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Nicht im Sinne des Erfinders gelöst - eine Frage der Ehre?

Zappo

Geoguru
Atti schrieb:
....Ich finde es immer wieder lustig, daß so sehr viele einen "Ehrenkodex" haben, was T5 anlangt, aber sobald die D-Wertung hochgeht, werden gnadenlos Koords getauscht oder Telefonjoker bemüht - Hauptsache Punkt. Eigentlich ist es doch nichts anderes, wenn man sich Koordinaten auf einem Stammtisch holt als wenn man jemanden anders auf den Baum schickt - der eine lagert das Hirn aus, der andere die Muckis und die Beweglichkeit (um das mal überspitzt zu formulieren)......
Tja, zwei Erklärungsversuche:


1
".....da ist eine Dose versteckt....wie komm ich jetzt da hin...." dürfte einfach mehr dem Cacherdrang entsprechen incl. Terrainwertung.
".....da ist eine Dose versteckt....wie krieg ich raus, wo genau...." eher nicht. Die Difficulty-wertung ist etwas weniger einleuchtend und zugänglich als die Frage der Bewältigung der Strecke. Wobei diese Bewältigung ja auch noch dazukommt. Und DAS ist eben für viele das eigentliche Cachen - der Rest ist eher lästiges Hindernis. Also ist da der Respekt und die Frage, WIE man sich verhält, beim Erreichen einer Dose als wichtiger gewichtet als das Herausfinden, wo sie jetzt liegt.

2

MEINE Meinung ist, daß die Mysteries hoffnungslos "am Markt vorbei" gelegt werden.

Ich unterstelle mal, bei den Mysteries kommen auf 2 Leute, die das gerne machen (und das auch noch branchenspezifisch) etwa 100, die das nervt bzw. die das nur machen, weil Sie -irrtümlich- meinen, die Zone freihalten zu müssen, etwas abgrasen zu müssen, wenn man schon hingefahren ist oder ähnliches. Und da ist die Hemmschwelle naturgemäß niedriger.

Und je mehr Mysteries gelegt werden, desto größer ist die Entwertung. Und umso mehr wird behumpst. Da schlägt das Pendel einfach mal wieder in die andere Richtung.

Ehrlich gesagt wundert mich das Verwundern darüber: Stundenlang an einem Cache rumzuknobeln passt wenig in das moderne Cacherverhalten, bei dem es offensichtlich um maximales Eintragen in kürzester Zeit oder andere logistisch durchorganisierte Verhalten geht- und nichtmal Zeit dafür ist, Listings zu lesen.

Gruß Zappo
 

badnerland

Geomaster
Zappo schrieb:
MEINE Meinung ist, daß die Mysteries hoffnungslos "am Markt vorbei" gelegt werden.

Bei D4/5 gibt es ja die Theorie mit den Owner-Günstlingen. Bei einigen (von einer ganzen Menge) Ratehaken in meiner Homezone habe ich den Eindruck, daß die ganz gezielt auf inoffizielle Lösungswege setzen.

Leichtere Mysterys finde ich aber ganz OK, wenn die Lösung nicht gerade in eine halbe Tage füllende Fleißarbeit am PC ausartet. Eine solche Hürde hält nunmal ganz gut die Punktesammler fern.

Und je mehr Mysteries gelegt werden, desto größer ist die Entwertung. Und umso mehr wird behumpst. Da schlägt das Pendel einfach mal wieder in die andere Richtung.

Auch wenn getrickst wird, muß man sich mit einem Mystery intensiver befassen als mit einem Drive-in-Filmdöschen. Meine paar bisherigen habe ich noch alle selbst gelöst, aber offen gestanden aufgrund der schieren Menge nicht vor, das auf Dauer beizubehalten. Ja, irgendwie schade, aber ist halt so.

Die Suche auf gut Glück, wie sie einige Vorposter berichten, funktioniert nur, wenn das Final nah bei den Startkoordinaten liegt. In meiner Homezone ist das eher Ausnahme als Regel.
 

Meliai

Geocacher
Hm, wenn man mal den ganzen Zirkus um (Gummi-) Punkte und Statistik und Matritzen usw. ausser Acht lässt, wird es meiner Meinung nach ziemlich einfach:

Geht gar nicht:
- Nicht-regelkonformes Found-Loggen ("ich hab die Dose gesehen", "ich war vor Ort, aber die Dose nicht", "ich hab ein Foto vom Logbuch/der Dose gemacht"). Wer nicht im Logbuch steht, sollte auch online nicht found loggen.

Persönliche Präferenz:
- Wenn man aber die Möglichkeit hat, sich in ein Logbuch einzutragen - egal wie - dann ist es einzig und allein die persönliche Entscheidung, ob man loggen möchte, oder nicht. Jeder zieht die Grenze, womit er/sie logtechnisch "leben" kann eben wo anders.
Wenn jemand glücklich und zufrieden damit ist, lauter runtergereichte T4/5 zu loggen oder sich bei sämtlichen Mystries die Koordinaten zu erfragen, dann ist das halt so. Jeder Jeck ist anders.

Ich persönlich entscheide von Fall zu Fall, was ich mit meiner "Cacherehre" vereinbaren kann. Ich hab schon einen runtergereichten Leitercache geloggt, einen Klettercache, bei dem ich auf halber Höhe "verreckt" bin - obwohl das Logbuch unten munter rumgereicht wurde - nicht. Weil ich da unbedingt irgendwann ganz rauf will.
Dito bei Mysteries.
Und - wie überall sonst im Leben auch - gehören zum Tangotanzen immer zwei. Einer, der "Hey, gib mal die Dose/Koordinaten, Digga!" ruft, und einer der sie mir nichts, dir nichts rausrückt. ;)
 

stafen

Geomaster
Zappo schrieb:
Tja, zwei Erklärungsversuche:


1
".....da ist eine Dose versteckt....wie komm ich jetzt da hin...." dürfte einfach mehr dem Cacherdrang entsprechen incl. Terrainwertung.
".....da ist eine Dose versteckt....wie krieg ich raus, wo genau...." eher nicht. Die Difficulty-wertung ist etwas weniger einleuchtend und zugänglich als die Frage der Bewältigung der Strecke. Wobei diese Bewältigung ja auch noch dazukommt. Und DAS ist eben für viele das eigentliche Cachen - der Rest ist eher lästiges Hindernis. Also ist da der Respekt und die Frage, WIE man sich verhält, beim Erreichen einer Dose als wichtiger gewichtet als das Herausfinden, wo sie jetzt liegt.

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MEINE Meinung ist, daß die Mysteries hoffnungslos "am Markt vorbei" gelegt werden.

Ich unterstelle mal, bei den Mysteries kommen auf 2 Leute, die das gerne machen (und das auch noch branchenspezifisch) etwa 100, die das nervt bzw. die das nur machen, weil Sie -irrtümlich- meinen, die Zone freihalten zu müssen, etwas abgrasen zu müssen, wenn man schon hingefahren ist oder ähnliches. Und da ist die Hemmschwelle naturgemäß niedriger.

Und je mehr Mysteries gelegt werden, desto größer ist die Entwertung. Und umso mehr wird behumpst. Da schlägt das Pendel einfach mal wieder in die andere Richtung.

Ehrlich gesagt wundert mich das Verwundern darüber: Stundenlang an einem Cache rumzuknobeln passt wenig in das moderne Cacherverhalten, bei dem es offensichtlich um maximales Eintragen in kürzester Zeit oder andere logistisch durchorganisierte Verhalten geht- und nichtmal Zeit dafür ist, Listings zu lesen.

Gruß Zappo


Und ich glaube das ist einfach menschlich. Nicht umsonst gibt es die beiden Redensarten "Das Rad muss nicht neu erfunden werden" und "Man darf sich nicht mit fremden Federn schmücken".

Bei geistigen Errungenschaften ist es einfach üblich das nur der Erste geehrt und gewürdigt wird. Jeder kennt Albert Einstein, aber es interessiert niemand wieviele Menschen seit 1905 die Relativitätstheorie verstanden haben.

Bei körperlichen Herrausforderungen, Mutproben... wird jedem "Finisher" ein T-Shirt ausgehändigt. Auch wenn Sir Edmund Hillary und Tenzing Norgay besonders bekannt sind, es existiert eine Liste mit den Namen aller Besteiger des Mount Everest.

Oder ein anderes Beispiel: Wer hat das Space Shuttle entwickelt? Die Liste wer damit geflogen ist lässt sich sehr einfach finden.

Wenn ein Problem gelöst, eine geistige Hürde überwunden wurde, so ist damit das Problem, die Hürde, beseitigt. Die Problemlösung wird gelehrt und gelernt. Überspitzt formuliert, so entsteht Kultur.

Wer sich aber mit einer Kette aus Löwenzähnen schmückt sollte auch gegen den Löwen gekämpft haben. Darauf werden die (überlebenden) Löwenkämpfer sorgfältig achten, denn unberechtigte Trophäen schmälern den Wert aller Trophäen.
Trotz über 3000 Besteigern ist der Mount Everest immer noch über 8000m hoch. Die Hürde bleibt.

Oder noch einmal ganz anders: Wenn ich auf einen Baum klettere, dann bin ich auf einen Baum geklettert. Das ist meine Leistung. Wenn ich auf die Frage "Was ist Zwei plus Zwei?" mit Vier antworte, ist das dann meine Leistung? Oder doch eher die von meiner Mathelehrerin? Oder von Adam Riese?

Ich behaupte einfach mal, bereits vor 100000 Jahren wurde Wissen bereitwillig am Lagerfeuer geteilt, aber jeder achtete eifersüchtig darauf wer sich mit einer Kette aus Löwenzähnen schmückt.
 

Atti

Geomaster
stafen schrieb:
Ich behaupte einfach mal, bereits vor 100000 Jahren wurde Wissen bereitwillig am Lagerfeuer geteilt, aber jeder achtete eifersüchtig darauf wer sich mit einer Kette aus Löwenzähnen schmückt.

Wenn einer aus dem Dorf aber den Löwen erlegt hat, haben alle davon gegessen.
Es stellt sich also dann doch eher die Frage: ist ein Log eine Trophäe? Oder geht's hier evtl. auch um Teamwork, wo dann mal der eine, mal der andere einfach nur aus den Stärken des jeweils anderen Vorteile zieht.

LG
Atti
 

baer2006

Geoguru
stafen schrieb:
Ich behaupte einfach mal, bereits vor 100000 Jahren wurde Wissen bereitwillig am Lagerfeuer geteilt, aber jeder achtete eifersüchtig darauf wer sich mit einer Kette aus Löwenzähnen schmückt.
Weia, was für ein Vergleich :D !

Vor ein paar Wochen kam bei uns ein D5/T4,5-Cache raus. Den D5-Teil konnte ich lösen, auf den T4,5-Baum wäre ich aber nicht raufgekommen. Also einen bekannten Klettercacher kontaktiert (der wiederum nach eigener Aussage beim D5-Teil keinerlei Chance gehabt hätte), gemeinsam zum Baum, der Kollege ist hoch und hat uns beide ins Log eingetragen. Wer in so einem Fall dann behauptet, ich hätte keine "Cacherehre" (oder was auch immer), hat meiner Meinung nach ein ernsthaftes Problem mit seinem Begriff der "Ehre" :/ .

Ich würde mich allerdings nicht ins Logbuch eintragen lassen, wenn ich nicht wenigstens auch mit vor Ort gewesen bin. Das ist aber meine persönliche Einstellung, und wenn andere das anders handhaben (z.B. Rätsel im Team gelöst, aber beim Vor-Ort-Termin hat einer keine Zeit, und lässt sich trotzdem eintragen), dann habe ich damit auch kein Problem.
 

baer2006

Geoguru
stafen schrieb:
Und ich glaube das ist einfach menschlich. Nicht umsonst gibt es die beiden Redensarten "Das Rad muss nicht neu erfunden werden" und "Man darf sich nicht mit fremden Federn schmücken".
Wer einen D5/T1-Mystery loggt, obwohl er vom Rätsel keinen blassen Schimmer hat, schmückt sich in dem Sinne genauso mit fremden Federn, wie jemand, der nicht Klettern kann und sich beim D1/T5er eintragen lässt.

Warum beim Geocaching geistige Leistung "geteilt" werden soll, physische aber nicht, erschließt sich mir definitiv nicht.

Bei körperlichen Herrausforderungen, Mutproben... wird jedem "Finisher" ein T-Shirt ausgehändigt.
Aha. Ich habe schon bei etlichen "D5-Herausforderungen" (abseits vom Geocaching) mitgemacht, bei dem es auch "Finisher-Urkunden" gegeben hat.
 
baer2006 schrieb:
Wer in so einem Fall dann behauptet, ich hätte keine "Cacherehre" (oder was auch immer), hat meiner Meinung nach ein ernsthaftes Problem mit seinem Begriff der "Ehre" :/ .
Wer bei so was wie Cachen mit "Ehre" kommt, hat sowieso ein verschobenes Wertesystem.
 

Merkur

Geocacher
Geht gar nicht: -Nicht-regelkonformes Found-Loggen ("ich hab die Dose gesehen", "ich war vor Ort, aber die Dose nicht", "ich hab ein Foto vom Logbuch/der Dose gemacht"). Wer nicht im Logbuch steht, sollte auch online nicht found loggen.
Da mir die Fundzahl meines Gegenübers egal ist, darf meine Caches jeder loggen. Auch wenn er die Dose niemals gesucht hat. Geht also schon :)
 

rs-sepl

Geowizard
Also die Caches aus der Kategorie "Nicht im Sinne des Erfinders gelöst" haben sich bei mir mittlerweile so stark angesammelt, dass ich das irgendwann mal in eine eigene bookmarkliste gepackt habe. :D Ich finde sowas eher amüsant. Darunter sind normale Multis, die man zu Hause ausrechnen kann, aber auch T5er und einige D5er, die man auch andersweitig finden konnte. Und Zufallsfunde spielen da ja auch rein.
 
Wir haben gestern durch puren Zufall und Instinkt das Final eines 3 h Multis nach gut 10 Minuten gefunden.
Wir wollten eigentlich nur eine Pinkelpause einlegen und dachten: "Hey, die Location wäre aber toll für nen Cache!" ...und da war dann auch schon dieser Steinhaufen und darunter die Dose des Multis.
Es wäre ein QTA-Multi gewesen in einer tollen Landschaft.

Wir haben geloggt und haben die Runde trotzdem weiter gedreht, da unter anderem auch noch ein weiterer Multi und ein Tradi in der Nähe waren. Hat sich gelohnt.

Diverse Mysterys bei denen ich am Rätsel selbst, aus diversen Gründen, gescheitert bin, habe ich durch Ortskenntnis und dem Lesen der Logs gelöst. Ein anderes durch Ausschlussverfahren, da ich z.B. noch nie Backgammon gespielt hatte und auch nicht extra lernen wollte. Gelöst ist gelöst und gefunden ist gefunden.
Wenn ich nach Paris will kann ich entweder die Autobahn nutzen, über Land fahren, fliegen oder zu Fuss gehen. In allen Fällen bin ich in Paris. Ich bin nur nicht in Paris, wenn ich jemand anderen stellvertretend nach Paris schicke.
Und ja, alternative Lösungswege auszuknobeln macht Spass und darum geht es doch bei dem Hobby. Um Spass....glaub ich mal...

Bei 2 Mysterys habe ich allerdings bis heute nicht geloggt.
Bei einem D5er habe ich den Owner angefragt, da ich in der Nähe auch einen Mystery legen wollte. Er gab mir zwar nicht die Koordinaten, sondern nen Lösungstipp, der mir leider auch nicht weiterhalf. Ich habe das Final dann beim auslegen meines Caches durch Zufall, Logik und den Hint gefunden.
Geloggt bis heute nicht, es käme mir nicht fair vor.

Bei einem anderen Mystery kam ich auf recht ungewöhnliche Weise an die Lösung:
Ich legte einfach mein Multi-Final 0,5 m vom Final des Mysterys ab.
Nicht, dass mich der Reviewer darauf aufmerksam gemacht hätte, als ich das Listing zum Reviewen abgab.
Nein, es war der Zweitfinder, der erst das Mystery-Final fand und dann meines.
An dem Mystery hatte ich auch schon ne gewisse Zeit erfolglos geknabbert und die kryptische Hilfestellung vom Owner hatte mich noch mehr verwirrt.
Nun, beim Verstecken des Multifinals dachte ich noch: "Hey, hier würde auch das Final vom Mystery hinpassen.
Mein Final habe ich natürlich umgehend entfernt und verlegt. Auch den Mystery habe ich bis heute nicht geloggt. Mache ich auch nicht. Mein Leben geht auch ohne den Punkt weiter.
 
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