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Kaufberatung - GPS Handgerät

Gordana

Geocacher
Hallo zusammen!

Ich habe mich heute hier angemeldet, da ich schon seit einigen Tagen ein GPS-Handgerät suche, aber ganz und gar nicht durchblicke, wo die Unterschiede sind.
Von Anfang an: Ich war im August für 3 Wochen in Island. Dort haben wir Touren mit dem Jeep und auch zu Fuß unternommen. Wir haben jemanden kennengelernt, der ein GPS-Gerät hatte, das mich einfach vom Hocker gehauen hat. Die Darstellung der Umgebung sah aus wie bei Google Earth, nur konnte man noch viel mehr Details erkennen (oder näher ranzoomen, weiss nicht wie ich es ausdrücken soll). Man konnte Informationen abrufen z. B. wie weit es noch bis zum nächsten Ort ist, selbst die Schutzhütten waren darauf zu finden. Es hatte einen Kompass, einen Höhenmesser, die Länge der zurückgelegten Strecke konnte man sehen und auch ab sich das Wetter ändert (also so eine Art Unwetterwarner). Das Gerät war relativ groß (etwa so groß wie ein gameboy, falls den noch jemand kennt) und hatte eine Stummelantenne.
Leider habe ich mich nicht getraut zu fragen, um was für ein Gerät es sich handelt. Ich weiss auch noch, dass man sich verschiedene Karten auf das Gerät "laden" (?) kann.

Jetzt war ich gestern in einem Outdoor-Geschäft wo man mir mehrer GPS-Garäte gezeigt hat. Irgendwie waren sie alle sehr klein und die Darstellung der Umgebung war für mich entäuschend. Sah aus wie bei einem alten Navi, also nix mit Häuser, Bergen, usw. Dem Verkäufer habe ich mein Erlebnis erzählt und er meinte, dass der Typ wahrscheinlich ein militärisches GPS-Gerät gehabt hätte, bzw gebe es welche für knapp 5000 Euro, die wären wahrscheinlich auch so gut. Er könnte mir ein GPS-Gerät für 800 Euro bestellen, dass wäre aber nicht mit dem aus meinem Urlaub vergleichbar. Die Geräte für unter 500 Euro wären sowieso nur Spielerei...
Weder bin ich Soldatin noch möchte ich 5000 Euro ausgeben und irgendwie hatte ich so den Eindruck, dass mir der Typ das Geld aus der Tasche leiern wollte.

So, und nun bin ich hier gelandet und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Ich bin bereit, 300-350 Euro auszugeben (wobei das nicht sein muss) für ein solches Gerät.

In großer Hoffnung Hilfe zu bekommen und permanent F5drückend,
Gordana

DANKE!
 

kiozen

Geomaster
Du solltest Dir über ein paar Dinge klar werden. Dann fällt die Entscheidung einfacher.

Navis für die Straße haben keine besonderen Anspruch an einen Akku und an die Laufzeit, weil sie vom Bordnetz des Autos gespeist werden. -> großer Bildschirm. Geräte, die man tragen kann, sollen möglichst lange mit einem Akkusatz auskommen -> kleiner Bildschirm.

Ein Navi für die Straße soll wenig ablenken -> nur die nötigste Information über die Straße. Ohne feste Straßen oder gar Wege will man topographische Karten mit so viel Information wie möglich. Salopp gesagt gibt es Vektorkarten für die Straße und Rasterkarten für die Pampas. Vektorkarten speichern einzelne Linien ab, die man auch für das Autorouting hernehmen kann. Rasterkarten sind wie Fotos einer Papierkarte, oder eben orthographische Bilder wie bei Google Earth. Es versteht sich von selbst , dass man auf solch einer Karte keine Route berechnen lassen kann. Im Outdoorbereich werden die beiden Kartentypen aber auch gerne zusammen benutzt, als sogenannte Hybridkarte. Dann kann man von beiden Vorteilen profitieren. Viele Outdoorgeräte können das. Die klassischen Navis nicht.

Um eine halbwegs zuverlässige Information über das Wetter zu erhalten benötigt man immer eine Datenverbindung. Reine Outdoorgeräte können das nicht, weil sie auf lange Laufzeit aus sind.

Soweit mal im Schnelldurchgang zum Stand der Technik. Was Du im Laden gesehen hast waren Outdoorgeräte zum Radfahren und Wandern. Dort kommt es aufs Gewicht, die Laufzeit und die Lesbarkeit des Display ohne Hintergrundbeleuchtung an.

Wenn Du dich nicht zuweit vom Auto entfernst, kommen noch andere Möglichkeiten in Betracht. Zum Beispiel ein Tablett PC, den Du aber besser immer im Auto lässt. Oder wasserdichte Smartphones, wie das Defy von Motorola. Für diese Geräte gibt es einen ganzen Zoo von Applikationen. z.B. Locus, Orux, TwoNav. Der Wetterbericht ist auch kein Problem, ein Telefonnetz vorausgesetzt.

Es gibt auch etwas größere Outdoorgeräte. z.B. Das Montana von Garmin, oder das Aventura von CompeGPS. Die laufen nicht ganz so lange mit einem Satz Akkus, haben dafür aber etwas mehr Bildschirm. Den Wetterbericht kannst Du aber knicken.

http://sites.garmin.com/montana/?lang=de&country=DE
http://www.compegps.de/produkte/gps/twonav-aventura/

Alle Geräte der Firmen CompeGPS und Garmin können die schon angesprochenen Hybridkarten. Die Firma CompeGPS ist im Rasterkartenbereich stärker. Garmin im Vektorkartenbereich. Stellt sich natürlich noch die Frage woher man die Karten nimmt. Und das ist ehrlich gesagt das größere Problem. Um gute Rasterkarten legal zu bekommen muss man einiges an Geld investieren. Und auch dann sind die Karten nicht unbedingt im richtigen Format und müssen mit allerlei Tricks umgewandelt werden. Wer es einfach haben will, für den kommen nur die vom Hersteller angebotenen Karten infrage. Ob das geliebte Urlaubsgebiet dabei ist muss man sich selber schlau machen.

Ich hoffe das hat geholfen.
 
OP
G

Gordana

Geocacher
Danke, das hat mit schon weitergeholfen.
Ich brauche das Gerät nicht zum Autofahren sondern zum Wandern. Bisher haben wir das alles mit Wanderkarten gemacht, was auch super funktioniert hat. Nur war halt dieses Teil welches der Typ hatte, echt beeindruckend und irgendwie hat es auch sehr viel Spaß gemacht. Ich weiss, man sollte mit einem günstigen Einsteigergerät anfangen, allerdings glaube ich, dass es sich lohnt, gleich ein "gescheites" GPS zu holen, damit kann man auch lernen.
Was ich meine sind dann wohl diese Rasterkarten. Man konnte dort allerdings wirklich ablesen, dass es noch z. B. 587m bis zur nächsten Schutzhütte sind. Vielleicht waren das auch Luftlinien-Werte?
Um es mal einfach auszudrücken: Ich komme auf einem Parkplatz an, gebe mein Ziel ein, dass ich erwandern will, und lasse mich von dem Gerät "führen". Das sollte im Wald gehen, im Tal, auf dem Berg, ich hätte gerne einen Kompass, vielleicht einen Höhenmesser, eine Funktion, die mir sagt, wie weit es noch ist. Vielleicht noch wasserdicht und schmutzunempfindlich. Karten brauche ich von D, F, LUX, CH, AUT.
Ach so, und falls das noch wichtig ist: Wir gehören nicht zu denen, die nach 3 Stunden wieder zurück gehen, bei uns kommt es öfters vor, dass wir mehrere Tage unterwegs sind.

@ KunstDieb: Das ist es leider nicht, aber ich werds mir trotzdem mal genauer anschauen. Danke!
 

kiozen

Geomaster
Ok, das sind doch schon mal Aussagen.

Im Gelände vom Gerät führen zu lassen ist so eine Sache. Auf der Straße gibt es den schnellsten oder den kürzesten Weg. In den Bergen...???? Garmin versucht es mit seinen Topokarten hinzubekommen, indem die üblichen Trassen besonders gekennzeichnet sind, so dass der Algorithmus den Wanderweg findet. Blöd wenn man was anderes vor hat, oder der Weg nicht in der Datenbank ist.

Deswegen lassen sich viele anhand eines Tracks führen. Das ist entweder eine reale Aufzeichnung von jemandem oder man hat sich einen künstlichen Track selber am Pc erstellt. In den Bergen verzichte ich meistens komplett darauf und schau lieber auf die Gegebenheiten vor Ort. Im Bayerischen Wald mit seinem dichten Wege und Straßennetz ist ein Track aber manchmal recht hilfreich.

Ich habe mir die Arbeit gemacht, die Papierkarten, die ich immer mitnehme, scannen zu lassen und zu referenzieren. Damit kann ich sie auch auf dem Gerät benützen. Das ist im Gelände sehr hilfreich.

Aktuell habe ich immer 2 Geräte dabei. Dabei geht es darum, die Geräte zu vergleichen. Die Geräte sind:

Garmin GPSMap62s
CompeGPS Sportiva.

Zum 62er.

Pro:
* gute robuste Hardware mit einem sehr guten Empfänger, der die Position und die Höhe auch in schwierigen Empfangslagen noch recht gut anzeigt.
* Die Laufzeit kommt mit 2 2500mAh Eneloop Akkus und ohne Displaybeleuchtung auf ~12-15h.
* Das Display ist auch ohne zusätzliches Licht abzulesen.
* Als Tastengerät gut mit Handschuhen oder schmutzigen Händen zu bedienen.
* Gute Halterung für den Rucksack.
* viel detailreiche Vektorkarten
* Extrafunktionen fürs Geocaching.

Contra:
* Schlampige Firmware mit vielen kleinen nervigen Fehlern.
* Nur rudimentäres Navigieren nach Track
* Umständlicher Tripcomputer
* Sehr limitierte Verwendung von eigenen Rasterkarte. Für größere eigene Karten muss die Firmware gepatched werden.


Sportiva:
Pro:
* Sehr gutes Navigieren nach Track.
* Sehr guter, durchdachter Tripcomputer
* Breites Angebot an Rasterkarten und gute Unterstützung eigener Rasterkarten.
* Laufzeit bei Display aus (!) ähnlich wie beim 62er.

Contra:
* Eine etwas windige Hardware.
* Der Empfänger kommt bei schlechtem Empfang schnell ins Schwimmen.
* Hackeliger Touchscreen, nix für Handschuhe, Plastikstift ist mit dabei.
* Touchscreen ist ohne Hintergrundbeleuchtung nicht zu lesen.
* Keine Halterung für den Rucksack vom Hersteller (Kompromiss ist Garmins eTrex Halterung)
* Das Laden eines Pocketqueries dauert 1-2 Minuten. Der Rest vom Geocaching ist noch rudimentärer als bei Garmin verglichen zu einem Smartphone.
* Firmware stürzt beim Starten gerne ab, danach aber stabil.

Beide Geräte haben einen magnetischen Kompass und einen barometrischen Sensor. Der Kompass ist ein Schätzeisen und mit keinem richtigen Kompass zu vergleichen. Der Barometer ermöglicht erste eine präzise Bestimmung der Höhe und der davon abgeleiteten Werte wie die zurück gelegte Aufstiegshöhe.

Die Länge der Pro- und Contralisten gibt nicht wirklich die Brauchbarkeit der Geräte wieder. Tatsächlich sind beide Geräte sehr brauchbar. Ich persönlich lege einen sehr hohen Wert auf eine präzise Trackaufzeichnung und bevorzuge Tasten. Die lumpige Firmware beim 62er kann einen aber, wenn man den Vergleich hat, schon nerven. Um den Verlauf der Tour, also die Distanz / Höhendifferenz zum nächsten Zwischenziel und zum Ende zu erfahren, schaue ich auf das Sportiva. Das ist echt klasse gemacht. Schaue ich mir am Abend die Tracks von beiden Geräten an, dann wandert das Sportiva durchaus schon mal auf die andere Seite der Schlucht. Das 62er bleibt auf der richtigen Seite.

Es ist folglich etwas Geschmacksache und auf was man Wert legt. Das Sportiva wirkt mit seinem Gehäuse wie Spielzeug gegenüber dem 62er. Dafür passt das Spotiva auch mal fix in die Hemdtasche. Das 62er ist ein Klotz den man nur mit einem Karabiner am Gürtel oder am Rucksack trägt. Am Besten schaust Du dir beide Geräte mal im Geschäft an.
 
OP
G

Gordana

Geocacher
Super, vielen Dank! Das sind ja schon mal sehr nützliche Infos. Ich werde mir die Geräte auf jeden Fall mal genauer anschauen.
Das es einige Strecken gibt, die nicht auf der Datenbank sind, ist nicht so tragisch. Das kommt bei den Papierkarten ja auch vor. Oder der Weg endet nach einer halben Stunde vor einem Holzstapel (und dann könnte man mit Hilfe des GPS querfeldein wieder auf seinen ursprünglichen Weg kommen...). Nur sollte die Karte aktuallisierbar sein, sodass man einmal im Jahr ein Update machen kann. So ein Gesamtpaket wäre da gut, also GPS-Gerät mit einigen Karten. Akkus und Ladegaräte habe ich in Unmengen hier.
 

kiozen

Geomaster
Ein zyklisches Update kannst Du im Outdoorbereich knicken. Die Basis für topographische Karten sind in der Regel immer die offiziellen staatlichen Karten. Und kein Staat hat das Geld Änderungen fernab der Straßen aktuell zu halten. So gibt es hier in Bayern unzählige Forstwege, die nur noch als Brombeer- und Brennesselhain existieren.

Bedingt aktueller sind die OSM Karten. Die geben zwar nicht alle Wege wieder, man kann aber davon ausgehen, dass die existierenden Wege mal befahren oder begangen wurden. OSM Karten gibt es für Garmin und CompeGPS. Wobei das Autorouting bei CompeGPS in den Kinderschuhen steckt.

Auch die Wanderwegdatenbanken haben nur das, was offiziell bekannt ist. Auf diesen Wegen reicht es der Masse hinterher zu trotten. Da wo es interessant wird und ein GPS hilfreich, bist Du mehr oder weniger mit einer Rasterkarte allein.


Es gibt immer mal wieder Angebote, bei denen die eine oder andere Karte mit beim Gerät beiliegt. Für den Anfang reichen bestimmt auch die OSM Karten. Sollte man nach einiger Zeit etwas vermissen, dann kann man immer noch Karten kaufen, oder seine eigenen Karten erstellen. Letzteres ist sehr lern- und zeitintensiv. Papierkarten scannen sich auch nicht umsonst. Für viele Gebiete ist Eigeninitiative aber oft der einzige Weg zu einer gescheiten Karte. Und da muss man nicht mal weit weg. Da reichen zum Beispiel schon die Dolomiten .

Apropos Akku. Im Garmin werden zwei AA Akkus verwendet. Im Sportiva befindet sich ein 0815 Handyakku. Für die AA Akkus braucht man ein externes Ladegerät. Den Akku vom Sportiva lädt man im Gerät. Er ist aber auch leicht zu wechseln. Hat beides seine Vor- und Nachteile. Wenn man extreme Touren vor hat, sind die normalen AA Batterien ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor, weil man die zur Not auch aus der Taschenlampe bekommt. Im normalen Gebrauch spielt das keine Rolle.
 
OP
G

Gordana

Geocacher
Ich muss wohl noch viel lernen....
Mein ursprünglicher Favorit war ja dieses hier:
http://www.amazon.de/Garmin-Handger...BM/ref=sr_1_16?ie=UTF8&qid=1350986105&sr=8-16
Aber was ist denn eine Freizeitkarte und was eine Basiskarte? Ist die Freizeitkarte die digitalisierte Wanderkarte, also eine Rasterkarte? Und wie sieht dann die Basiskarte aus? Maßstab 1:100.000... also 1:40.000 würde ich mir ja noch gefallen lassen, besser 1:25.000. Oder verstehe ich da was falsch? Die Kamera ist auch ein Feature das ich nicht brauche...
 

kiozen

Geomaster
Es gibt das Gerät auch als 62s für ~300.-€

Die Basiskarte beihaltet nur die Hauptverkehrswege, damit man irgendetwas sieht, wenn man keine Karte hat.

Die Freizeitkarte ist eine abgespeckte Vektorkarte von Europa, die sich nur lohnt wenn man viel in Europa unterwegs ist und nie länger in einem Land.

Bei Vektorkarten gibt es keinen wirklichen Maßstab. Das Kartenbild wird in jeder Zoomstufe erneut berechnet. Da Rasterkarten ein statisches Bild darstellen, das nur sehr bedingt skaliert werden kann, wird hier oft der Maßstab der abgebildeten Karte mit angegeben. Um einen ausreichenden Zoombereich abzudecken, werden bei Rasterkarten Karten mit verschiedenen Auflösungen als Stapel verwendet.

Bitte bei Rasterkarten und Garmin bedenken, dass das BirdsEye (Select) Angebot sehr teuer ist. Garmin bietet Rasterkarten auch als SD Karte an. Dort sind die Preise mehr oder weniger Marktüblich. Bei eigenen Ratserkarten besteht offiziel ein Limit von 100 Kacheln a 1024x1024 Pixel. Das deckt ein Wandergebiet von ca 25x25 km ab. Mehr geht nur wenn man der Firmware zu Leibe rückt. Dann hat man aber die selben Möglichkeiten wie bei den offiziellen Rasterkarten von Garmin.
 
OP
G

Gordana

Geocacher
Oh weh oh weh...
Da muss ich ja noch Stuuuunden vor dem Rechner sitzen bis ich das alles so habe, wie ich es will. Ansonsten lass ich mir was andrehen, was ich gar nicht brauche. Und ich dachte das ist so einfach...
Aber vielen Dank schon mal für die vielen hilfreichen Tipps!
 

kiozen

Geomaster
Ne, einfach ist es nicht. Allein das Thema Karte ist komplizierter. Für die Straßenkarten gibt es 2 Anbieter: Navtec und Teleatlas. Man kauft sich eine Karte für ganz Europa und alles Weitere ist Sache des Gerätes.

Topokarten sind territoriale Daten. Ganz Europa gibt es nicht. Ja noch nicht mal in DE gibt es eine länderübergreifende Topokarte 1:10000. 1:25000 ist das höchste der Gefühle. Für einige Länder gibt es überhaupt keine offiziellen Karten. Staatsgeheimnis. Und in den üblichen Freizeitgebieten haben oft Kartenverlage die Oberhand.

Und jeder will sein Urheberrecht ordentlich in bare Münze umgewandelt sehen. D.h. es gibt eine Vielzahl an proprietären Formaten und DRM. Die Gerätehersteller bieten einige Karten für ihre Geräte an. Und wenn nicht, dann muss man die Formate hacken und umwandeln.

Andere, wie der Tabacco Verlag, würden am liebsten die digitale Revolution komplett verschlafen, weil sie Raubkopien fürchten. Was nicht ganz unbegründet ist. Es gibt viele Karten die online über den Browser zu sehen sind. Damit lassen sie sich aber auch, die richtige Software vorausgesetzt, klauen. Ein leider durchaus beliebter Sport.

Man sollte deshalb vor dem Kauf überlegen, wo man in Zukunft hinfährt und sich den Kartenkatalog des Herstellers ansehen. Inkl. Preise. Und das Scannen und Referenzieren von Papierkarten funktioniert auch immer. Es gibt sogar Dienstleister, die das für einen angemessenen Preis machen.
 
A

Anonymous

Guest
Also was die Kosten betrifft, wirst Du ohnehin zwecks Einsparungen viele Stunden selbst investieren müssen um passendes Kartenmaterial einzusammeln, das Du nach und nach auf eine Speicherkarte kopierst um es im Gerät nutzen zu können.

Die Kauf-Karten für mehrere Nachbarländer plus Deutschland selbst summieren sich auf gut 1000 Euro, wenn Du die offiziellen Wanderkarten für all diese Länder beschaffen willst.
Da wird sich Openstreetmap als einzig sinnvolle Alternative anbieten.
Zum Glück bietet Garmin die Frankreichkarte auch als Viertelstücke an, denn die würde ich gegenüber OSM bei der Abdeckung der Wege bevorzugen. Die geht dann mit knapp 100 Euro nicht allzusehr ins Geld.
Aber grundsätzlich ist es nur eine Frage der Zeit bis OSM überall besser wird. Für Deutschland sieht es schon sehr gut aus.
Benelux ist ebenfalls hervorragend detailliert. In den Alpen ist es mittelmäßig, aber das Wichtigste (also Wanderrouten) findet man.
Osteuropa liegt noch etwas schlechter, aber es gibt gute kommerzielle Karten, etwa für Tschechien für unter 100 Euro die noch lange OSM übertreffen werden.
Übel sieht es dagegen in Südeuropa aus, wenn man sich auf OSM verlassen möchte. Das Spanische Festland und Griechenland sind besonders Lückenhaft.
Wer die Einöde besuchen will, findet sie auch bei OSM, denn wo wenig los ist, wird auch selten gemappt.

Bei dem Eingangs beschriebenen Gerät könnte es sich um das Bushnell Onix 400 gehandelt haben.
Oder ein Modell aus Garmins Rino 650 Reihe.
Die können die Funksignale des Amerikanischen Wetterdienstes empfangen und auf dem Bildschirm sichtbar machen.
Die GPS-Modelle von Bushnell werden seit langem nur noch ausverkauft und der Service wurde eingestellt. Man bekommt auch kein Kartenmaterial mehr. Sie wurden zudem nur in den USA verkauft, man findet sie aber als Ramschware bei eBay sogar weltweit.
Das Garmin Rino 650 enthält ein Funkgerät das je nach Version des Gerätes nur für die USA oder Norwegen oder einem anderen Land zugelassen wird. Daher wird es nur in diesen Ländern verkauft.
Der Funkwetterdienst des NOAA wird nur über dem Festland und nahe der Küsten der USA ausgesendet.
Anrainerstaaten wie Kanada senden auf den selben Frequenzen mit einem ähnlichen Dienst.
Bei uns in Mitteleuropa steht ein vergleichbarer Dienst nicht zur Verfügung.

Satellitenbilder auf dem GPS mitzuführen ist aber schon seit Langem möglich. Das sieht dann aus wie bei Google Earth.
Einige Hersteller bieten dazu spezielle Dienste an wie beispielsweise "Birdseye" von Garmin für knapp 20 Euro Jahresgebühr, um sich solche Bilder ins GPS zu laden (geladene Karten sind auch nach Ablauf des Abos weiter nutzbar).

Birdseye Select ist übrigens ein ähnlicher Service von Garmin. Hier kann man gegen einmalige Zahlung einen kleinen Abschnitt der gedruckten Papierkarten eines Landes als Karte ins Gerät laden.
Für große Flächen ist das teuer. Für kleine Stücke, um etwa eine klarere Abbildung als manche OSM-Karten zu ermöglichen, ist es aber nützlich.

Oliver (kiozen) hat die Beratung schon sehr schön ausführlich gestaltet.
Um mit möglichst geringem Arbeitsaufwand möglichs viel Kartenmaterial ins GPS zu bekommen, ist die Wahl eines Garmin-Modells sinnvoller.
Scheut man nicht vor Eigenleistung und etwas Zeitaufwand, ist die Twonav-Lösung (Sportiva ist eines von mehreren Modellen) leistungsfähiger.

Ganz so einfach ist das Thema allgemein nicht.
Die Preise sind hoch, waren vor Jahren sogar noch viel höher und es tummeln sich mehrere Anbieter in diesem Haifischbecken deren Produkte jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.

Einen wirklichen Fehlkauf tätigt man eher selten, aber es gibt durchaus ein paar Haken.
Garmin bietet viele verschiedene Modelle an die weitgehend die gleichen Grundfunktionen bieten, jeweils aber noch bestimmte Spezialfunktionen und die wiederum braucht nicht Jeder.
Da gibt es dann teils deutliche Unterschiede im Preis und auch in der Handhabung, aber am Ende macht man doch die selben Dinge mit den Geräten.
Kartenmaterial ist bei manchen Markenanbietern nur zu hohen Kosten zu erwerben, aber immerhin verfügbar.
Will man wenig Zeit investieren, kann man auch zu einem System wie dem von der Marke Satmap greifen. Dann kostet jedes Stück Landkarte aber teils recht viel Geld.
Für Sparfüchse wäre das dann ein Fehlkauf.

Immer mehr Geocacher greifen zudem auch öfter zum Smartphone.
Die können eigentlich immer mehr als ein herkömmliches Navi und sind auch robust und alltagstauglich, aber die wichtigsten Nachteile sind ein hoher Strombedarf und schnell geleerte Akkus und ein Bildschirm der nicht für strahlenden Sonnenschein geeignet ist.
Für lange Wandertouren fernab einer Lademöglichkeit für den Akku ist das dann eher nix.
Im Vergleich mit den weit verbreiteten Smartphones erscheinen Navigationsgeräte für Wanderer immer öfter als überflüssig und überteuert, aber sie haben durchaus Vorteile.
 

TeamUrtyp

Geocacher
Vielleicht hast du hier über das Forum auch die möglichkeit jemanden in deiner nähe zu kontaktieren, der dich mitnimmt und dir das Gerät erklären und zeigen kann.
Ich würde auch noch versuchen andere Läden zu finden, denn wenn einer sagt:
Die Geräte für unter 500 Euro wären sowieso nur Spielerei...
scheint er nicht kompetent zu sein. Ich hab ein GPSmap62s und der Preis ist für mich ganz gar nicht spassig. :motz:
 

kiozen

Geomaster
cterres schrieb:
Oliver (kiozen) hat die Beratung schon sehr schön ausführlich gestaltet.
Um mit möglichst geringem Arbeitsaufwand möglichs viel Kartenmaterial ins GPS zu bekommen, ist die Wahl eines Garmin-Modells sinnvoller.
Scheut man nicht vor Eigenleistung und etwas Zeitaufwand, ist die Twonav-Lösung (Sportiva ist eines von mehreren Modellen) leistungsfähiger.

Sagen wir es mal so. Legt man den Schwerpunkt auf Rasterkarten, kommt man bei CompeGPS besser weg. Es gibt mehr fertige Rasterkarten als bei Garmin. Und CompeGPSs PC Software CompeLand ist schon ein guter Schritt in Richtung "Beschaffungskriminalität".

Bei Garmin muss man, um in den Genuss von guten eigenen Rasterkarten zu gelangen, die Firmware patchen oder ein BirdsEye Konto missbrauchen. Auch nicht wirklich besser.

Legt man den Schwerpunkt auf OSM und Vektorkarten ist Garmin die bessere Wahl. Generell kommt man heutzutage dank OSM leichter an Vektorkarten. Nur wer gerne abseits der Zivilisation geht, der wird schnell an die Grenzen der Vektorkarten gelangen.

Da aber auf beiden Geräten beides geht, wird es keinen 100% Fehlkauf geben.

Bei der ganzen Diskussion über Karten sollte man aber nicht das Gerät selber vergessen. Ich kann nur jedem empfehlen, sich die Geräte auch mal in Natura anzusehen.

Über Garmin findet man ja genug im Internet. Für die Produkte von CompeGPS gibt es neben den offiziellen Seiten auch noch http://www.twonav-gps.de/ Wobei "TwoNav" die Software auf dem Gerät ist und "Land" das Gegenstück auf dem PC.

Ich glaube jetzt haben wir Gordana mit genug Information für ein ganzen Wochenende zugemüllt :D Soll ja kalt und schlecht werden.
 
OP
G

Gordana

Geocacher
Da bin ich jetzt mit input gut versorgt, allerdings. Aber so solls ja auch sein.
Die Sache scheint komplizierter zu sein als es den Anschein hat. Eigentlich dachte ich, dass ich mir so ein GPS-Gerät kaufe, vielleicht noch die ein oder andere Karte dazu, und dann fröhlich losmaschieren kann. Dem ist nicht so. Aber ich habe hier ja eine super Anlaufstelle gefunden und in nächster Zeit werde ich euch mit meinen ganzen weiteren Fragen bombadieren.
 
A

Anonymous

Guest
Also es ist jetzt nicht so als könnte man das so wie geplant nicht doch auch tun.
Natürlich kann man sich ein beliebiges GPS kaufen, Karten dazu und dann losmarschieren.

Nur trifft man man vielleicht Leute die ein GPS haben das je nach Ausgangssituation irgendeine tolle Funktion besser beherrscht als das eigene Modell oder das mindestens genau so gut ist aber in der Anschaffung 100-200 Euro weniger gekostet hat.

Das ist ja nicht bloss beim Navi so.
 
OP
G

Gordana

Geocacher
So, da bin ich wieder!
Ich habe mir jetzt einige Geräte angeschaut (Oregon, Montana, Dakota, Etrex...) also alle von Garmin. Ein Colorado 300 von einem Bekannten durfte ich sogar mal ausprobieren, das hat mir aber gar nicht zugesagt. Die andere Variante, das Handy als GPS zu benutzen fällt leider wegen der Akkulaufzeit weg (ich habe ein Nokia N8 und da ist die Laufzeit sowieso schon seeehr begrenzt).
Nun meine Erfahrungen mit dem Colorado:
Es braucht sehr lange, bis es seinen Standort festgestellt hat (etwa 5 Minuten). In dem Ort in dem ich wohne gibt es ein Neubaugebiet. Dieses ist etwa 3 Jahre alt und wird GAR NICHT angezeigt, also dort ist lt. GPS-Gerät noch Feld. Das liegt dann ja wohl an der Karte, die in dem Gerät gespeichert ist. Bin dann mit dem Hund in den Wald, dort gibt es eine kleine Kapelle von 1832. Diese wird auf dem Gerät auch nicht angezeigt (muss also eine wirklich seeehr alte Karte sein). Der Weg auf dem ich laufe ist lt. Anzeige permanent neben mir (links oder rechts). Komme ich an eine Abzweigung, erkenne ich erst nach etwa 30 Metern, welchen Weg ich eingeschlagen habe. Also sehr ungenau das ganze. Oder erwarte ich da wirklich zu viel? Wie schon erwähnt, das ist alles absolutes Neuland für mich.
Ich bin dann in ein Geschäft gegangen, welches Camping, Canyoning und Trekkingprodukte hat. Dort habe ich gesagt, was ich gerne hätte. Antwort: Ich soll mich beim FBI oder bei der NASA bewerben, die könnte mir sicher sowas zusammenstellen. Also frech, oder? Ein superschlauer Kunde, der das mitbekommen hat, meinte, ich sollte mit meinem Handy via Google-Earth meine Position bestimmen, das ginge und wäre viel genauer wie mit nem GPS-Handgerät. Aha... hä?
Ich glaube, mir fehlt für all das dann doch das technische Verständnis. Ich finde die Geräte wirklich interessant und es ist schon beeindruckend, wie das funktioniert. Meine Bekannte aus Island meinte übrigens, das Gerät, welches ich am Anfang beschrieben habe, wäre ein General Dynamics Itronix GD 3070, das zumindest hätte auf dem Gerät gestanden. Kann das nicht genau bestätigen, weil das in so einer Schutztasche war und ich nur diesen Monitor gesehen habe. Könnte aber wirklich sein, dass es das ist.

Fazit: Ich werde noch einige Zeit brauchen um das alles richtig zu verstehen. Die Geräte, die mir wirklich gefallen, kosten um die 300 Euro, dann noch Karten dazu usw... das wird mir "nur um es mal auszuprobieren" dann doch zu teuer. Aber ich werde gespannt hier weiterlesen...
 

Rupa

Geowizard
Gordana schrieb:
General Dynamics Itronix GD 3070
Jau, das passt zu Deiner Beschreibung. Das ist ein "rugged tablet PC" mit Windows 7. Wenn Du ein hervorragendes Outdoor-Navi zum Wandern, Radfahren oder Geocachen möchtest, dann kaufe Dir ein Oregon 450 o. 550 und lade eine aktuelle, kostenlose Karte von OpenStreetMap darauf. Wenn Du bereit bist, das 10fache auszugeben, das 8fache Gewicht zu schleppen, Du sicherstellen kannst, daß das Ding nie runterfällt, Du auf lange Akkulaufzeiten verzichten kannst und unterwegs dringend Minesweeper spielen möchtest, dann ist das Itronix die bessere Wahl. ;)

In meinen Augen ist das modischer pseudo-outdoor Schnickschnack für Leute, die einen "SUV" fahren und Klamotten mit einer Tatze drauf tragen. Zeug, das den Regenschauer im heimischen Garten zwar besser übersteht, als die jeweiligen Standardartikel, im richtigen Outdooreinsatz aber kläglich versagt.
 

Volker_I.

Geomaster
Gordana schrieb:
wäre ein General Dynamics Itronix GD 3070

Na ja ein > 1500$ kostendes "Handgerät" (http://mc-s.nl/index.php?option=com_content&view=article&id=39:gd3070&catid=14&Itemid=746 das Teil wiegt 1,2 KG) ist natürlich etwas anderes als nen Oregon etc.- zumal, wenn man nur 300€ ausgeben will...

Nen Oregon 450 gibts bei amazon für 213€ nen 550 für 249€, ggf. kostenlose aktuelle osm drauf und ggf. noch ein paar Custom Maps...
 
OP
G

Gordana

Geocacher
Ich habe mich bis jetzt noch nicht wirklich entschieden, welches Gerät ich mir zulegen werde. Das wird aber in den nächsten Tagen wohl geschehen, nachdem ich das mit den Karten kapiert habe und wie ich die da drauflade. Ich bin nämlich nicht so fit in solchen Sachen. Hab da eher Angst, dass ich was runterlade, was dann monatlich Geld kostet...
Aber das bekomme ich auch noch gebacken.
 
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