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Jäger erschießt Waldbesucher

ColleIsarco

Geowizard
Moin moin
Team Free Bird schrieb:
MadCatERZ schrieb:
Wie oft ballern denn so pro Jahr Gewehre einfach los?

Ordnungsgemäss gesicherte?
Ungefähr so oft wie du pro Woche im Lotto gewinnst. :D
Nicht ganz, Die Uzi ist berüchtigt dafür, dass die Sicherung versagt. Aus diesem Grunde war es verboten mit durchgeladener Waffe Nachts Streife zu laufen.
Gut, Jäger haben keine automatischen Waffen, aber wie genau die Möglichkeit ist, dass sich der Schuss trotz korrekten Umgangs mit der Waffe gelöst hat, wird der Gutachter schon ermitteln.

Gruß
ColleIsarco
 

Bisamratten

Geocacher
Zappo schrieb:
Mal ganz abgesehen davon, daß es einem Angeklagten jederzeit freisteht, zu versuchen, mit seinen Aussagen seine Schuld auf das kleinste Ausmaß zu reduzierten Das ist sein gutes Recht - und das wird der eine oder andere im Laufe seines Lebens auch so machen - oder hat es schon so gemacht.

Da hast Du völlig recht. Ich schlage also folgende Version vor:
Der Jäger, der schon mehrfach von militanten Naturschützern bedroht worden war, sitzt friedlich auf seinem Hochsitz, als sich eine dunkel gekleidete Gestalt nähert. In der Hand hält sie eine Fausfeuerwaffe (was sich später als Garmin GPSr mit Stummelantenne herausstellt... aber wie genau kann man das in der Nacht schon sehen). Der Jäger fühlt sich bedroht und will einen Warnschuss abgeben. Als er die Gestalt anspricht, richtet diese sich auf und der arme Jäger wird massiv von 200 Lumen geblendet, wodurch der Warnschuss leider nach unten verrissen wird (das ist physikalisch m.E. zwar nicht möglich, aber der Ballistiker der Jagdgenossenschaft xyz.e.V. hat das bestätigt).
Reine Notwehr also...

Könnte es nicht so gewesen sein???

[/ironie off]
 

MadCatERZ

Geoguru
Zappo schrieb:
Mal ganz abgesehen davon, daß es einem Angeklagten jederzeit freisteht, zu versuchen, mit seinen Aussagen seine Schuld auf das kleinste Ausmaß zu reduzierten Das ist sein gutes Recht - und das wird der eine oder andere im Laufe seines Lebens auch so machen - oder hat es schon so gemacht.

Selbstverständlich ist dem so. Es ist bloss auffallend, wie bizarr die Erklärungen manchmal anmuten.
 

cahhi

Geowizard
Dafür gibt es zum Glück die Möglichkeit des Befangenheitsantrags, bzw. wird ein vernünftiger Richter sich in so einem Fall selbst für befangen erklären.
 
MadCatERZ schrieb:
Zappo schrieb:
Mal ganz abgesehen davon, daß es einem Angeklagten jederzeit freisteht, zu versuchen, mit seinen Aussagen seine Schuld auf das kleinste Ausmaß zu reduzierten Das ist sein gutes Recht - und das wird der eine oder andere im Laufe seines Lebens auch so machen - oder hat es schon so gemacht.

Selbstverständlich ist dem so. Es ist bloss auffallend, wie bizarr die Erklärungen manchmal anmuten.

wie bizarr auch immer etwaige Erklärungsversuche ausfallen mögen.
Diesem Typ dürfte mit Sicherheit die Frage gestellt werden,wäre jedenfalls naheliegend, warum er denn mit entsichertem Gewehr auf einen Menschen anlegte. Was kann er denn darauf wirklich entlastendes antworten?
Nix gesehen, weil es zu dunkel war?
Hab ein rascheln gehört und dort waren eindeutige,frische Wühlspuren von Wildschweinen (die ich vorher mir anschaute)
Der Schuß hat sich von selbst gelöst, hatte das Gewehr auf den Beinen liegen?
(die Chance ist wohl eher unrealistisch, dass das Gewehr zufällig in Richung des Opfers zeigte- er dürfte auf einem Hochsitz gesessen haben? da funktioniert diese Ausrede wegen des Höhenunterschiedes wohl gleich gar nicht, dies kann jedenfalls geklärt werden)

Ich denke (und hoffe) mal, allein durch diese Frage kann er festgenagelt werden. Dürfte den entsprechenden Beamten nicht allzu schwer fallen, Widersprüche zu provozieren oder offenzulegen.
 

HansHafen

Geowizard
team torosaurus schrieb:
Ich denke (und hoffe) mal, allein durch diese Frage kann er festgenagelt werden. Dürfte den entsprechenden Beamten nicht allzu schwer fallen, Widersprüche zu provozieren oder offenzulegen.


....wenn das denn gewollt ist. Denn wenn man die Berichterstattung mal verfolgt, heißt es da:

"Der Jäger sei auf freiem Fuß, es bestehe kein Haftgrund. "Dass es ihm nicht gut geht, nachdem er einen Mann erschossen hat, kann sich wohl jeder vorstellen."

Klingt also so nach "was der gute Mann jetzt durchmachen muss, ist schon Strafe genug". Wird wohl auf eine Bewährungs-/Geldstrafe hinauslaufen.

Wo habe ich den vielleicht etwas unpassenden Vergleich gelesen... "und im nächsten Gerichtstermin danach wird der böse Raubkopierer zu xy verknackt". So ungefähr - will damit jetzt nicht billig Stimmung machen. Nur die Verhältnismäßigkeiten sind doch oft in einer eklatanten Schieflage. Drum bin ich mal neugierig auf ein Urteil - wie viel so ein Menschenleben dann so wert ist?????

...dazu macht sich dann auch die Presse zu Handlanger, mit Meinungsmache - denn Sätze wie "was der Mann dort zu suchen hatte ist unklar" oder "die tschechische Grenze ist hier nur 2km entfernt" oder "der vorbestrafte Mann" usw. in Hinsicht auf das Opfer wirken doch - nun ja - irgendwie schon etwas steuernd.So in die Richtung, selber Schuld. Und wenn das Opfer nun auch noch vorbestraft war, prallt hier kriminelle Energie auf edle Weidmannskunst. Es ist nun mal passiert, man sucht nach Erklärungen - aber dass man nun die Schuld beim Erschossenen sucht, ist doch billig und widerlich. Egal wie viel "Wert als Mensch" man ihm nun zumessen mag...

Und, klar, geht es dem Jäger nicht gut. Komisch nur, dass dies immer angeführt wird - Spekulationen darüber, wie es der Familie geht, Freunden und Bekannt, wie die sich fühlen - nee, das scheint wenig zu interessieren...

Mir würde die Galle hochkommen, wenn ein Freund von mir erschossen wird und dann überall diskutiert würde, wie sich wohl der arme Schütze fühlen mag. Wenn da die Polizei richtig handelt, dann sollte sich darum schon jemand kümmern, spricht es sollte ein Psychologe diesen Menschen betreuen. Aber darüber muss man nicht so ein Gewese machen. Denn bei den Opfern wird so eine Betreuung leider oft vernachlässigt... bzw. die können sich selber drum kümmern.

BG
HansHafen
 

DarkFather

Geocacher
Ich würde gerne nochmal auf die Schonzeiten zurückkommen.
Könnte mir mal jemand erklären wann ich (nachts) in den Wald kann ohne damit rechnen zu müssen von einem Jäger beobachtet zu werden?
Habe gerade die Schonzeiten in Bayern nachgelesen und da stelle ich fest, dass immer etwas bejagt wird. So z.B. Frischlinge und Überläufer (Also Wildschweine mit bis zu zwei Jahren).

Achso. Nochwas:
Wenn jetzt ein Jäger im September auf eine Wildsau schießt darf er das, weil er Frischlinge, Überläufer, Bachen und Keiler bejagen darf, aber was macht der arme Kerl im März wenn Bachen und Keiler Schonzeit haben? Er erkennt ja nichtmal den Unterschied zwischen zwei- und vierbeinigen Lebewesen :irre:

MfG
Dark
 

cahhi

Geowizard
HansHafen schrieb:
"Der Jäger sei auf freiem Fuß, es bestehe kein Haftgrund. "Dass es ihm nicht gut geht, nachdem er einen Mann erschossen hat, kann sich wohl jeder vorstellen."

Klingt also so nach "was der gute Mann jetzt durchmachen muss, ist schon Strafe genug". Wird wohl auf eine Bewährungs-/Geldstrafe hinauslaufen.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. U-Haft gibt es nur bei Flucht- oder Verdunkelungsgefahr, ansonsten bleibt man auch bei einer zu erwartenden Haftstrafe bis zum Urteil auf freiem Fuß.
 

HansHafen

Geowizard
cahhi schrieb:
HansHafen schrieb:
"Der Jäger sei auf freiem Fuß, es bestehe kein Haftgrund. "Dass es ihm nicht gut geht, nachdem er einen Mann erschossen hat, kann sich wohl jeder vorstellen."

Klingt also so nach "was der gute Mann jetzt durchmachen muss, ist schon Strafe genug". Wird wohl auf eine Bewährungs-/Geldstrafe hinauslaufen.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. U-Haft gibt es nur bei Flucht- oder Verdunkelungsgefahr, ansonsten bleibt man auch bei einer zu erwartenden Haftstrafe bis zum Urteil auf freiem Fuß.

Nein, das war unglücklich ausgedrückt von mir - das eine hat mit dem anderen nix zu tun.
Ich bezog das "Strafe genug" auf lediglich den Teil, der besagte wie es dem Jäger wohl gehen möge...
Und ich befürchte dass eben auch dann die rechtlichen Schritte entsprechend milde ausfallen werden.

Bin jetzt auch kein Verfechter der ultraharten Sanktionierungen und Todesstrafe. Da geht mir auch immer der Hut hoch, wenn ich die mittelalterlichen Vorstellungen einiger Leute heute höre.

Nur die Verhältnismäßigkeit ist oft nicht wirklich gegeben - hier ist ein Mensch tot, wie die Strafe ausfällt bleibt abzuwarten. Aber im gleichen Atemzuge werden andere Vergehen deutlich härter bestraft...

Na was soll's - die Strafe kann eh kaum das Menschleben aufwiegen, egal was nun an Geld fließt oder was abgesessen wird. Das Mindeste wäre aber, dass der "werte Herr" niemals mehr eine Waffe in seine Hand bekommt!

BG
HansHafen

PS: Ich fand die Vorschläge zur Berufsjagd gar nicht so schlecht - dass es eine Ausbildung geben muss um dieses Handwerk auszuüben. Dass WISSEN dahintersteckt und keine anderweitigen Interessen. Dass nämlich eben nicht im Winter wie blöde angefüttert wird, um dann im Sommer ordentlich abzuknallen bzw. sich zu beklagen, dass ohne das Jagen alles den Bach runter geht (und die anderen "Maßnahmen" ausgeblendet werden).

So wie ich es hier oft sehe, ist so eine Treibjagd in meiner Region oft eine große Party. Da wird etwas gejagt, aber es werden eben auch nicht unerhebliche Mengen an Alkohol mitgeführt. Und dass da alle ganz nüchtern sind bei der Jagd? Ich habe schon oft gesehen, wie schon VOR der Jagd ein "kleiner Umtrunk" stattfand...

...ich bin dann woanders spazieren gegangen :???:
 

quercus

Geowizard
Nachtjagdverbot: Man darf in Deutschland nur auf Schwarzwild in der Nacht jagen. Das geht eigentlich nur bei Vollmond und auch nur auf großen freien Flächen. Im Wald ist man als Cacher, der ja auch immer eine Lampe an hat also ziemlich sicher.

Da gibt es als Cacher wahrlich wesentlich größere Gefahren, zumindest was die Häufigkeit angeht (schlimmer als tot geht ja wohl auch nicht). Ich denke, es ist statistisch gesehen wahrscheinlicher beim Nachtcache tödlich zu verunglücken (Ast, Sturz o.ä.) als Opfer einer Kugel zu werden.

Zu den Kommentaren: Es gibt derzeit keine Alternative (finanziell, organisatorisch, rechtlich, politisch) zur praktizierten Jagd. Wir haben im Vergleich zu anderen Ländern noch einen ziemlich hohen Ausbildungsstand und eine ziemlich niedrige "Unfall"-Quote, auch wenn es hier wohl schwer ist an belastbare Zahlen zu kommen.

Ich könnte mir bei den derzeit hohen Wilddichten nur vorstellen, dass man mit Gift oder Antibaby-Pillen etwas erreichen könnte. Zumindest wenn die Schusswaffe tabu ist. Aber das will wohl auch keiner. Den gesellschaftlichen Schaden hoher Wilddichten will aber auch keiner zahlen. Hauptsache die Milch kostet 50ct und der Strom fließt weiter wie bisher.

Man könnte die Jagdgebiete sperren oder wie damals in SH ein Wegegebot in der Nacht einführen. Aber erstens ging es ja hier um ein Feld und zweitens würde das ja noch mehr zweifelhafte Sicherheit für den Jäger vorgaukeln und nur die Verantwortung abwälzen.

Man könnte die Ausbildung verbessern. Na ich denke, die ist in D schon recht gut, nur leider mittlerweile nicht mehr sehr praxisnah. Da lernt man als Jäger irgend welche exotischen Krankheiten, Rechtsbegriffe oder die Brutgewohnheiten seltener Trockenrasenbewohner, aber das praktische Lehrjahr hat man abgeschafft und die Grundlagen der praktischen Ansprache und die kritische Diskussion fehlen oftmals. Also da gibt es tatsächlich noch viel Potential.

Leistungstests für Mensch und Material: Hier ist meiner Meinung nach am meisten Potential. Ich würde dafür plädieren, dass jeder Jäger für die Verlängerung seines Jagdscheines, also mindestens alle drei Jahre einen aktuellen Sehtest mit Nachtsicht (lässt bei vielen im Alter nach)und den bescheinigten, jährlichen, erfolgreichen (also mit guten Schussleistungen) Besuch eines qualifizierten Schießstandes vorweisen muss. Außerdem sollte es einen Waffen-TÜV geben. Also die Verpflichtung seine Waffe alle X Jahre von einem Büchsenmacher überprüfen zu lassen.

Material-Updates: Ich bin dafür, alle technischen Hilfsmittel für eine erfolgreiche, sichere und tierschutz-freundliche Jagd zu zu lassen. Schweine müssen z.Z. nun mal in der Nacht bejagd werden, da sollte eine Restlicht verstärkende Optik für den sicheren Schuss erlaubt sein. Und in der Jägerschaft muss Präzision und Effektivität vor Tradition gestellt werden.

Das sind nur einige der vielen Baustellen im System.
Einige der Punkte hätten das Unglück aber vielleicht verhindern können.

Ach ja, ich jage übrigens auch, aber erstens nicht in der Nacht (da schlafe ich immer ein und in meinem Waldrevier machen Schweine keinen Schaden) und zweitens nach dem Grundsatz "Wald vor Wild". Das heißt, mir geht es einzig um die Reduktion. Das Töten macht mir dabei ungefähr so viel Spaß, wie es wohl auch jedem Tierarzt oder Schlachter macht. Außerdem ist es bei mir Dienstaufgabe.
 

adorfer

Geoguru
Beleman schrieb:
Mittlerweile heißt es wohl, der Jäger hätte aus nur wenigen Metern Entfernung geschossen.
Was sind denn "wenige Meter"? 10?
Also "Vor dem Maisfeld gestanden, drin sich was bewegt und komische Laute von sich gegen, $Jägersmann hat dann fix hineingeschossen weil er fürchtete von einer Wildsau angefallen zu werden?"
 

adorfer

Geoguru
cmowse schrieb:
Böse Spekulation...
Die Entfernung entsprach etwa der der Höhe des Hochsitz...
4m oder wie hoch war der?
Das würde dann ja einen ziemlich aussagekräftigen Schusskanal geben (sofern sich das Opfer nicht vor dem Schuss mit dem Rücken auf den Boden gelegt haben sollte.)
 
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