlenpott schrieb:
Im übrigen habe ich nicht gesagt, dass direktes Suchen unauffällig ist, es interessiert die Muggle aber in 99% der Fälle nicht die Bohne, wenn Du offensichtlich suchst. Die werden erst misstrauisch, wenn man sich länger betont unauffällig in der Nähe der Dose rumdrückt.

Ich kann nur von den Fällen berichten, die ich gesehen habe.
Und nein, bei den meisten war das nicht unauffällig, auch nicht wenn ich nicht gewusst hätte worum es geht. Das kam den Cachern die da gesucht haben auch gar nicht darauf an.
Weder rennen normale Wanderer ins Unterholz ruft "wohl nicht da" in seine Gruppe zurück (weil er nicht gesehen hat das der Cache gerade bei mir am Weg stand und er mich in seiner Eile nicht als Cacher erkannt hat), noch ist es unauffällig wenn jemand in einen Bach steigt und dann unter einer Holzbrücke rumkramt während Leute vorbeilaufen.
 

kohlenpott

Geowizard
Noch einmal:
Offensichtliches Suchen ist nicht unauffällig, aber es interessiert die Muggle einfach nicht, was Du da machst.
Ich erinnere mich an einen Cache (muss so 2006 oder 2007 gewesen sein), bei dem man sich von einer Brücke abseilen musste und während mein Kumpel im Seil hing, kamen zig Muggle vorbei. Es hat nicht einen interessiert, wieso der da unter der Brücke baumelt. Und so ist das im Prinzip immer. Umso selbstverständlicher man der Suche nachgeht, umso weniger neugierig die Muggle. Und wenn doch mal einer fragt sagt man einfach, was man da macht und gut ist.
Ist bisher erst einmal schief gegangen und da habe ich nicht mal bemerkt, dass ich beobachtet wurde, da der Besitzer des Grundstücks und der darauf befindlichen Lore hinter der Gardiene stand. Er war nicht erfreut, dass ungefragt auf seinem Grundstück und seiner Lore ein "Spiel" veranstaltet wird. Führte dann auch zur Archivierung...
 

jennergruhle

Geoguru
Ich hatte bisher erst einmal den Fall, dass meine Suche und das Herumglotzen auf der Suche nach einem Anfang des Ganzen einem Anwohner auffiel - zum Glück ging das besser aus: https://coord.info/GL11BRE9P
 

lolyx

Geowizard
kohlenpott schrieb:
Noch einmal:
Offensichtliches Suchen ist nicht unauffällig, aber es interessiert die Muggle einfach nicht, was Du da machst.

Ich bin nicht deiner Meinung.
Als Werbeaktion für Muggel dürften solche Aktionen eher nicht taugen. :/ ;)

Also noch einmal ein Beispiel: Ein Cache der auf einem Verkehrskreisel liegt.
Was könnte der Grund sein das die desinteressierten Muggle die Polizei rufen? Der Cacher der zuvor da war, hat inzwischen zwar gelogged, sieht aber noch den Polizeieinsatz und schreibt das in seinem Online Log. Der Owner schreibt eine Note, man sollte sich bitte unauffällig verhalten, sonst müsste er den Cache archivieren. :???:
Das wiederholt sich dann noch ein mal und macht die Archivierung durch den Owner letztendlich überflüssig.

Ich frage mich bei all diesen Aktionen, auch denen die die Muggel nicht interessieren: Warum platziert man die Dinger auf dem Präsentierteller und schreibt Stealth Required dazu, insbesondere wenn es, wie in meinem ersten Beispiel ein beliebiger Baum ist, der 30 Meter weiter viel unauffälliger zu suchen wäre?
 
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